Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 2. August 2019

Das Sommerdreieck: Leier


Wega in der Leier ist der hellste Stern des nördlichen Sternenhimmels. Auch sie ist eine Art "Supersonne" wie Atair mit etwa doppelter Sonnenmasse und 37 facher Sonnenleuchtkraft.
Aber an den beiden Zahlen sieht man schon das Problem: Sie hat nur den doppelten Brennstoffvorrat, muss aber 37- mal soviel "verbraten"...da kann man nicht lange existieren....

Sie ist erst 500 Millionen Jahre alt und wird in einer Milliarden Jahren schon zu einem Roten Riesen und dann zu einem Weißen Zwerg, Stadien, die auch unsere Sonne in vielen Milliarden Jahren durchläuft.
Vor 14 000 Jahren war Wega Polarstern. Die ersten Menschen (homo sapiens sapiens) werden dies gesehen haben.
In 12 000 Jahren wird Wega wieder Polarstern sein. Werden das dann noch Menschen auf der Erde sehen? Ist unsere Erde für uns dann noch bewohnbar? Haben wir dann andere Planeten besiedelt?

(Die Ursache für den Wechsel des Polarsternes ist eine Eigendrehung der Erdachse um die Senkrechte zur Erdbahn mit einer Periode von 26 000 Jahren, Präzession genannt).

Auch Wega rotiert sehr schnell und ist deshalb leicht abgeplattet. Da wir auf den helleren Pol sehen, erklärt das auch die besonders große Helligkeit.
Sie ist von einer Staub- und Geröllscheibe umgeben, ähnlich wie der Kuipergürtel des Planetensystems.

Neben Wega steht der Stern Epsilon in der Leier. Das ist ein 160 Lichtjahre entfernter Vierfachstern. Je zwei Sterne stehen sehr dicht beieinander, sie kann man nur im Fernrohr trennen. Aber die beiden Paare sehen wir als zwei Lichtpunkte mit freiem Auge getrennt, siehe Bild.


Auf der unteren Linie des Leierkastens kann man im Fernrohr den Ringnebel M57 erkennen (das Insetbild stammt von Bernd Holstein, es ist eine Fernrohraufnahme).
Der Ringnebel ist die abgestoßene Hülle eines alten Riesensternes, in deren Zentrum nun der Kern des ehemaligen Sternes als Weißer Zwerg ausglüht und erkaltet. Aber noch bringt sein Licht die abgestoßenen Gase zum Leuchten.
Auch unsere Sonne wird so einmal enden.
In solchen abgeblasenen Riesensterngasen bilden sich Staubteilchen und Moleküle. Sie sind die ersten Stufen der Planetenbildung. Und den Staub finden wir teilweise im Wohnzimmer auf den Schränken....


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar eingeben