Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 31. Oktober 2022

Breaking News: Möglicher Killerasteroid entdeckt

 Embargo: 16.00 Uhr MEZ

Mit der Dark Energy Kamera des Cerro Tololo Observatoriums in Chile konnten jetzt in der Dämmerung drei Asteroiden entdeckt werden, die innerhalb der Erdbahn um die Sonne kreisen.

Sie zählen zu den NEOs (Near EarthObjects).

Die Beobachtung ist nicht leicht, da sie nahe der Sonne am Himmel stehen und nur während einer kurzen Zeit (etwa 10 Minuten)  in der Dämmerung beobachtet werden können.

2022 AP7 ist mit 1,5 km der größte von ihnen. Seine Bahn verläuft so, dass er durchaus die Erdbahn auch mal kreuzen kann.

Die anderen beiden (2021 LJ4 und PH27) sind etwas kleiner ( 1km) und bleiben dauerhaft innerhalb der Erdbahn.

PH27 ist sogar der bisher der Sonne am nächsten kommende Asteroid. An seiner Bahn machen sich Effekte der Allgemeinen Relativitätstheorie (Periheldrehung) bemerkbar.

Das Bild ist eine künstlerische Darstellung!

credit: DOE/FNAL/DECam/NOIRLab/NSF



Breaking News: VELA: Das war mal ein Stern...

Embargo: 14.00 Uhr MEZ 

Mit der 268 Mega Pixel - Kamera vom  VST, dem VLT Survey Teleskop, ist dieses Bild des Vela-Supernovarestes aufgenommen worden.

Dabei konnte ein großer Bereich fotografiert werden, 9 Vollmondscheiben passen in das Bild.

Vor 11000 Jahren ist hier, 800 Lichtjahre entfernt,  ein massereicher Stern an seinem Lebensende explodiert. Die Sterngase haben die umgebenden Gas- und Staubwolken zu Filamenten zusammengedrückt.

Übrig geblieben ist ein Neutronenstern, der links oben außerhalb des Bildes steht.

Das Video zeigt weitere Details des Vela-SN-Restes.

In den nächsten Tagen erscheint ein Post, in dem ich die Technik erläutere, mit der dieses Bild hergestellt ist.

credit: ESO/VPHAS+





Sonntag, 30. Oktober 2022

First Light in Calden

Südöstlich der alten Sternwarte Calden, auf dem AAK Grundstück, hat sich Dietmar Gutermuth eine Privatsternwarte gebaut. Diese ist nun einsatzbereit!

Das schildert er eindrücklich in diesem Bericht, und das Bild sagt mehr als tausend Worte... 

"Es ist vollbracht! Nach einem sehr arbeitsreichen Sommer ist nun meine Sternwarte am neuen Standort wieder einsatzbereit.

Für den Einstand, als "Second First Light", habe ich mir den Helixnebel NGC 7293 (wird auch als das Auge Gottes bezeichnet) ausgewählt. Diesen wunderschönen Planetarischen Nebel wollte ich schon immer einmal fotografieren, doch an meinem alten Standort der Sternwarte in Immenhausen war dies aufgrund der Bebauung nicht möglich. Die Horizontsicht, in der sehr wichtigen südlichen Richtung, war dort extrem eingeschränkt und so musste ich 40 Jahre warten, um mir diesen Traum zu erfüllen!

 Hier am neuen Standort in Calden habe ich nach allen Seiten freie Sicht, lediglich im Nordwesten gibt es ein paar Bäume, dennoch ist und bleibt der Helixnebel, aus der Mitte Deutschlands heraus, kein einfaches Objekt. Mit einer Deklination von annähernd -21Grad kommt er nicht sehr weit über den Horizont und es erfordert viele brauchbare Nächte, um Belichtungszeit anzusammeln. Brauchbare Nächte bedeutet in diesem Fall, gute Transparenz nahe am Horizont, bei gleichzeitig gutem Seeing. Diese Bedingungen sind in unseren Breiten jedoch vergleichsweise selten anzutreffen, besonders bei der momentan vorherrschenden hohen Luftfeuchtigkeit.

 Wie schon gesagt, man braucht eine ganze Menge Nächte und so mussten auch zwei bei nahezu Vollmond für einige Schmalband Ha-Aufnahmen herhalten. Ich habe wirklich jede Gelegenheit genutzt und dennoch hat es weit über einen Monat gebraucht, das Objekt der Begierde einigermaßen passabel abzulichten.

 Besonders erfreut war ich darüber, dass ich trotz der schwierigen Aufnahmebedingungen, die mit dem Hubble-Teleskop entdeckten Knötchen im Zentrum mit ihren radial verlaufenden "Schwänzchen" andeutungsweise sichtbar machen konnte."

Aufnahmedaten:

Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenbau) im Primärfokus mit ASA-Reducer bei f=1340mm

Aufnahmekamera: CCD QSI583wsg

Guiding: Lodestar Pro am OAG

Belichtungszeiten: Ha 51x900s (12h45m); OIII 12x900s (3h00m); RGB je 4x300s (1h00m); @-20°C Sensortemperatur

Gesamtbelichtungszeit: 16h45m

Astrodon Filtersatz


Ganz liebe Grüße aus Calden

Dietmar Gutermuth




Beim Abschluss des Pachtvertrages im Mai 22


Jupiter wird gelasert...

 Blick über den Rammelsberg mit den beiden Laserstrahlen unter Jupiter (Handyaufnahme).

Samstag, 19.40 Uhr



Samstag, 29. Oktober 2022

Vor kurzem stand er noch vor der Sonne...

 jetzt zeigt sich der Mond als schmale Sichel sehr tief am SSW-Horizont.

Aufnahme am Samstag um 18.15 Uhr MESZ



Feuer und Eis

 Es blieb in der Nacht zum Samstag sehr diesig, trotzdem kam der helle Jupiter durch. Dieses Mal stehen erneut der Vulkanmond Io und der Eismond Europa in einer Blickrichtung.

Die Aufnahme mit 600 mm Tele und Nachvergrößerung entstand am Freitag um 21.47 Uhr.



Freitag, 28. Oktober 2022

Säulen der Schöpfung, Teil 2

Heute  ist eine Aufnahme des JamesWebbSpace Teleskops JWST veröffentlicht worden, die das Sternentstehungsgebiet im Adlernebel, M16 im mittleren Infraroten zeigt. Bei diesen Wellenlängen wird vor allem der Staub sichtbar, die dahinter stehenden Sterne scheinen nicht durch.

Natürlich ist das Bild farbcodiert, da wir IR-Strahlung nicht sehen können.-

Vergleiche dazu den Post vom 21.10.




Sternenführung auf dem Dörnberg: Samstag, 20.00 Uhr

 Es ist mal wieder so weit...am Di8enstag war Neumond und immer am Samstag nach Neumond macht Mark Woskowski die beliebte Sternenführung auf dem Dörnberg.

Sie beginnt am Sa, 29.10. um 20.00 Uhr. Treffpunkt ist der erste Parkplatz an der Hochstraße auf dem Dörnberg.

Mit Hilfe eines Laserstrahles werden die Sternbilder erklärt. Dazu wird ein Stück auf dem  Alpenpfad gewandert. Gute Schuhe und ev. eine rot abgedunkelte Taschenlampe sind hilfreich. Wer ein Fernglas hat, sollte es mitbringen.

Bei Regen oder vollständiger Bewölkung entfällt die Veranstaltung.


Donnerstag, 27. Oktober 2022

Volltreffer!

 Seit einiger Zeit sind ja wieder enge Begegnungen von Jupitermonden zu beobachten, natürlich nur scheinbar, wenn sie weit hintereinander stehend aus unserer Blickricht7ung aneinander vorbeiziehen.

Das passiert nur bei bestimmten Einblickwinkeln auf die Bahnebene.

Heute Nacht um 0.25 Uhr standen  Europa und Ganymed so nahe beieinander, dass ich Mühe hatte sie im 600 mm Tele bei starker Nachvergrößerung getrennt wahr zunehmen.



Mittwoch, 26. Oktober 2022

Filmabend im FutureSpace: Astronomische Forschung

 

Am Donnerstag gibt es im Rahmen der Winter-Vortragsreihe im FutureSpace in der Wilhelomsstr.2 einen Filmabend.

KP Haupt zeigt drei Dokumentarfilme:

Besuch (2017) im tiefsten Labor der Erde, SNOLab, in dem das Neutrinoproblem gelöst wurde (18.00 Uhr)

Zwei Flüge (2016) mit dem seit September stillgelegten Teleskop SOFIA in die Stratosphäre (18.30)

Besuch (2013) auf 5100 m Höhe in den Anden beim Mikrowelleninterferometer ALMA (19.30 Uhr)

In einer Woche wird dann die Kosmologie-Vortragsreihe fortgesetzt.





Neptun kam nicht durch

 Am Dienstagabend fotografierte ich Jupiter und die westliche Umgebung. Hier steht zur Zeit  der äußerste Planet Neptun. Am Hof des Jupiters erkennt man, wie stark die Luftdurchsicht behindert ist.

Und dann noch der aufgehellte Stadthimmel...

In unmittelbarer Umgebung des Neptun kann man ein Sternenviereck erkennen, dessen Sterne etwa 7,5 mag Helligkeit haben. Neptun hätte 8,1 mag...das hat nicht geklappt.

Aber die vier hellen Jupitermonde waren gut sichtbar.

Aufnahmen am Dienstagabend um 20.28 Uhr.





Sonnenfinsternis: Beobachtet in der Alb

 Christian Hendrich hat mir u.a. dieses Bild der SoFi zugeschickt. Er hat es um 12.13 Uhr in Westhausen nördl. von Ulm mit der Handykamera durch das Okular seines Fernrohres fotografiert (deshalb auch die andere Orientierung).



Dienstag, 25. Oktober 2022

Sonnentaler am FutureSpace

 Spannend war auch die Beobachtung von Sonnentalern. Kleine Löcher im Blattwerk von Bäumen wirken als Lochkamera und bilden die partiell verfinsterte Sonne ab.

Da im Herbst kaum noch Bäume mit Blättern vorhanden sind, haben wir rechtzeitig einige Büsche gekauft und in das Sonnenlicht gestellt.

Aufnahmen um 11.50 Uhr am FutureSpace





Teilweiser Blick auf die teilweise Sonnenfinsternis

Wir haben Glück gehabt, noch kurz vor Beginn regnete es aus einer dichten Wolkendecke und am Nachmittag zogen auch wieder Regenwolken auf.

Immerhin konnten wir weite Teile der Finsternis sowohl von der Sternwarte auf dem SFN als auch vom FutureSpace ansehen. 

Insgesamt waren etwa 80 Besucher/innen mit vielen Kindern da.

Gleich nach Regenende  stellte ich den 30 cm Newton in der Sternwarte auf die Sonne ein, Tereza betreute dann die Besucher/innen.

Im FutureSpace hatten wir ein Tellurium aufgestellt, mit dem die Kinder das Entstehen der Finsternis nachvollziehen konnten. Eine Experimentierstation zu Licht und Schatten ergänzte das Angebot. In der  Lounge wurden Live-Bilder aus Nordnorwegen übertragen.

Auf der Wilhelmsstraße stand unser C8, mit dem die Besucher/innen die Sonne beobachten konnten. Zahlreiche Sonnenfinsternisbrillen wurden verteilt und größere selbstgebaute Lichtschutzkisten waren ebenfalls im Einsatz.

Bild 1: Einstellen auf die Sonne, Sternwarte (10.45 Uhr) ()Bild Tereza)

Bild 2: Sie ist drin...(Bild Tereza)

Bild 3:Warten auf die Wolkenlücken (Sternwarte auf dem SFN) um 11.22 Uhr

Bild 4: Beobachtungen in der Sternwarte (11.22 Uhr)

Bild 5: Die Wolken lichten sich (1200 mm Tele), mit Sonnenflecken, 11.26 Uhr

Bild 6: Freier Blick (1200 mm Tele), 11.27

Bild 7: Beobachtung vor dem FutureSpace, 11.38 Uhr

Bild 8: Live aus Nordnorwegen im FutureSpace (11.57 Uhr)

Bild 9: Maximale Bedeckung, Bild Tereza (Handy) , 11.10 Uhr

Bild 10: Das Ende naht..., Bild KP (11.28 Uhr, Handy)

Nächster Post: Sonnentaler

















Bald geht es los...

 Und falls noch jemand verreisen will:

Hier ist eine Bedeckungskarte von Great American Eclipse



Montag, 24. Oktober 2022

Mo: Saturn und Vesta

 Saturn ist nun zum Stillstand gekommen und wird wieder zurück nach Osten laufen.

Auf dem Original zumindest sieht man auch den Kleinplaneten Vesta.

Aufnahme am 24.10. um 20.55 Uhr



Mo: Ein Blick auf Jupiter

 Am Montag um 20.52 Uhr fotografierte ich Jupiter mit seinen vier hellen Monden mit dem 600-er Tele und Nachvergrößerung.

Um die Monde gut zu sehen, muss man Jupiter deutlich überbelichten. Das Jupiterscheibchen ist also ein Belichtungsscheibchen.

 Im zweiten Bild habe ich Belichtungszeit (1/300 sec) und ISO (ISO 64) soweit runtergedreht, dass man das Planetenscheibchen erkennt, so gut wie das mit einem einfachen Teleobjekt halt möglich ist.

Dann habe ich noch einmal extrem nachvergrößert, so dass man sogar einige Wolkenstreifen erahnen kann.




JWST: Proto-Galaxienhaufen entdeckt

 Schon länger ist durch Beobachtungen mit dem HubbleSpaceTeleskop HST und dem Teleskop GeminiNord in Chile bekannt, dass der Quasar SDSS J165202.64+172852.3 (kürzen wir das mit SDSS ab) extrem rot leuchtet, was auf eine große Entfernung hinweist.

In der Tat ist das Licht zu uns 11,5 Milliarden Jahre unterwegs, wir sehen ihn also etwas mehr als 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall.

Dass er trotzdem so hell erscheint, deutet auf eine gewaltige Energiefreisetzung hin.

Quasare sind aktive galaktische Kerne (AGN), in deren Zentren supermassive Schwarze Löcher sitzen, die einfallende Materiewolken in abgestrahlte Energie umsetzen.

Durch die große kosmische Rotverschiebung ist SDSS ein geeigneter Kandidat für die Beobachtung des Spektrometers für langwellige IR-Strahlung im James Webb Space Teleskop JWST. 

Damit konnten Emissionslinien von ionisiertem Sauerstoff mit verschiedenen Rotverschiebungen untersucht werden. Diese abweichenden Rotverschiebung entstehen durch eine Überlagerung von Gasbewegungen zur kosmischen Rotverschiebung.

Dadurch konnte ein Bewegungsprofil in der Umgebung von SDSS hergestellt werden, dessen Auswertung zeigt, dass dieser Quasar von mindestens drei weiteren Galaxien umgeben ist.

Damit scheint ein sich bildender Knoten aus Galaxien im kosmischen Netzwerk sichtbar zu sein, sozusagen ein sich bildender kleiner Galaxienhaufen.

credit: ESA/JWST/NASA/CSA



Sonntag, 23. Oktober 2022

Bald ist es soweit: Sonnenfinsternis

 Die Wettervorhersagen sind ganz gut und wir werden sicher etwas von der letzten Sonnenfinsternis, die man in den nächsten Jahren von Kassel aus sehen mitbekommen.

Die partielle Sonnenfinsternis ist am Dienstag, 25.10. zwischen 11.10 Uhr und 13.11 Uhr zu sehen.

Ich möchte noch einmal die Aktionen beschreiben, die wir hier in Kassel vorhaben. Da ist noch eine ganz besondere dazugekommen: Wir verschenken Sonnentaler in der Wilhelmsstraße vor dem FutureSpace.

Hier das Programm:

Mo, 24.10., 17.00 Uhr  FutureSpace (Wilhelmsstr.2) 

                                     Vortrag KP Haupt 

                                      Finsternisse und Finsterniszyklen

Di, 25.10., 10.30 Uhr bis 13.15 Uhr Sternwarte auf dem SFN (Parkstr.16)

Beobachtungen der Sonnenfinsternis mit den Fernrohren der Sternwarte und auf der Dachterrasse des SFN

                   10.00 Uhr bis 18.00 Uhr FutureSpace (Wilhelmsstr.2)

 - Erkundungsstationen mit Anleitungen zur Entstehung von Finsternissen (auch für Kinder gut geeignet)

-  Beobachtung der Sonnenfinsternis auf der Wilhelmsstr.

-  Sonnentaler für alle

- Auf dem Smart Board: Bilder der Finsternis live und weltweit

Hinweis:

Auf keinen Fall mit irgendeinem optischen Gerät in die Sonne oder ihre Nähe sehen. Das kann zu einem dauerhaften Verlust des Augenlichtes führen. Der Blick durch ein Fernglas bedeutet Erblindung!  Auch mit freiem Auge sollte man nur sehr kurz blinzelnd zur Sonne schauen. Notwendig sind gekreuzte Polarisationsfilter (Fotoausrüstung) oder Sonnenfinsternisbrillen für längere Beobachtungen oder notfalls rußgeschwärzte Gläser oder Rettungsfolien für  einen kurzen Blick mit freiem Auge. 






Schmale Mondsichel im Morgennebel

 Ein schöner Anblick am Sonntag:

Um 6.35 Uhr kam gerade noch die Mondsichel, 2 Tage 5 Stunden vor Neumond, durch den heraufziehenden Morgennebel.

Nun nähert sich der Mond noch mehr der Sonne am Himmel und wandert dann am Dienstag vor ihr vorbei: die Sonnenfinsternis naht.





Samstag, 22. Oktober 2022

Gerade noch so erwischt...

 ...bevor wieder die Wolken kamen...

Im Osten stand am Samstag um 19.30 Uhr Jupiter über Kassel.

Ganymed hat sich offensichtlich von Europa getrennt und liebäugelt wohl mit Io.



Begegnungen, nicht am Himmel, sondern hier!

 Im FutureSpace möchten wir eine Begegnungsmöglichkeit zwischen deutschen Jugendlichen und geflüchteten Jugendlichen, auch aus der Ukraine, schaffen.

Das erste Treffen findet am kommenden Mittwoch und 15 Uhr statt und wird dann immer mittwochs sein.

Unser Programm zum Start:

-Tieftemperatur-Show

- Speiseeis mit flüssigem Stickstoff herstellen

- Mit afrikanischen Riesenschnecken spielen

- Elektronik Workshop

- Kosmische Strahlen hören

- Physik und Musik

- Getränke und Kuchen

- Hilfe beim Deutschlernen

- Hausaufgaben und Referate

- Internetrecherchen



Freitag, 21. Oktober 2022

JWST beobachtet Säulen der Schöpfung

 Im Adlernebel gibt es in 6600 Lichtjahren Entfernung ein großes Sternentstehungsgebiet. An manchen Stellen bilden von jungen Protosternen ausgehende Ausbrüche Schockfronten, die bogenförmige Strukturen erzeugen. Junge heiße Sterne blasen Material von den Protosternen weg und erzeugen so säulenartige Strukturen, die bis zu 4 Lichtjahre lang sind.

Dies bezeichnet man als Säulen der Schöpfung (von Protosternen...).

1995 war das eine der ersten Aufnahmen, die vom Hubble Space Teleskop HST aufgenommen wurde.

2014 gab es eine verbesserte Aufnahme im sichtbaren Licht, die vor allem den undurchdringbaren Staub zeigte.

Nun hat das James Webb Space Teleskop JWST im langwelligen Infraroten eine neue Aufnahme gemacht. IR-Licht kann Staub gut durchdringen. Deswegen kann das JWST Teleskop ihre Strukturen sichtbar machen und viele Sterne, die im sichtbaren Licht von Staubwolken verborgen sind.

Bild 1: Die Gesamtaufnahme vom JWST

Bild 2: Vergleich HST (2014) und JWST (2022)

credit: NASA/ESA/CSA





Donnerstag, 20. Oktober 2022

Breaking News: Marshmallow-Planet entdeckt

Embargo bis 17.00 Uhr: 

Der Exoplanet T01-3757b im Sternbild Fuhrmann umkreist einen roten Zwergstern mit 0,6 Sonnenmassen, 0,6 Sonnenradius und einer Leuchtkraft von 0,09 Sonnenleuchtkräften.

Das System steht 580 Lichtjahre entfernt.

U.a. mit dem 3,5 m Teleskop auf dem Kitt Peak konnte die Bahngeschwindigkeit über den Dopplereffekt gemessen werden. In 3,5 Tagen umkreist der Stern in einem Abstand von 0,038 +/- 0,004 AE seinen Stern (1 AE = 150 Millionen ikm, Entfernung Erde-Sonne).

Dabei bedeckt er von der Ere aus gesehen den Stern. Daraus kann man einen Planetenradius von 150 000 km bestimmen. Es ist also ein jupiterähnlicher Planet.

Aus den Messungen ergibt sich auch eine Masse von 85 Erdmassen. Das bedeutet eine Dichte von 0,27 g/cm³. Das entspricht etwa der Dichte eine Marshmallows.

Damit ist das der Planet mit der geringsten Dichte, der um einen roten Zwergstern kreist.

Rote Zwergsterne sind massearme Hauptreihensterne, die auch Wasserstoff zu Helium fusionieren. Sie sind sehr aktiv und erzeugen viele Flareausbrüche.

Bild 1: Künstlerische Darstellung des Systems

Bild 2: Gesamt Lichtkurve des Stern

Bild 3: Bedeckung durch den Planeten

credit: 

Kanodia et al., Astronomical Journal 164, Sept.22

NSF/NOIRLab/AURA







Mond nimmt ab, bereit zur Sonnenfinsternis

Inzwischen wird es morgens erst spät hell und man kann beim Frühstück  noch bequem den Nachthimmel sehen. Hoch am Himmel stand am Donnerstagfrüh der abnehmende Mond, aber hinter einer merkbaren Dunstschicht.

In den nächsten Tagen wird die Sichel immer schmaler und der Mond nähert sich immer mehr der Sonne an, bis er am Dienstag fast einen Volltreffer landet...

Leider wird wohl viel von dieser Annäherung für uns hinter Wolken stattfinden.





Sie hängen immer noch zusammen ab....

 ...aber die größte scheinbare Annäherung ist hinter Jupiter...

Auch am Mittwochabend gab es noch eine interessante Konstellation der hellen Jupitermonde.

Noch um 22.00 Uhr stand Io hinter Jupiter, weit außen auf der linken Seite war Callisto zu sehen. Rechts standen Europa und Ganymed dicht beieinander.

10 Minuten später tauchte Io im Belichtungsscheibchen des Planeten auf. Von Minute zu Minute konnte man sehen, wie er immer weiter nach links rückte.

Leider war es sehr diesig und Jupiter hatte einen kräftigen Hof.




Mittwoch, 19. Oktober 2022

Eröffnungsvortrag des neuen Kosmologiekurses am Donnerstag!


 Vortragsfolge über Kosmologie mit jeweils abgeschlossenen Themenbereichen, alle zwei Wochen donnerstags, 18.00 Uhr ab 20.10. im Futurespacekassel oder als Stream im YouTube Kanal vom FutureSpace oder später auf www.natur-science-schule.info

Thema am 20.10.:
Symmetrien und großräumige Strukturen

Link:



Enge Begegnung zweier Monde

 Im letzten Jahr gab es das öfters, dieses Jahr ist es eher selten.

Aber in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch gab s eine enge (scheinbare) Begegnung von Europa und Ganymed.

Um 20.30 Uhr stand noch Io links vom Jupiter. Gut zwei Stunden später war Io vor die Jupiterscheibe gewandert. Es sieht so aus, als würde Ganymed an Europa vorbeilaufen. Das kann aber nicht sein, denn Europa ist mit 3,6 Tagen Umlaufszeit wesentlich schneller als Ganymed (7,2 Tage).

Ganymed muss auf dem von uns aus gesehen vorderen Teil seiner Umlaufsbahn stehen, er wandert leicht nach recht. Europa steht auf dem hinteren Teil der Umlaufsbahn und wandert schneller nach links. So laufen sich beide letztlich entgegen. Normalerweise erscheinen Europa und Ganymed gleich hell, heute ist der weiter entfernt stehende Mond deutlich lichtschwächer.

Die Aufnahmen haben unterschiedliche Nachvergrößerungen, auch hat sich durch die Erddrehung die Neigung der Bahnebene gedreht.

Über 3 Stunden später ist dann Io wieder auf der anderen Seite des Jupiters aufgetaucht, er ist vor Jupiter hergezogen. Mit 1,8 Tagen läuft er in der kürzesten Zeit um Jupiter herum. Ganymed und Europa sind wieder auseinander gedriftet.

Da Jupiter bald untergeht, hat sich der Blickwinkel auf die Bahnebene weiter geneigt..

1610 hat Galilei solche Erscheinungen an den Jupitermonden beobachtet und das zur Stützung des neuen Weltbildes herangezogen. So wie offensichtlich die Monde den Jupiter rumkreisen, so sollten auch die Planeten die Sonne umkreisen.