Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Samstag, 12. Januar 2019

Himmelsfotografie mit einfachen Kameras Teil 1

In den nächsten  Posts will ich darauf eingehen, wie man mit einfachsten Kameras den Himmel beobachten kann.

Heute soll es um eine einfache Systemkamera gehen.
Solche Kameras sind deutlich preisgünstiger als Spiegelreflexsysteme, haben häufig einen großen Brennweitenbereich, viele technische Raffinessen, sind leicht (erfordern also kein schweres Stativ).

Man hat immer alles dabei, in einer einzigen Kameratasche.

Beispiel Panasonic LUMIX DMC FZ300 (ca. 380.-€)
Eine sehr robuste Kamera mit 25 -600 mm Zoom Objektiv.
Vorteil: Manuell zwischen 1/10000 sec und 60 sec Belichtung einstellbar, auch auf B (beliebig lange Belichtungszeit), behält Blende beim Wert 2,8 über den gesamten Zoombereich bei, also extrem lichtstarker Telebereich.

Problem: Fokus sehr unpräzise, manuelle Einstellung gelingt bei Sternen nicht.

Beispiel:SONY DSC HX 400 (ca. 300.-€)
Weniger robust, dafür deutlich leichter, Zoom von 24mm bis 1200 mm
Belichtung nur bis 30 sec, kein B, reduziert wie üblich Blende im Telebereich, weniger Rauschen als LUMIX

Sehr positiv: Präzise arbeitender Fokus, sowohl manuell als auch automatisch (z.B. bei Mars)
  
Mit etwas Geduld kann man auch mit einem 7.-€ Tischstativ bei 1200 mm 30 sec belichten.....

Für alle Belichtungen von astronomischen Objekten (auch bei kurzen Belichtungszeiten unter 1/10 Sekunde sollte ein Drahtauslöser genommen werden.

Was kann man mit solchen Kameras machen?

Sicherlich kann man durch Überlagerung von Einzelbildern auch lichtschwächere Objekte fotografieren. Ich sehe aber einen ganz anderen Nutzen:

In der Stadt sieht man viele Himmelsobjekte wegen der Himmelshelligkeit nicht mehr mit freiem Auge. Auf einem Foto werden sie also sichtbar.
Im letzten Winter tanzte Jupiter um Zubenelgenubi herum. Den Stern habe ich mitten in der Stadt nicht gesehen, aber auf Bildern, die nur wenige Sekunden belichtet waren, kam er zum Vorschein und man konnte das Nachvollziehen, was unsere Vorfahren mit freiem Auge sehen konnte.
Venus mit 50 mm und 1200 mm, so belichtet, dass man die beginnende Morgendämmerung erkennt
Venus, Jupiter und Mond
Jupiter und Zubenelgenubi oben 50 mm, Mitte 500 mm, rechts unten nur Jupiter mit Monden 1200 mm

Für nichtastronomische Motive halte ich die Panasonic für besser geeignet, sie hat sogar eine Höhlenbefahrung mit Abseilen, Bootsfahrten, Staub, Tropfwasser und sehr wenig Licht extrem gut überstanden...und natürlich tolle Bilder gemacht...
LUMIX mit Zoom ohne Blitz

Die Himmelsfotografie mit ihr habe ich aufgegeben.

Im nächsten Post folgen ein paar spezielle Tipps zu Motiven: Erdschatten , Mondphase, Konstellationen und Horizont, Mondaufnahmen allgemein

Danach gehe ich speziell auf die Verwnedung der Handykameras ein.

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