Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 7. Dezember 2020

Geminiden 2020: Für Überraschungen gut, Teil 1

 Mit dieser kleinen Postserie möchte ich nicht nur den Sternschnuppenstrom der Geminiden vorstellen, sondern auch einige seiner Geheimnisse lüften bzw. auf hoffentlich neue Erkenntnisse am Ende dieses Jahrzehnts vertrösten...

Was sind Sternschnuppen?

Eigentlich kann man sagen: Blitze in ganz großer Höhe...Nur werden diese Blitze nicht durch Spannungen ausgelöst, die Luftkanäle ionisieren, sondern durch winzige Staubkörner, die in die Erdatmosphäre eindringen. Dabei werden sie so heiß, dass ebenfalls wie bei einem Blitz die Elektronen von den Atomen getrennt werden. Bei Wiedereinfang entsteht Licht.

Blitze finden in den unteren Kilometern statt, da ist die Luft sehr dicht, deshalb  geht der Einfang schnell...Der Blitz leuchtet nur kurz auf. Die Staubteilchen verglühen in etwa 80 km Höhe...da ist die Luft so dünn, dass der Einfang der Elektronen länger dauert...und so sieht man eine gemächliche Sternschnuppe über den Himmel ziehen.

Sternschnuppen sind also die Leuchtspuren verglühender Staubteilchen.

Die Namensgebung ist etwas verwirrend:

Meteor ist der Fachausdruck für Sternschnuppe.

Meteorid ist das eigentliche Staubteilchen.

Von Meteorit spricht man, wenn der (größere) Meteorid nicht vollständig als Meteor verglüht und Teile davon auf der Erdoberfläche ankommen...

Wir hoffen auf eine Meteorschauer bei den Geminiden und nicht auf eine Meteoritenschauer....

Metorite gibt es nur wenige im Jahr, über die ganze Erde verteilt.

Aber es gibt noch die Mikrometorite: Die sind so klein, dass sie sich nicht erhitzen, sie schweben mehr oder weniger nach unten...Man findet sie überall...auf Dächern, als Staub im Wohnzimmer und tonnenweise auf dem Meeresgrund als Schlamm.

Jeden Tag nimmt die Masse der Erde um min destens 40 Tonnen zu! Das entspricht etwa der Masse von 5 Tafeln Schokolade in jeder Sekunde. 

Keine Angst, die Erde wird nicht massereicher, denn sie verliert wesentlich mehr durch die ins All entweichenden Gase.

Erster Blick auf die Geminiden:

Die Geminiden heißen so, weil sie scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge herausfliegen. Meistens aber trteten sie weiter entfernt auf, lediglich, wenn man ihre Bahnen nach hinten zurückverfolgt, kommt man auf einen Punkt im Sternbild Zwillinge, den sog. Radianten, bei dem sich alle rückwärts verlängerten Bahnen treffen..

Zwischen dem 7.12. und dem 17.12. hat man gute Chancen die Geminiden zu sehen.

Sie sind zur Zeit der stärkste Sternschnuppenschwarm des Jahres, ihr Maximum in der Nacht vom 13.12. auf den 14.12. fällt in die Neumondzeit. Der Himmel ist also besonders dunkel.

In der Presse liest man oft von weit über 100 Meteoren pro Stunde. Damit niemand enttäuscht ist: Zu dieser Zahl kommt man bei absolut dunklem Himmel im Hochgebirge, wenn man auch die lichtschwächsten Meteore noch erkennen kann. Außerdem bezieht sie sich auf den gesamten Himmel.

Wenn man in Nordhessen aus den Orten hinausgeht, sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, dann kann man sich freuen, wenn man an die 10% dieses Wertes herankommt, meistens liegt man deutlich drunter...also man muss schon Zeit und sehr warme Kleidung mitbringen...

Mehr zu Beobachtungstipps aber am Ende der Reihe.

Im nächsten Post beschreibe ich, wo die Meteoride herkommen. Üblicherweise. Bei den Geminiden ist alles ganz anders...

 Die Abbildung zeigt das Sternbild Zillinge im Osten am 10.12. gegen 22.20 Uhr (Stellarium)

Weitere Informationen zu den Geminiden und den später auftauchenden uUsiniden findet man in der Abteilung Meteore unseres Forums.

Hier noch einmal ein Einladungslink:

 https://discord.gg/8kYBR6yJB7

Forum astronomiekassel




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar eingeben