Legt man die Lieblingsspeise Haferflocken so aus, dass das Muster der Vororte von Tokio entsteht und setzt den Blobb in die Stadtmitte, so entwickelt er die bestmögliche Verbindung zu allen Vororten, also letztlich das U-Bahnnetz von Tokio (sofern es nach diesem Kriterium gebaut wurde).
Also, was kann der Gelbe Blobb: Er bildet netzwerkartige Strukturen auf der Suche nach optimalen Wegen zu Nahrungsquellen.
Im Kosmos bildet die Gravitation netzwerkartige Filamente mit Längen bis zu 100 Millionen Lichtjahren, die Galaxien und Galaxienhaufen durch bisher unsichtbare Gasbrücken und Dunkle Materie verbindet.
Diese Filamente möchte man gerne auch beobachten, seit Jahrzehnten nimmt das Hubble Space Teleskop deshalb großräumige Strukturen im Kosmos auf.
Aber wo soll man suchen?
Da hilft der Schleimpilz...
Wissenschaftlern ist es gelungen einen Algorithmus zu entwickeln, der das Wachsen des Schleimpilznetzwerkes bei der Nahrungssuche richtig wiedergibt.
Nun füttert man das Computerprogramm nicht mit Orten von Haferflocken sondern durch Orte von Galaxienhaufen.
Auf diese Art hat man den virtuellen Schleimpilz ein Netzwerk zwischen 37 000 Galaxien aufbauen lassen.
Vermutlich ist diese hohe Zahl der Grund, warum man das nicht mit Haferflocken und einem echten Blobb nachstellt...
Nun haben die Forschenden nach 350 weit entfernten Quasaren gesucht, die so stehen, dass ihr Licht durch dieses Netzwerk fallen muss. Und in der Tat hat man die Gasfilamente an Absorptionslinien von Wasserstoff in den Quasarspektren gefunden.
Bild: NASA, ESA, Burchett, Elek
Im Bild sehen wir jeweils links die Blobb-Struktur und rechts die Gravitationsstruktur
Ist es nicht faszinierend: Das kosmische Netzwerk zwischen Galaxien lässt sich durch das Netzwerk des aus 100 Millionen Zellkernen bestehenden komplexesten einzelligen Lebewesens der Erde auf der Nahrungssuche beschreiben...
Video: Flug durch das kosmische Netzwerk (Millenium-Simulation)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentar eingeben