Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 31. Dezember 2018

Ein astronomischer Jahresrückblick


Das letzte Jahr war reich an gut beobachtbaren Himmelserscheinungen:

Mondfinsternis und Marsopposition im Sommer zogen viele Menschen in ihren Bann.



Im Februar waren Venus und Merkur sehr gut als Abendsterne am Himmel zu beobachten,
Jupiter tanzte in der ersten Jahreshälfte um Zubenelgenubi herum, bekam Besuch vom vorbeirasenden Mars.


Die Marsbeobachtung im Sommer wurde durch einen gewaltigen Sandsturm gestört, der bis heute den Marsrover lahmgelegt hat. Wenige Wochen zurück liegt die Bilderbuchlandung von MarsInsight, die inzwischen die Erforschung des Marsinneren aufgenommen hat.

Viel spektakulärer war der Flug von Hayabuse 2 zu Ryugu. Drei Lander, u.a. der deutsch-französische MASCOT konnten abgesetzt werden und zahlreiche Bilder zur Erde übertragen. Vergleichbares gelang den Amerikanern mit Osiris-REx am Asteroiden Bennu.

Der Kepler Satellit, der tausende von Exoplaneten entdeckt hat, kam an das Ende seiner Lebensdauer und wurde im Herbst abgeschaltet, aber schon im Frühjahr war der Nachfolger TESS erfolgreich gestartet.

Im Juli flog Alexander Gerst zur ISS und wurde gegen Ende der Mission sogar Kommandant. Die ISS flog mehrmals von Kassel aus vor der Sonnenscheibe her.
 2018 war auch das Jahr der letzten vorhersagbaren Iridium-Flares. DFie Satelliten sind abgeschaltet und bewegen sich nicht mehr kontrolliert. Flares werden sicher noch auftreten, aber wann??

Die Raumsonde Cassini ist schon seit über einem Jahr im Saturn beerdigt, aber die Auswertung der Daten geht weiter. So konnten organische Moleküle in den Geysiren des Eismondes Enceladus nachgewiesen werden.  In diesem Jahr ist immer deutlicher geworden, dass in den warmen Ozeanen der Eismonde von Jupiter und Saturn Leben existieren könnte.

Kometen sind Lebensbringer und einen von ihnen konnte man, wenn auch nur selten und mit dem Fernglas, am Winterhimmel beobachten: Wirtanen.

Kommen wir zu Größerem:
Mit dem Mikrowellen-Array ALMA in Chile konnte erstmalig die Entstehung eines Galaxienhaufens bei z = 4,3 (Lichtlaufzeit 12,3 Milliarden Jahre) beobachtet werden.
Im Februar wurden moderne Superrechner eingesetzt um eine neue Simulation der Entwicklung des Universums zu erzeugen: Illustris TNG.

Die Simulation zeigt nicht nur die Entstehung der Galaxien sondern auch die Rolle der Schwarzen Löcher für die Entwicklung der Galaxien.
Ein Gebiet der Ausdehnung von 1 Milliarden Lichtjahren enthält mehrere Millionen Galaxien, deren Dynamik über lange Zeiträume simuliert wurde.
In einem Film sieht man die Entwicklung des Netzwerkes aus Dunkler Materie.

Illustris TNG Dark Matter


Spektakulär sind auch die Beobachtungen des supermassiven Schwarzen Loches im Zentrum unserer Galaxis. Im Frühsommer gelang mit dem neuen Instrument GRAVITY die genaue Vermessung des dichten Vorbeizugs des Sternes S2 am Schwarzen Loch. Erstmalig konnte auch die Allgemeine Relativitätsthorie für diese Maßstäbe getestet und bestätigt werden.


Kommen wir zur App:

Vier Serien gab es übers Jahr verteilt: Im Sommer-Special wurden die 10 bedeutendsten Entdeckungen der ESO vorgestellt, im Herbst gab es die Himmelsleiter, dann begann  eine Serie zum Urknall. Der Astronomische AdventsKalender ist Bestandteil des Dezembers gewesen.
Seit 1.9. gibt es auch einen Blog zur App mit etwas ausführlicher Bild- und Videodokumentation. Bisher wurde er 4500 mal angeklickt,  bei    210 Beiträgen.

In der App selbst gab es 2018 etwa 675 News-Meldungen sowie 35 längere Artikel zu besonderen Themen, also 710 Plots.

Auf ein Neues!

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