Venus wird Abendstern
Zuerst
blicken wir noch während der Abenddämmerung nach Südwesten. Dort fällt dicht
über dem Horizont ein sehr heller Lichtpunkt auf.
Es ist
unser Nachbarplanet, die Venus.
Wolken
aus Schwefelsäure
Sieht man
Venus, wie im Dezember, am Abendhimmel so nennt man sie Abendstern. Dann muss
sie links von der Sonne stehen, also nach ihr im Südwesten untergehen. Steht
Venus auf der anderen Sonnenseite, so geht sie morgens vor der Sonne auf und
wir nennen sie dann Morgenstern.
Aber
Venus ist kein Stern, sie leuchtet nicht selbst, sie ist einer der acht
Planeten unseres Sonnensystems: Etwa so groß wie die Erde umkreist sie die
Sonne innerhalb der Erdbahn in einem Abstand von 108 Millionen Kilometern.
Dadurch erhält sie mehr Energie von der Sonne als unsere Erde. Aber durch die
sehr dichte Atmosphäre aus CO2 heizt sich die Oberfläche über den
Treibhauseffekt noch weiter bis zu 465
°C auf. Wasser gibt es somit auf der Venus nicht, es herrscht ein extrem
trockenes und heißes Wüstenklima vor. Nur selten würde man die Sonne durch die
dichten Wolken sehen. Diese Wolken haben es auch in sich, sie bestehen aus
konzentrierter Schwefelsäure. Und wenn es regnet, dann regnet es Schwefelsäure.
Der Regen kommt aber nie auf der Oberfläche an, wegen der extremen Hitze
verdunstet die Säure schon in großen Höhen.
Im
Fernrohr sieht man von allem dem nichts. Die äußeren Atmosphärenschichten
reflektieren das Sonnenlicht und schirmen die Oberfläche für unsere Blicke ab.
Aber Radaruntersuchungen und die Bilder von Raumsonden deuten auf eine tote
vulkanische Wüstenlandschaft hin.
Da Venus
innerhalb der Erdbahn um die Sonne läuft, zeigt sie im Fernrohr Lichtgestalten
(Phasen) wie unser Mond. Zurzeit sehen wir eine schmale „Venussichel“ am Himmel.
In einem Teleskop sehen wir 85% der beleuchteten Venusseite.
Am 28.12.
und 29.12. wandert die schmale Mondsichel an Venus vorbei, ein sicherlich
schöner Anblick zum Jahresende.
In den
nächsten Monaten wird Venus immer länger nach Sonnenuntergang zu sehen sein und
den abendlichen Anblick des Himmels immer mehr prägen. Erst im späten Frühling
verschwindet sie langsam vom Abendhimmel.
Wintersternbilder
Nachdem
es richtig dunkel geworden ist, blicken wir nun nach Osten. Dort gehen gerade
die Wintersternbilder auf:
Besonders auffällig ist das
Sternbilder Orion, der Himmelsjäger: Der Schulterstern links oben, Beteigeuze,
ist am Ende seines Lebens angekommen. Dagegen stehen unterhalb der drei
Gürtelsterne junge, gerade erst entstandene Sterne. Auch der alte Stern
Aldebaran im Stier ist von jungen Sternen umgeben (Sternhaufen Hyaden). Über
ihm steht auch der Sternhaufen der Plejaden, eine der jüngsten Ansammlungen von
Sternen, die wir kennen. Das Sternbild Fuhrmann mit dem hellsten Stern Capella
und das Sternbild der Zwillinge mit Castor und Pollux machen den Reigen der
wichtigsten Wintersternbilder komplett.
Etwas später werden dann Procyon
und der helle Sirius zusammen mit dem Mond über dem Osthorizont stehen.
Sternkarte: Blick nach Osten Mitte Dezember
gegen 20.00 Uhr (B.Holstein, AAK)
Venus am 30.11. |
Planeten im Dezember
Merkur: Ist vom Morgenhimmel verschwunden, bleibt vorerst
unsichtbar
Venus: Zunehmend dominierend am Abendhimmel
Mars: Steht hell leuchtend morgens im SO
Jupiter: unbeobachtbar neben der Sonne
Saturn: Noch in der Abenddämmerung zu erkennen
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