Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 25. Dezember 2022

Die seltsamen Sterne des JWST, IV: Der Beitrag des Hauptspiegels

 Durch den Adventskalender hätte ich diese Postserie fast vergessen...

Die ersten Posts waren am 3.12., 5.12. und 11.12., nun geht es weiter:

Wir hatten gesehen, dass ein Beugungsbild entsteht, wenn Licht an Hindernissen im Strahlengang vorbeigeht und die einzelnen abgebeugten Strahlen interferieren.

Das Beugungsbild kann man dann auch fotografieren, es ist real. Man kann das Beugungsmuster aber auch als eine Fouriertransformation des Ortsraumes auffassen, in dem die Hindernisse sind.

Eine kreisförmige Spiegelfassung erzeugt konzentrische Beugungsringe. Die sieht man auch an einem Fernrohr, wenn man einen Stern einstellt und dann unscharf stellt, also defokusiert.

Das Beugungsmuster steht immer senkrecht zu der Kante, an der die Beugung stattfindet. So ist bei einem quadratischen Spiegel das Kreuz zu sehen. Bei sechs Kanten entstehen sechs Beugungsstreifen mit abwechselnden Maxima und Minima innerhalb des Streifens durch Interferenz der an diesem Hindernis gebeugten Strahlen..

Das Beugungsbild steht also in direktem Zusammenhang mit den Objekten. Das nutzt man auch bei der Kompression von Bildern (jpeg) und der Nachbearbeitung aus. Das Bild wird in ein Beugungsmuster übersetzt (fouriertransformiert), dann wird es komprimiert und bearbeitet (immer nur für bestimmte Frequenzen des Musters) und danach wird zurück übersetzt in das neue sichtbare Bild.

Das Abspeichern des reinen Beugungsmusters erfordert auch deutlich weniger Speicherplatz al alle Daten des Originalbildes.


Im nächsten Post dieser Reihe stelle ich das Beugungsbild der Verstrebungen vor.

Bild: NASA/ESA



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