Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 30. November 2020

Ein aktueller Blick auf die Sonne

 So langsam nimmt der neue Zyklus fahrt auf...schon wieder ist ein sehr großer Fleck zu sehen  (da würde die Erde mehrfach drin verschwinden...).

Sonnenflecken sind durch von unten kommende Magnetfelder von 5800° heurntergekühlte Gase.

Im dunklen Teil (Umbra) der Flecken liegen Temperaturen um 4300° vor. Der weniger dunkle Teil besteht eigentlich aus abwechselnden dunklen und hellen Streifen, die sich bilden, wenn das Magnetfeld seitlich abknickt.

Auf der anderen Seite des Sonnenäquators (oben links) ist ein einzelner kleiner Fleck zu sehen.

Sehr auffällig ist die Randverdunklung: Am Sonnenrand kann uns nur das Licht der kühleren oberen Photosphäre erreichen, deswegen erscheint uns der Scheibenrand dunkler.

Gleichzeitig blicken wir mit dem Solar Dynamic Observatory aus der Erdumlaufbahn auf die Sonne:

Das erste Bild zeigt uns die Sonne in drei UV-Bereichen im Licht vom 13-fach ionisierten Eisen (21,1 nm, rot eingefärbt, Gebiete mit 2 Millionen Grad), 11-fach ionisiertem Eisen (19,3 nm, grün eingefärbt, Gebiete mit 1,25 Millionen Grad) und 8-fach ionisierten Eisen (17,1 nm, blau eingefärbt, Gebiete mit 1 Millionen Grad, in hellen Bereichen gibt es starke Magnetfelder nahe der Photosphäre).

An den Spektrallinien kann man das Sonnenmagnetfeld vermessen. Ein Magnetogramm von heute zeigt das zweite Bild.

Als vor drei Tagen die Fleckengruppe noch mehr am Rand stand, ging von ihr eines der stärksten Flareausbrüche der letzten Jahre aus. Das Video kommt zum Schluss. 

Meine Aufnahme habe ich mit der "kleinen" Sony gemacht  (habe noch keinen Sonnenfilter für die große Kamera): 

Photographischer Filter, 1/2000 sec, Blende 8.0, ISO 80, Brennweite 1200 mm, nachvergrößert, Mo, 30.11., 11.38 Uhr

 


 





Sonnenaufgang am Montag

 Da der Tagesbogen der Sonne sehr flach verläuft, dauert die Dämmerung lange. Über eine Stunde muss ich auf den Sonnenaufgang um 8.14 Uhr warten.

Ich war im Winter einmal in Island. Da kommt die Sonne nur ganz wenig in einem sehr flachen Bogen über den Horizont. Die Dämmerung dort dauert viele Stunden.




Morgenstern am Montag

 Im Südosten ist die Dämmerung schon weit fortgeschritten, aber Venus ist um 7.05 Uhr noch gut zu sehen. 



Goldenes Tor und Mond beim Untergang

 Es blieb wohl die ganze Nacht klar.

Zwischen 6.55 Uhr und 7.07 Uhr am Montagmorgen konnte man im Nordwesten über dem Habichtswald den Vollmond untergehen sehen. Auffallend sind die  rötliche Färbung des Mondlichtes, die Nebelschwaden über dem Habichtswald und links vom Mond Aldebaran, sogar einige Sterne der Hyaden sind direkt über dem Horizont zu sehen.

Man beachte zum Vergleich das Nachtbild des Vollmondes. An der Lage des Mare Crisiums erkennt man sehr schön die Drehung der Mondscheibe durch die Veränderung des Blickwinkels wegen der Erdrotation.

Im nächsten Post drehen wir uns um 180° und blicken nach Südosten.




 


Vollmond im Goldenen Tor der Ekliptik

 Am Montag ist um 10.30 Uhr die Viollmondstellung. Die Nacht vorher ist also die eigentliche Vollmondnacht.

Im Laufe der Nacht durchschreitet der Mond das Tor der Ekliptik. Das ist das Gebiet zwischen den  beiden offenen Sternhaufen Hyaden (neben Aldebaran) und Plejaden im Stier.

Um 20.55 Uhr haben sich die Wolken soweit zurückgezogen, dass man links neben dem Mond einige Hyadensternenund natürlich Aldebaran sehen konnte.

Am oberen Bildrand stehen die Plejaden.

Der Novembervollmond steht da, wo ein halbes Jahr vorher die Sonne am Himmel stand, er zeigt also die Sonnenstellung Ende Mai an. Deshalb steht der Wintervollmond immer sehr hoch am Himmel.

Im Tele (600 mm, nachvergrößert) kann man totz leichter Dunstwolken vor dem Mond sehr schön die riesigen Lavabecken, die Mondmare, erkennen.

Krater sieht man kaum, da das Sonnenlicht bei Vollmond keinen Schatten wirft.

Nur ganz links am Mondrand erkennt man noch einige Kraterstrukturen.

Der Lavaboden vom Krater Grimaldi ist der dunkelste Bereich des Modnes und die Seitenwände des Kraters Aristarchus sind die hellsten Bereiche des Mondes. Beides kann man gut erkennen.





Sonntag, 29. November 2020

Auf dem Weg zum Weihnachtsstern 15

 Gerade noch rechtzeitig vor dem Untergang lichteten sich die Wolken soweit, dass Jupiter und Saturn durchkamen.

Um 18.41 Uhr habe ich sie mit 50 mm Normalobjektiv aufgenommen. Leider sind die Vergleichssterne bedeckt, man kann nur so die weitere Annäherung der beiden Gasplaneten abschätzen.

Andererseits zeigt sich, wie schwierig die Beobachtung des "Weihnachtssternes" sein wird...

Das zweite Bild ist kurz vorher mit etwa 100 mm Tele entstanden.


 


Noch zweimal schlafen...

 dann beginnt der neue Astronomische Adventskalender 2020.

Jeden Tag ab 1.12. gibt es, meistens vor der Mittagszeit, eine kleine Frage!

Die richtige Antwort kann man bis zum Erscheinen der neuen Frage an kphaupt@sfn-kassel.de senden.

Bitte die Antwort in die Betreffzeile schreiben!

Unter denjenigen, die die meisten richtigen Antworten haben, wird ein Buchpreis ausgelost.


 


Am Morgen, bevor die Wolken kommen

 In den letzten Nachtstunden klarte es auf (siehe Messung der Himmelshelligkeit rechts im Blog). Und so konnte ich um 6.50 Uhr Venus im SO fotografieren.


 Merkur geht erst kurz vor Sonnenaufgang auf, ist  also zur Zeit nicht beobachtbar.

Rechts oberhalb der Venus sieht man Spica in der Jungfrau. Noch vor kurzer Zeit (siehe frühere Posts) stand Venus weit oberhalb von Spica.

Die beiden Sterne unterhalb und links unterhalb der Venu s(im Original gut zu sehen) sind Zubenelgenubi und Zubeneschamali in der Waage.

Kurz nach Sonnenaufgang war der Himmel dann wieder bewölkt.




Samstag, 28. November 2020

Verlorene Dunkle Materie "wiedergefunden"

 Neue Daten vom Hubble Space Teleskop HST lösen  ein zwei Jahre altes Rätsel!

2018 zeigten Untersuchungen, dass die 45 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 1052-DF4 nahezu keine Dunkle Materie DM hat.

Das kann eigentlich nicht sein, denn ohne DM können gar keine Galaxien entstehen und sich somit auch keine Sterne bilden.

Nun konnten mit dem HST Kugelsternhaufen in dieser Galaxie gefunden und mit dem 10,2 m Teleskop auf den kanarischen Inseln (GTC) photometriert werden.

Zusammen mit weiteren optischen Untersuchungen liegt folgendes Szenario nahe:

Die benachbarte große Galaxie NGC 1035  fängt an ihren kleinen Nachbarn zu zerstören. Durch Gezeitenkräfte ist schon die meiste DM abgezogen worden. Jetzt geht es den Sternen und Gasen an den Kragen...Etwa 7% der stellaren Substanz fließen gerade in Gezeitenströmungen aus der Galaxie hinaus. Der Rest wird folgen.

Bild: Montes, Teide Observatory



 


Freitag, 27. November 2020

Der Nebel lichtet sich...

Sternwarte auf dem SFN:  Um 18.30 Uhr kam immer mal wieder der Mond durch den Hochnebel durch.

                                           Aber für eine Online-Live-Führung hat es sich nicht gelohnt.

Kassel-Wilhelmshöhe: Der Nebel ist weg und der Mond, 3 Tage vor Vollmond, strahlt über Kasssel. Etwas weiter rechts von ihm steht Mars (nicht auf dem Bild).

 






Die größte Fehleinschätzung aller Zeiten: Teil2: Die Rechnung

In diesem Post wollen wir nun abschätzen, welche Energie in Vakuumfluktuationen steckt und ob das ausreicht, die Dunkle Energie  zu deuten:

Vakuumfluktuationen unterliegen zwei grundlegenden Regeln:

- Es müssen immer Paare aus Materie und Antimaterie entstehen, also z.B. immer ein Elektron gemeinsam mit einem Positron. Dadurch heben sich alle Eigenschaften auf und letztlich ändert sich nichts.
- Die Paare aus Materie und Antimaterie erfordern eine Energie E. Die Zeitdauer ihrer Existenz t ist durch die Gleichung E*t = h bestimmt (Unbestimmtheitsrelation UBR für Energie und Zeit).

h = 6,6*10^(-34) Jsec ist die kleinstmögliche Wirkung in unserer Welt (Plancksches Wirkungsquantum).

Während dieser Zeit t können sich die Objekte maximal um die Strecke L = c*t bewegen (c: Lichtgeschwindigkeit).

Die UBR ergibt t = h/E, das setzen wir für t in die Formelö für L ein und erhalten: 

 L = h*c/E oder E = h*c/L.

Kennen wir die Energie, so können wir die Energiedichte berechnen, in dem wir durch das Volumen L³ teilen:

  ρ = E/L³ = h*c/L^4

Wenn L abnimmt, d.h. das Volumen immer kleiner wird, steigt ρ stetig an, d.h.immer mehr Vakuumfluktuationen entstehen.

Das kann nicht unbegrenzt weiter gehen, denn sonst hätte ein Vakuum unendlich viel Energie.

Es muss also ein Minimum für L geben. Die kleinst mögliche Länge, die man aus Naturkonstanten konstruieren kann, ist die Planck-Länge l = (h*G/c³)^1/2. Dabei ist G die Graviationskonstante.

Setzt man die Konstanten ein, so ergibt sich l = 1,6*10^(-34) m für die Plancklänge. 

Allgemein wird diese extrem kurze Distanz als die Grenze für die Anwendbarkeit jeglicher bekannter Physik angesehen.

Wie kann man sich diese Zahl veranschaulichen?

Nehmen wir einen Punkt ".". Die Größe dieses Punktes liegt genau zwischen der Größe des Universums und der Größe der Plancklänge.

Setzt man nun diesen Wert für l in  die Formel für die Energiedichte des Vakuums ein, so erhält man ungefähr für die Energiedichte des Vakuums:

 ρ = c^5/(h*G²) ~ 10^97 kg/m³


Die Kosmologen können durch Messungen höchstens auf ρ = 10^(-26) kg/m³ kommen....


Das ist eine Abweichung von 123 Größenordnungen zwischen Messung und theoretischer Abschätzung!

Das ist die schlechteste Übereinstimmung zwischen Theorie und Messung, die es jemals gegeben hat.

Woran liegt das?

Wir haben keine Ahnung was Dunkle Energie ist....


Zum Bild: An der Technischen Hochschule in Zürich ist es gelungen Vakuumfluktuationen durch Laserstrahlen zu beobachtenn und zu charakterisieren.

ETH Zürich

 


 


Donnerstag, 26. November 2020

Kameravergleich SONY mit SONY

 Ganz früher habe ich mit einer Spiegelreflex von Canon gearbeitet und dafür auch ein 400 mm Tele gekauft.

Als ich die Kamera dann einem unbekannten Kasseler geschenkt habe (...in der Bahn liegengelassen...), entschloss ich mich in Zukunft weg  von den großen Gewichten und dem ständigen Objektivwechsel zu kommen (und so toll fand ich das Tele auch nicht...).

Ich kaufte eine kleine Bridgekamera mit Tele von 24 mm bis 1200 mm:  

Sony DSC HX 400

Kurze Bewertung:

- Objektivgröße 55 mm, kleiner Sensor 1/2,3 Zoll, 20 MPixel, ISO 80 - 12800 (aber ab 1000 unbrauchbar)

- Lichtstärke 2,8 bis 6,3

- sehr leicht (1,2 kg), 

- extrem guter Stabilisator (Mondaufnahmen bei 1200 mm ohne Stativ möglich).

- Liefert sehr gute Aufnahmen von Mond, Jupitermonden, schlecht geeignet für Sternfeldaufnahmen außerhalb der Stadt

- Autofocus wirksam bei Mond und Jupitermonden im Tele, manuelle Fokussierung aufwändig

- liefert kein RAW - Format

- Video: Monoton

- Preis bei 350.- € sehr erschwinglich

Ideale Begleitung für Wanderungen etc, da sehr leicht und alle Telebereiche abgedeckt werden

Inzwischen habe ich diese Kamera ersetzt durch eine andere Sony:

 Sony SC-RX10M4

Kurze Bewertung:

- Objektivgröße 72 mm, 1" Sensor, 20 MPixel, ISO 65 - 25600 (habe bisher bis 12000 ohne Probleme verwendet)

- Lichtstärke 2,4 bis 4,0

- etwas schwerer (1,9 kg), Stabilisator nicht so gut

Sehr gute Sternfeldaufnahmen, es müsste nur ein dunklerer Himmel sein, um das auszunutzen...

- Tele von 24 mm bis 600 mm

Kann aber durch Nachvergrößerungen ohne Qualitätsverlust auf 1200 mm erweitert werden

Autofokus funktioniert bei astronomischen Motiven nicht gut, aber: man sieht auf dem Monitor bei der manueller Fokussierung Sterne bis  3 mag und mehr ...das ist dann wesentlich besser als mit jedem Autofokus!

- Preis bei 1700.-€, also schon teurer...

Viele andere Eigenschaften habe ich noch nicht ausprobiert (wie Zeitlupe und Zeitraffereinstellungen, beliebig lange Belichtungszeit....)

- liefert RAW - Format

- wesentlich mehr eigene Einstellmöglichkeiten

- Blendenring! 

- Video: Stereoton

Alles in allem auch eine sehr gute Kamera mit wesentlich besseren Ergebnissen bei Sternfeldaufnahmen außerhalb der Stadt

Aber auf Wanderungen werde ich weiterhin die "Kleine" mitnehmen...

 Also: Wer für überschaubares Geld eine Allzweckkamera haben möchte, mit der man auch Himmelsereignisse festhalten kann, sollte die kleine SONY getrost kaufen. 

Den Kauf der großen Kamera habe ich nicht bereut, ich freue mich auf weitere Einsatzmöglichkeiten, die sind noch lange nicht ausgereizt....

Hier nun einige, jeweils für die Kamera optimiert aufgenommene, Vergleichsbilder, alle komprimiert.

Am besten anklicken und in der Bildergalerie vergrößert ansehen.

Kleine Sony

20.11., 19.20 Uhr 1200 mm Tele

Große Sony:

20.11., 17.10 Uhr, 600 mm Tele, verschiedene Nachvergrößerungen

Schwan mit Milchstraße, Weitwinkel, Essigberg (Stadtrand) beleuchteter Fernsehturm rechts...

Kleine Sony (22.46 Uhr)


 Große Sony (22.57 Uhr)

Zum Schluss noch der Orionnebel aus der Stadt heraus über heller Straße (alle Bilder komprimiert, zu verschiedenen Zeiten aufgenommen):

Kleine Sony:

Große Sony:
 




Die größte Fehleinschätzung aller Zeiten: Teil 1, Die Lage

 Unser Kosmos expandiert und scheint nicht gekrümmten, sog. flachen, Raum zu besitzen.

Das was ihn expandieren lässt und auch den Raum in die Krümmung 0 überführt, muss eine innere Energie sein. Sie darf nicht zu groß sein, sonst würde der Raum zu schnell expandieren. Sie darf aber auch nicht zu klein sein, sonst würde die Schwerkraft den Raum positiv krümmen.

Wir nennen diese Größe Dunkle Energie DE. Sie macht zur Zeit etwa 70% der Substanz unseres Kosmos aus. 

Die beobachtete beschleunigte Expansion und die nichtvorhandene Krümmung sprechen für ein Massenäquivalent von 10^(-26) kg/m³. Das entspricht etwa 100 000 Elektronen in einem Kubikmeter.

Das hört sich viel an, ist aber sehr sehr wenig. Diese Elektronen würden den Kubikmeter mit 10 Femto-Coulomb (1 fC ist ein Billiardstel Coulomb) aufladen. Unmessbar...

Obwohl die Dunkle Energie den höchsten Anteil hat, ist der Raum somit nahezu leer....

In  manchen Bereichen hat sich die Materie zu Galaxien verdichtet, aber dazwischen ist umso weniger Materie vorhanden.

Dieser Messwert für die DE steht und ist durch viele kosmologische Untersuchungen immer wieder bestätigt.

Früher war der Anteil der DE am Kosmos gerigner, in Zukufnt wird sie immer mehr dominieren.

Der Grund: Die DE ist unmittelbar mit dem Raum verbunden, sie ist ein Teil von dem, was wir Raum nennen.

Sobald durch die Expansion neuer Raum hinzukommt, gibt es somit auch mehr DE. Diese sorgt für weitere Expansion, also für noch mehr DE.

Die DE vermehrt sich selbst.

Wir wissen aber  nicht, woraus diese DE besteht.

Eine Idee gibt es aber. Leerer Raum ist nicht total leer, sondern enthält immer sogenannte Vakuumfluktuationen. Das sind Paare aus Materie und Antimaterie, die aus dem Nichts auftauchen und nach sehr  kurzer Zeit wieder verschwinden. Das geht zwar sehr schnell, aber trotzdem ist im Mittel immer etwas im Vakuum vorhanden. Das ist mehr als eine Idee, denn man kann die Auswirkungen der Vakuumfluktuationen als Kräfte in der Nanotechnologie messen. Auch würde kein Laser ohne Vakuumfluktuationen funktionieren.

Wenn  diese Vakuumfluktuationen die DE darstellen, dann müsste ihre Energiedichte gleich der gemessenen kosmologischen Energiedichte der DE sein, also glech 10^(-26) kg/m³.

Im nächsten Post wollen wir einmal die theoretische Energiedichte der Vakuumfluktuationen ausrechnen und schauen, ob der bekannte kosmologische Wert herauskommt.



Mittwoch, 25. November 2020

Ein Riesenfleck auf der Sonne

 Der neue Sonnenfleckenzyklus nimmt Fahrt auf. Erneut sind große Aktivitätsgebiete durch die Sonnenrotation aufgetaucht. Auffällig dieses Mal ist ein riesiger einzelner Fleck, dessen Zentrum deutlich größer als die Erde ist.In den Gesamtfleck passt die Erde mehrfach hinein.

Die Sonnenflecken entstehen durch Abkühlung über aus dem Inneren durchbrechende Magnetfelder. Auffällig sind auch riesige Fackelgebiete, das sind heißere Wolken, die über den Aktivitätsgebieten schweben.

Die Flecken sind nur etwa 1000 Grad kühler als die Umgebung. Das reicht aber aus um den Eindruck "Scharz" beim Fotografieren zu erzeugen.In Wirklichkeit strahlen solche Flecken Millionen Mal heller als der Vollmond.

(Aufnahme SOHO)

Oft gehen auf Explosionen und Strahlenausbrüche von den Magnetfeldern aus, z.B. wenn sich unterschiedlich gepolte Felder zusammenschließen.

Einen solchen Flare-Ausbruch hat der SDO-Satellit aufgenommen. Hierzu eine gif-Animation. 





Dienstag, 24. November 2020

Spektren 8) Spektralklassen Teil 2

 In diesem Post möchte ich erklären, wieso die Wasserstofflinien bei Sternen der Klasse A besonders intensiv sind, dagegen bei heißeren und bei kühleren Sternen schwächer sind.

Dazu müssen wir wissen, dass wir im sichtbaren Licht nur die sog. Balmerlinien von Wasserstoff sehen.

Dies sind Spektrallinien, die durch Sprünge des Elektrons ab der zweiten Bahn (Absorption) oder auf die zweite Bahn (Emission) entstehen.

Die berühmteste ist Hα durch Wechsel zwischen Bahn 2 und 3.

Spektrallinien entstehen ja durch Quantensprünge der Elektronen im Inneren der Atome, vereinfacht gesagt, wenn sie die Bahn um den Atomkern wechseln.

Damit das eine Elektron des Wasserstoffatoms im sichtbaren Licht absorbieren kann, muss es auf der zweiten Bahn sein (man sagt im Zustand n = 2 sein). Das aber erfordert Energie, die es durch Stöße der Atome untereinander bekommt, denn üblicherweise sind die Elektronen im kleinst möglichen Energiezustand, also bei Wasserstoff im Zustand n = 1.

Wasserstofflinien in Emission, University of Tennessee
Das Bild zeigt das Schema für Emissionslinien des Wasserstoffs.
 

Sollten sie durch einen Stoß auf n=2 kommen, gehen sie innerhalb einer Millionstel Sekunde wieder zurück auf n =1. Die Differenzenergie geben sie als UV-Strahlung ab, wir sehen sie also im sichtbaren Licht nicht.

Ist die Temperatur der Photosphäre zu niedrig, so reicht die bei Stößen übertragene Energie nicht aus, die Elektronen von n=1 auf n=2 zu bekommen. Die meisten Wasserstoffatome können im sichtbaren Licht nicht absorbieren.

Das ist der Grund, warum die Absorptionslinien des Wasserstoffs bei kühlen Sterne  schwach sind.

Je höher die Temperatur, desto größer der Anteil der Atome, die im Moment bei n= 2 sind.

Ist die Temperatur zu hoch, so gehen die Elektronen nicht auf n=2 sondern auf n =3. Damit können sie auch kein sichtbares Licht mehr absorbieren. Von n= 3 aus geht es nur mit IR-Strahlung.

Das ist der Grund, warum bei heißen Sternen die Wasserstofflinien schwächer werden, weil eben immer mehr Elektronen auf n = 3 statt n = 2 sind.

Bei einer Temperatur der Klasse A von 10 000 K liegt eine Optimierung vor:

Es sind ausreichend Elektronen schon auf n = 2 aber noch nicht zu viele auf n=3...die Wasserstofflinien sind am intensivsten.

Daran sehen wir, dass die Stärke der Spektrallinien nicht nur von der Elementhäufigkeit abhängt (natürlich gäbe es keine Linien, wenn kein  Wasserstoff vorhanden ist..) ,sondern sehr stark von dernphysikalischen Bedingungen im Stern.

 

 


Auf dem Weg zum Weihnachtsstern 14: Erstmals gemeinsam im Tele

 Am Montag habe ich dann um 18.09 Uhr die beiden Gasplaneten Jupiter und Saturn fotografiert.

Sie kommen sich immer näher...wer im Blog mal auf das entsprechende Label klickt, bekommt alle Posts angezeigt und kann die Bewegung verfolgen.

Ganz am Anfang stand der Jupiter unterhalb des Sternes HIP 95077...jetzt ist er fast bei f Sgr angekommen....

In weniger als vier Wochen verschmelzen die beiden Planeten für das Auge...

Das erste Bild ist mit 50 mm Brennweite aufgenopmmen, so etwa sieht man das mit dem freien Auge.

Zum ersten mal passten Jupiter und Saturn gemeinsam in ein Bild bei 600 mm Brennweite.





Montag, 23. November 2020

Klarer Blick zum Mond: Lange Wand zu sehen

 Schon in der Dämmerung stand der zunehmende Mond hoch im SO.

Aufnahmen um 16.42 Uhr in der frühen Dämmerung.

Interessante Kraterformationen sind im 600 mm Tele mit Nachvergrößerung zu sehen.

Rupes Recta (auch Lange Wand genannt) ist eine 2...3 km breite nur 250 m hohe Wand, die sich über 120 km am Rand des Mare Nubiums entlang zieht. Nur für wenige Tage ist sie sichtbar, davon nur einen kleinen Teil im Fernglas.

Sobald die Sonne zu hoch steht, erkennt man sie nicht mehr.

Auch das Alpental im Norden ist gut zu sehen. Dies ist eine etwa 180 km lange Furche quer durch die Mondalpen hindurch.


 




Venus war da...

 ...der Komet sicher auch, aber verdeckt durch Dunst und Wolken...

Bevor der wohl sonnenreiche Tag losging, gaben die Wolken um 6.20 Uhr nur kurz den Blick zur Venus frei.

Merkur war links außerhalb des Bildes noch unter dem Horizont. Der Komet hätte links unten neben dem Haus mit dem rauchenden Schornstein sichtbar gsein sollen...

Auf dem Originalbild sind Sterne mit 7 mag zu sehen, es wäre also eine Chance für den Komeen gewesen.

Aber die Wolken haben es verhindert.

Interessant: Venus steht wirklich vor Sonnenaufgang nur noch tief am SO-Himmel. Bald wird sie ganz als Morgenstern verschwunden sein.



Sonntag, 22. November 2020

Zwei Vorträge über Quantenmechanik am kommenden Donnerstag

 Beide Vorträge werden online angeboten:

Zugang:

sfn-kassel.de/live

Danach sind sie über meine Homepage www.natur-science-schule.info zugänglich.

Die ersten beiden Vorträge der Reihe über die Photonen sowie die Präsentation als PDF können ebenfalls dort jetzt schon eingesehen werden:

Bisherige Vorträge und Folien

 https://www.natur-science-schule.info/videos-kurs-photonen-oktober-20-feb

 Vorträge: Do, 26.11.:

18.00 Uhr  Beschreibung von Photonen durch Brakets, den Zustandsvektoren von Dirac.

 19.30 Uhr Vom Unsinn des Dualismus  Welle - Teilchen

  (Wiederholung vom Kongress, aber live und neu gestaltet)



Komet Erasmus am Morgenhimmel

Komet Erasmus:

 Eigentlich fast unmöglich...7 mag, dicht am Horizont, die Dämmerung hat schon eingesetzt...

Aber da Venus und Spica in der Nähe stehen, hat man gute Chancen Fernglas oder Kamera auszurichten.

Der Komet hat einen extrem langen Schweif, über 3° sind gut sichtbar.

Es muss aber bis zum Horizont hin klar und ohne Dunst sein .

 Beste Zeit: Zwischen 6.15 Uhr und 6.30 Uhr!

Beste Chancen: Montag oder Dienstag früh...auch danach geht es vielleicht, der Komet steht aber jeden Tag etwas tiefer...

Sternkarte von Stellarium, ungefähre Kometenposition  eingezeichnet


 


Videostream: Führung in der Sternwarte auf dem SFN

 Am Freitagabend haben wir eine Live - Online -Führung von der Sternwarte auf dem SFN aus gestreamt.

Das Video ist auf meiner Homepage im Astronomieteil abrufbar:

Stream: Führung ind er Sternwarte

 https://www.natur-science-schule.info/astronomie

Ich verlinke es aber auch hier im Blog:


Es beginnt nach etwas über 3 Minuten.

Hier noch einige Bilder dazu:

- Livebeobachtung des Mars

- Mark vor dem Computer

- Publikum in  der Bibliothek





Samstag, 21. November 2020

Der Sommer zieht sich zurück

 Am Fr, 20.10. konnte ich bei leicht mit Wasserdampf angefülltem Himmel nach dem Monduntergang gegen 21.36 Uhr die untergehenden Sommersternbilder Schwan und Leier fotografieren.

Der roten Schein rechts stammt von der Turmsignalbeleuchtung des ehemaligen Fernsehturms am Essigberg, der direkt neben meinem Standort war.

Erstmals waren es hier unter -1°C und der Boden war mit Eis bedeckt.

Es wird Winter.