Wünsch Dir was…: Sternschnuppen im August vom Pech verfolgt…
Für das bloße Auge bietet der Sternenhimmel Anfang
August eigentlich ein grandioses Schauspiel, man kann den stärksten
Sternschnuppenstrom des Jahres beobachten. Die Sternschnuppen scheinen alle aus
einem Punkt (Radiant genannt) in der Nähe des Sternbildes Perseus zu kommen,
deswegen spricht man von den Perseiden.
Sie sind zwischen dem 11. und 14. August besonders
häufig zu beobachten. Dann durchquert die Erde die Bahn des Kometen
Swift-Tuttles, der die Sonne in 133 Jahren umkreist. Da er das letzte Mal 1992
in Erdnähe war, sind wir weit von der Quelle der Sternschnuppen entfernt, dieses
Jahr trifft die Erde den Bereich des Kometenstaubes nur schlecht. Außerdem
liegt das Maximum in den Tagesstunden am 13.8., wenn der Himmel richtig hell
ist. Dieses Jahr ist auch wenige Tage später Vollmond, so dass das helle
Mondlicht viele Sternschnuppen überstrahlt.
Wenn man Glück hat und die Ratschläge am Ende
befolgt, kann man aber sicher noch knapp ein Dutzend Sternschnuppen pro Stunde sehen.
Sternschnuppen sind die Leuchtspuren von winzigen,
weniger als 1 cm großen, Staubteilchen aus unserem Planetensystem, die in
großer Höhe in der Lufthülle der Erde verglühen. Das Nachleuchten der Luft
sehen wir dann als „Stern“schnuppe.
Pro Tag wächst die Masse der Erde um viele Tonnen, da
ständig ein Staubregen aus dem Kosmos durch die Atmosphäre nach unten fällt.
Die besonders zahlreichen, sehr kleinen Staubkörner (Mikrometeorite) erreichen
ohne Leuchtspur den Erdboden, sie bilden auch einen Teil des Tiefseeschlamms.
Viele der Staubteilchen stammen aus den Kernen von
Kometen, das sind etwa 15 km große Brocken aus Eis und Staub, vereiste
Geröllhaufen, die die Urmaterie unseres Sonnensystems enthalten. In der Nähe
der Sonne verdampft das Eis und reißt dabei auch Staubkörner mit, die sich längs
der Kometenbahn ansammeln und dann alle auf zueinander parallelen Bahnen um unsere
Sonne kreisen. Kreuzt nun die Erde eine solche Kometenbahn, dann fliegen wir
durch die Wolke aus Staubteilchen hindurch und besonders viele Sternschnuppen
können beobachtet werden.
Die Entstehung des Radianten, aus dem heraus die
Sternschnuppen zu fliegen scheinen, kann man sich leicht an einer Autofahrt
durch fallenden Schnee klar machen: auch die Schneeflocken scheinen von vorne
aus einem Punkt heraus zu kommen. Und natürlich sieht man mehr Schneeflocken in
Fahrtrichtung als aus dem Rückfenster.
In Fahrtrichtung der Erde blicken wir nach 1.00 Uhr
nachts, die Anzahl der Sternschnuppen ist dann deutlich größer.
Unsere Sternkarte zeigt den Anblick des Sternenhimmels Richtung Nordosten
gegen 23.00 Uhr in der Nacht. Auffallend ist der absinkende Große Wagen im
Westen und das Sternbild Kassiopeia im Nordosten, das wegen seiner dem
Buchstaben „W“ gleichenden Form sehr auffällig ist. Unterhalb von Cassiopeia
sieht man dann das Sternbild Perseus, aus dem heraus die Sternschnuppen kommen.
Das Sternbild gleicht einem auf dem Kopf stehenden „Y“.
Beobachtungstipps
Bei sternenklarer
Nacht sieht man auch Tage vor und nach dem Maximum immer mal wieder besonders
helle Perseiden, trotz Mondlicht. Wer aber mehr sehen will muss folgendes
beachten:
Die meisten Sternschnuppen wird man morgens am Di,
13.8. nach 3.00 Uhr sehen. Da sind wir dichter am Maximum, der Mond ist
untergegangen, wir blicken in Flugrichtung der Erde und der Perseus steht hoch
im Osten. Die Sternschnuppen sieht man aber aus dieser Richtung kommend überall
am Himmel!
Am Morgen des 12.8. kann man schon ab 2.00 Uhr
ungestört vom Mond beobachten, am Morgen des 14.8. bleibt nach 4.00 Uhr dafür
nur noch wenig Zeit bevor die Dämmerung beginnt.
Planeten im August
Merkur: morgens vor
Sonnenaufgang dicht am ONO Horizont
Venus: unsichtbar
hinter der Sonne
Mars: geht noch vor
Einsetzen der Dunkelheit unter
Jupiter: noch bis
Mitternacht recht hell dicht am SW Horizont
Saturn: abends im
SO, nach Mitternacht im SW, nicht sehr hoch
Sternkarte für den 12.8. 23.00 Uhr, Blick nach NO (B.Holstein,
AAK), einige Leuchtspuren von Perseiden sind eingezeichnet
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