Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 4. Dezember 2020

Wenn das Sterben eines Sternes beginnt...

 Der 18 000 Lichtjahre entfernte Stern SAO 244567 wurde vor etwa 70 Jahren zum ersten Mal intensiv untersucht und eindeutig als Roter Riese klassifiziert. 

30 Jahre später tauchten die ersten Anzeichen eines planetarischen Nebels auf.

Was war passiert: Sterbende Rote Riesen verlieren ihre äußere Gashülle und beleuchten sie dann von Innen, so dass die Gase sichtbar werden.

In den kleinen Fernrohren früherer Zeiten sahen sie wie kleine Planetenscheibchen aus, deshalb nannte man sie planetarische Nebel. Vielleicht nicht ganz so daneben, denn ihr Staub ist Ausgangspunkt für Planetenentstehung in den folgenden Sterngenerationen.

Vor 24 Jahren fotografierte dann das Hubble Space Teleskop HST den inzwischen aufgeblähten und hell leuchtenden Nebel. Man nannte ihn Stingray-Nebel (Stechrochen-Nebel).

In nur wenigen Jahrzehnten hatte der Riesenstern den Übergang zu einem Weißen Zwerg eingeläutet.

Überraschenderweise entdeckte man jetzt auf HST-Aufnahmen aus dem Jahr 2016 eine deutliche Verringerung von Helligkeit und Größe des Nebels.

Das ist sehr ungewöhnlich, denn planetarische Nebel dehnen  sich aus (der Stern stößt ja seine Hülle ab) und werden dadurch in Jahrtausenden lichtschwächer.

Was hier passiert ist, bleibt zur Zeit noch rätselhaft.

Aber sicher ist, dass wir hier den jüngsten planetarischen Nebel bei seiner Entstehung beobachten konnten.

Vielleicht war die größere Helligkeit und Form von 1996 auf einen sehr kurzen Helium-Flash des sterbenden  Sternes zurückzuführen: eine explosionsartige Zündung von Heliumfusion mit verstärktem Abstoßen der Hüllengase.

Credit: NASA/ERSA/Baolick, Gremero, Kornmesser, Ramos-Larios

Das Video zeigt sehr schön die ungewohnten Änderungen. Der Nebel wird kleiner und schwächer!




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