Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 14. April 2020

Ist der Kosmos doch nicht isotrop?

DER Grundpfeiler der Kosmologie ist das kosmologische Prinzip:

Betrachtet man die großräumige Struktur, so ist der Kosmos homogen (über all gleich) und isotrop (in jede Richtung gleich).

Wissenschaftler der Unis in Bonn und Haverd haben nun  die Isotropie-Hypothese an 800 Galaxienhaufen überprüft.

Mit Hilfe der Röntgenstrahlung konnten sie die Temperatur des Haufengases messen und daraus die Leuchtkraft ermitteln. Aus dem Vergleich mit der beobachteten Leuchtkraft ergab sich die Entfernung des Galaxienhaufens.
Mit dem bekannten kosmologischen Modell konnte nun die zu dieser Entfernung gehörende Rotverschiebung berechnet und mit der gemessenen verglichen werden.

Die Unterschiede waren richtungsabhängig.  Da die Richtung im kosmologischen Modell wegen der Grundannahme nicht enthalten ist, kann das nur bedeuten, dass unser Kosmos in unterschiedlichen Richtungnen unterschiedliche Rotverschiebungen produziert.

Da dies auch bei anderen Wellenlängen  bestätigt wurde, bleiben nur zwei Deutungen:

Der Effekt wird durch Eigenbewegungen der Galaxienhaufen hervorgerufen, die durch lokale Gravitationseffekte erzeugt werden.
Oder:
Unser Kosmos expandiert nicht isotrop!

Das würde die Grundannahme der Kosmologie außer Kraft setzen.

Weitere Messreihen sind geplant.

Zum Bild:
Eigentlich müsste alles gleichmäßig rot sein. Die blauen Bereiche  denen sich langsamer, die gelben Bereiche schneller aus. (Migkas, RFWU, EDP)



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