Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 10. Dezember 2019

Astronomischer Adventskalender AAK: Tür 10


 

Teil 10: Lange Fernrohre

Wir haben uns in den letzten Posts mit Sternwarten, Teleskopen und Planetarien beschäftigt. Mit den eigentlichen Teleskopen an sich noch nicht. Sie sind fast immer lange Rohre, vorne mit Linse und hinten guckt man rein.
Diese Teleskopart ist ein Refraktor, also ein lichtbrechendes Teleskop. Die Linse vorne bricht das Licht ganz ähnlich wie ein Prisma und sorgt dafür, dass sich die Lichtstrahlen an einem Brennpunkt treffen.
Diese Teleskope haben gewisse Vor- und Nachteile. Sie sind besonders scharf und haben einen hohen Kontrast. Dadurch, dass die Linsen aber Licht brechen, passiert das gleiche wie beim Prisma und es entstehen bunte Farbsäume um Sterne herum.
Gegen diese Farbsäume kann man aber im gewissen Maße etwas unternehmen. Je länger die Brennweite, desto weniger sieht man die Farbsäume. Das sorgt dafür, dass Refraktoren extrem lang im Verhältnis zur Öffnung sind.
Es gibt allerdings auch noch andere Teleskopsorten. Statt das Licht zu brechen kann man es auch reflektieren und statt Linsen nutzt man spezielle Spiegel. Sie ähneln in ihrer Form Hohlspiegeln bzw. Rasierspiegeln und können wie Linsen Lichtstrahlen in einem Brennpunkt fokussieren.
Jedes professionelle Teleskop der Welt hat eine Spiegeloptik, denn Spiegel sind einfacher handzuhaben und billiger. Mit Spiegeln kann man Teleskope bauen, die mehrere Meter Öffnung haben. Linsen verbiegen sich  schon nach ca. 1m Durchmesser.
Und somit gibt es nur noch in alten oder kleinen Sternwarten die langen Rohre. Die großen Sternwarten haben kurze klobige Spiegelteleskope, die sogar meist nicht mehr Rohre sind.

Bild: Hier sieht man am VST deutlich, dass moderne Teleskope stark von der "Rohrform" abweichen.
Credit: ESO


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