Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Warum wir da sein können...Teil 1: Feinabstimmung

 In dieser Postserie möchte ich auf die sog. Feinabstimmung eingehen und einige der Fälle ausführlicher erläutern.

Kein Modell der Physik, d.h. insbesondere der Elementarteilchenphysik und Kosmologie, kann die Größe der Naturkonstanten aus tieferen Prinzipien herleiten.

Wir wissen z.B., dass die Gravitationskonstante in unserem Maßsystem eine sehr kleine Zahl ist:

G = 6,67*10^(-11) N*m²/kg²

Ob diese Zahl nur für unser Maßsystem klein ist oder wirklich eine wenig wirkungsvolle Größe darstellt, ist erst einmal nicht klar.

Wenn wir aber die Wirkung von Gravitation mit der Wirkung der elektrischen Kraft vergleichen, so ist diese etwa 10^(-39) mal schwächer als die der elektrischen Kraft.

Auch absolut gesehen sind also Gravitationswirkungen die mit Abstand schwächsten Wirkungen in unserem Universum.

Warum das so ist, wissen wir nicht.

Wir können aber überlegen, wie unser Kosmos aufgebaut wäre, wenn die Gravitation stärker oder schwächer wirken würde.

Genau das kann man für alle Naturkonstanten machen:

Bei keiner der Naturkonstanten können wir die Größe begründen, aber immer können wir uns überlegen, was passieren würde, hätte diese Zahl einen anderen Wert.

Das Ergebnis dieser Überlegungen, die wir in den nächsten Posts kennenlernen wollen, ist bekannt:

Die Naturkonstanten sind so fein aufeinander abgestimmt, dass bei geringfügigen Änderungen ihrer Werte das Universum komplett anders aufgebaut wäre, insbesondere sich nie hätte Leben bilden können.

Wir werden am Ende der Postserie diskutieren, ob dies "Absicht" oder Zufall ist.



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