Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 7. Dezember 2022

Breaking News: Verschmelzung zweier Neutronensterne erzeugt langen Gammablitz

 Embargo bis 17 Uhr:

In Nature werden heute zwei Arbeiten veröffentlicht, die unabhängig voneinander mit verschiedenen Methoden zeigen, dass das Nachleuchten eines langen Gammastrahlenausbruchs nicht durch eine Supernova sondern durch Verschmelzen zweier Neutronensterne entstanden ist.

Üblicherweise werden Gammastrahlungsausbrüche GRB (GammaRayBursts) von Satelliten aus entdeckt.

Kurze GRB (Dauer unter 2 Sekunden) führt man auf das Verschmelzen zweier Neutronensterne zurück. Dieses Ereignis bezeichnet man als Kilonova.

Lange GRB (Sekunden bis Minuten) werden auf die Supernovaexplosion eines mehr als 10 Sonnenmassen großen Sternes zurückgeführt.

Da der beobachtete GRB so nahe steht, dass das Licht weniger als 1 Milliarden Jahre unterwegs war, konnte mit irdischen Teleskopen (u.a. Gemini Nord und Süd) genauere Untersuchungen gemacht werden, die trotz des langen GRB auf eine Kilonova hindeuten.

Dazu passt auch das Helligkeitsverhältnis zwischen dem nahen IR und dem sichtbaren Licht: Bei der Verschmelzung zweier Neutronensterne entstehen sehr viele schwere Elemente, die das sichtbare Licht absorbieren und somit abschwächen.

Das Bild zeigt eine Aufnahme des HST, in die eine Nah-IR Aufnahme des Gemini Nord Teleskops einkopiert ist, die das lange Nachleuchten im IR zeigt.

credit: Int.Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/NASA



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