Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Astronomischer Adventskalender AAK: Tür 11


 

 

Teil 11: Nebel im Teleskop

Sucht man im Internet nach einem schönen Wallpaper fürs Handy, den Laptop, den PC o.ä., dann stößt man schnell auf die Bilder mit kunterbunten Gasnebeln im Hintergrund, vielen Lensflares und gefühlt ist der gesamte Weltraum voll mit diesen Regenbogenwolken. In der Realität sehen diese Nebel ganz anders aus.
Schaut man mit einem Teleskop oder Fernglas in den Himmel, dann sieht man fast überall nur Sterne, mal mehr und mal weniger. Die Sterne können auch gehäuft als Sternhaufen vorkommen, aber von den tollen farbigen Nebeln fehlt jede Spur.
Gibt es sie nicht? Jain! Die meisten Bilder sind am Computer entstanden und stellen oft durch eine Farbwahl bestimmte Eigenschaften (wie chemische Zusammensetzung) dar, aber einige Nebel gibt es wirklich und die muss man suchen. Damit man etwas System darin hat, gibt es sogenannte Sternkarten und Sternatlanten in denen solche Nebel eingezeichnet sind. Heutzutage gibt es auch digital lange Listen mit Koordinaten und auch schöne Programme, in denen man sie auch leicht findet.
Hat man sich dann einen Nebel ausgesucht, den man sehen möchte, dann schaut man wo er am Himmel steht und richtet das Teleskop in die Richtung. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen, die ich aber hier nicht erläutern werde. Was man sieht kommt auf das Objekt selbst und auf das Teleskop an. Aber alle haben eins gemeinsam: Man sieht keine Farben! Alle Nebel sind in Schwarz-Weiß, nur in sehr großen Teleskopen bekommen die hellsten Nebel einen leichten Farbstich.
In unserem Auge haben wir zwei Arten von Sehzellen: Stäbchen und Zapfen. Stäbchen sind sehr lichtempfindlich und fürs Hell-Dunkel-Sehen bei wenig Licht zuständig. Zapfen sind fürs Farbsehen verantwortlich, brauchen allerdings viel Licht.
Die meisten Nebel sind sehr dunkel, und dadurch erscheinen sie farblos für uns. Alle Katzen sind Nachts deshalb grau, weil wir im Dunkeln keine Farben sehen. Sehr große Teleskope sammeln sehr viel Licht ein und so wird das Bild heller. Erst dann sieht man ganz leicht die Farben.

(v.M.Woskowski)







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