Teil 8: Kuppeln - eine runde Sache?
Typisch für eine Sternwarte ist immer
die Kuppel. Jede Sternwarte hat sie und ohne wäre es keine Sternwarte. Aber dem
ist nicht so.
Ein Paradebeispiel dafür ist unsere
Sternwarte selbst: Wir haben keine Kuppeln, sondern ein Flachdach auf Rollen.
Das ist eher untypisch, meist hat man Kuppeln, oder zumindest kuppelähnliche
Bauten um die Teleskope.
Früher in Calden hatten wir gleich zwei
selbstgebaute "Kuppeln". Die stehen bis heute dort, ähneln von der
Ferne jedoch eher Zelten, da sie sehr eckig sind. Richtig runde Kuppeln sind
schwer zu bauen und in dieser Größe hätte sich der Aufwand nicht gelohnt.
Deshalb sind auch diese nicht ganz rund.
Welchen Zweck haben denn runde Kuppeln?
Welche Nachteile und welche Vorteile?
Zum einen dienen sie als Schutz vor Wind,
Regen und auch Licht. Der Schutz vor Licht ist dabei besonders wichtig, denn
dadurch, dass man nur einen Spalt offen hat, kommt sehr wenig Streulicht von
außen in die Kuppel und auch damit zu den Teleskopen.
Kuppeln haben aber auch große Nachteile:
Ist es in der Kuppel warm und draußen kalt, vermischt sich die warme und
kalte Luft, sobald man die Kuppel öffnet. Das sorgt für den gleichen Effekt wie
im Sommer über einer heißen Straße: Dort flimmert die Luft auch stark.
So etwas stört beim Beobachten.
Professionelle Sternwarten lösen dieses Problem indem sie die Kuppel kühlen, so
dass, wenn sie nachts geöffnet wird, genau die gleiche Temperatur wie draußen
hat. Dadurch kann sich nicht warme und kalte Luft vermischen, weil beides
gleich warm ist.
Bei uns in der Sternwarte haben wir das
Problem nicht, weil durch das große Dach die wärmere Luft schneller entweicht
als man mit dem Beobachten beginnen kann. Zusätzlich ist das SFN mit einer
mit dem Gebäude nicht verbundenen Alufassade versehen. Metalle können Wärme besonders schnell abgeben, dadurch
stört keine warme Luft einer erwärmten Fassade.
(M.Woskowski)
Sternwarte Calden 2010 |
Sternwarte auf dem SFN |
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