Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 31. Januar 2021

Film im offenen Kanal Kassel

 Der Film: SOFIA - Das fliegende IR-Teleskop wird am Montag um19.40 Uhr und 23.40 Uhr sowie am Dienstag, Samstag und Sonntag jeweils um 11.40 Uhr und 15.40 Uhr gesendet.




Morgendämmerung

 Um 7.07 Uhr blickte ich in Richtung SO, ein nahezu wolkenfreier Himmel kündigte einen Sonnen -Tag an. Leider zog es gegen Spätnachmittag wieder etwas zu.

Zweite Aufnahme um 10.55  Uhr.


 


Der Stachel im morgendlichen Mondlicht

 Am Sonntag früh stand der Stachel des Skorpion in der beginnenden Morgendämmerung, aufgehellt durch den noch fast vollen Mond.

Blick nach SSO um 6.33 Uhr



Angebissener Mond

 Im Laufe der Nacht zum Sonntag klarte es imm er mehr auf. In den Morgenstundne war der Himmel dann wolkenfrei.

Das Mondbild entstand um 6.27 Uhr, 2,5 Tage nach Vollmond.

Der Ostrand des Mondes (von uns aus gesehen ist das die westliche, rechte, Seite) erlebt schon den Sonnenutnergang und viele Kraterformationen werden plastiosch sichtbar.

Auffällig sind zwei "Bissstellen" am Mond. 

Das Mare Foecundidatis ragt in den Schattenbereich rein, ebenso das Mare Crisium. Das sieht aber noch auffälliger aus, da das Randgebirge vom Mare Crisium noch im Sonnenlicht steht.

Auch das Vallis Rheita, mit 510 km eines der längsten Mondtäler ist an der Schattengrenze sehr gut zu sehen.




Samstag, 30. Januar 2021

Dopplereffekt in der Astronomie IX: Erdbeben auf der Sonne

 Den Titel bitte nicht wörtlich nehmen.. es geht um Helioseismologie: Die Erforschungen des Sonneninneren durch Ausbreitung von Schallwellen.

Wo kommt denn der Schall auf der Sonne her?

Ganz klar...weil riesige Gasblasen regelrecht blubbern...fachlicher ausgedrückt: Strömungen sorgen für das Aufsteigen heißer Gasblasen, die aufplatzen und Wärme abgeben und dann erkaltet absinken. Das Phänomen nennt man Granulation und die Gasblasen (jeweils etwa so groß wie Deutschland) Granulen.

Diese Granulen regen also ständig Schallschwingungen in der Sonne an, die an der Außenseite und dem dichten Kern reflektiert werden und letztlich zu Resonanzen, stehenden Wellen, führen.

Die Sonne klingt wie eine Glocke...die Granulen sind der Klöppel.


 

Wie kann man diese Resonanzschwingungen erkennen? Reinhören geht ja nicht...

Verschiedene Bereiche der Photosphäre schwingen und diese Schwingungen führen zu lokalen Auf- und Abwärtsbewegungen. Die aber kann man mit dem Dopplereffekt an den Spektrallinien ausmessen.

Über 10 Millionen akustische Eigenschwingungen konnten bisher identifiziert und genauestens vermessen werden. Damit konnten Sonnenmodelle aufgestellt werden, die den Verlauf von Druck, Temperatur und Dichte mit Genauigkeiten von 0,1% beschreiben.

Zwei Beispiele von Ergebnissen zeigen die Abbildungen aus Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung.

 Konvektionsströmungen unter der Sonnenoberfläche:


Temperaturverteilung unter einem Sonnenfleck (+/- 500 K)

 


 

Die Technik zeigen die nächsten beiden Bilder:



 


Der Eingangsspalt des Spektrographen wird quer über die Granulation gelegt. Dann erkennt man die Auf- und Abwärtsbewegungen der Gase durch leichte Verschiebungen der Spektrallinien nach Blau oder Rot. Man nennt das "wiggeld"-Spektrallinien (verschlängelte Spektrallinien).

Aus diesen Verschiebungen der Wellenlängen kann man die lokalen Geschwindigkeiten bestimmen.

Hinweis: Der Kult um die Erhaltungssätze

 In meinem Physik-Blog habe ich einen neuen Post veröffentliocht:

Der Kult um die Erhaltungssätze

Nachzulesen:

 https://www.natur-science-schule.info/phy

Zum Physik-Blog 


 

Freitag, 29. Januar 2021

Mars, der Wanderer unter den Planeten

Wie üblich...am Abend zogen sich die Wolken für ganz kurze Zeit zeitweise zurück...

 Hoch im Süden stand am Freitag um 19.00 Uhr Mars zwischen Widder und Walfisch.

Vergleicht man mit dem Post vom 24.1., so erkennt man, dass Mars deutlich weiter nach links oben gewandert ist.

Uranus steht immer noch an der rechten Ecke des kleinen Dreiecks...

Kurze Zeit später haben ihn die Wolken wieder bedeckt.



Dopplereffekt in der Astronomie VIII: Die Jupiterrotation

 Ein sehr schönes Beispiel zur Anwendung des Dopplereffektes ist die Bestimmung der Jupiterrotation.

Ein  Beispiel dazu hat die Firma Shelyak als Anwendungsmöglichkeit für ihren Spektrographen veröffentlicht:

Man lege den Eintrittsspalt des Spektrographen so, dass er auf dem Jupiteräquator liegt. Das ist wegen der zum Äquator parallelen Wolkenstreifen recht einfach.

Nun belichte man, so dass man ein Spektrum mit Spektrallinien sieht. Das Bild zeigt die Umgebung der Wasserstofflinie Hα. Diese Absporptionslinie entsteht auf der Sonne.

Man erkennt leichte Wellenlängenverschiebungen, da sich ein Teil des Jupiters auf uns zu dreht, der andere von uns fort.

Daraus kann man direkt mit Hilfe der Dopplerformel die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten berechnen:

v/c = 1/2 * 1/2 * Δλ/λ = 1/4*Δλ/λ

Die beiden Faktoren 1/2 müssen noch erklärt werden:

- Wir vermessen die gesamte Verschiebung von einem Rand zum anderen, also über Blau- zur Rotverschiebung. Deswegen müssen wir den Wert durch 2 teilen, da wir ja die Rotation relativ zur Scheibenmitte angeben.

- Die Spektrallinien sind Sonnenspektrallinien, d.h. wir beobachten reflektiertes Sonnenlicht. Bei der Reflwxion verdoppelt sich aber der Dopplereffekt: Das ankommende Licht sieht einen Jupiterrand z.B. auif sich zukommen, bzw. der Jupiterrand bewegt sich auf die Sonne zu (Blauverschiebung) und  der Jupiterrand bewegt sich dann auf uns zu, wenn er das reflektierte Licht abgibt (erneute Blauverschiebung).

Die nicht gekippten Linien entstehen in der  Atmosphäre der Erde. 

 

Torsten Hansen, shelyak

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Donnerstag, 28. Januar 2021

Heute Nacht ist Vollmond

 Exakt um 20.16 Uhr stand der Mond genau der Sonne gegenüber.

Nach meinem Vortrag kam ich um 19.30 Uhr zu Hause an. Für ganz kurze Zeit lichtete sich die Wolkendecke und die strukturlose weiße Mondscheibe war zu sehen, umgeben von einem gleichmäßigen Leuchten. Das wird kein Hof gewesen sein, denn es fehlten saämtliche Farbeffekte.

Ein farbiger Mondhof entsteht immer durch Beugung des Mondlichtes an kleinen Wassertröpfchen.

Heute Abend lag wohl eine wellenlängenunabhängige Streuung an großen Wassertropfen vor. 

Die Wolkenschicht war wohl so dicht, dass sich keine Marestrukturen auf der Vollmondscheibe abbildeten.

Der Vollmond stand im NO, schon recht hoch. Das ist verständlich, denn Ende Januar steht der Vollmond da, wo die Sonne Ende Juli zu sehen ist.

Insofern kann man auch durch ein einfaches Handybild viel lernen.

Nach wenigen Schritten Richtung Haustür war der Vollmond dann wieder ganz hinter  Wolken verschwunden.




The worst case: Gefahr von der Sonne

 Gegen viele Gefahren können wir uns wehren: Wir erfinden Impfstoffe gegen Viren und könnten den Klimawandel beenden. Aber es gibt Gefahren, denen wir hilflos ausgesetzt sind.

Eine solche Gefahr ist eine perfekte CME.

CME steht für eine koronale Massenejektion, beschleunigt durch Magnetfelder spukt die Sonne Teile der Korona in den Kosmos.

Wenn dabei Geschwindigkeiten von über 3000 km/sec erreicht werden (das kommt häufiger vor), dann ist diese Plasmawolke in weniger als 45 Minuten bei der Erde. Das lässt kaum Zeit dfür Schutzmaßnahmen.

Wenn kurz danach noch eine zweite CME ankommt, dann sind die Auswirkungen verheerend. Das kommt zum Glück noch seltener vor. Und CME könnnen in alle Richtungen gehen, da muss erst mal eine in Richtung Erde losziehen.

Alles in allem erwartet man alle 100 - 200 Jahre eine solche perfekte Folge von CMEs, die die Erde treffen.

Berühmt ist das Carrington Ereignis von 1859 geworden. Nur gab es damals kaum Elektrizität und keine Elektronik. 1989 wurden bei einem schwächeren Ereignis in Quebec ganze Kraftwerke lahm gelegt.

Bilder und Video sind mit dem Sonnenobservatorium SOHO aus der Erdumlaufbahn  gemacht. Die Sonne (Kreis) ist abgeblendet, so dass man das Leuchten der Korona und der CME gut erkennen kann.

Man sieht hier, dass die Plamawolken ein Vielfaches der Sonnengröße erreichen können.

Was macht die Gefahr aus?

- Kommt eine solche Plasmawolke an der Erde an, wird das Magnetfeld zusammen gepresst. Dadurch entsteht durch Induktion eine Spannung in allem, was auf der Erde leitend ist. In Überlandleitungen können dabei bis zu 50 V/km auftreten.

- Durch das Zusammenpressen der Magnetosphäre werden auch große Mengen hochenergetischer Elektronen und Protonen  auf die Höhe von Satellitenbahnen gebracht. Sie werden dort die Elektronik zerstören. Das GPS würde mit Sicherheit ausfallen und wäre nicht so mschnell wieder hochzufahren, vielleicht müssen sogar erst Satelliten erneuert werden..

Die Auswirkung eines solchen Jahrhundertereignisses auf unsere technische Zivilisation wäre fatal. So fatal, dass man noch im Jahrhundert danach darüber reden würde. Ob über Handy, das ist fraglich...


 



Mittwoch, 27. Januar 2021

Dopplereffekt in der Astronomie VII: Der Planetenjäger

 Wenn das der Doppler gewusst hätte, dass sein Effekt die wichtigste Methode zur Entdeckung von Exoplaneten ist.

Radialgeschwindigkeitsmethode:

Wenn ein Planet um einen Stern kreist, dann wackelt auch der Stern etwas, verursacht durch die Anziehung des Planeten. Manchmal kann man das auch direkt als Positionsverschiebung vermessen, aber fast immer macht es sich nur als kleine Geschwindigkeitskomponente bemerkbar.

Das Video von der ESO erklärt alles:


Natürlich sind in Wirklichkeit die Verschiebungen der Spektrallinien so gering, dass man sie nicht sieht sondern  nur vermessen kann.

Die modernen Spektrographen können heute bequem Sterngeschwindigkeitsänderungen messen, die einem Fußgänger entsprechen (also so 1 m/sec).

Berühmt geworden ist der HARPS Spektrograph am 3,6 m Teleskop der ESO in La Silla, Chile. Seit 2003 findet er non stop fremde Planeten...deshalb nennt man ihn auch den Planetenjäger. Seine spektrale Auflösung liegt bei 120 000, d.h. er kann Verschiebungen von 1/120 000 der Wellenlänge noch messen, das sind etwa 0,004 nm!

 

Am 22.5.2020 wurde wegen Corona der Betrieb eingestellt, seit 9.11.2020 jagt er wieder Exoplaneten...

Die Radialgeschwindigkeitsmethode funktioniert natürlich nur, wenn es eine Bewegungskomponente des Sternes in Blickrichtung zur Erde gibt. Blicken wir von oben oder unten auf das System, sieht man nichts.

Leider wissen wir nicht, unter welchem Neigungswinkel wir auf das System blicken, wir können deshalb die Planetenmassen immer nur abschätzen.

Es sei denn, der Planet läuft auch genau vor dem Stern her. Das erkennt man an der Helligkeitsänderung des Sternes.Dann kennen wir den Blickwinkel und über Lichtkurve und Radialgeschwindigkeitskurve RG erhalten  alle Infos, die wir brauchen.

An der RG_Kurve kann man auch die Bahnform selbst erkennen:

LP Praktikum, Uni Göttingen

 

Schauen  wir einmal auf die RG-Kurve des Sternes Mü Arae. Von diesem 50 Lichtjahre entfernten sonnenähnlichen Stern sind vier Planeten bekannt. Sie alle tragen zur RG-Kurve bei, die nur mit vier Planeten richtig modelliert werden kann. Keiner von ihnen ist direkt zu fotografieren!


 


Das Bild der ESA zeigt die Planetenbahnen im Vergleich zum Sonnensystem. 

Die RG-Kurve ist von  HARPS zwischen 1998 und 2004 registriert worden (ESO).



Nächster Vortrag über Quantenmechanik und Licht

 Am Do, 28.1. gibt es live um 18.00 Uhr wieder ein Vortrag zur Quantenmechanik und zu Licht.

Erst geht es um die Begriffe Realität und Wirklichkeit. Welche Welt nehmen wir als Realität war?

Der Livestream ist unter 

www.sfn-kassel.de/live 

zu sehen.

Livestream 

Später ist der Vortrag abrufbar unter 

 https://www.natur-science-schule.info/videos-kurs-photonen-oktober-20-feb

Vorträge über Quantenmechanik

 


 

Dienstag, 26. Januar 2021

Wettbeweb: Bau einer Mondlandefähre

 Ab sofort bis zum 18.2.2021 können Jugendliche an einem Wettbewerb des SFN teilnehmen:

Bau einer Mondlandefähre

Die Mondlandefähre muss kosntruiert werden, Kosten abgeschätzt werden und dann gebaut und zum Landen gebracht werden.

Das ist die Aufgabe für alle.

Ab Klasse 8 muss man dann noch einige Berechnungen zur Flugbahn anstellen.

Alle Wettbewerbsunterlagen findet man hier:

Wettbewerbe Mondlandung

 https://sfn-kassel.de/sfn-online/mondlandung

Es gibt für beide Altersgruppen wertvolle Preise zu gewinnen.



Knabbern und Leuchten: Baggabe und Aristarchus

 ...der eine (Baggabe, 1791-1871) konstruierte eine mechanische Rechenmaschine als Vorläufer des heutigen Computers. Er liebte die Wärme, so lies er sich einige Minuten in einen heißen Backofen schieben und seilte sich in den Vesuv ab...

Der nach ihm benannte Krater steht am nördlichen Mondrand. Sein Randgebirge wurde am Montag um 18.02 Uhr nur teilweise beleuchtet, so dass der dunkle im Schatten befindliche Kraterboden wie ein abgebröselter Teil des Mondes wirkt.

...der andere (Aristarchus von Samos, 310 - 230 v.u.Z.) war ein griechischer Astronom, der damals als erster ein heliozentrisches Weltbild vertrat.

Der nach ihm benannte Krater hat an den Wänden durch Ablagerungen die hellsten Stellen des Mondes.




Montag, 25. Januar 2021

ISS rammt Uranus

 Es war noch sehr hell um 18.00 Uhr, aber trotzdem kann man Uranus erkennen.

Die ISS ist heute von Kassel aus gesehen so dicht an uranus vorbeigeflogen, dass es fast zu einer Bedekcung gekommen wäre.

Nebenbei kann man durch Vergleich mit den früheren Posts auch die Weiterbewegung von Mars gut erkennen.

Hinterher habe ich eine Übersichtsaufnahme gemacht:

Hier nun die Beschriftung für die Animation:


Die beiden Aufnahmen der Begegnung:


 

Und nun die gif-Animation:

Einzelbilder mit 93 mm Tele, ISO 2000, 0,8 Sekunden, F 3,5 

Bitte anklicken und vergrößern!



Breaking News: Ein Planetensystem macht Musik


 Embargo bis 16.00 Uhr

Mit verschiedenen Teleskopen, insbesondere der ESO in Paranal, Chile, ist das Exoplanetensystem um den 250 Lichtjahre entfernten Stern TOI-178 im Sternbild Bildhauer untersucht worden.

Dabei wurden sowohl über den Dopplereffekt die Radialgeschwindigkeit des Sternes (die durch das Wackeln der Planeten am Stern verändert wird) als auch die Sternhelligkeit (Transitmethode, ein Planet läuft vor dem Stern her) gemessen.

Der Stern hat 6 Planeten, davon sind fünf in Resonanz zueinander.

Was heißt das?

Wir kennen das von den Jupitermonden:

Der Mond Ganymed braucht viermal so lange für einen Umlauf wie Io, und der ist doppelt so schnell wie Europa. Die Umlaufszeiten stehen also im Verhältnis 4:2:1 zueinander.

Die Umlaufszeiten der fünf äußeren Exoplanten stehen im Verhätlnis 18:9:6:4:3 zueinander.

Das führt zu sich regelmäßig wiederholenden besonderen Konstellationen.

Diese werden im Video durch Töne hörbar gemacht.

Die Umlaufszeiten der Planeten liegen zwischen  2 und 25 Tagen, ihre Massen zwischen 1,5 und 30 Erdmassen.

Massen und Dichten folgen keinem besonderem geordnetem Schema wie die Umlaufszeiten.

Bild (künstlerische Darstellung!) und Video: ESO/L.Calcada



Showeinlage der ISS am Montag: Bedeckt sie Uranus?


 Die ISS (Internationale Raumstation) bietet in den nächsten Tagen einige sehr interessante Vorbeiflüge an:

Montag, 25.1.: 

17.59 Uhr ISS taucht direkt links von Merkur auf

18.01 Uhr ISS streift Uranus und fliegt unterhalb von Mars her

Unmittelbar hinter der ISS fliegt das Dragon-Raumschiff her.

Von oben kommt zu der Zeit noch ein weiterer lichtschwacher Satellit

18.02 ISS fliegt oberhalb des Aldebaran durch die Hyaden

18.04 Uhr ISS taucht hinter dem Mond in den Erdschatten ein und verschwindet langsam

Dienstag, 26.1.:

18.46 Uhr ISS taucht im W auf, zieht über das Zenit und taucht um 18.51 Uhr vor dem Mond in den Erdschatten ein. Das Dragon-Raumschiff fliegt ebenfalls hinter der ISS her.

Mittwoch, 27.1.:

17.59 Uhr ISS taucht direkt rechts  von Merkur auf

 ISS fliegt weit oberhlb von Uranus und Mars her

Auch heute sieht man hinter der ISS  das Dragon-Raumschiff herfliegen, deutlich weiter entfernt und lichtschwächer..

18.06 Uhr ISS taucht hinter dem Mond in den Erdschatten ein und verschwindet langsam

 

Fernglasanblick am 25.1. (Sternkarte von Stellarium) 


Sonntag, 24. Januar 2021

Ein Blick auf Mars und Uranus

 ...buchstäblich durch eine Wolkenlücke hindurch...

Man erkennt leicht, wie Mars weitergewandert ist (vergleiche mit den letzten Posts). Uranus steht immer noch am rechten Eckpunkt des kleinen Sterndreieks. Die Aufnahme entstand um 18.46 Uhr.

Um 18,47 Uhr zog die ISS vorbei. Die Wolken waren wieder dichter, aber Uranus kam immer noch durch.

Am  Montag hat die ISS für uns eine besondere Überraschung...darüber berichte ich im nächsten Post, spätestens am Montagfrüh. Es lohnt sich aber schon die zeit von 17.50 Uhr bis 18.15 zu reservieren....


 
 
 
 

Merkur und Mond am Abendhimmel (Sonntag)



 Es scheint schon zur Regel zu werden...nach bewölktem Tag ziehen abends die Wolken über Kassel vorübergehend mehr oder weniger weg...

Heute, am Sonntag eher mehr...

Recht früh in der Dämmerung (17.34 Uhr) sah man schon den Merkur im SW.

 

Der Mond schien die ganze Zeit hoch im Osten.

Die Aufnahme im 600 mm Tele entstand um 17.34 Uhr.

Besonders schön ist in diesder Nacht  das Mare Humorum zu sehen, dessen Randgebirge wie ein flacher "Goldener Henkel" heute angestrahlt wird. Mitten drin sitzt der Krater Gassendi, dessen Umrisse man nur bei dieser Mondphase einigermaßen erkennen kann. Sobald die Sonne höher steht, ist er kaum wahrnehmbar.

Von Tycho ausgehend sieht man die ersten hellen Strahlen des Auswurfmaterials von seiner Entstehung.

Auffällig ist noch der etwa 95 km große Krater Kopernikus.


 
 


Goldener Henkel, leicht vernebelt

 Irgendwie gibt es am frühen Abend immer ein paar Wolkenlücken. Auch am Samstag war es so, aber so ganz frei war der Mond nie.

Durch die dünne Bewölkung hindurch aber konnte man den sehr früh sichtbaren "Goldenen Henkel" sehen, besonders wenn etwas längert belichtet wurde (linkes Teilbild). Aber durchgehend war das Gebiorge noch nicht beleuchtet, dazu hätte man später in d r Nacht fotografieren müssen.

Aufnahme um 19.00 Uhr am Sa, 23.1.

Das Randgebirge des Sinus Iridium, der Bucht am Rande des Mare Imbriums, wird an den Spitzen schon von der Sonne beleuchtet, während der Mareboden noch im Schatten liegt.



Samstag, 23. Januar 2021

Sonnenaufgang bei Kopernikus

 Ab und an war auch der Mond am Freitagabend einigermaßen zu sehen. Die Aufnahme entstand um 18.23 Uhr. Der Wall des Kraters Kopernikus (Durchmesser etwa 90 km) leuchtet in der Morgensonne auf.

Auch der große Krater Clavius (225 km Durchmesser) ist gut zu sehen. Ungewöhnlich sieht der kleine Tycho mit seinem Zentralberg aus. Bei Vollmond gehen von ihm die Strahlen ab.




Mars verlässt Uranus

Das kurze Zurückgehen der Bewölkung am Freitagabend gestattete auch einen Blick zu Mars und Uranus.

Mars ist deutlich weiter gewandert, auch der Mond steht nun etwas weiter von den beiden Planeten entfernt (stört aber immer noch....). Oben links kommen die Plejaden mit ins Bild.

Der Mond zeigt einen Hof, d.h. sein Licht wird an kleinen Wassertröpfchen in der Atmosphäre gebeugt. 

Die Bilder entstanden um 18.20 Uhr.

In das Übersichtsbild habe ich den Weg des Mars vom 14.1. bis zum 22.1. eingezeichnet und die Konjunktionsstellung vom 20.1. markiert. Uranus hat sich in dieser Zeit nicht wahrnehmbar bewegt.

Im zweiten Bild mit etwas stärkerer Vergrößerung sehen wir auch das kleine Dreieck, an dessen rechter Ecke Urnaus die ganze Zeit zu sehen ist. Deutlich ist die Marsbewegung zu erkennen. Das Vergleichsbild unten rechts im Bild ist vom 10.1.





Freitag, 22. Januar 2021

Flug zum Merkur

Für kurze Zeit gaben die Wolken am Freitagabend den Blick zum SW-Horizont frei und Merkur war zu sehen.

Links der Turm der Christuskirche, unten die Seniorenresidenz im Druseltal. Ein Flugzeug links von Merkur ist im Anflug.

Aufnahme um 18.04 Uhr.



Neue Webseite online: ELT

 Die ESO hat vom im Bau befindlichen 39 m Teleskop ELT eine Webseite gestartet. Sehr informativ und optisch toll aufgemacht!

https://elt.eso.org/

ESO-ELT


 

Stellungnahme zu Starlink

 

Gemeinsame Stellungnahme von Astronomen, Amateurastronomen und Planetarien zu Satellitenkonstellationen

 Abdruck einer Stellungnahme zur  Zunahme von Satelliten und die  erheblichen Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Sternenhimmels und die Erforschung des Universums.

Astronomische Forschungs­einrichtungen, Stern­warten und Planetarien haben in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von teils besorgten Anfragen erhalten. Hinter­grund sind die Satelliten der vom privaten US-Raumfahrt­unter­nehmen SpaceX seit Mai 2019 massen­haft in mehreren Starts in die Erd­umlauf­bahn gebrachten Starlink-Satelliten, die in Gruppen über den Himmel ziehen.

SpaceX will mit Starlink eine satelliten­basierte Infra­struktur für Hoch­geschwin­dig­keits-Internet­anbindungen weltweit bereit­stellen. Hierfür sind im endgültigen Ausbau der Konstel­lation über 30.000 Satelliten vorgesehen, was die Zahl aller bislang in der Erd­umlauf­bahn befind­lichen Satelliten bei weitem übersteigt. Weitere Unter­nehmen wie OneWeb, Amazon und andere planen oder beginnen teilweise ähnliche Projekte. Auch bei deutschen Unter­nehmen gibt es entsprechende Planungen große Zahlen von Mikro­satelliten billig in Erd­umlauf­bahnen zu starten.

Die Astronomie ist sich der Bedeutung der Internet­anbindung entlegener Regionen der Erde sowie weiterer techno­lo­gischer Entwicklungen bewusst. Gleichwohl birgt die Umsetzung über den gewaltigen Zuwachs an künst­lichen Satelliten am Himmel auch erheb­liche Ein­schrän­kungen und Risiken, deren Folgen verant­wortungs­voll abgewogen und möglichst reduziert werden müssen.

Für Astronominnen und Astronomen ist der Schutz des Sternen­himmels als einzig­artigem Kultur­erbe der Mensch­heit ein zentrales Anliegen. Das Erleben dieses Natur­wunders ist bereits jetzt in großen Teilen der Erde in höchstem Maße durch ineffi­ziente und über­mäßige künst­liche Beleuch­tung stark beein­trächtigt. Ein unge­trübter Blick in den Sternen­himmel wird durch die Vielzahl an Licht reflek­tierenden künst­lichen Satelliten selbst in bislang von der Licht­ver­schmutzung weit­gehend unbehel­ligten Regionen der Erde nicht mehr möglich sein.

Bereits vor dem Start der ersten Starlink-Satelliten waren am Nacht­himmel zahl­reiche künst­liche Satelliten beobachtbar. Mit Zehn­tausenden zusätz­lichen Objekten in der Erd­umlauf­bahn ist es ein realis­tisches Szenario, dass am Nach­thimmel mehrere Tausende über das Firmament ziehende Satelliten die Stern­beob­achtung behindern. Ihre Zahl über­steigt dann die der mit bloßem Auge sicht­baren Sterne.

Dies wird den Nachthimmel, dessen Anblick die Menschheit seit Anbeginn fasziniert und inspiriert, für immer verändern. Zudem wird die Erforschung des Universums für die profes­sio­nelle und Amateur­astronomie erheblich beein­trächtigt. Aufnahmen von Nacht­land­schaften und Himmels­objekten, die seit jeher die Faszination der Astronomie in die Bevölkerung tragen und einen Beitrag zur Allgemein­bildung leisten, sind erheblich betroffen.

Die Astronomie bildet die Grundlage für unsere Erforschung und Nutzung des Weltraums. Mit der Entwick­lung hoch­ent­wickelter Observa­torien wurden zahl­reiche Fort­schritte bei der Erforschung unseres Universums erzielt. Astro­no­mische Beobach­tungen mit modernen Teleskopen, die den Himmel durch­mustern und in die Tiefen des Weltalls blicken und so unser Verständnis für das Universum fördern, werden aber durch die Vielzahl der Satelliten erheblich gestört. Zu nennen sind insbesondere alle Studien des dynamischen Universums. Bei optischen Teleskopen für empfindliche und häufige Weit­winkel­aufnahmen – wie zum Beispiel beim zukünftigen Vera C. Rubin Observatory – wird es genauso Einflüsse geben wie bei der Verfolgung und Über­wachung von Klein­körpern im Sonnen­system, die poten­ziell auch mit der Erde kolli­dieren können. Neben der optischen Astronomie werden aber auch die Beobach­tungen der Infrarot- und Radio­strahlung aus dem Weltall erheblich beein­trächtigt.

Die Radioastronomie wird ohnehin immer stärker von menschen­gemachten Signalen gestört, beispiels­weise durch das stetig wachsende Mobil­funk­aufkommen. Daher errichten die Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaftler ihre Observa­torien in sehr abgelegenen Gebieten. Das Problem mit Störungen durch die Vielzahl der zu erwartenden Satelliten ist aber, dass diese rund um den Globus und damit selbst an den entlegensten Orten auf der Erde operieren und es somit auch für die Radio­astronomie kein Entkommen gibt.

Deutsche Forschende betreiben nicht nur Europas größtes Radio­teleskop, das 100-Meter-Teleskop in Effelsberg nahe Bonn, sondern sie sind auch an einer großen Zahl von modernsten Radio­observa­torien in der Welt beteiligt, wie etwa dem Atacama Large Milimeter Array oder dem im Bau befindlichen Square Kilometre Array in Australien und Südafrika. Auch diese abgelegenen Standorte werden dann betroffen sein. Auch für die bemannte und unbemannte Raumfahrt stellt die aktuelle Entwicklung ein Risiko dar, da mit ihr zwangs­läufig die Gefahr von Kollisionen steigt.

Die Beeinträchtigung des Nachthimmels wirkt sich weltweit aus, doch die Genehmigung der Starts von Satelliten erfolgt ausschließlich durch nationale Behörden, wie der US-amerika­nischen Federal Communi­cations Commission. Wir bringen hiermit unsere Besorgnis darüber zum Ausdruck und rufen dazu auf, durch inter­nationale Verein­barungen beim zukünftigen Ausbau von Satelliten­konstella­tionen den Schutz des Nacht­himmels über das gesamte elektro­magnetische Spektrum als mensch­liches Kulturgut und Forschungs­objekt zu gewähr­leisten.

Astronomische Gesellschaft / Vereinigung der Sternfreunde / Gesellschaft deutschsprachiger Planetarien

Bild: Andreas Hänel


 

Donnerstag, 21. Januar 2021

Mars zieht weiter...

 Am Donnerstag war es doch recht bedeckt, der Mond hatte sogar einen Hof (Beugungserscheinung an Wassertropfen, siehe frühere Posts), Mars sah man kaum. Außerdem stand der Mond unmittelbar neben Uranus....(siehe Post vom 14.1. im Blog).

Trotzdem konnte ich Mars und Uranus durch die Wolkenschicht fotografieren...der Mond ist natürlich dann hoffnungslos überbelichtet....

Man erkennt aber gegenüber Mittwochabend, dass Mars weiter gezogen ist.

Durch die Nebelwolken hindurch habe ich auch einen Blick auf den Mond geworfen.

Aufnahmen 18.01 Uhr und 18.03 Uhr (Mond)




Neuer Post im PhysikBlog

 Im PhysikBlog ist ein neuer Post: Maxwells Gleichungen ohne Formeln

PhysikBlog

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