Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Geminiden 2020: Für Überraschungen gut, Teil 2

 Ursprung der Sternschnuppen

In Teil 1 haben wir geklärt, wie die Leuchterscheinung entsteht: ein winziges Staubkorn ionisiert die Luft und regt sie zum Leuchten an. Klar, es verglüht auch...aber das sehen wir nicht als Leuchten.

Wo aber kommt der Staub her?

Letztlich produzieren sterbende Sterne (Riesen, Überriesen, aber auch Supernovae) den kosmischen Staub. An diese winzigen Staubpartikel lassen sich Moleküle nieder, die Eisschichten bilden.

Heraus kommen riesige schmutzige Schneebälle...die Kerne der Kometen.

Komet Tschurri

 Kometen enthalten die Urmaterie unseres Planetensystems.

Viele von ihnen sind vor 4,5 Milliarden Jahren zu den Planeten verschmolzen. Aber immer noch sind Milliarden dieser etwa 10 km großen Staub-Eis-Gemische übrig und umkreisen die Sonne auf langgestreckten Bahnen.

Kommen sie so etwa 1 Milliarden  Kilometer an die Sonne heran, verdampft das Eis und nimmt die Staubpartikel mit. Es bildet sich die etwa erdgroße Gas- und Staubhülle des Kometen, die Koma.

Kommt ein Komet der Sonne noch näher, so drückt das Sonnenlicht die Staubpartikel aus der Koma hinaus und bildet einen Staubschweif.

Es gibt noch einen zweiten Schweif, den Gasschweif (oft bläulich leuchtend). Hier werden  die Bruchstücke der Eismoleküle durch den Sonnenwind (abgeblasene Korona) mitgezogen.

Komet Hale-Bopp

 

Wenn der Komet weiter zieht, bleibt der Staub längs der Bahn zurück und es bildet sich eine Staubwolke  längs der Bahn aus.

Immer wenn die Erde eine solche Kometenbahn  kreuzt, dann prasseln die Staubteilchen auf die Erde drauf und erzeugen die Sternschnuppen.

So kann man viele regelmäßig wiederkehrende Sternschnuppenschwärme einem Kometen zuordnen.

Die berühmten Perseiden im August werden z.B. vom Kometen Swift-Tuttle erzeugt.

Da die Staubteilchen sich alle auf parallelen Bahnen bewegen, scheinen sie aus einem Punkt heraus zu kommen (Radiant) .

Wir kennen das von früher: Da gab es im Winter Schnee. Und wenn man mit dem Auto durch Schneetreiben fuhr, konnte man erkennen, wie die Schneeflocken von vorne aus einem Punkt heraus auf die Windschutzscheibe fielen.

Leider macht heute kaum noch jemand diese Erfahrung.

Übrigens: In Fahrtrichtung sieht man mehr Schneeflocken auf die Windschutzscheibe prasseln als wenn man hinten raus sieht.

Das ist mit Meteoren ebenso: Nach Mitternacht sehen wir in Flugrichtung der Erde und da kommen mehr Sternschnuppen auf uns zu.

Aber nicht jede Sternschnuppe gehört zu einem Schwarm, es fliegt genügend Staub auch so im Planetensystem herum.

Alles, was in diesem Post steht, können wir vergessen, wenn wir zu den Geminiden kommen...

Dazu mehr im nächsten Post.





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