Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 16. Dezember 2019

Aktuelle Meldung: Explosive Vergangenheit unserer Galaxis entdeckt

Heute erscheint ein Artikel in Nature Astronomy (Embargo bis heute 17.00 Uhr), in dem eine Gruppe aus Forschenden um Rainer Schödel neueste Erkenntnisse über unsere Galaxis veröffentlicht:

Mit dem VLT in Paranal/Chile konnte das Zentrum der Galaxis mit bisher nicht möglicher Genauigkeit untersucht werden. Da IR-Strahlung genutzt wurde, konnte man durch die Staubwolken, die den Zentralbereich umhüllen, hindurchsehen. Mit einer Auflösung von 0",2  zeigten sich viele Details, die nun durch das folgende Modell der Geschichte unserer Galaxis erklärt werden:

80% der Sterne im Zentralbereich sind im Frühstadium unserer Galaxis vor mehr als 8 Milliarden Jahren entstanden. Danach setzte die Neubildung von Sternen für 6 Milliarden Jahre nahezu aus.
Vor 1 Milliarden Jahren entstanden etwa 1 Milliarden neue Sterne innerhalb von nur 100 Millionen Jahren (starburst). Darunter waren Sterne mit großen Massen besonders häufig. Sie wurden sehr schnell zu Supernovae, d.h. es gab etwa 100 000 Sternexplosionen im Zentralbereich innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes.

Das Bild zeigt eine der Aufnahmen, die heute veröffentlicht werden. Es ist ein IR-Bild, aufgenommen bei drei Wellenlängen (1250 nm, in blau dargesellt, 1635 nm in Grün dargestellt und 2150 nm in Rot dargestellt) am 6.10.2016. So würde der Zentralbereich unserer Galaxis aussehen, wenn wir IR-Augen hätten.

Der Arches Cluster ist der dichteste Sternhaufen der Galaxis. NSC (nuclear star cluster) ist das Zentralgebiet.

Besonders spannend sind die Videos:

Video 1: Zoom in den Zentralbereich der Galaxis
Video 2: Vergleich des Bildes im sichtbaren und im infraroten Licht
Video 3: Kurzfassung der Ergebnisse

credit: ESO/Nogueras


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