Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 6. Dezember 2021

Mit SOFIA unterwegs im Kosmos, Teil 4: Das erste Molekül im Kosmos

 Das Jahr 100 000 nach dem Urknall...

Der Kosmos hat sich auf etwa 4000°C abgekühlt, Heliumatomkerne können Elektronen einfangen und behalten...nur der Wasserstoff ist noch ionisiert...als H+.

Sehr viel mehr gibt es nicht...also: Verbindung zu He+, Heliumhydrid.

Das ist die stärkste Säure, die es im Kosmos gibt, denn das Proton wird selbst an neutrale Moleküle abgegeben.

Die gab es damals natürlich nicht, aber HeH+ sollte es gegeben haben.

Seit langer Zeit wird HeH+ im Labor hergestellt und untersucht.

Nur im heutigen Kosmos hat das bisher noch niemand gefunden...

Im April 2019 wurden Beobachtungen veröffentlicht, die an Bord von SOFIA gemacht worden sind: Erstmalig ist HeH+ im Kosmos nachgewiesen worden.

Fündig wurde man am planetarischen Nebel NGC 7027. Er steht in 3000 Lj Entfernung. Mit 0,2 Lj Durchmesser und eine Alter von etwa 600 Jahren ist er einer der jüngsten seiner Art.

Vor kosmisch kurzer Zeit hat ein Riesenstern seine Gashülle abgestoßen und sein erdgroßes etwa 100 000 K heißes Zentrum freigelegt. Daraus bildet sich ein Weißer Zwerg, die abgestoßene Hülle sieht man für eine Weile als planetarischen Nebel.

Im Übergangsgebiet vom hellen Inneren zum kühleren Äußeren da kann sich HeH+ bilden und genau dort konnte man es mit dem Spektrometer GREAT an Bord von SOFIA auch nachweisen.

Das zweite Bild zeigt das Spektrum bei 0,149 mm Wellenlänge: Die Emissionslinie von HeH+ ist gut zu sehen. Die starke Verbreiterung kommt von der Expansion des Nebels.

Bild: HST/NASA/ESA

          MPIfR




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar eingeben