Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 30. März 2020

Ist der Kosmos ein Schleimhaufen? Teil 5: Das kosmische Netzwerk: Beobachtungen


Hinweis:
Da die letzten Posts dieser Reihe schon etwas zurückliegen, empfiehlt es sich, noch mal alles zu lesen...

Auch die beiden Videos zur Corona-Pandemie passen zu diesem Thema.


Untersucht man die Struktur des Kosmos auf gigantischen Längenskalen der Größenordnung 100 Millionen Lichtjahren, so zeigt sich, dass Galaxien und Galaxienhaufen eine netzwerkartige Anordnung einnehmen.

Wir wollen die folgenden Fragen klären:

1) Wo kommt die Struktur dieses Netzwerkes her?
2) Wie entwickelt sich das Netzwerk?
3) Wie kann man das Netzwerk beobachten?
4) Gibt es Simulationen des Netzwerkes?
5) Was ist längs der Kanten, was ist an den Knoten, was im Innenraum?

Fangen wir erst einmal mit den Beobachtungen an:

Seit einiger Zeit laufen viele Beobachtungsprogramme, die der Anordnung der Galaxien auf der Spur sind.
Beim 2 Micron All Sky Survey wurden die Positionen von 1,6 Millionen Galaxien vermessen.
CalTec

Beim 2dF Galaxy Redshift Survey wurde in einem schmalen Streifen am Himmel über Entfernungsmessungen auch die räumliche Verteilung der Galaxien bestimmt.
Royal Observatory of Edingburgh

Die Galaxien ordnen sich in dünnen, faserartigen Bereichen an, umschließen gigantische Leerräume und bilden Supergalaxienhaufen an den Knoten dieses Netzwerkes.

Auch die Verteilung der intergalaktischen Materie passt zu diesem Netzwerk.
Dieses dünne Gas leuchtet nicht, aber es macht sich im Licht weiter entfernter Quasara durch Absorptionslinien bemerkbar.
Je nach Entfernung der Gaswolke sind diese Linien dann unterschiedlich nach längeren Wellenlängen verschoben (durch die Expansion), so dass man Richtung (die, aus der der Quasar leuchtet) und Entfernung kennt.

Unser Kosmos ist ein gigantisches Netzwerk!

Doch wo kommt es her?

wird fortgesetzt...



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