Montagabend wurde es klar und es war Neumond. Das sind die
perfekten Bedingungen für eine klare dunkle Nacht, außer:
Es gibt Lichtverschmutzung. Deshalb sind Rico, Charly und Mark vom SFN in die Nähe von Liebenau gefahren. Hier gibt es einen sehr dunklen Nachthimmel. dort hat man schätzungsweise einen
Bortle 4 Himmel und sieht die Milchstraße sehr deutlich am Himmel. Das ist wohl einer der dunkelsten Orte der
Region.
Bei der
Nahaufnahme von NEOWISE hat Mark Woskowski ein 50mm Objektiv verwendet, mit
dem man deutlich beide Schweife sieht, aber auch eine art grüner Schein
um die Koma herum.
Zur zweiten Aufnahme von NEOWISE schreibt Mark:
"Die zweite
Aufnahme von NEOWISE hat mich nochmal mehr überrascht: In der Nacht
waren wir uns nicht sicher, wie lang der Schweif wirklich war. Ich hatte
den Eindruck visuell ginge er bis zur Hälfte zu den vorderen beiden
Kastensternen im Großen Wagen.
Auf den Fotos
offenbart sich eine sehr erstaunliche Wahrheit: Er ist doppelt so lang
wie erwartet und der blaue Plasmaschweif geht sogar über den Großen
Wagen hinweg."
Info (aus Wikipedia) zur Bortle-Skala für die Himmelshelligkeit:
- Klasse 1: extrem dunkel (Wüste) – Grenzgröße 8,0 bis 7,6 mag
Die Milchstraße in den Sternbildern Schütze/Skorpion wirft Schatten. Die M33 ist mit bloßem Auge mit direktem Sehen auffälliges Objekt. Jupiter und Venus behindern die Dunkeladaptation. Instrumentarium und Menschen vor dunklem Hintergrund nicht zu erkennen. - Klasse 2: sehr dunkel (Gebirge) – Grenzgröße 7,5 bis 7,1 mag
Zodiakallicht hell und Farbe gelblich. Airglow in Horizontnähe schwach erkennbar. Sommermilchstraße stark strukturiert. M33 mit bloßen Augen und direktem Sehen leicht erkennbar. Wolken stehen am Nachthimmel nur indirekt als dunkle Löcher vor dem Sternhimmel. Teleskop nur schemenhaft erkennbar. - Klasse 3: Land – Grenzgröße 7,0 bis 6,6 mag
Zodiakallicht im Frühling und Herbst noch erkennbar. Milchstraße deutlich differenziert. M33 mit bloßen Augen und indirekt leicht erkennbar. Horizont bereits lichtverschmutzt. Beobachtungsinstrumentarium deutlich erkennbar. - Klasse 4: Übergang Land/Vorstadt – Grenzgröße 6,5 bis 6,1 mag
Zodiakallicht nur teilweise zu sehen. Milchstraße deutlich, aber teilweise bereits strukturlos. M33 auch indirekt kaum zu sehen. In Horizontnähe deutliche Lichtverschmutzung. Wolken über Siedlungen deutlich aufgehellt. Beobachtungsinstrumentarium sehr deutlich erkennbar. - Klasse 5: Vorstadt – Grenzgröße 6,0 bis 5,6 mag
Zodiakallicht nur in besten Nächten im Frühjahr oder Herbst erkennbar. Milchstraße in Horizontnähe kaum erkennbar, im Zenit strukturlos. Lichtverschmutzung in allen Richtungen. Wolken auch über Beobachtungsort deutlich aufgehellt, teilweise heller als der Himmel. Beobachtungsinstrumentarium auch ohne Rotlicht bestens erkennbar. - Klasse 6: helle Vorstadt – Grenzgröße 5,5 bis 5,1 mag
Kein Zodiakallicht. Milchstraße nur im Zenit, M31 indirekt gerade noch zu sehen. Himmel bis 35 Grad Höhe grau/weiß. Wolken hell angeleuchtet. - Klasse 7: Übergang Vorstadt / Stadt – Grenzgröße 5,0 bis 4,6 mag
Gesamter Nachthimmel grau/weiß. Milchstraße unsichtbar. Selbst hohe Wolken hell angestrahlt. - Klasse 8: Stadt – Grenzgröße 4,5 bis 4,1 mag
Himmel weiß/orange. Sternbilder mit großen Lücken. Zeitungsschlagzeilen mühelos lesbar. - Klasse 9: Innenstadt – Grenzgröße 4,0 mag und heller
Gesamter Nachthimmel bis in den Zenit hell erleuchtet. Viele Sterne in den Sternbildern verschwunden. Himmelslücken gänzlich sternfrei.
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