Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 30. August 2020

Die 10 größten Rätsel des Kosmos: 9.) Warum ist es leichter etwas zu zerstören als es zusammenzusetzen?

 Die Rätsel stammen aus einem Video der ESO, das ich als 11. Beitrag hier verlinken werde. Die Antworten sind auf meinem Mist gewachsen...

Und hier ist meine Antwort besonders kritisch:

Die Frage zielt auf die Entropie ab. Entropie wird als Maß für Unordnung angesehen und nach dem zweiten Hauptsatz der Wärmelehre kann Entropie nur zunehmen.

Dass Unordnung von alleine zunimmt, wird somit als Naturgesetz angesehen (insofern vor allem für meinen Schreibtisch richtig).

Aber ist das ein Antrieb für Entwicklungen, eine Ursache für Veränderungen oder gar die Ursache für die Richtung der Zeit?

Dass sehen in letzter Zeit viele Physiker/innen kritisch.

Die Entropie ("Transformationsverhalten von Energie") ist in der Thermodynamik als Bilanzierungsgröße eingeführt worden, um mögliche von unmöglichen Vorgängen zu unterscheiden und den begrenzten Wirkungsgrad von Dampfmaschinen zu beschreiben.

Was aber oft vergessen wird: Entropie ist eine Zustandsfunktion, sie lässt sich nur für Gleichgewichtszustände berechnen. Sie hängt somit auch nicht von der Zeit ab.

Entropieänderungen sind besser Entropieunterschiede beim Vergleich verschiedener Zustände.

Damit sind zwei Äußerungen eher sinnlos:

1) Der Urknall ist ein Zustand mit niedriger Energie...da der Urknall kein Gleichgewichtszustand war, kann man ihm gar keine Entropie zuordnen...

2) Die Entropie des Universums nimmt zu....erstens springt das Universum nicht von Gleichgewichtszustand zu Gleichgewichtszustand und zweitens ist die Entropie keine Funktion der Zeit....

Sehr kritisch wird auch die Anwendung des Entropiebegriffes auf lebende Systeme gesehen, denn diese sind nicht in einem Gleichgewichtszustand.

Das Universum hat natürlich ein Schicksal, zumindest in dem Sinn, dass es sich verändert. Dafür aber eine Bilanzgröße für Dampfmaschinen verantwortlich zu machen, erscheint sehr gewagt...

Und die Antwort auf die Frage ist banal: Es gibt viel mehr Möglichkeiten aus Teilen Sinnloses zusammenzusetzen als ein funktionierendes Ganzes. Es ist also nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, dass es leichter ist, etwas zu zerstören als es ohne Plan zusammenzusetzen.

Ich würde also eher fragen: Wohin entwickelt sich unser Universum? Und würde dann über Modelle der zukünftigen Expansion und der Galaxienentwicklung sprechen.

Rudolf Clausius hat 1854 den Entropiebegriff eingeführt und gleich von der Entropie des Universums geredet. Dadurch hat er eine Welle von nicht immer sinnvollen Begriffsbildungen ausgelöst, die bis heute anhält.



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