Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 30. November 2021

Breaking News: Engstes Paar supermassiver Schwarzer Löcher entdeckt

 

Embargo bis Dienstag,30.11.,  14.00 Uhr

Bald kracht es!

Supermassive Schwarze Löcher stehen sehr wahrscheinlich in allen Galaxienzentren und sind maßgeblich an der Entwicklung der Galaxie beteiligt.

Mit Hilfe der Teleskope des VLT in Chile und des Spektrographen MUSE haben nun Forschende das uns nächst  stehende und engste Paar supermassiver Schwarzer Löcher gefunden:

Es steht im Zentrum der 81 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 7727 im Sternbild Wassermann.

Die beiden riesigen Schwarzen Löcher sind nur noch 1600 Lichtjahre getrennt und werden in weniger als 250 Millionen Jahren miteinander verschmolzen sein.

Erstmals konnte man auch die Massen eines solchen engen Paares bestimmen, da sich Sternbewegungen in der Umgebung anhand der Spektren bestimmen lassen. Wenn man die Geschwindigkeit kennt, mit der sich etwas um ein zentrales Objekt bewegt, dann kann man damit leicht die Masse des zentralen Objektes ausrechnen.

Hier kommt man auf 154 Millionen Sonnenmassen und 6,3 Millionen Sonnenmassen.

Bild: Galaxie NGC 7727 mit Vergrößerung des Zentralbereichs und der Bereiche um die beiden Schwarzen Löcher

Video 1: Prinzip der Massenbestimmung über Sternbewegungen

Video 2: Ein weiterer der legendären ZOOM-Videos auf ein Objekt, hier auf die echten Bilder der Umgebungen der beiden Schwarzen Löcher. Ich finde diese ZOOM-Videos deshalb so genial, weil sie uns zeigen, aus welch kleinem Bereich des Himmels man die Beobachtungen gewinnt.

credit: ESO/VST/Atlas







Die abendliche Wolkenlücke...

 ...kam auch am Montag gegen 18.30 Uhr.

Das erste Bild zeigt Jupiter und Saturn um 18.42 Uhr.

Das zweite Bild zeigt die Stellung der Jupitermonde (18.41 Uhr)




Montag, 29. November 2021

Einladung zu Online-Vortrag

 




Mit SOFIA unterwegs im Kosmos, Teil 3: Wasser auf dem Mond

 2021 konnte mit dem FORECAST Spektrometer am SOFIA-Teleskop erstmalig auf der sonnenbeschienenen Seite des Mondes Wasser nachgewiesen werden. Tief im Inneren des Clavius-Kraters verbirgt sich Wasser, eingeschlossen in kleinen glasperlenartigen Strukturen. Es verrät sich durch Biegeschwingungen H - O - H mit Emission bei 6,1 Mikrometer Wellenlänge im IR. Bei dieser Wellenlänge kann nur aus der Hochatmosphäre beobachtet werden.

Bild: NASA/Arnes Research Center



Sonntag, 28. November 2021

Astronomischer AdventsKalender AAK 21

 In wenigen Tagen ist es wieder soweit...

Vom 1.12. bis 24.12. gibt es jeden Tag (bis mittags) eine interessante, lustige, spannende, sinnlose...oder was auch immer Aufgabe mit astronomisch-physikalischem Hintergrund.

Wo?

In unserem Astronomie-Blog www.astronomiekassel.blogspot.com

Wer bis zum anderen Morgen, 10.00 Uhr die Lösung an adventskalender@sfn-kassel.de schickt, hat die Chance einen von drei Buchpreisen zu gewinnen.

Je mehr Lösungen richtig sind, desto größer die Chance auf einen Gewinn!

Auf und dabei sein!



Jupitermonde am Samstag

 Obwohl es noch sehr hell war, habe ich um 17.16 Uhr gleich Jupiter mit seinen Monden mit dem 600 mm Tele aufgenommen.

Nur drei waren sichtbar, die vielen anderen Sterne wegen des hellen Himmels nicht. 

Aber ein neuer Zielpunkt der Ostwanderung ist aufgetaucht: der Stern 51 Cap. An ihm wird Jupiter am 5.12. vorbeiziehen.

Auch 45 Cap sieht man, da war Jupiter Mitte November. Drei Stunden später machte ich um 20.19 Uhr ein weiteres Bild. Hochnebel war aufgezogen (Jupiter hat einen Hof) und das Regen-und Schneegebiet rückt ran...

Auf der linken Jupiterseite ist inzwischen Ganymed aufgetaucht, der lichtschwächere Callisto ganz rechts kann sich kaum gegen den Nebel durchsetzen.

Das Bild ist wie das um 17.16 Uhr auch mit 600 mm Tele gemacht, aber deutlich nachvergrößert.







Samstag, 27. November 2021

Steinbock in der Dämmerung

 Samstagabend: mal wieder Aufklaren in  der Abenddämmerung.

Die ISS, die um 17.03 Uhr über den Himmel zog, habe ich leider verpasst.

Aber ich konnte um 17.15 Uhr in der noch sehr hellen Dämmerung nicht nur die drei Planeten Venus, Jupiter und Saturn fotografieren, sondern auch alle Sterne des Steinbocks kamen schon durch (zumindest auf der weniger komprimierten Aufnahme im Blog bzw. im Original gut zu sehen).

Auf der Rückfahrt vom FutureSpace habe ich vor 17 Uhr schon Venus hell am Himmel gesehen, sie steht ungewöhnlich weit im Süden (SSW), was an der extrem flachen Ekliptik liegt.




Hubbles Tour zu den Gasplaneten: Uranus

 Dieses Bild hat das HST am 25.10.21 aufgenommen. Es zeigt die polare Kappe im Nord-Frühling. Vermutlich kommt die Aufhellung durch die verstärkte UV-Einstrahlung der Sonne, die Aerosole oder die Durchlässigkeit der Methanschichten ändert.

credit: NASA/ESA/OPAL



Freitag, 26. November 2021

Mit SOFIA unterwegs im Kosmos, Teil 2: M 82

 M 82 ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Großer Bär, 11,5 Millionen Lichtjahre entfernt, nur 37 000 Lichtjahre groß. Sie hat somit auch relativ wenig Sterne (30 Milliarden, etwa 10% der Sternenzahl unserer Galaxis).

Sie ist eine Galaxie mit starker Sternentstehung (starburst) und besitzt einen extrem starken Sternenwind aus dem Zentrum heraus, der bis in das Halo hinein Staub und Gase transportiert.

SOFIA hat bei 53 Mikrometer Wellenlänge den warmen Staub im Inneren detektiert und bei 154 Mikrometern den kühleren Staub in äußeren Bereichen. Damit sind auch die Strukturen des Magnetfeldes sichtbar geworden.

Im ersten Bild ist das gelb dargestellt. Der Ausfluss des Wasserstoffgases ist rot unterlegt.

Die Magnetfeldstrukturen sind offen. Vom Prinzip her kann man sich das so wie auf der künstlerischen Darstellung im zweiten Bild vorstellen.

Bilder. NASA/SOFIA





Ostwärts 13: Wieder allein

 Für kurze Zeit klarte der Himmel am Donnerstagabend um Jupiter herum auf. Gegen 20.58 Uhr konnte ich am Donnerstag nach meinem Vortrag über Myonen ein Bild vom im SW tief stehenden Gasplaneten mit dem 600 mm Tele machen.

Noch vor drei Tagen stand Jupiter ganz dicht am Stern HIP 107567. Den hat er jetzt weit hinter sich gelassen und sein ehemaliger 5. Mond 45 Cap liegt abgeschlagen am unteren Bildrand.

Jupiter ist mit seinen vier Galileischen Monden wieder allein.



Donnerstag, 25. November 2021

Hubbles Tour zu den Gasplaneten: Saturn

 Am 12.9. 21 ist das  obere Bild von Saturn entstanden. Auf der Nordhalbkugel ist Herbst, deutliche Farbänderungen der Wolkenbänder sind eingetreten.

Zum Vergleich ist ein Bild vom 4.7.2020 zu sehen (unten im Blog) . Damals war Sommer auf der Nordhalbkugel des Saturn.

credit: HST/NASA/ESA




Planetarium Kassel: Wie alles anfing...

 Schon vor 46 Jahren haben wir im AAK uns erfolgreich bemüht Kassel zu einer Planetariums -Stadt zu machen.

Wir bekamen aus Lottomitteln von der Landesregierung und von der Kasseler Sparkasse insgesamt 29 000 DM (das war damals sehr viel). Davon konnten wir einen japanischen Projektor kaufen und das Material für eine 5 m - Kuppel, die wir in mühevoller Nachtarbeit selbst gebaut haben.

Das Planetarium sollte erst in ein neues Astronomisches Zentrum auf der Hasenhecke, dann in das Landesmuseum.

Kurz nach der Zusage kamen Pläne auf, dass das Astronomische Kabinett zusammen mit unserem Planetarium umziehen sollte.

Dafür war aber ein größeres Gerät mit größerer Kuppel angebracht.

Die Landesregierung wollte das aber damals nicht finanzieren, da ja ein Planetarium in Kassel schon aufbaubereit war.

Durch eine Vereinbarung verzichteten wir auf unser Planetarium, durften es verkaufen (und das Geld behalten) und die Mittelfreigabe für das heutige größere Planetarium war da.

Aber vertraglich wurde uns eine Mitnutzung des neuen Planetariums zugesichert.

Im Mai 1992 wurde es eröffnet, Monate vorher entwickelte ich schon ein erstes Live-Programm  (zum Kontrast zum "Automatikprogramm" das täglich für mehr als ein Jahrzehnt lief): "Eine Reise unter dem Sternenhimmel", in dem ich die tägliche Bewegung, das Wandern des Mondes und als Höhepunkt eine Reise in die Polarnacht vorführte. Mit Musik untermalt und eigenen Dias angereichert....

Bei der Eröffnung war auch der Erfinder des Computers Konrad Zuse anwesend.

Danach bildete ich neue Vorführer aus, insgesamt etwa 20, die ich für bestimmt 100 Live-Programme trainierte.

Wir haben immer sonntags und am Donnerstagabend die Vorführungen übernommen...an den anderen Tagen lief das Automatikprogramm bis 2003....

Und Ende Februar 2010 lief meine letzte Vorführung im Planetarium. Das SFN war gewachsen und forderte meinen ganzen Einsatz.

In dieser Show fuhren wir von Kassel nach Chile und überquerten dabei den Erdäquator, um die Bewegung des Sternenhimmels dort zu beobachten. In Chile angekommen, stellte ich die großen Fernrohre der ESO vor.

(3 Jahre später war ich in La Silla, Paranal und ALMA für mehrere Tage und Nächte).

In einem Kasseler Großkino organisierte ich Ende Januar 2010 dazu die Premiere eines abendfüllenden  Dokumentarfilmes "Das Auge" in 3 D. Der Filmemacher und Regisseur war anwesend.

3 Jahre später konnte ich selbst einen Film über die Sternwarten der ESO produzieren.

Aber am 28.2.2010  war Schluss...

Ich hatte mir immerhin 18 Jahre lang einen Kindheitstraum erfüllt...Vorführungen in einem Planetarium zu gestalten...

Wie ich mir die vorstelle und auch heute noch wünsche, erzähle ich bald in einem weiteren Post...

Eine besondere Begegnung im Planetarium kann man hier nachlesen:

https://www.natur-science-schule.info/post/stars

Besuch im Planetarium






Mittwoch, 24. November 2021

Freitag: Abends online zur Sternwarte auf dem SFN

 Wegen der Pandemieentwicklung wirklich nur noch online...

aber es lohnt sich:

Mark Woskowski stellt Messier-Objekte vor, und wenn der Himmel klar ist, zeigt er sie live im Fernrohr!

20.00 Uhr unter sfn-kassel.de/live

Zur Sternwarte



Stichwort 12: SAR

 SAR steht für Stable Aurora Red Arc (stabiler roter Polarlichtbogen).

Der Name ist falsch gewählt, denn ein SAR ist ein rötlich leuchtender Bogen, aber weder stabil noch eine Polarlichterscheinung.

Polarlichter entstehen durch das Eindringen geladener Teilchen vom Sonnenwind in die Erdatmosphäre, ein SAR entsteht durch Energiefluss aus einem Ringstrom von Ionen, der  zwischen 10 000 km und 60 000 km Abstand am Rand des Van Allen Gürtels ständig um die Erde kreist. Er wird von Ionen aus der Atmosphäre gespeist, die letztlich durch kosmische Strahlung entstehen.

Bild: Matti Helin, Finnland, 2018




Dienstag, 23. November 2021

Mit SOFIA unterwegs im Kosmos, Teil 1

 Was macht SOFIA?

In der Flughöhe von 13...14 km sind 99% des Wasserdampfes unter dem Teleskop, der blick nach oben im IR ist frei.

Dazu ist das fliegende 2,7 m Teleskop mit Kamera, Spektrometer und Polarimeter ausgestattet.

Forschungsobjekte:

- Kometen, Asteroiden und Kometen im Sonnensystem

- Entstehung von Sternen und Planeten

- Organische Substanzen im Kosmos

- Gas- und Staubgebiete

- Magnetfeldstrukturen

Prinzipiell kann SOFIA durch dichte Staubwolken hindurch sehen und somit Forschungen durchführen, die mit sichtbarem Licht nicht möglich sind.

Starten wir nun mit SOFIA und lernen die neuesten Forschungsergebnisse der letzten Jahre kennen.

Dazu gibt es eine kleine Postserie...demnächst in diesem Blog!



Vallis Rheita als tiefe Kerbe

 Nach Mitternacht gaben dann die Wolken auch den Mond restlos frei. Auf der nachvergrößerten Teleaufnahme (600 mm) ist besonders gut das 500 km lang Rheita-Tal als Kerbe an der Schattengrenze zu sehen.

Aufnahme: Nacht von Mo auf Di, 0.09 Uhr




Ostwärts 12: Neue Freunde

 Und Jupiter zieht weiter nach Osten...45 Cap hat er inzwischen weit hinter sich gelassen.

Am Montag, 22.11. steht er neben einem lichtschwachen Stern HIP 107567, dicht an drei Jupitermonden.

Ich habe zwei Aufnahmen gemacht: eine um 17.41 Uhr und eine zweite fast vier Stunden später um 21.20 Uhr.

Deutlich sieht man in dieser kurzen Zeit nicht nur, wie sich die Jupitermonde verschieben, sondern auch wie Jupiter mit seinen Monden an dem Stern vorbeiwandert.

Damit man das besser erkennen kann, habe ich die zweite Aufnahme gedreht, denn wenn Jupiter vor dem Untergang ist, dann neigt sich natürlich auch die Linie seiner Monde relativ zum Horizont.

Die nicht gedrehte Aufnahme ist weiter unten.

Zum Vergleich mit früheren Aufnahmen ist auch das ganze Umgebungsfeld von Jupiter auf der dritten Aufnahme zu sehen (17.41 Uhr), also 45 und 44 Cap sowie Deneb Algedi.

Und die größere Umgebung bis hin zu Saturn ist auf einem weiteren Bild (17.55 Uhr).







Montag, 22. November 2021

Dreigestirn am Abend, mit Blitz

 Endlich mal wieder richtig klar.

Am Montag konnte ich um 17.50 Uhr Venus gerade beim Untergang über dem SW-Horizont sehen (rechts am Hausdach), Saturn und Jupiter standen weiter östlich. Während der Belichtung blitzte ein Satelliten-Flare auf, d.h. ein glänzender Bauteil eines Satelliten reflektierte das Sonnenlicht über Kassel hinweg.

Weitere Posts vom Abend folgen.



Vortrag über Müonen und Elektronen

 am kommenden Donnerstag, 18.00 Uhr live im SFN (Voranmeldung erbeten) oder online unter sfn-kassel.de/live

Vortrag

Anschließend, wie auch die anderen Vorträge auf www.natur-science-schule.info verlinkt.

Alle Vorträge



Angeknabberter Mond mit Rheitatal

 Nach langem bewölktem Tag klarte es gegen 23 Uhr am Sonntag auf.

Der abnehmende Mond stand im Stier über dem Orion.

Mare Crisium und Mare Fecundidatis gehen strukturlos in die Mondnacht über, es sieht dort so aus, als sei der Mond angeknabbert.

Unten sieht man noch das lange Rheita-Tal.

Die Aufnahmen sind am Sonntag um 23.06 und und um 23.09 Uhr gemacht.




Sonntag, 21. November 2021

Planetarium - wohin gehst Du?

 Seit einigen Jahren kehre ich von jedem Planetariumsbesuch enttäuscht zurück:

- Keine stimmungsvolle Anfänge mehr, z.B. mit in der Natur vorkommenden Vorgängen  wie Sonnenuntergänge... stattdessen wird das Licht von hell auf Dunkel ausgeknipst oder es läuft ein Titel wie im Kino, wenn man Glück hat mit Sternen im Hintergrund

- kaum bis überhaupt keine Vorstellung des aktuellen Sternenhimmels (bei meinem letzten Planetariumsbesuch am 20.11. kam ein Sternenhimmel nur in Vor- und Abspann vor, unterlegt mit Textdias zum Thema)

- natürliche Vorgänge am  Himmel werden  nicht mehr gezeigt und erläutert, wie Mondbewegung und Phase, Planetenbewegung, Sternenhimmel in verschiedenen Breitengraden, Jahreslauf der Sonne, Drehung des Sternenhimmels usw usw

- statt dessen werden im Planetarium in bis zu 100%!!! der Zeit Filme gezeigt, die auch in Bildungskanälen im TV laufen könnten (und auch laufen). Statt die Bewegung des Mondes zu sehen rasen Raumschiffe über die Kuppel, hetzen 5/55  Minuten lang Dinosaurier (schlecht animiert) über die Kuppel

- Sehr selten bis überhaupt nie wird live kommentiert (macht bei Filmen auch wenig Sinn), und wenn, lassen die Sprecher eine rhetorische Ausbildung vermissen...man kann auch mit Stimme gestalten und mitreißen!

- Ich habe sogar Planetariumsvorführungen ganz ohne musikalische Untermalung gesehen...

Ich selbst habe 18 Jahre lang in einem Planetarium mehrfach pro Woche Livevorführungen angeboten und Dutzende von Vorführen ausgebildet (die durften bei mir erst nach wochenlangem rhetorischem Training am Programm eine Vorführung dieses Programms  machen..., in der war ich dann, dann gab es Verbesserungen und dann habe ich sie allein vorführen lassen).

Was ist los?

Geht es nur noch darum, möglichst viele Besucher/innen in die Kuppel-Kinos zu locken?

Wollen die Menschen keine wirkliche Bildung mehr?

Was meine ich mit dem letzten Satz:

Der Film ist ein Mittelmaß für alle...bei meinem letzten Kinobesuch in einem Planetarium wurden viele Details zu molekularen Prozessen erläutert...ich glaube nicht, dass das in der kurzen Zeit von Vielen, geschweige denn von Kindern, verstanden wurde...

Aber selbst ganz jungen Kindern kann man zeigen, dass der Mond abends immer mehr nach links wandert und dabei "dicker" wird...und dass sie selbst das draußen in  der Natur verfolgen können!

Dinosaurier finde man sonst nur, besser animiert, in Großkinos...

Aber genau darum sollte es ja gehen: Menschen dazu zu bringen mal durch die Lichthülle einer Stadt nach oben zu sehen oder vielleicht sogar mal an den Stadtrand zu fahren.

Ein solches Liveprogramm von  inhaltlich und rhetorisch geschulten Vorführer/innen geleitet, sollte mindestens mehrmals pro Woche angeboten werden.

Ich bin mir sicher, die Menschen werden auch kommen.

Die großen Umsätze kann man dann immer noch mit den Filmvorführungen machen, die aber nur noch maximal 2/3 des gesamten Programmangebotes ausmachen sollten.

In unserer freitäglichen Astro-Show, die wir online vortragen, haben Mark und ich mind. zwei solcher Themen bisher angeboten: Die Planetenschleifen und das Sonnenanalemma..mit fast 1000 Klicks waren die genau so stark besucht wie andere Themen und es gab explizit auch Dankesformulierungen dafür, dass wir solche Themen anbieten.

Planetarium sollten auch einen Bildungsauftrag haben, bei dem Besucherzahlen nicht im Vordergrund stehen, sondern Inhalte!

In Großstädten haben die Menschen den Blick zum natürlichen Sternen-Himmel verloren...in Planetarien finden sie ihn leider nicht wieder!

Unter https://discord.gg/XjyvGDsXfY habe ich in unserem Astronomie-Forum einen Gesprächs Kanal eingerichtet: Bildungsauftrag Planetarium?

Ich freue mich über Beiträge!

Diskussion







Revisited

 In der 200 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie NGC 6984 sind in den letzten Jahren zwei Supernovae aufgetreten, ein extrem seltenes Ereignis.

Deshalb hat das HubbleSpaceTeleskop HST diese Galaxie nochmals genauer im UV und sichtbaren Licht aufgenommen und untersucht.

Dabei entstand ein Bild, das wesentlich mehr Details als die letzte Aufnahme von 2013 zeigt: Sternentstehungsgebiete sowie  dunkle Gas - und Staubwolken.

Bild: HST/NASA





Samstag, 20. November 2021

Hubbles Tour zu den Gasplaneten: Jupiter

 Mit dem HubbleSpaceTeleskop HST sind die großen Gasplaneten fotografiert worden, um Wolkenstrukturen und Wetterereignisse zu erfassen.

Wir beginnen die kleine Postserie mit:

Jupiter

Die Aufnahme vom 4.9.21 zeigt die Äquatorzone in einem ungewöhnlichen tiefen Orangeton.

Oberhalb davon sind einige neue Stürme als rote Zellen sichtbar.

Der berühmte Große Rote Fleck (ein seit Jahrhunderten beobachteter Wirbelsturm) mit seinen Auswirkungen auf die Wolkenbänder ist ebenfalls gut zu sehen.

Bild: HST/ESA/NASA



AAK: Astronomischer AdventsKalender

 Es ist bald wieder soweit...ab 1.12. kann man 24 - mal im Astronomischen Adventskalender interessante, lustige und spannende Rätsel lösen und etwas gewinnen.

Hier, in diesem Blog!




Freitag, 19. November 2021

Längste Mondfinsternis for ever

 Heute, am Freitag, war die längste Mondfinsternis für etwa 600 Jahre. Grund: Der Mond steht in Erdferne und bewegt sich besonders langsam durch den Erdschatten.

Bei uns war allerdings Nichts zu sehen, denn zur Zeit der eigentlichen Vollmondstellung war der Mond schon untergegangen.

Aber einen exzellenten Beobachtungsplatz hatten russische Besatzungsmitglieder der ISS:





Ostwärts 11: Good Bye - forever

 45 Cap lässt seine vier Geschwister zurück, die mit dem Jupiter weiterziehen...

Immerhin gab es am Donnerstagabend kurze Momente der halbwegs freien Sicht, z.B. um 18.43 Uhr.



Donnerstag, 18. November 2021

Ostwärts 10: Das Kuckucksei

 Ah, Jupiter zeigte heute alle seine vier hellen Monde...

Komisch, einer steht ein klein wenig zu weit weg, und hat auch eine andere Färbung...

Europa versteckt sich hinter Jupiter und der Stern 45 Cap nutzt die Chance...

Und man sieht, wie weit Jupiter inzwischen wieder nach Osten gezogen ist (man vergleiche mal mit früheren Posts, die Labels helfen...).

Aufnahme am Mi um 19.41 Uhr.



Wie die Zeit vergeht...

 Für mich unerwartet, klarte es am Mittwoch gegen 19.30 Uhr auf. Um 19.43 Uhr konnte ich dann den Mond, bei doch recht hoher Luftunruhe, fotografieren...

Ich hatte noch die schmale Sichel am Abendhimmel in Erinnerung... nun ist es fast Vollmond (Freitag früh).

Sehr schön sind man die Kraterwände vom Pythagoras und die Ostwand von Aristarchus, die hellste Stelle des Mondes.



Mittwoch, 17. November 2021

Stichwort 11: SOFIA

 SOFIA ist ein Forschungsflugzeug, eine umgebaute B 747, mit einem großen 2,7 m IR-Teleskop an Bord. Regelmäßig fliegt sie bis zu 12 Stunden in 13 km Höhe und mehr, die Außenwand des Flugzeuges wird geöffnet und das Teleskop kann beobachten.

Damit das Objekt im Blickfeld bleibt, sind Teleskop und Flugzeug so getrennt, dass das Flugzeug sich immer so anordnen kann, dass das Teleskop perfekt aus der Öffnung schaut. Bis ein neues Objekt eingestellt wird fliegt die B747 um das ausgerichtete und stabilisierte Teleskop herum..

Ich durfte 2016 an zwei Forschungsflügen von der NASA Basis Palmdale in den USA teilnehmen und habe dazu einen einstündigen Lehrfilm gedreht, in dem alle Phasen des Fluges gezeigt werden, aber auch die an Bord befindlichen Wissenschaftler ihre Forschungen im Flugzeug live erklären.

Hier der Link:

https://mediathek-hessen.de/medienview_15355_Klaus-Peter-Haupt-OK-Kassel-SOFIA--Das-fliegende-IR-Teleskop.html

SOFIA Film

SOFIA (Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie) wird gemeinsam betrieben von der NASA und der DLR (Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrt) Die deutsche Zentrale ist das DSI (Deutsches SOFIA-Institut) in Stuttgart.

In einer Postserie werde ich die wichtigsten Forschungsergebnisse von SOFIA der letzten Jahre vorstellen.

Damals habe ich auch aus Kalifornien meinen ersten Blog geschrieben. Da steht viel über IR-Astronomie drin, aber es sind auch tägliche Liveberichte mit vielen Bildern dabei:

https://sofia-sfn.blogspot.com/

SOFIA Blog 2016