Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 28. Februar 2023

Nicht zwei sondern sogar vier Abendsterne!

 Bei diesem Bild hat mir der Teich Lac vor dem Schloss Wilhelmshöhe geholfen. Jupiter und Venus spiegeln sich auf der Wasseroberfläche (der Lac ist fast überall voller Algen, aber es gab ein paar Stellen mit freiem Wasser...

Die Aufnahme habe ich am Dienstag um 19.27 Uhr gemacht.



Konjunktion Venus-Jupiter: Dienstag

 Ein Tag vor der eigentlichen Konjunktion habe ich mehrere Bilder gemacht:

Bild 1: Vom Balkon mit ca. 50 mm Brennweite (zum besseren Vergleich mit den früheren Aufnahmen).

Um 18.26 Uhr war es noch recht hell.

Bild 2: Von der Westseite vom Rammelsberg Richtung Herkules, ebenfalls erstmal mit etwa 50 mm Brennweite, um 18.47 Uhr

Bild 3: 18.49  Uhr: Etwas stärker herangezoomt, damit der Bildausschnitt besser passt. Oben am Waldrand ist die Silhouette des unbeleuchteten Herkules zu sehen, links das beleuchtete Schloss, rechts davon das Schlosshotel und darüber am Waldrand das Restaurant am Herkules.

Bild 4: Mit etwa 250 mm Brennweite. Der Stern HIP 2954 steht nach einem Tag unterhalb der Venus....sie hat es eilig... Aufnahme  um 19.01 Uhr

Bild 5: Mit 600 mm Brennweite, fast nicht nachvergrößert. Nun sieht man alle vier Jupitermonde gut.

Aufnahme ebenfalls um 19.01 Uhr.









Polarlichter über Nordhessen

 Rainer Kaufhold hat aus seinem Heimatort Schauenburg aus der Ortsmitte von Schauenburg-Hof heraus am Sonntagabend um 22.32 Uhr dieses Bild von den Polarlichterscheinungen gemacht. Er blickt auf den Südteil des Habichtswaldes Richtung Norden. Das rote kleine Licht am Waldsaum ist der Funkturm am Essigberg. 

Das Foto ist mit Google-Pixel 7 pro mit GCam-Mod erstellt worden.

Auf seiner Seite digitalfoto-welt.de sind viele tolle Aufnahmen von Landschaften, Städten, da lohnt sich mal ein Vorbeischauen.

Zur Ursache dieser Polarlichter siehe Post vom Sonntag.



Montag, 27. Februar 2023

Konjunktion Venus-Jupiter: Montag

 Damit hätte ich nicht gerechnet. Dicke Wolken über Kassel und weiten Teilen Deutschlands...aber bevor die beiden Planeten von meinem bequemen Balkonplatz nicht mehr sichtbar sind, riss die Wolkendecke an den richtigen Stellen auf.

Um 18.53 konnte ich zweimal den Kameraauslöser drücken:

Einmal wieder mit etwa Normalobjektiv (50 mm) und dann wieder bei 250 mm.

Die Annäherung der beiden Planeten wird immer deutlicher.

Im ersten Bild erkennt man links unten noch schemenhaft den Turm der Christuskirche, die Seniorenresidenz ist hell erleuchtet.

Vor allem auf der Teleaufnahme, erkennt man dass sich Jupiter nur etwas vom Stern HIP 2954 wegbewegt hat, während Venus von Sonntag auf Montag fast den Abstand zum Stern halbiert hat.

Bin mal auf Dienstag gespannt.

HR 4 hat mich heute zur Konjunktion interviewt, das wird am Dienstag oder Mittwoch nach 16 Uhr gesendet.

Vorweg haben sie mich über die Polarlichter interviewt, das wurde heute 16.15 Uhr gesendet.




13 Stunden vor Halbmond

 Am Sonntag um 18.22 Uhr entstand dieses Bild vom Mond. Die ganze Klippe Rupes Altai ist nun über die volle Länge zu sehen.



Sonntag, 26. Februar 2023

Konjunktion Venus-Jupiter: Sonntag

 Auch am Sonntagabend wurde es wieder klar. Um 18.28 Uhr habe ich in der Dämmerung die beiden Planeten mit etwa 50 mm Brennweite fotografiert.

Bald muss ich an den Stadtrand fahren, die Balkonblumen stören immer mehr....

Erkennt man die Abstandsänderung im Vergleich zum Samstag?

Ganz deutlich wird das bei der Teleaufnahme (250 mm, 18.51 Uhr). Am Samstag stand Venus unterhalb des Sternes 44 Psc. Nun ist sie soweit hochgestiegen, dass 44 Psc außerhalb des unteren Bildrandes liegt.

Um die Bewegungen zu verdeutlichen, habe ich jetzt den Stern HIP 2954  in dem kleinen Sternendreick markiert.

Der ist auch im Bild am Samstag zu sehen.

Drei Jupitermonde sind gut zu erkennen. Io steht unterhalb von Europa noch im Belichtungsscheibchen des Jupiter.




Viel los auf der Sonne (Fr, Sa)

 Am Fr, 24.2. gab es einen Ausbruch längs eines magnetischen Filaments. Sehr schön sieht man in der gif-Animation wie es sich aufrichtet und abströmt. Dazu gab es ein Flare und darauf einen Massenauswurf auf der Sonne (CME). Auf der Erde kam es zu Funkstörungen.

Am Sa, 25.2. wiederholte sich das in ähnlicher Weise. Der CME könnte am Montag die Erde treffen.

Bild 1: Aufgerichtetes Filament vom Fr

Die Aufnahme ist bei 30,4 nm gemacht und zeigt Gebiete um 70 000 Grad in der Chromosphäre

Animation dazu: Ablauf

Bild 2: Umgebung der Sonne vor zweitem Ausbruch (Koronograph: Die helle Sonnenumgebung ist abgedeckt, die Sonnengröße ist als weißer Kreis markiert)

Animation dazu: Letzter Ausbruch vom Samstag

credit: SOHO/SDO/NASA







Mond am Samstag

 Natürlich war auch der Mond am Samstagabend gut zu sehen. Die noch schmale Sichel habe ich mit dem 600 mm Tele (plus Nachvergrößerung) noch in der frühen Dämmerung um 18.21 Uhr aufgenommen.

Von der 550 km langen Geländestufe Rupes Altai ist nur der untere Teil schon zu sehen. Deutlich erkennt man auch das etwa 250 km lange Vallis Rheita, eines der längsten Mondtäler.




Samstag, 25. Februar 2023

Konjunktion Venus-Jupiter: Samstag

 Und in der Tat, gegen Abend klarte es richtig auf.

Beeindruckend wie Jupiter und Venus, inzwischen schon recht dicht beieinander, im SW über dem Habichtswald standen.

Damit man die Annäherung in den nächsten Tagen gut hier mit verfolgen kann, mache ich alle Überblicksbilder mit 55 mm Brennweite.

Die erste Aufnahme habe ich noch in der frühen Dämmerung um 18.23 Uhr gemacht.

Um 18.49 Uhr war es schon deutlich dunkler und einige Sterne tauchten mit auf. Die Sterne links gehören zum Sternbild Walfisch.

Mit einem leichten Tele (250 mm) erfasste ich beide Planeten noch gleichzeitig.

Man sieht auch drei der Jupitermonde, Ganymed steht dicht am Rand des Belichtungsscheibchens. Weiter außen wäre noch der lichtschwächere Callisto zu sehen, da hätte ich aber länger belichten müssen.

Oberhalb der Venus steht auch ein Himmelsobjekt (nur heute, Venus zieht da schnell vorbei). Sie hat keinen Mond bekommen, sondern es ist der Stern 64 Psc in den Fischen.

So wie sich das Wetter entwickelt, werde ich jetzt jeden Abend ein Bild der fortschreitenden Konjunktion (engste Begegnung) machen können.

Aber noch schöner ist der Blick an den Himmel, zwei helle leuchtende Abendsterne.






Spannende Abende stehen bevor

 Die Konjunktion Venus/Jupiter steht bevor.

Und das Wichtigste: Das Wetter scheint mitzuspielen.

Auch wenn jetzt, während ich den Post schreibe, gerade Schneefall in Kassel ist, sollte es am Samstagabend gegen 18 Uhr aufklaren, zumindest etwas westlich von Kassel.

In den nächsten Tagen sind dann, vielleicht keine wolkenfreie, aber halbwegs klare Abende zu erwarten. Das könnte für weite Teile Deutschlands sogar der Fall sein.

Und der Anblick der beiden "Abendsterne" ist vielleicht durch Wolkenlücken hindurch noch interessanter.

Mit Hilfe der Software Stellarium habe ich einige Sternkarten für die folgenden Abende erzeugt.

Die erste Karte für heute Abend zeigt auch den inzwischen weiter gewanderten Mond.

Dann kommen Karten für den 27.2., 28.2, 1.3.,2.3., 3.3. und 23.3.

In der Karte vom 27.2. sieht man noch den Stern Diphda gerade untergehen. Mit ihm habe ich in den Posts vom 13.2. und 14.2. ein Dreieck zu Jupiter und Venus gezogen, an dem man schön die Bewegungen erkennen kann.

Dreieck

Am 1.3. und auch noch am 2.3. wandert  die Venus dicht am Jupiter vorbei. Sie nähert sich ihm auf etwa 0,6 Grad, das ist etwas mehr als der Durchmesser der Vollmondscheibe.

Im Fernglas oder mit dem Teleobjektiv wird man Venus und Jupiter mit seinen Monden zusammen sehen.

Das Problem dürfte beim Fotografieren die große Helligkeit der Venus sein. Damit man auch die Jupitermonde erkennt, muss man länger belichten und dann wird Venus überstrahlt ein großes Belichtungsscheibchen bilden.

Den Anblick im Fernglas oder kleinem Fernrohr sieht man an den letzten beiden Bildern (auch gemacht mit Stellarium).

Am 3.3. hat Venus nun Jupiter überholt, sie steht deutlich über ihm.

Am 23.3. verschwindet Jupiter schon fast in der Dämmerung. Aber die schmale Mondsichel steht wieder zwischen Jupiter und Venus. Das hatten wir auch am 22.2., nur bei deutlich kleinerem Abstand zwischen den Planeten:

Jupiter, Venus, Mond

In meinem Post vom 2.2. habe ich ausführlich den Grund für die Annäherung der beiden Planeten erläutert. Jupiter und Venus laufen nicht aufeinander zu, sondern in die gleiche Richtung nach links oben. Nur ist Venus deutlich schneller als der Gasplanet..

Grund für Konjunktion

Übrigens: Wer heute Abend zur Sternenführung auf dem Dörnberg (Beginn 20 Uhr) die beiden Abendsterne sehen will, sollte spätestens um 19.45 Uhr schon auf dem Plateau sein.
















Freitag, 24. Februar 2023

Umfangreichste Himmelskarte

 Mit dem Dark Energy Spektroscopic Instrument (DESI) auf dem Kitt Peak National Observatory in Arizona und dem Cerro Tololo Observatorium in Chile und weiteren Instrumenten, ist die nunmehr umfangreichste Kartierung des Himmels einen Schritt weiter.

Mit der Veröffentlichung des 10. Datensatzes, 6 Jahre nach Beginn, sind jetzt etwa 1 Milliarden Galaxien auf etwa der halben Himmelsfläche erfasst worden.

Solche Kartierungen sind notwendig , um die großräumige Struktur des Kosmos zu erfassen und dadurch auch mehr Informationen über Dunkle Materie und Dunkle Energie zu erlangen.

Die Aufnahme zeigt einen winzigen Ausschnitt um den Galaxienhaufen Abell 3158, dessen Rotverschiebung z = 0,059 zu einer Lichtlaufzeit von 825 Millionen Jahren passt.

credit: DESI/KONOS/NOIRLab/NSF/Aura



Donnerstag, 23. Februar 2023

Samstag 20 Uhr: Sternenführung auf dem Dörnberg

 Samstag, 20.00 Uhr : Sternenführung auf dem Dörnberg

 Es ist wieder ein Samstag nach Neumond und somit steht  wieder eine Sternenführung auf dem Dörnberg an.

Mark Woskowski wartet am Samstag um um 20.00 Uhr am ersten Parkplatz auf dem Dörnberg-Plateau.

Warme Kleidung wird empfohlen, ebenso eine rot abgedunkelte Taschenlampe.

Mit einem Laserstrahl werden nicht nur die Sternbilder erklärt. 

Es ist auch ein Fernrohr dabei, so dass man auch Objekte durch das Fernrohr ansehen kann, wie z.B. Jupiter, Mars, den Orionnebel und vieles mehr.

Bei vollständiger Bedeckung des Himmels durch Wolken (oder gar Regen) entfällt die Veranstaltung.


Von nah zu fern

 Auf diesem Bild des Hubble Space Teleskops steht im Zentrum die 30 Millionen Lichtjahre entfernte irreguläre Zwerggalaxie UGC 7983. So dürften die ersten Galaxien ausgesehen haben.

Im Hintergrund sind viele sehr viel weiter entfernte Galaxien zu sehen, einige Vordergundsterne verraten sich durch die Beugungsstrahlen.

Oben links saust ein nur wenige Kilometer großer Asteroid durchs Bild.

Da die Gesamtaufnahme aus vier Einzelbildern zusammengesetzt wurde (bei jeweils verschiedenen Wellenlängen), sieht man die Asteroidenspur in vier Teilen mit Unterbrechungen.

credit: ESA/NASA/HST



Mittwoch, 22. Februar 2023

Glück gehabt: Der Vorhang ging auf!

 Laut Wolkenbericht sollte es nicht passieren, aber zum Glück können Wolken nicht lesen...

In der Dämmerung klarte der Himmel soweit auf, dass man zuerst die Mondsichel, dann Mond und Venus und zum Schluss kam auch der Jupiter gerade durch (erstes Bild: Jupiter ist als kleiner Lichtfleck in einer Wolke über dem Mond zu sehen)

Fünf Minuten später gab es klare Momente, bei denen Venus (unten), die Mondsichel und Jupiter (oben zu sehen war.

Ein seltenes Himmelsereignis konnte beobachtet werden.

Bilder: 18.23 Uhr, 18.38 und 18.39.

Das letzte Bild zeigt eine ähnliche Vergrößerung wie die früheren Bilder, da kann man gut die Annäherung der beiden Planeten erkennen.

Um 19.10 Uhr war es dann wieder sehr diesig, aber die Planeten und der Mond waren noch einigermaßen zu sehen.

Nun zieht der Mond weg und Venus nähert sich Jupiter weiter an. Am 1.3. ist dann der engste Kontakt.







Show am Abendhimmel, Teil 1

 Ich möchte an die Begegnung Jupiter, Mond (sehr schmale Sichel) und Venus erinnern, die nach Dämmerungsbeginn bis etwa 19.45 Uhr im SW zu beobachten ist.

Die Wettersituation ist nicht so toll...aber südlich und westlich von Kassel könnte es zu Aufheiterungen kommen....

Sternkarte von Stellarium



Dienstag, 21. Februar 2023

Beschleunigte Sternentstehung

 SOFIA fliegt zwar nicht mehr, aber immer noch werden Beobachtungsdaten  ausgewertet.

Cyg X ist ein sehr nahes gigantisches Molekülwolkengebilde, trotzdem etwa 4000 Lichtjahre entfernt.

Hier scheint eine stark beschleunigte Sternbildung statt zu finden. Innerhalb 1 Millionen Jahre haben sich sehr kompakte Wolken aus molekularem Wasserstoff gebildet, die von atomaren gasen umgeben sind.

Die Beobachtung der IR-Strahlung von CO-Molekülen und ionisiertem Kohlenstoff ermöglicht die Untersuchung von Bewegungen und Strukturen.

Verdichtete, dunkle Bereiche von CO werden von hell leuchtenden Bereichen aus ionisiertem Kohlenstoff begleitet.

Der Dopplereffekt gestattet die Erfassung von Bewegungen: Die Verdichtungen kollidieren mit etwa 20 km/sec und regen dabei die Bildung neuer Sterne an.

Die Abbildung zeigt beispielhaft Wolken mit  Bewegungen von  v = 4 bis 12 km/sec für CO-Moleküle.

credit:

Schneider, N., Bonne, L., Bontemps, S. et al. Ionized carbon as a tracer of the assembly of interstellar clouds. Nat Astron (2023). https://doi.org/10.1038/s41550-023-01901-5



Wir nähern uns der Inflation

 Am Donnerstag gibt es Teil 9 meiner Vortragsreihe über Kosmologie.

Ich werde die ersten drei Minuten der kosmischen Entwicklung beschreiben, die Vorzüge und Probleme das Standardmodells erläutern.

Das führt uns direkt zur Inflationshypothese.

Den Vortrag kann man um 18.00 Uhr im FutureSpace besuchen, aber auch online ansehen:

https://youtu.be/O3EqED0cFjQ

https://t1p.de/kosmologieIX

Das  Video unten braucht man nur anklicken.

Anschließend ist der Vortrag, zusammen mit den Folien, wieder auf meiner Homepage www.natur-science-schule.info unter Videos/Kosmologie zu finden.




Montag, 20. Februar 2023

Blick in den Orionnebel

 ...ist ja zur Zeit kaum möglich...

Aber das HubbleSpaceTeleskop HST kann es.

Im Bild ist ein Veränderlicher Stern V 372 Orionis, der mitten im Orionnebel steht. Sein Begleiter ist oben links zu erkennen. Beide sind wie der Orionnebel etwa 1450 Lichtjahre entfernt.

V 372 ist ein sehr junger Stern, der noch unregelmäßig leuchtet, teilweise sogar eruptive Helligkeitsänderungen zeigt. Veränderliche seiner Klasse sind auch immer von dichten Gaswolken umgeben.

Die hellen Sterne erzeugen Beugungsmuster, über deren Entstehung ich vor kurzem in einer Postserie geschrieben habe.

credit: ESA/NASA/HST




Buchbesprechung: Wissenschaft für Eierköpfe

 Die Texte sind auf einen populären Podcast "60 Second Science" in Amerika bezogen und 2009 in drei Einzelbänden veröffentlicht worden. 2022 ist nun die deutsche Gesamtausgabe erschienen: Physik und Weltall und das Gehirn in 60 Sekunden.

Mehr braucht man nicht, um die jeweils 2 Seiten zu lesen...

Was länger dauert, ist die Wut über die fast überall eingebauten inhaltlichen, sachlichen und Übersetzungsfehler.

Was schreibt Wikipedia zum begriff Eierkopf?

Eierkopf ist ein umgangssprachlicher Begriff, der, mal eher abwertend, mal (selbst-)ironisch, als Bezeichnung für Wissenschaftler verwendet wird.

Ich würde hier eher den abwertenden Teil nehmen: Eierköpfe versuchen sich an wissenschaftlichen Erklärungen.

Ich will nur an einigen Beispielen Fehler und sinnlose Bemerkungen aufzeigen:

S. 210: So nimmt das Elektron bei höheren Energien beispielsweise eine negative Ladung an.

S. 206: Die schwache Kraft ist schrecklich tendenziös.

S. 188: Weil es nicht genügend konzentrierte Energie gab, durchlief das Weltall eine Reihe von Kontrollpunkten

S.164: Die meisten anderen Galaxien sind elliptisch oder rautenförmig.

S.148: Kosmische Strahlen sind geladene Teilchen...wenn sie auf die Erdatmosphäre treffen, explodieren sie wie Feuerwerkskörper.

Im ersten Buch gibt es ein Kapitel über Momentum, im zweiten Buch taucht dann ein ähnliches Kapitel über Impuls auf. Momentum ist das englische Wort für Impuls, im Deutschen nicht üblich.

An diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass vermutlich der Übersetzer überhaupt nichts von dem verstanden hat, was er übersetzen sollte.

Was hinzukommt: Die Einzelausgaben stammen aus dem Jahr 2009. Man hat sich noch nicht einmal bemüht, irgendwelche inhaltlichen Aktualisierungen für 2022 einzubauen.

Ich habe mich entschlossen, den Teil über das Gehirn nicht zu lesen, da ich hier weniger gut Fehler und falsche Übersetzungen erkennen kann.

Alle anderen rate ich: Finger weg von diesem Buch!




Sonntag, 19. Februar 2023

JWST: Sternentstehung in einem Netzwerk aus Gas und Staub

 Im mittleren IR (7 bis 21 Mikrometer) hat das James Webb Space Teleskop JWST bisher 19 nähere Galaxien in höchster Auflösung untersucht und dabei Strukturen entdeckt, die im sichtbaren Licht nicht wahrnehmbar sind:

Ein Netzwerk aus Gasblasen, mit Staub gefüllten leuchtenden Hohlräumen zeigt sich ausgerichtet an der Struktur der Spiralarme. Hier setzt die Entstehung neuer Sterne ein.

Die bei den vier verschiedenen Wellenlängen aufgenommenen Bilder sind mit Farben codiert:

Blau  7,7 Mikrometer

Grün: 10 und 11,3 Mikrometer

Rot: 21 Mikrometer

Bild 1: Galaxie NGC 1433

Dies ist eine Seyfert Galaxie mit einem aktiven galaktischen Kern in einer Entfernung von etwa 40 Millionen Lichtjahren.

Bild 2: Galaxie NGC 7496

Entfernung 24 Millionen Lichtjahre 

Balkenspirale mit aktivem Kern

Bild 3: Galaxie NGC 1365

Diese Balkenspirale ist 56 Millionen Lichtjahre entfernt

credit: ESA/NASA/CSA/JWST





Samstag, 18. Februar 2023

Freitagabend: Tsunami auf der Sonne

 Ein starkes Flare (Strahlungsausbruch durch Verbindung von Magnetfeldern) auf der Sonne, löste am Freitagabend zwischen 21 und 23 Uhr eine Tsunamiwelle aus, die fast über die halbe Sonnenscheibe lief.

Die Bildzusammenstellung vom SDO- Satelliten bei 19,3 nm zeigt diese Welle. Bei dieser Wellenlänge des Lichtes sieht man 1,5 Mill Grad heiße Bereiche der Korona.

Der Tsunami ist eine Schockwelle, die sich als dunklere Struktur ausbreitet.

credit: NASA/SDO




Freitag, 17. Februar 2023

Komet bei Aldebaran

 Noch einmal ein wunderschönes Foto von Dietmar Gutermuth aus Calden:

Abschied vom Kometen C/2022 E3 (ZTF)

Dies ist vielleicht mein "Abschiedsfoto" vom Kometen, denn er wird nun zunehmend schwächer und entfernt sich wieder von uns für lange Zeit.

Am Abend des 13. Februar überquerte der Komet C/2022E3 (ZTF) den offenen Sternhaufen NGC 1647, der auch als Piratenmondhaufen bezeichnet wird. Der helle rötliche Stern in der rechten unteren Bildecke ist Aldebaran im Stier.

Die Aufnahme entstand dieses Mal mit recht "kleinem Besteck", dem Samyang 2,0/135mm Teleobjektiv.

Aufnahmedaten:

Kamera: CCD QSI583

Objektiv: Samyang 135mm @ F=2,0

Filter: Astrodon Filtersatz

Belichtungszeiten: L: 12x90s; RGB: je 6x90s

Lieben Gruß,

Dietmar Gutermuth

DistantHorizonObservatory, Calden



Heute Abend: Plasmawolke erreicht Erde

 Eine Simulation der NASA zeigt, dass heute gegen 19 Uhr eine Plasmawolke (CME) von der Sonne die Erde treffen wird. Funkstörungen und bis in mittlere Breiten sichtbare Polarlichter, auch noch am 18.2. werden erwartet.

credit: NASA




Donnerstag, 16. Februar 2023

Ein prachtvoller Sternenhimmel...

 Kaum vorstellbar, wie der Sternenhimmel auf einem Exoplaneten im zentralen Teil des Kugelsternhaufens NGC 6355 aussehen würde. Mit dem Hubble Space Teleskop wurde diese Aufnahme gemacht.

Einige hunderttausend Sterne bilden diese Ansammlung, die schon seit Beginn der Geschichte unserer Galaxie existiert hat.

credit: ESA/NASA/HST



JWST: Pandora's Haufen: In die Tiefe des Kosmos

 Vier  Galaxienhaufen kollidieren seit etwa 350 Millionen Jahren und bilden einen Megahaufen, eben Pandora`s Haufen.

Die Galaxienhaufen sind durch die großen Galaxien im Bild gut zu sehen. Im Hintergrund stehen viele weitere Galaxien. Die Dunkle Materie von Pandora wirkt als Gravitationslinse und macht unzählige weit entfernte Galaxien als längliche rote Streifen sichtbar. Darunter ist eine, deren Licht zu uns über 13 Milliarden Jahre unterwegs war.

Auf dem neuesten Bild des James Webb Space Teleskops sind etwa 50 000 Nah-IR-Quellen zu sehen.

An einem Stern aus unserer Galaxis macht sich das typische Beugungsmuster des JWST bemerkbar (siehe frühere Postserie). Somit beträgt die Tiefe des Bildes, gemessen in Lichtlaufzeiten, 10 000 bis 13 Milliarden Jahre.

Bestechend!

Pandora`s Haufen besteht zu etwa 5% aus Galaxien, 20% aus heißem intergalaktischen Gas, das sich als Röntgenstrahlung bemerkbar macht. Die restlichen 75% muss Dunkle Materie sein, deren Verteilung man aus den Gravitationslinsenbildern rückrechnen kann.

Bild: JWST- Bild

Video: ZOOM-In Video

Sehr zu empfehlen, weil jetzt wirklich klar wird, wie tief im Kosmos Pandora steckt.

credit: ESA/NASA/JWST








Mittwoch, 15. Februar 2023

Venus und Jupiter kämpfen gegen Nebel an

 Dichte Nebelwolken lagen am Mittwochabend über Kassel. Leider fühle ich mich noch nicht gesund genug, um auf den Dörnberg zu fahren. Da gab es sicher freien Blick.

Es blieb also nur der Blick vom Balkon...

Venus (mit Hof) und manchmal auch Jupiter kämpften sich durch den Nebel hindurch. Um 18.48 Uhr erwischte ich sie beide.