Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 30. Juni 2022

Auf ins Mathematikum nach Kassel

 Auf ins Mathematikum nach Kassel im Futurespace im Rahmen von 100 Tage MINT für alle geöffnet Fr 13-18 Uhr, Sa und So 10 -18.00, Mo 13-17 Uhr

Zu diesen Zeiten können sich auch noch Gruppen anmelden unter anmeldung@futurespace.org
Bitte Maske tragen!




Breaking News: Fossil ganz in der Nähe

 Embargo bis 17.00 Uhr

In den äußeren Bereichen der Andromedagalaxie (12° vom Zentrum entfernt) hat ein Amateurastronom beim Durchsehen alter archivierter Daten eine sog. "ultraschwache Zwerggalaxie" entdeckt, die Pegasus V genannt wurde.

Nun ist sie mit dem 8,1 m Teleskop der Sternwarte Gemini-Nord genauer untersucht worden.

Es konnten einzelne Sterne beobachtet werden, an denen auch die Entfernung gemessen werden konnte. Deren Spektren zeigen eine ungewöhnlich niedrige Häufigkeit schwerer Elemente.

Pegasus V muss deshalb zu den ersten Galaxien gehören, die sich im Universum gebildet haben.

Das Standardmodell der Kosmologie sagt viel mehr solcher Galaxien vorher als bisher beobachtet werden konnten. Deswegen hat diese Entdeckung eine besonders große Bedeutung.

credit: Gemini/NOIRLab/NSF/Aura




Sternenhimmel live

 Ich möchte auf zwei Veranstaltungen hinweisen:

Freitag, 1.7., 22.00 Uhr  Beobachtungen in der Sternwarte auf dem SFN

 Es soll nach verregnetem Tag abends wieder aufklaren. Allerdings ist wegen Corona eine Voranmeldung unter info@sfn-kassel.de notwendig.

Bei Bewölkung fällt der Termin aus.

Sa, 2.7., 22.30 Uhr Sternenführung auf dem Dörnberg

Treffpunkt ist am Infoplatz am ersten Parkplatz. Mark Woskowski zeigt den aktuellen Sternenhimmel.

Bei (unerwartetem) Regen oder Bewölkung fällt dieser Termin aus.


Mittwoch, 29. Juni 2022

Gespräch Nummer 3

 Der Kreis schließt sich: Was kann der Mensch tun? Wir sprechen über Klima, Armut, Wachstum, Verzicht und Bildung und kommen wieder bei Teil 1 an: Das Wissen über den Aufbau der Welt

Der dritte und letzte Teil des Gesprächs mit Der Mensch als Lösung
in unserem neuen YouTube Kanal:

https://youtu.be/-Djj6SV1s3k




Wir kommen um einen Urknall wohl nicht herum....: Alles ist noch recht jung

 Nehmen wir einmal an, wir hätten keinerlei theoretische Vorstellungen über einen möglichen Anfang des Kosmos und ob es diesen überhaupt gibt, aber wir wären kluge und gute Beobachter.

Gibt es Hinweise auf einen Anfang, auf einen Urknall?

Ja, ich möchte einmal einige aufzählen:

- Nachts ist es dunkel...(für uns)

Was ist damit gemeint? Bei klarem Wetter sieht man Sterne oder Galaxien am Himmel und dahinter dunklen Raum.

Wäre unser Universum sehr alt und sehr groß, dann müsste uns das Licht vieler weit entfernter Galaxien  erreicht haben, die alle zusammen den Nachthimmel aufhellen.

Woran liegt das? Die Intensität der Strahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab, aber auch die Fläche unter der wir eine Galaxie am Himmel sehen. Damit bleibt die sog. Flächenhelligkeit einer Galaxie konstant, sie ist immer gleich groß, egal wie weit sie entfernt ist.

Wäre der Kosmos Billionen mal größer und Billionen mal älter, so würde sich das Licht aller Galaxien überlappen und den Himmel aufhellen.

Das ist in abgewandelter Form das berühmte Olbersche Paradoxon (1823).

Es kann also keinen ewigen unendlich großen Kosmos geben. Er muss also einen Anfang gehabt haben.

- Für Mikrowellenteleskope ist es nachts hell.

Im Bereich der Mikrowellen sehen wir ein nahezu gleichförmiges Leuchten am Himmel, dessen Energieverteilung auf die einzelnen Wellenlängen einer Temperatur von 2,7 K entspricht. Dieses Leuchten kann man nicht als Überlagerung weit entfernter Quellen erklären. Die naheliegende Erklärung erfordert aber auch theoretische Ideen, nämlich eine Abkühlung eines weit in der Vergangenheit liegenden Gases durch Expansion des Kosmos. Beides zusammen deutet auf einen Urknall hin.


Bild: Schwedische Akademie der Wissenschaften

- Galaxien entwickeln sich

Wir können recht eindeutig erkennen, dass weit entfernte Galaxien anders aufgebaut sind, andere Größen haben als nahe Galaxien. Galaxien in großer Entfernung sehen wir aber in weit zurückliegender Vergangenheit. Es muss also eine Entwicklung der Galaxien von jung zu alt geben. Damit hat die Existenz der Galaxien einen Anfang, vor etwa 13,4 Milliarden Jahren.

Aus größerer Vergangenheit bekommen wir kein Licht von Galaxien, da es sie da noch nicht gegeben hat.

- Der Kosmos expandiert.

Hubble hat vor fast 100 Jahren entdeckt, dass das Licht der Galaxien zu längeren Wellenlängen auseinander gezogen wird, wenn die Galaxie weiter entfernt ist. Das deutet darauf hin, dass der Kosmos sich ausdehnt, während das Licht zu uns unterwegs ist.

Ein sich ausdehnender Kosmos aber war früher kleiner. Und die Ausdehnung muss mal begonnen haben.

- Der Anfang war heißer

Wendet man das so gefundene Ausdehnungsgesetz auf die Mikrowellenstrahlung an, so muss sie von einem 3000 K heißen Gas stammen. Je jünger der Kosmos ist, desto heißer ist diese Strahlung. Auch Zwischenwerte von etwa 10 K in mittleren Entfernungen lassen sich inzwischen messen.

- Es gibt Altersgrenzen

Mit immer genaueren Methoden können wir das Alter der Objktre im Univerusm abshcätzen und daraus eine Grenze für das Alter des Kosmos ableiten:

Radioaktivität auf der Erde: Kosmos älter als  7 - 13 Mrd. Jahre

Kugelsternhaufen: Kosmos etwa 13 - 14 Mrd. Jahre alt

Weißer Zwerge: Kosmos muss etwas über 12 Mrd. Jahre alt sein

Kosmische Expansion: Alter des Kosmos 13,4 +/- 0,3 Mrd. Jahre

Im nächsten Post lernen wir, was uns die Modelle zum Anfang sagen...denn sie lassen einen Kosmos ohne Urknall zu.

Danach lernen wir, welche Beobachtungen des gegenwärtigen Kosmos diese Urknallvorstellung erklären kann, ein weiteres Plus für den Urknall..




Dienstag, 28. Juni 2022

Um den Polarkreis rum...

 Ein interessantes Video hat der NASA Satellit AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) aufgenommen.

Es zeigt wie leuchtende Nachtwolken um den Nordpol am  Polarkreis herumwirbeln. Dabei kommen sie bis auf 47° Breite nach Süden.

Diese Wolken entstehen, wenn Meteorstaub durch aufsteigenden Wasserdampf in 80 km Höhe vereist.

Von Mitte Mai bis Mitte August kann man oft auch von Kassel aus solche leuchtenden Nachtwolken (LNC) sehen.

Einfach mal im Blog danach suchen oder das Label anklicken...



Der Stachel des Skorpions

 Nachdem am Montag sich die Wolken verzogen hatten, kam nach Mitternacht Antares und der Stachel des Skorpions über den Südhorizont.

Die Aufnahme habe ich in der Nacht vom Montag auf Dienstag um 0.37 Uhr gemacht.

Der 600 Lichtjahre entfernte Antares ist ein Riesenstern, am Ende seines Lebens angekommen. Der hellste Stern im Skorpion hat einen Durchmesser von fast 1 Milliarde km! Da Antares gerade mal 3400 Grad Photosphärentemperatur besitzt, leuchtet er trotz seiner relativen Nähe von 600 Lichtjahren nicht allzu hell am Himmel, das meiste Licht strahlt er im IR ab.

Trotzdem bildet er im Sommer auch in unseren Breiten zusammen mit seinem Stachel einen markanten Blickfang am Südhimmel.



Montag, 27. Juni 2022

Mein zweites Gespräch mit Jason

 Teil 2 unseres Gesprächs über Jasons Buch, aufgezeichnet auf YouTube:

https://youtu.be/DlA2GoIjzCY

Am Mittwoch geht es weiter: 17.00 Uhr im FutureSpace




Die Sonne heute

Mit dem Satellit SOHO blicken wir mal auf die aktuelle Sonne. Das S/W Bild ist vom SDO Observatorium aufgenommen worden. Sehr schön sieht man an den Rändern die über den Sonnenflecken schwebenden heißeren Wolken, die Sonnenfackeln.




Sonntag, 26. Juni 2022

Wir kommen um einen Urknall wohl nicht herum...: Begriffsklärung

 Der Begriff Urknall (Big Bang im Englischen) ist eigentlich eher als  Kritik an einem Weltmodell entstanden, das dem Kosmos einen Anfang setzt.

Viele denken dabei an einen Schöpfungsakt. Wann hat der stattgefunden? In unserer Zeit? Dann muss es auch etwas davor gegeben haben, etwas, was diesen Akt ausgelöst hat...und so können wir den Anfang von allem immer weiter nach hinten verschieben.

Für mich sind auch religiöse Deutungen keine Möglichkeit, die ich ernsthaft in Betracht ziehe.

Alle Religionen sind menschenzentriert, denn sie sind von Menschen ausgedacht und von Menschen erfunden worden...bewusst oder unbewusst, das spielt keine Rolle: Immer steht der Mensch auf dieser Erde im Mittelpunkt des göttlichen Wirkens.

Ein Schöpfergott passt nicht in ein Universum mit 300 Milliarden Galaxien aus jeweils 300 Milliarden Sternen, von denen viele wohl Planeten haben, auf denen sich durchaus auch Leben, vielleicht sogar intelligenteres Leben als bei uns, hat bilden können.

Unser Bild vom Kosmos hat sich in den letzten 50 Jahren drastisch geändert: Von einem zyklischen, ewigen Kosmos (ohne Beobachtungsgrundlage, nur aus der philosophischen Überzeugung heraus postuliert!) bis hin zu einer Einmaligkeit der Existenz, so wie alles im Kosmos auch einmalig und vergänglich ist. Von einem Universum, in dem es keinerlei Hinweise auf Leben außerhalb der Erde gab bis hin zu einem Kosmos, bei dem wir überall Moleküle des Lebens entdecken.

Dem haben keine religiöse Deutungen Rechnung getragen, wie auch...sie sind ja aus der Phantasie früherer Jahrhunderte entstanden.

Auch die Astrologen ignorieren moderne Erkenntnisse, wie die Taumelbewegung der Erdachse, die zu einer Abweichung zwischen Tierkreiszeichen und Tierkreissternbildern geführt hat: Die Jungfrau ist inzwischen ein Löwe!

Im Standardmodell der Kosmologie  ist  die Inflationsphase integriert: Ein nahezu unmittelbar zu Beginn erfolgtes Aufblähen des winzigen Universums auf eine gigantische Größe. Ob die unverstandene Dunkle Energie dafür verantwortlich ist oder eine andere Kraft ist letztlich unbekannt. Aber mit dieser nahezu schlagartigen Vergrößerung können wir sehr viele Beobachtungen deuten:

- Der beobachtbare Teil des Universums scheint keinerlei Raum-Zeit-Krümmung zu besitzen. Das lässt sich leicht auf die exponentielle Vergrößerung zurückführen: Auch der Königsplatz auf der Erde zeigt nicht die Krümmung der Erdoberfläche an.

- Der heutige Kosmos (wir schauen in jede Richtung auf etwa 45 Milliarden Lichtjahre) ist im Großen und Ganzen gesehen gleichartig aufgebaut. Innerhalb des Weltalters von knapp 14 Milliarden Jahren könnte man das in einem so großen Universum mit der Lichtgeschwindigkeit als höchste Signalgeschwindigkeit nicht bewerkstelligen.

- Das Inflationsmodell kann die Struktur des Kosmos (Netzwerk aus Galaxienhaufen) durch Quantenfluktuationen erklären, die durch die Inflation auf makroskopische Größen ausgedehnt wurden.

Darüber wollen wir aber in dieser kleinen Postserie nicht sprechen: Aber diesen Prozess des inflationären Aufblähens könnte man durchaus auch als Urknall bezeichnen.

Überhaupt ist die Frage nach dem Anfang des Kosmos letztlich nur eine typisch menschliche Frage.

Unsere Lebenserfahrung sagt uns von Kind an: Alles was da ist, hat etwas aus dem es hervorgegangen ist. Ich als Kind habe Eltern, die haben meine Großeltern als Eltern. Das Haus wurde von Menschen aus Steinen und anderem Material gebaut.

Aber unsere Erfahrung stammt aus der Interpretation der Sinneseindrücke, die unser Gehirn erhält und über ererbte Mechanismen interpretiert.

Das ist unsere Wirklichkeit, die mit einer wie auch immer gearteten Realität nichts zu tun haben muss...

Also suchen wir in unserer Wirklichkeit auf Hinweise auf einen Anfang des Kosmos, die haben wir nachvollziehbar gefunden.

Und somit muss es etwas gegeben haben, was diesen Anfang ausgelöst hat.

Das zeigt auch das Modell der Kosmologin Anna Ijjas, in deren Bild ich Beschriftungen eingefügt habe:


Und wenn wir Menschen das nicht finden, was vorher war,  dann erfinden wir es...so funktioniert unser Gehirn.

Da gibt es dann die religiöse Erfindung eines Schöpfers oder die "wissenschaftliche (?)" Erfindung eines Multiversums oder die von Roger Penrose, der an ein Universum vor dem Universum glaubt (was auch immer das bringen mag...).

Und Albert Einstein hat uns mit seiner Relativitätstheorie gezeigt, dass Zeit relativ ist: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eine Illusion. Braucht es da noch eine Ursache und einen Anfang: Alles IST!?

In der Wissenschaft gibt es den Prozess der Autopoiese:

Ein System erzeugt sich selbst aus den Elementen aus denen es besteht. Es gibt keinen Anfang, keine Ursache und keine Schöpfung.

Das passt nun so gar nicht in unsere Wirklichkeit....aber vielleicht zu unserem Kosmos?

Wie schön wäre es also, wenn es diesen lästigen Urknall gar nicht geben würde, wenn wir in einem ewigen Universum leben würden und uns keine Gedanken über den Anfang und den Erzeugungsprozess machen müssten.

In den nächsten Posts möchte ich nun die Beobachtungen beschreiben, die uns   auf die Existenz eines Anfangszustandes unseres Kosmos hinweisen. Den wollen wir weiterhin Urknall nennen.

In der Summe scheint der Urknall eine gesetzte Tatsache zu sein, die wir in unseren Kosmologien berücksichtigen müssen.


wird fortgesetzt





Mathematik zum Anfassen

Mathematik zum Anfassen – für jung und alt!

Das Mathematikum in Gießen ist das erste Mitmachmuseum für Mathematik auf der Erde.

Wer die tollsten und wichtigsten Exponate einmal selbst erleben und ausprobieren möchte:

Das Mathematikum kommt im Rahmen der Aktion „100 Tage MINT“ nach Kassel in den FutureSpace (Wilhelmsstraße 2).

Mathematik zum Anfassen im FutureSpace

Öffnungszeiten:

Fr., 1.7., 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Sa, 2.7.und So, 3.7., 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr 

Mo, 4.7., 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Schulklassen sollten unter anmeldung@futurespace.org einen Termin reservieren lassen.

Es stehen Mitarbeitende des Mathematikums und des FutureSpace  zur Verfügung.

Der Eintritt ist frei!

Vortrag  Mathematische Experimente

Referent: Prof.Dr.Dr.hc.Albert Beutelspacher (Gründer und Leiter des Mathematikums)

Fr, 1.7., 11.00 Uhr FutureSpace

In diesem Vortrag führt Prof. Beutelspacher mit Hilfe einfachster Materialien faszinierende Experimente vor und erläutert sie.

Schulklassen sollten sich für diesen Vortrag ebenfalls anmelden, ansonsten ist eine Teilnahme ohne Voranmeldung möglich.

 


100 Tage MINT:

Während der documenta gibt es täglich Vorträge, Workshops, Experimente aus Naturwissenschaften und Technik:

Wollen Sie Mikrowellen mit der Hand einfangen, ihre DNA  bestimmen oder hören, wie kosmische Teilchen durch den Raum fliegen?

Dann kommen Sie zu uns in den FutureSpace!

Die nächste Veranstaltung:

Mo, 25.6. und Mi, 27.6., jeweils 17.00 Uhr

KP Haupt im Gespräch mit Jason v. Juterczenka

(T)raumschiff Erde:

 - Eine Bestandsaufnahme (Mo)

- Der Mensch als Lösung (Mi)


Samstag, 25. Juni 2022

Zum Gegenschein der Sonne zoomen

 Als Bild der Woche haben das Gemini-Süd Observatorium in Chile (links) und das Gemini-Nord Observatorium auf Hawaii Weitwinkelaufnahmen des jeweiligen Nachthimmels kombiniert.

Wir sehen das Band der Milchstraße. Aber besonders auffällig ist der weißliche Streifen, der sich horizontal durch das gesamte Bild zieht. Er ist das Zodiakallicht: Sonnenlicht wird am Staub im Planetensystem gestreut, der sich in der Ebene der Planetenbahnen angesammelt hat.

Und genau mitten in diesem Lichtgürtel verläuft die Ekliptik, die Jahresbahn der Sonne. Der hellste Lichtfleck links kommt von der Venus. Jupiter links von Venus geht gerade auf, rechts von ihr stehen Mars und Saturn.

Die größere scheibenförmige Aufhellung in der Mitte des Zodiakallichtes ist der Gegenschein der Sonne:

Hier leuchtet die Sonne frontal auf alle Staubteilchen, die somit besonders viel Licht reflektieren.

Rechts, am anderen Ende des Zodiakallichtes sehen wir Aldebaran mit den V-förmigen Hyaden und daneben die Plejaden. Weiter links sehen wir Castor und Pollux. Am unteren Bildrand steht der Orion: Rigel ist nicht mehr zu sehen, aber Beteigeuze fällt allein durch ihre Färbung auf.

Das Bild kann durch Anklicken vergrößert werden und dann kann man auch hineinzoomen.

credit:NOIRLab/NSF/AURA/ P. Horálek (Institute of Physics in Opava), T. Slovinsk



Freitag, 24. Juni 2022

Eine seltsam geformte Galaxie

 Mit dem 8m Teleskop Gemini-Süd ist die 140 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 7020 fotografiert worden. Sie ist mit einem Durchmesser von 145 000 Lichtjahren etwa so groß wie unsere Galaxis.

Sie gehört zu den linsenförmigen SO-Galaxien. Sie sind ein Mitteltyp zwischen elliptischen und Spiralgalaxien: Vermutlich Spiralgalaxien, denen die interstellare Materie ausgegangen ist.

NGC 7020 hat einen sehr ungewöhnlichen Zentralbereich: Die Sterne haben sich in einem sechseckigen Gebilde angeordnet. Links und rechts gibt es kreisförmige Verdichtungen an Sternen.

Wie eine solche Struktur entsteht, ist unbekannt.

credit: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/H. Dottori, R. J. Díaz, G. Gimeno




Donnerstag, 23. Juni 2022

Die Mondsichel heute früh

 Bevor es wieder vom Bismarckturm zurück ging (unvergessen der Abstieg vor Sonnenaufgang im Morgenkonzert der Waldvögel) habe ich noch die schmale Mondsichel mit dem 600 mm Tele aufgenommen (4.30 Uhr).



Ein Panorama

 Leider aus zwei nicht ganz angepassten Bildern zusammengesetzt...aber ich denke, es gibt trotzdem gut den Eindruck wieder, der sich mir heute früh auf dem Bismarckturm anbot.



Morgenhimmel: Planetenreigen

 Heute früh (Donnerstag) steht Merkur noch nicht ganz optimal, an den nächsten beiden Tagen ist er etwas höher. Aber die Wetterbedingungen sollen sich deutlich verschlechtern.

Deswegen: Wecker klingelt um 3.15 Uhr, Abfahrt zum Parkplatz unterhalb der Bismarckturms, Aufstieg (2 km) und ab 4.00 Uhr fotografieren...

Ich habe mit vielen Aufnahmen von Weitwinkel bis Tele den Horizont abgescannt...Merkur war wieder nicht drauf. Er steht einfach zu tief im Horizontdunst. Und wenn er sich da freigekämpft hat, ist es schon zu hell...

Im letzten Bild habe ich seine ungefähre Position eingekringelt.

Aber trotzdem: Auch die vier anderen Planeten, mit der schmalen Mondsichel und Erdlicht, mit tollem Blick über Kassel und Baunatal...das war wieder ein unvergessener Anblick.

Da habe ich sogar die Horde von etwa 25 "Mörderhummeln" ignoriert, die mehrere Angriffe auf mich flogen...

Der Mond stand bei Mars, Venus beendet wirklich bald ihre Sichtbarkeit als Morgenstern. So richtig hell kommt sie nicht mehr gegen die Dämmerung an.

Rechts von Mond und Mars kommen Jupiter und weit außen Saturn.

Die Aufnahmen entstanden zwischen 4.05 Uhr und 4.20 Uhr.





Mittwoch, 22. Juni 2022

Hinweis: Seltene Planetenstellung am Morgenhimmel

 Mit viel Glück erwischt man am Donnerstag zwischen 4.15 Uhr und 4.30 Uhr auch den Merkur dicht am NO-Horizont. Rechts daneben steht Venus, dann kommen Mond und Mars, dann Jupiter und Saturn. Das sind alle hellen Planeten auf einer Reihe.-b Ein Jahrzehnt Ereignis!

In den nächsten Tage wird Merkur leicht besser zu sehen sein, aber das Wetter wird deutlich unbeständiger, gerade in den Morgenstunden.

Man braucht freie Sicht von NO bis SW. In Kassel empfehle ich den Bismarckturm. Vielleicht sehen wir uns ja..



(T)raumschiff Erde

Am Montag habe ich das erste von drei Gesprächen mit Jason v. Juterczenka geführt. Zentrales Thema ist sein Buch (T)raumschiff Erde, das er im Alter von 14 Jahren geschrieben hat. Jason ist inzwischen 16 Jahre alt.


Wir haben gestern über das erste große Kapitel gesprochen: Die Geburt eines Wunders

Wer Jason und mich kennt, weiß, dass es dabei nicht um eine religiöse Botschaft geht...

Wir unterhalten uns über die Entstehung von Kosmos und leben, welche Bedeutung Leben im Kosmos hat. Dabei gehen wir auch auf die besonderen Umstände ein, unter dem ein Jugendlicher heute auf seine und die Zukunft der Welt blickt.

Wir haben es aufgezeichnet und im FutureSpace YouTube Kanal veröffentlicht:

https://youtu.be/oSGxtsFXcus

Das zweite Gespräch ist am kommenden Montag um 17.00 Uhr live im FutureSpace. Es geht um "Wir - eine Bestandsaufnahme".

Das dritte Gespräch ist dann nächste Woche Mittwoch um 17.00 Uhr.





Dienstag, 21. Juni 2022

Der längste Tag des Jahres


 Wir sind in der Zeit der längsten Tage und der kürzesten Nächte.


Bis zum Di, 21.6. (genau bis 11.13 Uhr) entfernt sich die Sonne noch vom Himmelsäqautor (ihre Deklination (Abstandswinkel vom Himmelsäquator) steigt, wenn auch nur sehr gering).
Dann ist die Sommersonnenwende, d.h. die Sonne wendet ihre Bewegung um und nähert sich wieder (mit fallender Deklination) dem Himmelsäquator. Dies ist auch der längste Tag des Jahres.
Rundet man auf volle Minuten, dann haben wir vom 18.6. bis zum 24.6. eine Tageslänge von 16h33m in Kassel.
Die Mittagshöhe der Sonne liegt in Kassel dann bei etwas über 62°
Den frühesten Sonnenaufgang erleben wir mit 5.06 Uhr vom 13.6. bis zum 21.6., den spätesten Sonnenuntergang mit 21.40 Uhr vom 19.6. bis zum 1.7.!
Ursache ist die Abweichung von wahrer Sonnenbewegung und der mittleren Sonnenbewegung, die für unsere Zeitrechnung bestimmend ist.
Dass der Abstand Erde-Sonne mit den Jahreszeiten nichts zu tun hat, kann man auch daran erkennen, dass die Erde am 4.7. ihren sonnenfernsten Punkt der Bahn mit 152,1 Millionen km, erreicht hat.

Bild: Stellarium


Kosmologievortrag am Mittwoch: Live und Link

Mein Vortrag am Mi, 22.6., 18.00 Uhr im FutureSpace kann auch live in unserem neuen YouTube Kanal angeschaut werden:

https://youtu.be/JN-vMbNLiaU

Trotzdem würde ich mich über viele Gäste im FutureSpace freuen. Wir haben eine intensive Querlüftung sowie drei große Luftreiniger mit zusätzlicher UV-Desinfektion.


Thema: Vom Anfang und Ende des Universums




Einer hat gefehlt....

 Nun...NLCs vor Mitternacht  und NLCs ein paar Stunden später in der Morgendämmerung.

Gegen 4.00 Uhr fuhr ich zur Rasenallee. An wenigen Stellen hat man einen recht guten Blick über Kassel.

Die Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn waren leicht zu sehen, der Mond hatte genau Halbmond und stand in der Nähe von Jupiter (viertes Bild)

Merkur sollte auch nach 4.15 Uhr sichtbar werden. Aber die Horizontbewölkung verwehrte den Blick auf den innersten Planeten (drittes Bild).. Somit waren es eben nicht alle 5 auf einmal...







Leuchtende Nachtwolken über Harleshausen

 Von meinem Schlafzimmerfenster aus konnte ich am Montagabend gegen 23.27 Uhr leuchtende Nachtwolken LNCs sichten und fotografieren.

Sie entstehen, wenn Wasserdampf an Meteorstaub zu Eis kondensiert (siehe frühere Posts).

Die NLCs waren nicht sehr hoch und auch nicht sonderlich ausgeprägt, aber gut sichtbar.




Montag, 20. Juni 2022

Was für ein Zufall?

 Rico Janusch und ich wohnen etwa 4 km auseinander und müssen wohl die gleiche Blitzerscheinung erwischt haben...



Nachthimmel mal anders....

 Zwischen 0.20 Uhr und 0.45 Uhr zog in der Nacht von Sonntag auf Montag ein recht heftiges Gewitter über Kassel hinweg.

Einige Aufnahmen davon hier:









Und diese beiden Bilder hat Rico Janusch über der Südstadt aufgenommen:




Sonntag, 19. Juni 2022

Das Ende des Dunklen Zeitalters

 Wenige Minuten nach dem Urknall haben sich aus Protonen die ersten Elemente gebildet: Deuterium und Helium.

Aber wegen der noch sehr hohen Temperatur konnten sich keine Atome bilden: Atomkerne und Elektronen waren getrennt.

Freie Elektronen aber können elektromagnetische Wellen, also auch Licht, leicht und effektiv absorbieren.

Das Licht ist im ionisierten Urknallgas gefangen.

Dr Kosmos expandiert, kühlt sich dabei ab. Nach etwa 300 000 Jahren bilden sich neutrale Atome. Dieses neutrale Gas ist für Licht durchsichtig, das Licht entweicht aus dem Gas, das aufhört zu leuchten. Sterne, die neues Licht produzieren, gibt es noch nicht.

Wir sehen den Bereich des letzten gestreuten Lichtes als Leuchten des Urknalls, als kosmische Hintergrundstrahlung. Durch die Expansion des Universums ist das Licht aber von der Farbe Rot zu Mikrowellen gewechselt (Bild 1).

Das Dunkle Zeitalter hat begonnen.

Die Gravitation verdichtet an vielen Bereichen das Gas und sorgt für die Bildung von Sternen. Da es nur Wasserstoff und Helium gibt, bilden sich bevorzugt sehr große (bis zu 300 Sonnenradien) und sehr massereiche Sterne, mit kräftigen Leuchtkräften (bis zum Millionenfachen der Sonnenleuchtkraft).

Diese Sterne sind sehr heiß, senden viel UV-Strahlung aus und explodieren nach wenigen Millionen Jahren als Supernovae.

Dadurch bilden sich immer mehr Blasen aus ionisierten Gasen. Diese Plasma-Bereiche wachsen und verschmelzen.

Das ist die Phase der Reionisation, die etwa 500 Millionen Jahre bis 1 Milliarden Jahre nach dem Urknall das dunkle Zeitalter beendet.

Die Abläufe sind in Bild 2 zusammengestellt.

Das Video zeigt diesen Übergang als Simulation (ionisiertes Gas ist blau dargestellt).

Genau aus dieser Entwicklungsstufe beobachtet man inzwischen auch die Bildung junger Galaxien.

credit: ESA/Planck,NAOK, Alvarez, Kahler, Abel



                   (nicht vergessen: billion heißt Milliarden!)



Sonnenuntergang im Saharastaub

 Dieses Bild hat Jonas Plum in unserem Astronomieforum gepostet. Den ganzen Nachmittag schon war der Himmel milchig-gelb, voller Staub aus der Sahara. Entsprechend sah der Sonnenuntergang spät am Abend aus.



Samstag, 18. Juni 2022

Mittwoch: Vortrag über Kosmologie

 Der erste Vortragsstream live aus dem FutureSpace:

Mi, 22.6., 18.00 Uhr

KP Haupt: Anfang und Ende des Universums

Kann auch live besucht werden! Bequem sitzen im MINT Café und auf zwei Leinwänden zuschauen und der Referent ist live mit dabei..........Tee, Café, kühle Getränke....
kommt vorbei...



Waldbrandgefahr für Sternwarte in Arizona

 Am 11.Juni hat ein Blitzeinschlag einen Waldbrand  in der Nähe von Tucson, Arizona, ausgelöst, der jetzt das Kitt Peak National Observatory (KPNO) bedroht.

Viele Teleskope bis zu 4 m Durchmesser und das größte Sonnenteleskop der Erde haben ihren Betrieb eingestellt.

credit:  KPNO/NOIRLab/NSF/AURA




Freitag, 17. Juni 2022

Die ersten Vorträge 100 Tage MINT: Quanten, Erde und Kosmos

 Das neue Bildungszentrum FutureSpace veranstaltet parallel zur documenta fifteen eine eigene 100 Tage Aktion, die sowohl Naturwissenschaften, Technik als auch Kunst im Angebot hat: 100 Tage MINT

Diese Aktion wendet sich an alle Menschen aus Nordhessen und die documenta-Gäste.
Das Programm besteht aus Vorträgen, Workshops, Experimenten, Vorführungen, Gesprächen, Ausstellungen und kann ohne Voranmeldung besucht werden.
Insgesamt sind es 113 Angebote an 100 Tagen.
Auf der Homepage www.futurespace.org kann das Programm mit täglichen Zusatzinformationen eingesehen werden.
Während der gesamten Zeit gibt es auch zwei künstlerische Exponate:
- Eine Videoinstallation der bekannten marokkanischen Künstlerin Meriem Bennani: "Mission Teens", die weltweit erstmalig bei uns zu sehen sein wird.
- Eine Klanginstallation des aus Nordhessen stammenden deutschen Künstlers Wolfram DER Spyra, die er zusammen mit seinem Neffen David Spyra im FutureSpace aufgebaut hat: "Sonification of Muons", bei der kosmische Strahlen live Klänge im FutureSpace erzeugen.
Die ersten Programmpunkte:
Samstag, 18.6.: Experimentierstationen auf der Wilhelmsstraße von 14 Uhr bis 18 Uhr
Sonntag, 19.6., 14.00 : Prof. Dr. Kilian Singer, Universität Kassel: Quantenkommunikation
Montag, 20.6., 17.00 Uhr: KP Haupt und Jason v. Juterczenka sprechen über Jasons Buch:
(T)raumschiff Erde, Kapitel 1 "Die Geburt eines Wunders"
Dienstag, 21.6., 17.00 Uhr Dr. Daqing Wang, Universität Kassel: Quantensensoren
Mittwoch, 22.6.,18.00 Uhr: KP Haupt "Anfang und Ende des Kosmos". Wird auch online übertragen (Video Kanal: Future Space, Link kommt auf die Homepage)