Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 21. April 2020

Eine Sternschnuppennacht steht bevor...

...nichts besonderes, ich bin da ja eh immer zurückhaltend...aber wir haben einen sehr klaren Himmel, ohne störenden Mond, da lohnt es sich vielleicht doch.

In der Nacht vom Di auf Mi haben die Lyriden ihr Maximum.

Sternschnuppenschwärme gehören zu parallel um die Sonne fliegenden Staubteilchen eines Kometen (hier ist es der Komet C/1861 G1 (Thatcher)). Wenn die Erde in so einen Strom parallel fliegender Staubteilchen eintaucht, scheinen sie alle aus einem Punkt herauszukommen. Wir kennen das aus früheren Jahrzehnten, da hat man so etwas bei Autofahrten im Schneegestöber erlebt. Die Älteren unter uns können sich sicher erinnern.

Verlängert man also jede Leuchtspur rückwärts, so treffen sich alle Linien in einem Punkt, dem Radianten. Nach dem Sternbild, in dem er liegt, wird dann der Sternschnuppenschwarm benannt:
Heute Nacht haben wir die Lyriden.
Etwa 20 Sternschnuppen könnten pro Stunde kommen, aber vorsicht: die Zahl bezieht sich auf den gesamten Himmel (und den kann man nicht gleichzeitig überall kontrollieren) und enthält meistens sehr lichtschwache Erscheinungen.

Trotzdem:
Ab 22.00 Uhr steht die Leier gut sichtbar über dem NO-Horizont und morgens um 4.00 Uhr hoch im SO.

Da wir nach 1.00 Uhr nachts sozusagen in die Fahrtrichtung der Erde sehen, erkennen wir dann natürlich auch mehr Sternschnuppen.
Ich empfehle also durchaus mal sehr früh aufzustehen und dann aus der Stadt rauszufahren, an einen Ort, an dem man gut nach SO blicken kann.

Was leuchtet da übrigens:

Es ist nicht das winzige zerglühende Staubteilchen, sondern die Luft längs der Flugbahn in eienr Höhe von 60 km. Dort werden die Atome wie bei einem Blitz ionisiert und senden dann beim Wiedereinfang der Elektronen Licht aus.
Eine Sternschnuppe wäre dann so etwas wie eine "thermische Blitzerscheinung" in großer Höhe.
Blitze spielen sich unmittelbar in der utneren Atmosphäre ab. Da ist die Dichte so hoch, dass die Ionen sehr schnell wieder ihre Elektronen haben. Die Leuchterscheinung ist somit extrem kurz.


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