Teil 9: Die Sterne vom Himmel geholt
Eine Sache, die oft und gerne
verwechselt wird, sind Sternwarten und Planetarien. Aber zwischen ihnen gibt es
einige sehr große Unterschiede.
Sternwarten sind dafür da, um mithilfe
von Teleskopen den Himmel zu beobachten. Sie verfolgen immer astronomische
Zwecke, sei es für die Öffentlichkeit, oder private Beobachtungen, Astrofotografie,
oder für die Forschung.
In Volkssternwarten können Laien an
öffentlichen Beobachtungsabenden sich den Himmel erklären lassen und selbst
durch Teleskope schauen. So kennt man den realen Himmel besser kennen und kommt
zur Astronomie als Hobby. Ist es allerdings bewölkt, sieht man nichts.
Planetarien haben den Zweck
wetterunabhängig mithilfe von Projektoren den Himmel nachzustellen. Dafür gibt
es spezielle Sternprojektoren, die nur für diesen Zweck an die halbkugelförmige
Decke Sterne, Planeten, Sonne, Mond, Milchstraße usw. projizieren.
Moderne Planetarien können heute noch
weitaus mehr. Man fliegt zu anderen Himmelskörpern, kann Bilder und Videos
zeigen, sogar ganze Fulldome-Filme, die neuesten Planetarien sogar in 3D.
Der
eigentliche Sinn eines Planetariums, nämlich einfach nur den Leuten den
Sternhimmel näherzubringen, rückt immer mehr in den Hintergrund.
In Sternwarten hat man den echten Himmel
und in Planetarien einen künstlichen. Da es aber am echten Himmel auch Wolken
geben kann, sind Planetarien ein besseres Mittel, um die Öffentlichkeit damit
vertraut zu machen.
Aber ich betone immer wieder: Einen
natürlich dunklen Himmel mit Milchstraße in echt zu sehen ist ein Erlebnis.
Sieht man das und beschäftigt sich damit, was man sieht, kriegt man ein völlig
neues Bild des Universums.
Als in einer klaren Nacht über Los
Angeles 1994 ein Stromausfall war, riefen zahlreiche Menschen die Polizei, weil
sie sie seltsam leuchtende Wolken über der Stadt sahen: Sie sahen zum ersten Mal im Leben die Milchstraße.
(v.M.Woskowski)
Das ist kein Sonnenaufgang ... sondern eine Animation des Trappist-Systems ...
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