Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 16. Januar 2019

Infos zur Mondfinsternis am Montag, Teil 2



Wenn ein Vollmond in der Nähe eines Knotens stattfindet, dann gibt es eine Mondfinsternis.
Das ist immer dann der Fall, wenn die Verbindungslinie der Mondbahnknoten zur Sonne zeigt, also genau zweimal im Jahr.
Die letzte MoFi war am 28.7., jetzt ist eine am 21.1....stimmt nicht so ganz, oder?

Die Abweichung kommt daher, dass die  Knotenlinie nicht raumfest ist.
Die Schwerkraft der Sonne versucht die Neigung der Mondbahn zu verringern, der Mond reagiert darauf wie ein Kinderkreisel, den man anstößt:
Die Mondbahn fängt an "zu eiern", d.h. sie dreht ihre Bahnebene.
Dadurch wandern die Knoten, die Knotenlinie verschiebt sich und zeigt jedes Jahr zwei Wochen früher in Richtung Sonne.
Das verschiebt das Eintreten der Finsternisse, sie treten jedes Jahr zwei Wochen früher auf.

Nun müssen wir unsere beiden Bedingungen neu formulieren:
1) Alle 29,5 Tage (synodische Periode) gibt es Vollmond.
2) Alle 27,2 Tage (drakonitische Periode) steht der Mond wieder beim gleichen Knoten.
Das ist gerade mal 2,4 Stunden weniger als die wahre (siderische) Umlaufszeit, da der Knoten durch die Bahndrehung dem Mond entgegen kommt.
Wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, dann tritt eine Mondfinsternis ein.
18 Jahre und 11 Tage (Saroszyklus) sind gerade
223 synodische und 241 drakonitische Perioden, d.h. es ist das kleinste gemeinsame Vielfache der beiden Zeiten.
Das bedeutet, dass sich nach 18 Jahren und 11 Tagen die Abläufe und Folgen der Finsternisse wiederholen.
Berücksichtig man die Erdrotation und den Umlauf um die Sonne, so ist jede vierte Finsternis aus einem Saroszyklus in etwa wieder vom gleichen Gebiet auf der Erde aus zu sehen.
Diese Erkenntnis hatten schon Chinesen und Babylonier vor 5000 Jahren.
Damit konnten sie Finsternisse vorhersagen!

Die MoFi vom 21.1. gehört zum Saros-Zyklus  134, der im April 1550 begonnen hat. Sie ist die 27. Finsternis in diesem Zyklus. Im Mai 2830 werden kleine Abweichungen der Zeiten dafür sorgen, dass mit der 72. Fintsternis des Zyklus die letzte aus dieser Reihe auftritt.

Es gibt also immer neue Saros-Zyklen und es hören alte auf.

Anfang März 2091 wird wieder in Kassel eine ähnlich ablaufende totale MoFi zu sehen sein, die 31. des Zyklus.
Wer am Montag jünger als 14 ist, hat Chancen sie zu seinem Lebensende zu sehen.

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