MoFi Juli 18, M.Woskowski |
Bei einer Mondfinsternis wird immer ein Vollmond verfinstert, d.h. es steht der Mond während der Vollmondnacht im Schatten der Erde.
Der Vollmond steht am Himmel der Sonne gegenüber, nur so können wir ja eine Seite des Mondes unter Beleuchtung sehen.
Das bedeutet zweierlei:
1) Der Vollmond geht gegenüber der Sonne abends auf und morgens unter.
Der Januar-Vollmond zeiht deshalb am Himmel nachts eine Bahn wie die Juli-Sonne bei Tag, d.h. er wird im NO aufgehen und im NW untergehen und sehr hoch über dem Süd-Horizont stehen.
Die Zeit von Vollmond zu Vollmond nennt man synodische Periode. Beim Mond beträgt sie 29.5 Tage.
Danach richtet sich unsere Monatsdauer von ungefähr 30 Tagen.
Das entspricht nicht der Umlaufszeit des Mondes, diese heißt siderische Periode. Sie liegt bei 27,3 Tagen.
Wenn eine Mondfinsternis auftritt, muss Vollmond sein.
Warum sehen wir dann nicht alle 29,5 Tage eine MoFi?
Es muss also noch eine zweite Bedingung gelten, die Knotennähe.
Vollmond ist eine nur notwendige aber keine hinreichende Bedingung für MoFis.....
Damit eine Mondfinsternis zustande kommt müssen also zwei Bedingungen erfüllt sein:
1) Es muss Vollmond sein (nur der steht der Sonne gegenüber)
2) Der Vollmond muss auf der Höhe der Erdbahn stehen (nur so taucht er in den Erdschatten ein).
Dies nennen die Astronomen eine Knotennähe:
Die Mondbahn ist etwa 5° gegen die Erdbahn geneigt.
Die Knoten sind die Schnittpunkte von beiden Bahnen.
Steht der Vollmond nicht in einem Knoten, so finden wir ihn am Himmel über oder unter dem Erdschatten und es kommt somit nicht zu einer Verfinsterung.
Steht der Vollmond nicht weiter als 5° von einem der Knoten entfernt, so trifft er vollständig den Erdschatten, d.h. es findet eine totale MoFi statt.
Bis zu einem Abstand von 10° gibt es noch eine partielle Finsternis.
Da die Knotenlinie (Verbindungslinie der beiden Knoten) in etwa raumfest ist, kann es nur zweimal im Jahr zu einer MoFi kommen, nämlich immer dann, wenn die Knotenlinie auf die Sonne zeigt.
Da sich der Erdschatten pro Mondumlauf um etwa 30° verschiebt, kann es sogar passieren, dass es trotz Knotennähe zu keiner MoFi kommt.
Somit sind MoFis eigentlich recht selten.
Man sieht sie zwar immer auf der Nachthälfte der Erde, aber insgesamt kann es passieren, dass man von einem Ort aus (wie jetzt) für viele Jahre keine totale Mondfinsternis beobachten kann.
Sonnenfinsternisse treten öfters auf (da ist der maximale Knotenabstand des Neumondes etwa 16°). Es gibt also immer zwei Sonnenfinsternisse pro Jahr, aber es kann Jahre ohne MoFis geben.
Da SoFis immer nur in kleinen Gebieten auf der Erde sichtbar sind, MoFis aber immer auf der gesamten Nachtseite der Erde, wird jeder von uns mehr MoFis als SoFis gesehen haben.
Übrigens, da SoFis immer nur bei Neumond auftreten können, liegen diese Finsternisse immer 14 Tage vor oder nach einer MoFi:
SM, MS, SMS oder nur S sind mögliche Reihenfolgen innerhalb eines Monats.
Das alles klingt recht kompliziert, ist aber die Grundlage für die Vorhersage von Finsternissen seit über 7000 Jahren.
Mehr darüber im nächsten Plot
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