Aktuelle Informationen über Himmelsereignisse, die besonders von Kassel aus zu beobachten sind / Neues aus der Wissenschaft / Veranstaltungshinweise FutureSpace / Astronomischer Arbeitskreis Kassel (AAK) e.V.
Samstag, 31. August 2019
Der Kosmos hat Baryonen- und Leptoneneigenschaften, Eine Einführung in die Philosophie der Eigenschaften, Teil 3
Wir haben heute eine Idee, wie das Universum angefangen hat. Zufällige Fluktuationen im Vakuum haben Photonen und Objekte und Antiobjekte aller möglichen Energien entstehen lassen.
Dann ist der Kosmos in eine inflationäre Ausdehnung übergegangen und hat sich gewaltig vergrößert (das soll hier nicht Thema sein), etwa um das 10 hoch 40 - fache.
Eigentlich müsste ein solcher Kosmos keine Baryonen und Leptoneneigenschaften haben.
Baryonen sind Protonen und Neutronen, die Eigenschaft Baryon zu sein (was auch immer das bedeutet) kann nur durch Antiprotonen und Antineutronen aufgehoben werden.
Leptonen sind Elektronen, Myonen und deren Neutrinos. Die Leptoneneigenschaften können nur durch Antiteilchen (Positronen, Antimyonen und deren Neutrinos) aufgehoben werden.
Unsere Regel sagt klar: Wenn es zu Beginn diese Eigenschaften nicht gab, dann darf es sie später auch nicht geben. Also muss zu jedem Baryon immer ein Antibaryon und zu jedem Lepton immer ein Antilepton entstehen.
Aber wir müssen davon ausgehen, dass in dieser Entwicklungsphase die Symmetrie zwischen Materie- und Antimaterieeigenschaften gebrochen war, d.h. etwas mehr Materie als Antimaterie entstanden ist.
Später sind alle Paare aus Materie und Antimaterie zerstrahlt und haben Photonen gebildet. Aus der Anzahl der Photonen aus der Urknallzeit kann man bestimmen, dass auf je 1 Milliarden Paare aus Materie- und Antimaterieobjekten ein zusätzliches Materieobjekt gekommen ist.
Aus all diesen zusätzlichen Materieobjekten scheint sich unser sichtbarer Kosmos gebildet zu haben.
In der Tat beobachtet man in Prozessen bei höchster Energie ein leicht (aber nicht ausreichend starkes) unterschiedliches Verhalten von sog. Kaonen und Antikaonen.
Durch die anfängliche Verletzung der Symmetrie zwischen Materie und Antimaterie hat unser Universum also Baryonen- und Leptoneneigenschaften, aber von Anfang an, und es sind keine neuen dazu gekommen.
Es scheint also sicher zu sein, dass seit diesem Anfang des Kosmos die in den früheren Posts besprochene Unveränderlichkeit elementarer Eigenschaften gültig ist.
Hätte der Kosmos keine Baryonen- und Leptoneneigenschaften, also wären auch ganz am Anfang Materie- und Antimaterie gleich häufig entstanden, dann wären die Naturgesetze perfekt symmetrisch. Dann aber müssten irgendwo im Universum einige 100 Milliarden Galaxien aus Antimaterie bestehen.
Darauf deutet nichts hin, denn irgendwo zwischen den Materie- und den Antimateriegalaxien müssten diese gegensätzlichen Eigenschaften sich auslöschen und zu eigenschaftsloser Gammastrahlung werden. Solche Gammaquellen werden aber nicht beobachtet.
Es ist faszinierend, dass unser Universum aus über 300 Milliarden Galaxien, unzähligen Sternen, Planeten und Lebensformen, aus einer Regelverletzung entstanden ist.
Bei einem Verhältnis von 1 Milliarden zu (1 Milliarden plus 1) würde man in anderen Fällen von einem vernachlässigbarem "Dreckeffekt" sprechen....
Ende der Serie
Bild: ESO/N. Bartmann
Dann ist der Kosmos in eine inflationäre Ausdehnung übergegangen und hat sich gewaltig vergrößert (das soll hier nicht Thema sein), etwa um das 10 hoch 40 - fache.
Eigentlich müsste ein solcher Kosmos keine Baryonen und Leptoneneigenschaften haben.
Baryonen sind Protonen und Neutronen, die Eigenschaft Baryon zu sein (was auch immer das bedeutet) kann nur durch Antiprotonen und Antineutronen aufgehoben werden.
Leptonen sind Elektronen, Myonen und deren Neutrinos. Die Leptoneneigenschaften können nur durch Antiteilchen (Positronen, Antimyonen und deren Neutrinos) aufgehoben werden.
Unsere Regel sagt klar: Wenn es zu Beginn diese Eigenschaften nicht gab, dann darf es sie später auch nicht geben. Also muss zu jedem Baryon immer ein Antibaryon und zu jedem Lepton immer ein Antilepton entstehen.
Aber wir müssen davon ausgehen, dass in dieser Entwicklungsphase die Symmetrie zwischen Materie- und Antimaterieeigenschaften gebrochen war, d.h. etwas mehr Materie als Antimaterie entstanden ist.
Später sind alle Paare aus Materie und Antimaterie zerstrahlt und haben Photonen gebildet. Aus der Anzahl der Photonen aus der Urknallzeit kann man bestimmen, dass auf je 1 Milliarden Paare aus Materie- und Antimaterieobjekten ein zusätzliches Materieobjekt gekommen ist.
Aus all diesen zusätzlichen Materieobjekten scheint sich unser sichtbarer Kosmos gebildet zu haben.
In der Tat beobachtet man in Prozessen bei höchster Energie ein leicht (aber nicht ausreichend starkes) unterschiedliches Verhalten von sog. Kaonen und Antikaonen.
Durch die anfängliche Verletzung der Symmetrie zwischen Materie und Antimaterie hat unser Universum also Baryonen- und Leptoneneigenschaften, aber von Anfang an, und es sind keine neuen dazu gekommen.
Es scheint also sicher zu sein, dass seit diesem Anfang des Kosmos die in den früheren Posts besprochene Unveränderlichkeit elementarer Eigenschaften gültig ist.
Hätte der Kosmos keine Baryonen- und Leptoneneigenschaften, also wären auch ganz am Anfang Materie- und Antimaterie gleich häufig entstanden, dann wären die Naturgesetze perfekt symmetrisch. Dann aber müssten irgendwo im Universum einige 100 Milliarden Galaxien aus Antimaterie bestehen.
Darauf deutet nichts hin, denn irgendwo zwischen den Materie- und den Antimateriegalaxien müssten diese gegensätzlichen Eigenschaften sich auslöschen und zu eigenschaftsloser Gammastrahlung werden. Solche Gammaquellen werden aber nicht beobachtet.
Es ist faszinierend, dass unser Universum aus über 300 Milliarden Galaxien, unzähligen Sternen, Planeten und Lebensformen, aus einer Regelverletzung entstanden ist.
Bei einem Verhältnis von 1 Milliarden zu (1 Milliarden plus 1) würde man in anderen Fällen von einem vernachlässigbarem "Dreckeffekt" sprechen....
Ende der Serie
Bild: ESO/N. Bartmann
Zu Gast in der Sternwarte auf dem SFN
Am Freitagabend waren Frau Prof. Dr. Elizaveta A. Konstantinova, Physics Department, Moscow State University (Lomonosov Universität in Moskau) und ihre Tochter zu Gast in der Sternwarte. Viele Stunden beobachteten sie mit den Fernrohren Jupiter, Saturn und die Andromedagalaxie, angeleitet vom Leiter der Sternwarte, Bernd Holstein.
Tagsüber war Frau Konstantinova im SFN, hat zwei Vorträge über Nanophysik vor insgesamt 160 Jugendlichen gehalten und viele Teams bei ihren Projekten beraten.
Tagsüber war Frau Konstantinova im SFN, hat zwei Vorträge über Nanophysik vor insgesamt 160 Jugendlichen gehalten und viele Teams bei ihren Projekten beraten.
Ein ausführlicher Bericht darüber im Blog www.sfnsibirien.blogspot.com.
Freitag, 30. August 2019
Lichtblitz von Satellit - Beobachtung -
Wir hatten Glück und der Lichtblitz war um 21.34 Uhr gut zu sehen, zwar nicht so hell wie angekündigt, aber wir waren auch einige Kilometer vom Zentrum des Lichtblitzes auf der Erde entfernt.
Er wurde von vielen Besuchern, Jugendlichen aus dem SFN und unserem Gast Prof. Konstantinova aus Moskau beobachtet.
Sonnenlicht wurde für wenige Sekunden durch eine Antenne genau über Kassel reflektiert.
Er wurde von vielen Besuchern, Jugendlichen aus dem SFN und unserem Gast Prof. Konstantinova aus Moskau beobachtet.
Sonnenlicht wurde für wenige Sekunden durch eine Antenne genau über Kassel reflektiert.
Vergrößerung |
Lichtblitz von Satellit
Heute abend um 21.33 Uhr kann man (zumindest, besonders...) über dem Ostteil vom Kasseler Becken einen Satellitenlichtblitz hoch am Himmel im Sternbild Schwan sehen.
Warum wir Astronomie in den Schulen unterrichten sollten, Teil 2
In der Mittelstufe lernen Jugendliche die geographische Umgebung ihres Wohnortes kennen: Heimatkunde und Erdkunde vermitteln ein Bild des Lebensraumes.
Dazu gehört aber auch der Lebensraum Kosmos, der besonders noch hinterfragt, welche Stellung denn der Mensch im Kosmos besitzt.
Wir wissen (!) heute, dass Milliarden von Planeten um andere Sterne kreisen, wir wissen, das organische Materialien tonnenweise in Sternentstehungsgebieten vorliegen, wir untersuchen Lebensbedingungen auf erdähnlichen Planeten und wir planen Raumfahrtprojekte, die in den warmen Ozeanen der Jupitermonde nach Leben suchen.
Das alles relativiert viele überzogene Selbsteinschätzungen der Menschen. Wir erkennen, welche Verantwortung wir für unseren Planeten übernehmen müssen und erahnen, dass es keinerlei "kosmische Konsequenzen" hat, wenn wir dieser Verantwortung nicht nachkommen.
Wer thematisiert das in der Schule? Welche Lehrer/innen haben das für sich selbst thematisiert und können es in ihrem Unterricht einbauen?
Ich fordere, dass Astronomie nicht nur in AG - Form einigen wenigen Jugendlichen angeboten wird, sondern das jeder Schüler, jede Schülerin in der Mittelstufe Regelunterricht in Astronomie erhält.
In einigen östlichen Bundesländern ist das seit Jahrzehnten der Fall. Warum lernen wir nicht von ihnen?
Wir müssen natürlich Lehrer/innen dazu ausbilden und Lehrpläne entwickeln und Stundentafeln verändern.
Wenn wir aber junge Menschen nachdenklich stimmen wollen über alles, was ihre Selbsteinschätzung und ihre Stellung nicht nur auf der Erde angeht, müssen wir damit beginnen!
Die Tendenz dazu diesen Weg zu gehen strebt aber gegen Null!
Und unter den vorhandenen Umständen scheint die Bereitschaft in Schulverwaltung und Kollegien wenig vorhanden zu sein.
Beispiel:
Die Sternwarte auf dem SFN ist eine der am besten ausgerüsteten Schul- und Volkssternwarten Hessens. In ihrer Umgebung ( 0,5 m bis 3 km) sind 5 große Gymnasien und drei Real- bzw. Gesamtschulen und ich schätze etwa 4 Grundschulen, also mindestens 12 Schulen. Im etwas weiteren Umkreis kommen mindestens weitere 6 Schulen dazu.
Als wir die Sternwarte eröffneten, haben wir mit einem großen Andrang regelmäßiger Besuche von Klassen und Kursen gerechnet. Wir können sie in einem Jahr an einer Hand abzählen....
Woran liegt das? Fehlende Bereitschaft der Kolleg/innen diesen ausschulischen Lernort einzubinden?
Problematische Planung wegen wenig voraussagbaren Wetterbedingungen? Hürden durch die Schulverwaltung?
Ich weiß es nicht...
Bei spektakulären Ereignissen (Finsternisse, Planetentransfers) gelingt es uns schon viele Klassen zu mobilisieren (manchmal bis zu 750 Jugendliche), aber bundesweit wurden bei einer partiellen Sonnenfinsternisse sogar Pausen verlegt und Vorhänge zugezogen, weil Lehrer/innen und Schulleitungen der Meinung waren, es sei zu gefährlich die Jugendlichen und Kinder den Sonnenstrahlen auszusetzen.
Bei uns standen 750 Jugendliche hinter Sonnenfilterwänden, nutzen SoFi-Brillen oder sahen Livebilder in großen Räumen an, die von unseren Fernrohren übertragen wurden.
Aber trotzdem: Wir können nicht immer für spektakuläre Ereignisse sorgen, wir müssen uns was für den Regelunterricht und den Alltag einfallen lassen und wir müssen Lehrer/innen fortbilden, damit sie bei einer Sonnenfinsternis adäquat reagieren können!
Im nächsten Post komme ich zur Oberstufe und zeige, wie ich erfolgreich Jahrzehnte lang viersemestrige Grundkurse mit Abiturrelevanz durchführen konnte.
Leider gewollt (nicht von mir) eine vergangene Ära...
Dazu gehört aber auch der Lebensraum Kosmos, der besonders noch hinterfragt, welche Stellung denn der Mensch im Kosmos besitzt.
Wir wissen (!) heute, dass Milliarden von Planeten um andere Sterne kreisen, wir wissen, das organische Materialien tonnenweise in Sternentstehungsgebieten vorliegen, wir untersuchen Lebensbedingungen auf erdähnlichen Planeten und wir planen Raumfahrtprojekte, die in den warmen Ozeanen der Jupitermonde nach Leben suchen.
Das alles relativiert viele überzogene Selbsteinschätzungen der Menschen. Wir erkennen, welche Verantwortung wir für unseren Planeten übernehmen müssen und erahnen, dass es keinerlei "kosmische Konsequenzen" hat, wenn wir dieser Verantwortung nicht nachkommen.
Wer thematisiert das in der Schule? Welche Lehrer/innen haben das für sich selbst thematisiert und können es in ihrem Unterricht einbauen?
Ich fordere, dass Astronomie nicht nur in AG - Form einigen wenigen Jugendlichen angeboten wird, sondern das jeder Schüler, jede Schülerin in der Mittelstufe Regelunterricht in Astronomie erhält.
In einigen östlichen Bundesländern ist das seit Jahrzehnten der Fall. Warum lernen wir nicht von ihnen?
Wir müssen natürlich Lehrer/innen dazu ausbilden und Lehrpläne entwickeln und Stundentafeln verändern.
Wenn wir aber junge Menschen nachdenklich stimmen wollen über alles, was ihre Selbsteinschätzung und ihre Stellung nicht nur auf der Erde angeht, müssen wir damit beginnen!
Die Tendenz dazu diesen Weg zu gehen strebt aber gegen Null!
Und unter den vorhandenen Umständen scheint die Bereitschaft in Schulverwaltung und Kollegien wenig vorhanden zu sein.
Beispiel:
Die Sternwarte auf dem SFN ist eine der am besten ausgerüsteten Schul- und Volkssternwarten Hessens. In ihrer Umgebung ( 0,5 m bis 3 km) sind 5 große Gymnasien und drei Real- bzw. Gesamtschulen und ich schätze etwa 4 Grundschulen, also mindestens 12 Schulen. Im etwas weiteren Umkreis kommen mindestens weitere 6 Schulen dazu.
Als wir die Sternwarte eröffneten, haben wir mit einem großen Andrang regelmäßiger Besuche von Klassen und Kursen gerechnet. Wir können sie in einem Jahr an einer Hand abzählen....
Woran liegt das? Fehlende Bereitschaft der Kolleg/innen diesen ausschulischen Lernort einzubinden?
Problematische Planung wegen wenig voraussagbaren Wetterbedingungen? Hürden durch die Schulverwaltung?
Ich weiß es nicht...
Bei spektakulären Ereignissen (Finsternisse, Planetentransfers) gelingt es uns schon viele Klassen zu mobilisieren (manchmal bis zu 750 Jugendliche), aber bundesweit wurden bei einer partiellen Sonnenfinsternisse sogar Pausen verlegt und Vorhänge zugezogen, weil Lehrer/innen und Schulleitungen der Meinung waren, es sei zu gefährlich die Jugendlichen und Kinder den Sonnenstrahlen auszusetzen.
Bei uns standen 750 Jugendliche hinter Sonnenfilterwänden, nutzen SoFi-Brillen oder sahen Livebilder in großen Räumen an, die von unseren Fernrohren übertragen wurden.
Aber trotzdem: Wir können nicht immer für spektakuläre Ereignisse sorgen, wir müssen uns was für den Regelunterricht und den Alltag einfallen lassen und wir müssen Lehrer/innen fortbilden, damit sie bei einer Sonnenfinsternis adäquat reagieren können!
Im nächsten Post komme ich zur Oberstufe und zeige, wie ich erfolgreich Jahrzehnte lang viersemestrige Grundkurse mit Abiturrelevanz durchführen konnte.
Donnerstag, 29. August 2019
Sturmwarnung
Ein großes koronales Loch zeigt zur Erde. Von hier strömt intensiver Sonnenwind (abgeblasene Koronamaterie) zur Erde und wird diese am 31.8. erreichen.
Dann bilden sich magnetische Stürme.
Dabei können trotz der Jahreszeit Polarlichter, vielleicht auch von Kassel aus, zu sehen sein.
Das Bild ist heute Abend vom SDO Satelliten gemacht worden und zeigt die Sonnenkorona bei 21 nm im UV - Licht. Das aufgenommene Licht stammt von 13-fach ionisiertem Eisen bei 2 Millionen Kelvin.
Der Film zeigt, wie durch die Sonnenrotation das koronale Loch sich Richtung Erde dreht.
credit: SDO
Dann bilden sich magnetische Stürme.
Dabei können trotz der Jahreszeit Polarlichter, vielleicht auch von Kassel aus, zu sehen sein.
Das Bild ist heute Abend vom SDO Satelliten gemacht worden und zeigt die Sonnenkorona bei 21 nm im UV - Licht. Das aufgenommene Licht stammt von 13-fach ionisiertem Eisen bei 2 Millionen Kelvin.
Der Film zeigt, wie durch die Sonnenrotation das koronale Loch sich Richtung Erde dreht.
credit: SDO
Gerade noch mal gut gegangen!
Als der Asteroid 2006 QV89 entdeckt wurde, schätzte man seine Größe auf 20 - 50 m ein. Die Bahnberechnungen ergaben einen möglichen Einschlag auf die Erde am 9.September 2019 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 7000. Das ist eigentlich verdammt viel...Es wäre keine globale Katastrophe geworden, aber beim richtigen Treffer hätte er eine Millionstadt zerstören können (Sprengkraft von 100 Atombomben).
Die Gefahr scheint aber vorläufig gebannt: Man hat den Asteroid nicht mehr gesehen, kann aber die Stellen am Himmel ausrechnen, wo er im Juli hätte sein müssen, wenn er am 9.9. die Erde treffen würde.
Dort hat man mit dem VLT in Chile am 4. und 5.7. nachgeschaut und nichts gefunden.
Also entweder hat er eine andere Bahn und fliegt an der Erde vorbei oder er ist nur wenige Meter groß und dann würde uns die Atmosphäre schützen.
Also vorläufig Glück gehabt...aber 2023 kommt er wieder...
Das Bild zeigt drei Stellen, an denen der Asteroid am 4. und 5.7. hätte sein müssen...zum Glück ist da nichts zu sehen...
ESO/ O. Hainaut/ ESA
Die Gefahr scheint aber vorläufig gebannt: Man hat den Asteroid nicht mehr gesehen, kann aber die Stellen am Himmel ausrechnen, wo er im Juli hätte sein müssen, wenn er am 9.9. die Erde treffen würde.
Dort hat man mit dem VLT in Chile am 4. und 5.7. nachgeschaut und nichts gefunden.
Also entweder hat er eine andere Bahn und fliegt an der Erde vorbei oder er ist nur wenige Meter groß und dann würde uns die Atmosphäre schützen.
Also vorläufig Glück gehabt...aber 2023 kommt er wieder...
Das Bild zeigt drei Stellen, an denen der Asteroid am 4. und 5.7. hätte sein müssen...zum Glück ist da nichts zu sehen...
ESO/ O. Hainaut/ ESA
Mittwoch, 28. August 2019
Tagesverlauf beim Alpental
Ich habe mal die Bilder des Alpentals auf dem Mond zusammengestellt, die ich mit dem 1200 mm Tele und leichter Ausschnittsvergrößerung in letzter Zeit zu verschiedenen Tageszeiten auf dem Mond gemacht habe.
Man schaue mal genau hin und beobachte, wo das Sonnenlicht hinfällt und wie sich die sichtbaren Strukturen ändern
Morgens, kurz nach Sonnenaufgang
Früher Vormittag
Später Vormittag
Mittags sieht man es nicht mehr richtig (Vollmond)
Später Nachmittag
Man schaue mal genau hin und beobachte, wo das Sonnenlicht hinfällt und wie sich die sichtbaren Strukturen ändern
Morgens, kurz nach Sonnenaufgang
Früher Vormittag
Später Vormittag
Mittags sieht man es nicht mehr richtig (Vollmond)
Später Nachmittag
Dienstag, 27. August 2019
Ein Kosmos ohne Eigenschaften? Eine kleine Einführung in die Philosophie der Eigenschaften, Teil 2
Im letzten Post zu diesem Thema (21.8.) haben wir uns mit Eigenschaften beschäftigt und ein Elektron als Bündel von Eigenschaften bezeichnet, dem wir eben den Namen Elektron gegeben haben.
In der Physik definiert man Ladungen über ihre Wirkungen (auf andere gleichartige Ladungen). Die Wirkung einer Ladung wird durch ein Feld vermittelt, das entsteht durch die Ladung.
Das ist von der Begriffsbildung eher ein Zirkelschluss.
Die moderne Physik sieht das anders...in der sog. Quantenfeldtheorie sind Ladungen gequantelte Energiezustände von Feldern, sogar das Elektron selbst wird als Feldquant eines Elektronenfeldes angesehen (nicht vom elektrischen Feld, die Feldquanten des elektrischen Feldes sind die ruhemassenlosen Photonen).
Ziel der Physik ist es, die im Kosmos vorkommenden Eigenschaften auf Eigenschaften grundlegender Objekte zurückzuführen.
Es zeigt sich, das auf der Ebene der grundlegenden Objekte der Elementarteilchen alle Eigenschaften erhalten bleiben.
Nehmen wir die sog. Paarvernichtung als Beispiel:
Zwei Objekte der Materie und Antimaterie zerstrahlen sich.
Elektron + Positron wird zu Photon + Photon
Weder der Ausgangszustand noch der Endzustand hat eine besondere Eigenschaft:
Die Elektroneneigenschaft links wird von der Positroneneigenschaft kompenisert, Photonen sind eigenschaftslos, sie sind reine Energie
Natürlich darf sich auch die Eigenschaft der Gesamtenergie und des Gesamtimpulses nicht verändern, die Umwandlung muss dem Impuls- und Energieerhaltungssatz genügen.
Ein weiteres Beispiel:
In der Hochatmosphäre entstehen durch die kosmische Strahlung Myonen, diese zerfallen in Elektronen:
Myon M wird zu Elektron E + Antielektronenneutrino AEN + Myonenneutrino MN
Links (vorher) gibt es lediglich eine Myoneneigenschaft, die muss erhalten sein und wird vom MN (einem nahezu massenlosen Eigenschaftsträger) übernommen. Rechts (nachher) ist ein E entstanden, dessen Eigenschaft muss durch ein AEN kompensiert werden.
Hier sieht man übrigens, warum wir Neutrinos brauchen: Sie können Eigenschaften aufnehmen und weitergeben und so die Bilanz der "Eigenschaftslosigkeit" ermöglichen.
Wo kommt die Myoneneigenschaft des Myons her?
Durch den Zerfall eines weiteren Teilchens:
Pion P wird zu Myon M + Antimyonenneutrino AMN
P hat keine Myoneneigenschaft, die neue Myoneneigenschaft des M wird durch das AMN kompensiert.
Wir brechen jetzt diese Beispiele ab und ziehen den Schluss:
In der Entwicklung des Universums scheint es nur zur Umsortierung elementarer Eigenschaften zu kommen, es werden keine neuen Eigenschaften erzeugt oder erschaffen.
Es war von Anfang an alles da...es wird nur ständig "umsortiert"....
Im dritten und letzten Post dieser Reihe werden wir einen "ganz blöden Fehler" der Natur beschreiben, durch den sich unmittelbar beim Urknall die neue Eigenschaft der Materie bilden konnte...und damit später Sterne, Planeten und Philosophen. Ohne diesen "Fehler" bestände unser Kosmos nur aus Licht. Er wäre hell, aber es fehlt die Erleuchtung durch die Philosophen...
credit Bild: Uni Bonn, Geldermann
In der Physik definiert man Ladungen über ihre Wirkungen (auf andere gleichartige Ladungen). Die Wirkung einer Ladung wird durch ein Feld vermittelt, das entsteht durch die Ladung.
Das ist von der Begriffsbildung eher ein Zirkelschluss.
Die moderne Physik sieht das anders...in der sog. Quantenfeldtheorie sind Ladungen gequantelte Energiezustände von Feldern, sogar das Elektron selbst wird als Feldquant eines Elektronenfeldes angesehen (nicht vom elektrischen Feld, die Feldquanten des elektrischen Feldes sind die ruhemassenlosen Photonen).
Ziel der Physik ist es, die im Kosmos vorkommenden Eigenschaften auf Eigenschaften grundlegender Objekte zurückzuführen.
Es zeigt sich, das auf der Ebene der grundlegenden Objekte der Elementarteilchen alle Eigenschaften erhalten bleiben.
Nehmen wir die sog. Paarvernichtung als Beispiel:
Zwei Objekte der Materie und Antimaterie zerstrahlen sich.
Elektron + Positron wird zu Photon + Photon
Weder der Ausgangszustand noch der Endzustand hat eine besondere Eigenschaft:
Die Elektroneneigenschaft links wird von der Positroneneigenschaft kompenisert, Photonen sind eigenschaftslos, sie sind reine Energie
Natürlich darf sich auch die Eigenschaft der Gesamtenergie und des Gesamtimpulses nicht verändern, die Umwandlung muss dem Impuls- und Energieerhaltungssatz genügen.
Ein weiteres Beispiel:
In der Hochatmosphäre entstehen durch die kosmische Strahlung Myonen, diese zerfallen in Elektronen:
Myon M wird zu Elektron E + Antielektronenneutrino AEN + Myonenneutrino MN
Links (vorher) gibt es lediglich eine Myoneneigenschaft, die muss erhalten sein und wird vom MN (einem nahezu massenlosen Eigenschaftsträger) übernommen. Rechts (nachher) ist ein E entstanden, dessen Eigenschaft muss durch ein AEN kompensiert werden.
Hier sieht man übrigens, warum wir Neutrinos brauchen: Sie können Eigenschaften aufnehmen und weitergeben und so die Bilanz der "Eigenschaftslosigkeit" ermöglichen.
Wo kommt die Myoneneigenschaft des Myons her?
Durch den Zerfall eines weiteren Teilchens:
Pion P wird zu Myon M + Antimyonenneutrino AMN
P hat keine Myoneneigenschaft, die neue Myoneneigenschaft des M wird durch das AMN kompensiert.
Wir brechen jetzt diese Beispiele ab und ziehen den Schluss:
In der Entwicklung des Universums scheint es nur zur Umsortierung elementarer Eigenschaften zu kommen, es werden keine neuen Eigenschaften erzeugt oder erschaffen.
Es war von Anfang an alles da...es wird nur ständig "umsortiert"....
Im dritten und letzten Post dieser Reihe werden wir einen "ganz blöden Fehler" der Natur beschreiben, durch den sich unmittelbar beim Urknall die neue Eigenschaft der Materie bilden konnte...und damit später Sterne, Planeten und Philosophen. Ohne diesen "Fehler" bestände unser Kosmos nur aus Licht. Er wäre hell, aber es fehlt die Erleuchtung durch die Philosophen...
credit Bild: Uni Bonn, Geldermann
Schmale Mondsichel
In drei Tagen ist Neumond, entsprechend schmal ist die Sichel des abnehmenden Mondes.
Die Bilder entstanden um 5.14 Uhr, der Mond stand hoch im Osten.
Bei Vollmond sieht Grimaldi wie ein Mare aus, jetzt fängt man an die Kraterumrisse zu erkennen.
Auf der Langbelichtung erkennt man den Rest des Mondes im Erdlicht. Besonders auffällig ist das sehr randnah stehende Mare Crisium (Libration, vergleiche mit früheren Posts) und eine noch beleuchtete Bergspitze am unteren Sichelende.
Der Stern Delta in den Zwillingen ist dann zwischen 6.00 Uhr und 6.40 Uhr vom Mond bedeckt worden.
Die Bilder entstanden um 5.14 Uhr, der Mond stand hoch im Osten.
Bei Vollmond sieht Grimaldi wie ein Mare aus, jetzt fängt man an die Kraterumrisse zu erkennen.
Auf der Langbelichtung erkennt man den Rest des Mondes im Erdlicht. Besonders auffällig ist das sehr randnah stehende Mare Crisium (Libration, vergleiche mit früheren Posts) und eine noch beleuchtete Bergspitze am unteren Sichelende.
Der Stern Delta in den Zwillingen ist dann zwischen 6.00 Uhr und 6.40 Uhr vom Mond bedeckt worden.
Montag, 26. August 2019
Lichtblitze am Himmel
Rechtzeitig richtete ich die Kamera auf den Schwan aus und machte Probebelichtungen.
Kurz vor dem erwarteten Lichtblitz zog ein Flugzeug vorbei (seine Leuchtspur ist recht zu sehen).
Dann sah man um 21.57 Uhr den Satelliten, aber er wurde nicht sehr hell.
Ich wartete noch, baute aber dann nach 5 Minuten ab. Als ich losfahren wollte, kam ein zweiter Satellit auf ähnlicher Bahn und leuchtete mitten im Sternbild Schwan so hell auf wie Wega.
Pech gehabt...
Zu den Satellitenblitzen: Manchmal reflektieren Antennen das Sonnenlicht über bestimmte Bereiche der Erde. Dieser Blitz sollte beim Herkules besonders hell sein, wenige km Abstand machen in der Regel nicht viel aus. Vom zweiten Blitz gab es keine Vorausberechnungen...
Kurz vor dem erwarteten Lichtblitz zog ein Flugzeug vorbei (seine Leuchtspur ist recht zu sehen).
Dann sah man um 21.57 Uhr den Satelliten, aber er wurde nicht sehr hell.
Ich wartete noch, baute aber dann nach 5 Minuten ab. Als ich losfahren wollte, kam ein zweiter Satellit auf ähnlicher Bahn und leuchtete mitten im Sternbild Schwan so hell auf wie Wega.
Pech gehabt...
Zu den Satellitenblitzen: Manchmal reflektieren Antennen das Sonnenlicht über bestimmte Bereiche der Erde. Dieser Blitz sollte beim Herkules besonders hell sein, wenige km Abstand machen in der Regel nicht viel aus. Vom zweiten Blitz gab es keine Vorausberechnungen...
Der Stachel geht unter
Ich wollte den Satellitenblitz aufnehmen und war nördlich des Rammelsberges. Es war noch Zeit für einen Blick nach SO. Da sehen wir Jupiter, unter ihm Antares, ein Teil des Stachel des Skorpions ist schon untergegangen.
An den Verbindungslinien von Jupiter zu Sabik und Antares erkennt man, dass der Planet seine Oppostionsschleife beendet hat und wieder rechtläufig ist, sich also nach Osten bewegt (vergleiche frühere Posts).
Obwohl Jupiter recht tief steht und es sehr dunstig war, konnte man die Jupitermonde noch erkennen. Europa wird vom überbelichteten Jupiter fast vollständig überstrahlt.
Die Bilder entstanden um 21.35 Uhr.
An den Verbindungslinien von Jupiter zu Sabik und Antares erkennt man, dass der Planet seine Oppostionsschleife beendet hat und wieder rechtläufig ist, sich also nach Osten bewegt (vergleiche frühere Posts).
Obwohl Jupiter recht tief steht und es sehr dunstig war, konnte man die Jupitermonde noch erkennen. Europa wird vom überbelichteten Jupiter fast vollständig überstrahlt.
Die Bilder entstanden um 21.35 Uhr.
Heute Abend Lichtblitz am Himmel
Ein sogenanntes Flareereignis kann heute Abend um 21.57 Uhr links oberhalb von Deneb im Schwan beobachtet werden.
Die Antenne eines Satelliten reflektiert das Sonnenlicht genau über Kassel. Für Sekunden leuchtet der Satellit heller als Venus!
Die Antenne eines Satelliten reflektiert das Sonnenlicht genau über Kassel. Für Sekunden leuchtet der Satellit heller als Venus!
Unbekannter Anblick
Fortsetzung der Serie über den abnehmenden Mond:
Der Anblick der Sichel vier Tage vor Neumond ist ungewohnt, nur wenig markante Kratergebiete stehen an der Schattengrenze.
Belichtet man länger, erkennt man auf dem von der Sonne nicht beleuchteten Teil die Umrisse der markanten Mare im Licht der Erde.
Aufnahmen: Montag früh um 4.14 Uhr
Der Anblick der Sichel vier Tage vor Neumond ist ungewohnt, nur wenig markante Kratergebiete stehen an der Schattengrenze.
Belichtet man länger, erkennt man auf dem von der Sonne nicht beleuchteten Teil die Umrisse der markanten Mare im Licht der Erde.
Aufnahmen: Montag früh um 4.14 Uhr
Sonntag, 25. August 2019
Goldener Henkel, verkehrt herum....und eine lange Wand
Die Schattengrenze auf dem Mond verlief heute Nacht durch das Sinus Iridium, dessen Randgebirge ja den Goldenen Henkel bildet, wenn nur es schon beleuchtet wird.
Heute Nacht ging die Sonne über Sinus Iridium unter, natürlich leuchten auch hier die Bergspitzen bis zum Schluss...aber der Henkeleffekt kommt natürlich nicht zustande.
Auffallend ist der langgestreckte Schatten des Kraterrandes von Schiller in der Nähe des Mondsüdpols. Der Krater an sich ist schon länglich, die Wände sind bis zu 3500 m hoch.
Die Bilder sind um 5.51 Uhr in der Morgendämmerung am Sonntag entstanden.
Heute Nacht ging die Sonne über Sinus Iridium unter, natürlich leuchten auch hier die Bergspitzen bis zum Schluss...aber der Henkeleffekt kommt natürlich nicht zustande.
Auffallend ist der langgestreckte Schatten des Kraterrandes von Schiller in der Nähe des Mondsüdpols. Der Krater an sich ist schon länglich, die Wände sind bis zu 3500 m hoch.
Die Bilder sind um 5.51 Uhr in der Morgendämmerung am Sonntag entstanden.
Zum Vergleich: Goldener Henkel beim zunehmenden Mond |
Herkules über dem Herkules
Wenn man jetzt abends vom Rammelsberg aus Richtung Herkules blickt, sieht man einerseits wie gigantisch die Lichtverschmutzung durch die Lichtkanonen ist, die neben und über den Herkules, die Löwenburg und das Schloss strahlen...und man kann das Sternbild Herkules sehen:
Mit dem Fernglas kann man zwei Kugelsternhaufen gut erkennen. Am berühmtesten ist M 13 auf der rechten Linie des Körpers und dann gibt es noch den kompakteren M 92 in der Armbeuge des linken Armes.
Kugelsternhaufen sind Ansammlungen von bis zu 1 Millionen alter Stern, die im Außenbereich, dem Halo der Galaxis stehen.
M 13 ist etwa 25 000 Lichtjahre von uns entfernt, hat einen Durchmesser von 150 Lichtjahren und enthält einige 100 000 Sterne.
Er bildet mit zwei lichtschwachen Sternen ein kleines Dreieck, das genau auf der rechten Kastenlinie steht und deshalb mit dem Fernglas leicht zu sehen ist.
Während ich um 23.19 Uhr diese Sternfeldaufnahmen gemacht habe, hat Bernd Holstein um 23.21 Uhr in der Sternwarte auf dem SFN mit einem der Fernrohre M 13 fotografiert.
Insgesamt war es an diesem Abend recht diesig, trotzdem kann man schön die einzelnen Sterne erkennen.
Zum Schluß noch eine Teleaufnahme zum Kasseler Herkules, die das Auftreffgebiet des aufgeweiteten Laserstrahles zeigt.
Mit dem Fernglas kann man zwei Kugelsternhaufen gut erkennen. Am berühmtesten ist M 13 auf der rechten Linie des Körpers und dann gibt es noch den kompakteren M 92 in der Armbeuge des linken Armes.
Kugelsternhaufen sind Ansammlungen von bis zu 1 Millionen alter Stern, die im Außenbereich, dem Halo der Galaxis stehen.
M 13 ist etwa 25 000 Lichtjahre von uns entfernt, hat einen Durchmesser von 150 Lichtjahren und enthält einige 100 000 Sterne.
Er bildet mit zwei lichtschwachen Sternen ein kleines Dreieck, das genau auf der rechten Kastenlinie steht und deshalb mit dem Fernglas leicht zu sehen ist.
Während ich um 23.19 Uhr diese Sternfeldaufnahmen gemacht habe, hat Bernd Holstein um 23.21 Uhr in der Sternwarte auf dem SFN mit einem der Fernrohre M 13 fotografiert.
Insgesamt war es an diesem Abend recht diesig, trotzdem kann man schön die einzelnen Sterne erkennen.
Zum Schluß noch eine Teleaufnahme zum Kasseler Herkules, die das Auftreffgebiet des aufgeweiteten Laserstrahles zeigt.
Samstag, 24. August 2019
Warum wir Astronomie in den Schulen unterrichten sollten ... Teil 1
Ehemaligentreffen:
Ältere Damen und Herren, die ich in der Tat als einige meiner ersten Schüler/innen an der ASS wiedererkenne, schwärmen von einer Klassenfahrt nach Sylt und von einer Nacht am Meeresstrand. Damals hatte ich mit den 8.Klässlern Perseiden beobachtet. Wir lagen auf Luftmatratzen, Decken, sahen in den Sternenhimmel, stundenlang.
Über 35 Jahre später sprechen sie noch von einer nachdrücklichen Wirkung und eine Mutter sagt mir, dass sie mit ihren Kindern das später wiederholt hat.
Da ist mir klar geworden, wie nachhaltig eine einfache Hinführung zur Astronomie wirken kann.
Zur Zeit fragt Schule aber immer weniger danach, was sie IN den Jugendlichen bewirkt sondern vermehrt danach wie sie Abläufe und Prozesse möglichst reibungsfrei organisieren kann.
Das Selbstverständliche ist zur zentralen Aufgabe geworden...das Eigentliche wird immer mehr vergessen.
Mit dieser Post - Serie möchte ich den (lokalen) Zustand des Astronomieunterrichts an Schulen beschreiben, aber auch meine bisherigen Erfahrungen damit diskutieren.
Ich habe vor den Sommerferien eine Petition an den Verein für Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Unterricht und jetzt nach den Ferien an die Kultusministerien mit unterschrieben.
Im letzten Heft "Sterne und Weltraum" ist ein Bericht des Initiators dieser Petitionen zur Lage des Astronomieunterrichts erschienen.
Wie alles bei mir begann...
Als 11-jähriger sah ich zum ersten Mal durch ein Fernrohr und nahm den Sternenhimmel bewusst wahr. Sehr erstaunt war ich damals (1964) schon, dass eigentlich niemand in meiner Umgebung etwas über Planeten, Sterne und Kosmos wusste, geschweige denn besonders daran interessiert war.
Ich reagierte damals schon durch Zwangsverpflichtungen meiner Verwandten und Nachbarn zu astronomischen Diavorträgen...
Ende der 50-ger Jahre produzierte der Astronom Rudolf Kühn zahlreiche Fernsehsendungen zu astronomischen Themen (bis er 1963 bei einem Autounfall starb). Ich verschlang als Jugendlicher seine hervorragend geschriebenen populärwissenschaftlichen Bücher.
In einem seiner Bücher begründete er, warum er Astronomie so in der Öffentlichkeit verbreiten wollte:
"Ein Mensch, der richtige Vorstellungen vom Kosmos besitzt, wird sich in seinem ganzen Leben, bis in die kleinen Dinge des Alltags hinein, anders verhalten als jemand der dieses Wissen entbehrt."
Man mag streiten, wie stark diese Aussage wirklich zutrifft, aber ich denke, so daneben lag Kühn nicht. Für mich wurde es jedenfalls so etwas wie ein prägendes Lebensmotto.
Und eigentlich steckt in diesem Satz die beste Begründung dafür, warum man Astronomie in den Schulen unterrichten sollte.
Dazu mehr in den nächsten Post dieser Serie.
Ich selbst studierte dann Astrophysik, entschloss mich aber im Schuldienst junge Menschen u.a. zu dieser Wissenschaft zu führen.
Als Referendar führte ich 1980 Oberstufen-Grundkurse zur Astrophysik durch und entwickelte daraus ein Curriculum für Astronomieunterricht, das 1982 dann auch veröffentlicht wurde.
In den Jahren danach war es recht leicht Astronomiekurse in der Oberstufe anzubieten.
Die Albert-Schweitzer-Schule in Kassel hatte darin seit 1975 eine langjährige Tradition, aus der dann 1982 zweijährige Grundkursfolgen zur Astrophysik entstanden.
Wird fortgesetzt.
Mond für Frühaufsteher: Ein ungewohnter Anblick
Hoch am Himmel stand heute Morgen gegen 6.15 Uhr in der fortgeschrittenen Dämmerung der abnehmende Mond. Auf der Ekliptik steht er dort, wo die Sonne Ende Mai steht, kurz vor ihrer höchsten Abweichung nach Norden vom Himmelsäquator (21.6.).
Auch der Anblick der abnehmenden Mondsichel ist eher ungewohnt. Fast die gesamten beleuchteten Teile werden durch riesige Mare geprägt.
Nicht komprimiertes Bild:
Auch der Anblick der abnehmenden Mondsichel ist eher ungewohnt. Fast die gesamten beleuchteten Teile werden durch riesige Mare geprägt.
Nicht komprimiertes Bild:
Freitag, 23. August 2019
Alpenglühen auf dem Mond und morgendlicher Wintereinbruch über Kassel
Heute haben wir abnehmenden Halbmond. Nur noch die Bergspitzen der Mondalpen und der Mondapenninen werden beleuchtet.
Die Außenwand von Sinus Iridium wirft einen ersten Schatten in die Tiefebene. Der Krater Archimedes steht an der Schattengrenze. Der untere Kraterrand ist durchbrochen und geht in ein dreiecksförmigen Gebirgszug über, so als sei etwas bei der Entstehung aus dem Krater herausgelaufen.
Die Bilder wurden am Freitag früh gegen 5.12 Uhr gemacht.
Die Bezeichnung der anderen Mondformationen entnehme man dem Post vom 22.8.
Die Morgendämmerung hat schon begonnen und über dem Osten Kassel konnte man schon in den Winter sehen: Das Sternbild Orion durchbrach noch die Dämmerung (Aufnahme 5.12 Uhr).
Hier die nichtkomprimierte Aufnahme:
Die Außenwand von Sinus Iridium wirft einen ersten Schatten in die Tiefebene. Der Krater Archimedes steht an der Schattengrenze. Der untere Kraterrand ist durchbrochen und geht in ein dreiecksförmigen Gebirgszug über, so als sei etwas bei der Entstehung aus dem Krater herausgelaufen.
Die Bilder wurden am Freitag früh gegen 5.12 Uhr gemacht.
Die Bezeichnung der anderen Mondformationen entnehme man dem Post vom 22.8.
Die Morgendämmerung hat schon begonnen und über dem Osten Kassel konnte man schon in den Winter sehen: Das Sternbild Orion durchbrach noch die Dämmerung (Aufnahme 5.12 Uhr).
Donnerstag, 22. August 2019
Jupiter und Saturn
Die beiden großen Gasplaneten stehen eh nur tief am Himmel und nähern sich jetzt in den nächsten Wochen abends immer mehr ihrem Untergang.
Die Beobachtungen durch den Horizontdunst sind schwierig, manchmal sieht man selbst die Jupitermond nicht.
Heute war es etwas besser, drei der vier großen Monde sind sichtbar gewesen.
Selbst Saturn zeigte im 1200 mm Tele seinen Ring. Wir blicken recht steil von oben auf die Ringebene, man erkennt die beiden Henkel links und rechts von Saturn. Oberhalb des Saturn fällt sein Schatten auf den Ring und er scheint unterbrochen zu sein.
Jupiter lauft jetzt wieder nach Osten, der Winkel zwischen Sabik, Jupiter und Antares vergrößert sich wieder (vergl. frühere Posts).
Die Aufnahmen entstanden um 21.30 Uhr.
Die Beobachtungen durch den Horizontdunst sind schwierig, manchmal sieht man selbst die Jupitermond nicht.
Heute war es etwas besser, drei der vier großen Monde sind sichtbar gewesen.
Selbst Saturn zeigte im 1200 mm Tele seinen Ring. Wir blicken recht steil von oben auf die Ringebene, man erkennt die beiden Henkel links und rechts von Saturn. Oberhalb des Saturn fällt sein Schatten auf den Ring und er scheint unterbrochen zu sein.
Jupiter lauft jetzt wieder nach Osten, der Winkel zwischen Sabik, Jupiter und Antares vergrößert sich wieder (vergl. frühere Posts).
Die Aufnahmen entstanden um 21.30 Uhr.
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