Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 31. Mai 2021

Ein Einsteinring

 Dieses Bild vom Galaxienhaufen Abell 3827 des HubbleSpaceTeleskops HST ist Anfang Mai veröffentlicht worden.

Es zeigt vier helle zentrale Galaxien, die miteinander verschmelzen. Die zentrale Masse erzeugt durch einen Gravitationslinseneffekt aus weiter entfernt stehenden Galaxien eine ringähnliche Verzerrung (Einstein-Ring), aus der man rückrechnen kann, dass einige Klumpen aus Dunkler Materie nicht mehr ihrer Galaxie folgen.

Eine gute Zuordnung der Strukturen ist im Bild von Chen et.al. (unten) zu sehen. MW bedeutet hier Stern der Milchstraße. Im rechten Teilbild sind die "Vordergrundobjekte" herausgenommen, so dass man nur die Gravitationslinseneffekte sieht.

credit: ESA/NASA/HST, Chen et al




ISS über Spanien

 ...dann sieht man sie von Kassel aus nur knapp über dem Horizont.

Um 23.06 Uhr tauchte sie über dem Habichtswald auf. Sie zog dann über die Häuser hinweg, bevor sie um 23.08 Uhr im SW in den Erdschatten eintauchte und langsam lichtschwächer werdend verschwindet..

Alle Bilder sind gleichlang belichtet. Dass die Spur der ISS am Anfang kürzer erscheint, lässt sich perspektivisch deuten: Sie fliegt ein Stück weit auf uns zu.






Venus und Mars am Sonntag

 In der nächsten Zeit wandert Venus zwar weiter von d er Sonne weg, aber wegen der  wenig steil verlaufenden Ekliptik gewinnt sie dadurch keine nennenswerte Beobachtungszeit für uns. Wir sehen sie also immer nur in der Dämmerung im NW.

Das Bild am Sonntag entstand um 22.04 Uhr

Gerade noch rechtzeitig konnte ich Mars fotografieren. Er steht oben im Sternbild Zwillinge. Die Aufnahme entstand um 22.54 Uhr.




Sonntag, 30. Mai 2021

Hat Jupiter einen 5. Galileischen Mond?

 Galilei hat die vier großen Jupitermonde entdeckt. Ist ihm ein fünfter durch die Lappen gegangen?

So sah es jedenfalls heute morgen um 3.26 Uhr aus...Der 7,6 mag helle Stern HIP 109720 hat sich nur an diesem Morgen genau in Reih und Glied dazu gesellt...oder besser: Jupiter hat sich so positioniert...



Blick an den Morgenhimmel

 Gegen 3.17 Uhr standen Mond, Jupiter und Saturn tief am leicht diesigen Südhimmel (sie sind auf dem Winterteil der Ekliptik).

Interessant ist der Anblick der Mondformationen an der Schattengrenze in dieser Mondphase. Man vergleiche mal den Anblick bei zunehmenden Mond.




Samstag, 29. Mai 2021

Venusüberflug

 Eigentlich wollte ich am Abend noch einen letzten Blick auf Merkur werfen, der unterhalb von Venus steht. Als ich kurz vor 22.00 Uhr am Rammelsberg ankam, stand Venus hell sichtbar dicht über den Bäumen des Habichtswaldes, Merkur aber sollte schon hinter den Bäumen verschwunden sein, außerdem war es noch zu hell für ihn.

Das Venusbild mit Flugzeug entstand um 21.53 Uhr, 2 Minuten später verschwand Venus hinter den Bäumen.

Kurz danach zog die ISS über Kassel, das habe ich aber wegen des noch sehr hellen Himmels nicht fotografiert.




Die Saison der leuchtenden Nachtwolken geht los

 Es lohnt sich bei klarem Wetter nach 22.00 Uhr Richtung Norden zu sehen. Manchmal tauchen weißlich-bläulich schimmernde Wolkenstrukturen auf.

Eigentlich ist die Saison auf Juni bis August begrenzt, aber weltweit sind jetzt schon viele leuchtende Nachtwolken gesichtet worden.

Was passiert da?

Im Sommer steigt Wasserdampf in der Mesosphäre auf. In einer Höhe über 80 km bildet er an den Staubteilchen von Meteoren Eiskristalle, deren Glitzern wir sehen.

Die Aufnahmen konnte ich vor knapp einem Jahr machen.






Freitag, 28. Mai 2021

Heute Abend kein Live-Stream von der Sternwarte

 Wir haben wegen des Bundeswettbewerbs Jugend forscht alle unsere Geräte abends im Einsatz.

Ich denke, sehr bald ist auch die Sternwarte wieder normal geöffnet. 

Am 10.6. (Sonnenfinsternis) gibt es ein umfangreiches Streaming-Programm von 11 bis 13.30 Uhr.

Die Entwicklung des Universums

 Mit insgesamt 29 Veröffentlichungen gehen die ersten drei Jahre der Dark Energy Survey vorbei.

In über 12,5% des Himmels sind 226 Millionen Galaxien untersucht worden.

Einmal ist die räumliche Verteilung bestimmt worden und dann die zeitliche Entwicklung des Kosmos in den letzten 7 Milliarden Jahren.

Im Wesentlichen verhält sich das Universum so, wie es das Standardmodell der Kosmologie beschreibt, lediglich die Verklumpung der Materie fällt in der Realität etwas schwächer aus.

Nur etwa 5% der kosmische Substanz verstehen wir als normale Materie, 70% besteht aus der die Expansion antreibenden Dunklen Energie und 25 % aus der die Strukturen des kosmischen Netzwerkes erzeugenden Dunklen Materie.

Das Bild zeigt eine der vielen Langzeitbelichtungen. Fast jeder Lichtfleck hier ist eine Galaxie!

Bild: DESurvey, NoirLab







Donnerstag, 27. Mai 2021

Vollmond, Wolkenlücken und ISS

 Am Mittwochabend öffneten sich die Wolken in einem schmalen Streifen und der Vollmond wurde sichtbar (Aufnahme 23.ß00 Uhr). Der Stern rechts unterhalb des Mondes ist Antares.

Kurze Zeit später leuchtete die ISS durch die Wolken durch und tauchte über dem Mond in den Erdschatten ein (Aufnahme 23.05 Uhr)




Mittwoch, 26. Mai 2021

ISS zu sehen

 Das Wetter soll ja immer besser werden...eine gute Gelegenheit mal nach der ISS Ausschau zu halten:

Mi, 26.5.: 23.03 (W) bis 23.08 Uhr chatteneintritt im SO über dem Vollmond

Do, 27.5.: 22-15 Uhr (W) bis 22.21 (O) in halber Höhe unter Arkturus her (ISS überfliegt Süddeutschland)

Fr, 28.5.: 23.05 (W) bis Schatteneintritt im S um 23.09 Uhr, dicht am SW-Horizont entlang (ISS über Südfrankreich)

Sa, 29.5.: 22.17 Uhr (W)  bis 22.23 Uhr (SSO) in halber Höhe (ISS über Mittelfrankreich)

So, 30.5.: 23.07 (SW) bis 23.09 Uhr(S), dicht am Horizont entlang (die ISS überquert Spanien).

Mo, 31.5.: 22.20 -22.24 Uhr (von W nach S, ISS über Barcelona)

Mit Pfeil und Bogen

 ...so heißt ein neuer Post im Physik-Blog...mal reinschauen...da gewinnt man eine ganz andere Sicht auf Vektorpfeile...

www.natur-science-schule.info

Mit Pfeil und Bogen



Dienstag, 25. Mai 2021

Fast Vollmond, vom Hof umgeben

 Am Pfingstmontag abends mal wieder das übliche Aufklaren...Die Aufnahmen entstanden am Montag um 22.42 Uhr.

Am Mittwochmittag ist Vollmond, und in der Tat gibt es nur noch wenige Schattenstrukturen.

Meistens zog eine dünne Wolkenschicht vor den Mond. Durch Lichtbrechung an Wassertropfen entsteht der sog. Hof. Blaues Licht wird wenig gebrochen, der innere Teil des Hofes leuchtet bläulich, die Außenränder sind rötlich.






Ein Hoffnungsschimmer...

 Sebastian Preller hat am Pfingstmontag dieses Bild von einem Regenbogen aufgenommen.

Der innere hellere Regenbogen entsteht durch Totalreflexion in den Wassertropfen. Der äußere schwächere hat zweimal Totalreflexion. Dadurch ist die Farbreihenfolge umgekehrt. Erkennbar ist auch, dass der Bereich zwischen den beiden Bögen etwas dunkler ist. Das hier entlanggehende Licht wird ja in die beiden Bögen hineingebrochen und fehlt deshalb.



Montag, 24. Mai 2021

Die Morgensterne

 Die ganze Nacht war es klar. Um 4.07 Uhr habe ich am Pfingstmontag  in der Morgendämmerung den hellen Jupiter und neben ihm im Steinbock den Saturn fotografiert.

Kaum zu glauben, dass die beiden Planeten vor 5 Monaten dicht beieinander standen.

Dicht an Jupiter, rechts, erkennt man den Mond Ganymed.





Mond bei Spica

 Der Mond steht in der Nacht vom Pfingstsonntag auf Pfingstmontag bei Spica in der Jungfrau (Aufnahme Sonntag, 22.40 Uhr)

An seiner Schattengrenze ist die hellste Stelle des Mondes nun im Licht der Morgensonne, die Westwand des Kraters Aristarchus.





Merkur und das seltsame UFO

 Dann tauchte am Sonntag gegen 22.26 Uhr doch noch Merkur auf. Unter ihm ein ufoähnliches Wolkengebilde.




Willkommen Venus!

 Erstmals konnte ich am Pfingstsonntag um 21.50 Uhr kurz vor ihrem Untergang im NW über dem Habichtswald die Venus sehen. In den nächsten Monaten wird sie ein auffälliger Abendstern werden.

Merkur stand genau, nicht sichtbar, im Wolkenband.






Sonntag, 23. Mai 2021

Gibt es Leben außerhalb der Erde? Teil IV

 

Bewusstsein

Was ist ein Bewusstsein? 

Neurologen, Kognitionsforscher und Philosophen sind dem auf der Spur. Sie sind sich sicher, dass es kein nichtmaterielles Objekt ist, sondern durch das neuronale System bestimmt und dann beim Aufwachsen durch einen Lernprozess aufgebaut wird (z.B. bekommen Kinder erst ab dem 1. bis 2. Lebensjahr ein Selbstbewusstsein, d.h. sie erkennen sich im Spiegel).

Sehr viele Handlungen und Überlegensstrategien erfolgen aber unbewusst.

Ein Selbstbewusstsein erscheint notwendig ,um auf die Suche nach ETs zu gehen, aber es ist keine notwendige Überlebensstrategie einer Spezie.

Sollten wir auf ihrer nicht selbstbewusste Aliens stoßen, würden diese nicht verstehen, warum wir mit ihnen in Kontakt treten wollen.

 Fazit

Aliens, mit denen wir in Kontakt treten können müssen also:

- Werkzeuge bauen können und wollen

- intelligent sein

- eine Sprache haben

- ein technisch-wissenschaftliches Interesse entwickeln

- eine Form des Selbstbewusstseins besitzen

Kein Wunder, dass wir noch niemanden gefunden haben.

Wir müssen aufhören nach uns selbst zu suchen, wenn wir nach Leben im Kosmos suchen wollen.

Aber wonach sollen wir suchen?

Und woran erkennen wir, ob wir etwas gefunden haben? 

  Das Bild zeigt keine Steine in einem Tümpel...was wir hier sehen sind die Organisationsformen von Cyanobakterien.

Solche Bakterien haben vor langer Zeit den Sauerstoff auf die Erde gebracht.

Nur noch an wenigen Stellen, wie hier in einem Tümpel in Australien, gibt es noch lebende Bakterienstämme.

Also: Aliens können für uns auch wie Steine aussehen....Diese Steine hier sind vielleicht nicht intelligent, aber sie leben...schon verdammt lang...

Wo sind hier die Aliens?


da:




Mare Humorum taucht auf

 In der Tat setzte sogar Regen ein und dann klarte es um Mitternacht wieder auf.

Der Mond stand im SSW, die Lavawüste des Ozeanus Procellarum geht scheinbar nahtlos in den Schattenbereich über.

Das kreisrunde Mare Humorum ist voll beleuchtet. Der Wallkrater Gassendi ist heute besonders schön zu sehen.

Die Aufnahmen entstanden in der Nacht vom Samstag auf Sonntag um 0.18 Uhr.




Samstag, 22. Mai 2021

Satz mit X

 ...wird wohl nix...

Aufnahme am Samstag, 21.15 Uhr Richtung NW



Das Bild der Woche

 Wer erkennt die vielen Details auf diesem Bild vom Hubble Space Teleskop (veröffentlicht am 17.5.)?

- Galaxienhaufen ACO S 295

- Hintergrundgalaxien

- Galaxien im Vordergrund

-Vordergrundsterne aus unserer Galaxis

- Spiralgalaxie, genau von "oben" gesehen

- Galaxien mit Blick auf die Kante

- Verzerrte Hintergrundgalaxien, gesehen durch die vom Haufen erzeugte Gravitationslinse

Bild: HST/ESA/NASA



Freitag: Noch kein Goldener Henkel

 aber die Spitzen des Randgebirges vom Sinus Iridium über der dunklen Mondnacht sehen auch gut aus...

Die Aufnahmen entstanden am Freitag gegen 21.42 Uhr in der Dämmerung.

Vielleicht sieht man in den Morgenstunden schon etwas mehr vom Henkel, am Samstagabend ist aber die Schattengrenze zu weit gewandert.

Auffallend ist der knapp 200 km lange, sehr zerklüftete Gebirgszug Montes Riphaeus.




Freitag, 21. Mai 2021

Merkur in der Wolkenlücke

 Nur ein kurzes Gastspiel...aber immerhin konnte ich Merkur am Freitag um 21.57 Uhr wieder coronakonform aus dem Küchenfester über dem Habichtswald fotografieren.




Gibt es leben außerhalb der Erde? Teil III

 

Notwendige Fähigkeiten der Aliens

Welche Fähigkeiten müssen Aliens haben, damit wir mit ihnen kommunizieren könnten?

a) Aliens müssen Werkzeuge entwickelt haben, damit sie komplexe Instrumente zur Kommunikation mit uns entwickeln können:

Auf der Erde ist die Entwicklung des Werkzeuggebrauchs ein eher seltener Prozess. Zu ihm gehört die Entwicklung einer Feinmotorik (die vielleicht mit der Sprachentwicklung gekoppelt sein kann). Außer uns Menschen planen wohl nur noch Schimpansen den Werkzeuggebrauch, ansonsten liegt höchstens Versuch und Irrtum aber keine Planung vor.

b) Aliens müssten eine gewisse Form der Intelligenz besitzen:

Ratten können einen gefährlichen, nicht vorhersehbaren Alltag ausgezeichnet meistern. Wir Menschen tun uns da eher schwerer, aber dafür können wir Radioteleskope bauen und bedienen.

Evolution führt nicht zwangsläufig zu einer bestimmten Form der Intelligenz. Auf der Erde überleben viele Arten Millionen von Jahren. Wird der Mensch das schaffen?

Aliens, mit denen wir kommunizieren könnten, müssen nicht nur Werkzeuge entwickeln sondern auch eine passende Art von Intelligenz besitzen.

c)Wie könnte nun die Kommunikation ablaufen?

Zuerst müssen Aliens eine Art Sprache haben. Das muss nicht zwangsläufig sein, unter 50 Millionen Arten auf der Erde hat sich nur eine sprechende Art entwickelt.

Und wenn sie sprechen könnten? Dann zeigt uns Wittgenstein ein weiteres Problem auf:

"Wenn ein Löwe reden könnte, würden wir ihn nicht verstehen. Und wenn wir ihn verstehen könnten, wäre es kein Löwe mehr."

d) Aliens sollte eine wissenschaftliche Kultur entwickelt haben:

Auch auf der Erde gibt es Kulturen, die nicht zwangsläufig einen technisch orientierten Wissenschaftsbedarf entwickeln, wie die Aborigines, frühe arabische und chinesische Kulturen.

Aber nur in wissenschaftlich-technisch orientierten Kulturen entsteht das Interesse an technischen Geräten, die zur Kommunikation eingesetzt werden können.

Also: Der Kosmos mag voller Leben sein...aber kaum jemand kann mit uns reden...oder hat überhaupt ein Bedürfnis dafür...Und deswegen sind wir so einsam!


Zum Bild: Nun ist die Trennlinie der beiden Bilder eingezeichnet. Ich nehme an, da haben sie die Wenigsten vermutet...



Donnerstag, 20. Mai 2021

Warum reden Menschen?

 Über das Reden reden!

Neuer Podcast auf meiner Homepage:

https://www.natur-science-schule.info/podcasts

Warum reden wir?



Perspektivwechsel

 Die folgenden fünf Abbildungen (NASA, Stellarium) zeigen die Positionen der Planeten im Raum und beim Anblick von Kassel aus (heute früh un d heute abend).

Deutlich erkennt man anhand der Hilfslinien, die ich eingezeichnet habe, warum wir zur Zeit am Morgenhimmel zuerst den Saturn und dann den Jupiter aufgehen sehen. Beide stehen von der Erde aus gesehen rechts von der Sonne.

Abends sieht man Venus, Merkur und Mars links von der Sonne stehend, also nach ihr untergehend...zuerst Venus, zum Schluss Mars.

Die Positionen beziehen sich auf heute, 20.5.2021.

Eingezeichnet sind auch einige Kometenpositionen und einige Raumsonden.

Die Stereo-Satelliten stehen in den beiden Lagrangepunkten auf der Erdbahn und können von dort aus unterschiedlichen Richtungen Stereo-Aufnahmen der Sonne machen.

Im letzten Bild zoomen wir weit heraus und erkennen die Voyager und Pioneer-Raumsonden. Seit dem Start vor 44 Jahren ist Voyager 1  23 Milliarden km weit gekommen (viermal die Entfernung Sonne-Pluto) und verlässt unser Sonnensystem nun mit 61 000 km/h. In 3 Stunden hat sie die Entfernung Erde-Mond zurückgelegt.










Mittwoch, 19. Mai 2021

Breaking News: Schwermetalle in Kometengasen

 Embargo Mi, 17.00 Uhr

Kometen sind immer für eine Überraschung gut!

Die etwa 15 km großen Klumpen aus Staub und Eis aller Sorten bestehen aus der Urmaterie des Sonnensystems. Letztlich haben sie zusammen die Planeten ergeben.

Es ist klar, dass der Staub auch schwere Elemente enthält, die ja früher durch Supernovaexplosionen entstanden sind und gerade hier auf der Erde recht häufig sind.

Nun haben Astronomen um den Belgier Manfroid mit dem VLT in Chile Spektren der Gashüllen von Kometenkernen aufgenommen und dabei auch Emissionslinien neutraler Eisen und Nickelatome gefunden:

Schwere Elemente kommen auch in den Gasen der Kometenkerne vor.

Das ist unerwartet, denn schwere Elemente sublimieren bei diesen Temperaturen nicht (d.h. treten nicht von der festen in die gasförmige Phase über). Auch in weit entfernten Kometen, die kaum durch Sonneneinwirkung erwärmt sind, wurden Eisen- und Nickelatome gefunden.

Und noch etwas ist seltsam: In der Sonne und in Meteoriten sind Eisenatome etwa 10mal häufiger als Nickelatome. In den vielen untersuchten Kometen sind beide Elemente gleich häufig.

Nur um sich die Häufigkeiten zu veranschaulichen: auf 1 kg Kometenwasser kommt je 1 g Eisen bzw. Nickel!

Die Arbeit wird heute in Nature veröffentlicht.

Ebenfalls heute in Nature wird eine Arbeit polnischer Astronomen veröffentlicht, die Nickelatome in den gasen des interstellaren Kometen Borisov gefunden haben als er bei seinem Besuch im Sonnensystem noch 300 Millionen km von der Sonne entfernt war (hinter der Marsbahn).

Bild: ESO/Calcada, Speculoos



Gibt es Leben außerhalb der Erde? Teil II

 Was ist eigentlich Leben?

Leben ist eine besondere Organisationsform unbelebter Materie, eine emergente Eigenschaft der Materie.

Dabei müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

- Das materielle System muss mit der Umwelt in Wechselwirkung treten können. Dabei werden Materialien und Energie ausgetauscht.

- Das System muss sich vermehren können, aber auch selbst wachsen und sich entwickeln können.

- Dabei muss es auch auf Veränderungen der Umwelt reagieren können, eine innere Organisation besitzen und eigene Prozesse regulieren und anpassen können.

Die Molekülfunde im Kosmos sowie die Chemie des Kohlenstoffatoms legen nahe, dass Leben im Kosmos auf Kohlenstoffbasis aufgebaut ist. Das muss aber nicht so sein, auch andere, genügend komplexe Systeme könnten Lebenseigenschaften hervorbringen.

Kritisch sehe ich die Zeitbasis:

Unsere eigenen inneren Prozesse ermöglichen uns einen bestimmten Zeitraum zu erfassen und für Kommunikation zu nutzen. Nur Lebensformen mit ähnlichen Zeitstrukturen könnten wir erkennen:

Wie sollen wir Lebensformen, die sich in Mikrosekunden ändern oder Lebenszyklen von Mikrosekunden haben, finden und wie mit ihnen kommunizieren?

Wie erkennen wir Lebenszyklen von Millionen oder gar Milliarden Jahren?

Unsere Suche nach Leben im Kosmos ist letztlich eingeschränkt auf dem irdischen Leben ähnliche Formen und zeitlichen Möglichkeiten.


Übrigens:

Was ist auf dem Bild zu sehen, war die Frage im ersten Post.

Der untere Teil ist auf dem Mars aufgenommen, der obere in der Antacamawüste in Chile.

Wo verläuft die Trennlinie?

Das zeige ich im nächsten Post der Serie.



Dienstag, 18. Mai 2021

Ein Tag vor Halbmond

 Wieder gab es abends viele Wolkenlücken, aber so ganz ging die Bewölkung nicht zurück. Aber für einen Blick auf den Mond reicht es.

Die Aufnahme entstand um 21.32 Uhr, fast genau einen Tag vor Halbmond.

Rupes Altai ist wegen der dort höher stehenden Sonne kaum zu erkennen (Man vergleiche mit den Bildern der letzten beiden Abende).

Dafür geht über den Bergspitzen von Hipparcus und Albategnius die Sonne auf.