Teil 10: Lange Fernrohre
Wir haben uns in den letzten Posts mit
Sternwarten, Teleskopen und Planetarien beschäftigt. Mit den eigentlichen
Teleskopen an sich noch nicht. Sie sind fast immer lange Rohre, vorne mit Linse
und hinten guckt man rein.
Diese Teleskopart ist ein Refraktor, also
ein lichtbrechendes Teleskop. Die Linse vorne bricht das Licht ganz ähnlich wie
ein Prisma und sorgt dafür, dass sich die Lichtstrahlen an einem Brennpunkt
treffen.
Diese Teleskope haben gewisse Vor- und
Nachteile. Sie sind besonders scharf und haben einen hohen Kontrast. Dadurch,
dass die Linsen aber Licht brechen, passiert das gleiche wie beim Prisma und es
entstehen bunte Farbsäume um Sterne herum.
Gegen diese Farbsäume kann man aber im
gewissen Maße etwas unternehmen. Je länger die Brennweite, desto weniger sieht
man die Farbsäume. Das sorgt dafür, dass Refraktoren extrem lang im Verhältnis
zur Öffnung sind.
Es gibt allerdings auch noch andere
Teleskopsorten. Statt das Licht zu brechen kann man es auch reflektieren und
statt Linsen nutzt man spezielle Spiegel. Sie ähneln in ihrer Form Hohlspiegeln
bzw. Rasierspiegeln und können wie Linsen Lichtstrahlen in einem Brennpunkt
fokussieren.
Jedes professionelle Teleskop der Welt
hat eine Spiegeloptik, denn Spiegel sind einfacher handzuhaben und billiger.
Mit Spiegeln kann man Teleskope bauen, die mehrere Meter Öffnung haben. Linsen verbiegen sich schon nach ca. 1m Durchmesser.
Und somit gibt es nur noch in alten oder
kleinen Sternwarten die langen Rohre. Die großen Sternwarten haben kurze
klobige Spiegelteleskope, die sogar meist nicht mehr Rohre sind.
Bild: Hier sieht man am VST deutlich,
dass moderne Teleskope stark von der "Rohrform" abweichen.
Credit: ESO
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