Das Flackern der Sterne
Der Dezemberhimmel
Während im Südwesten sich die
beiden Gasplaneten Jupiter (der hellere) und Saturn verabschieden und der
zunehmende Mond auftaucht, gehen im Osten die Wintersternbilder auf.
Fast im Norden erhebt sich der
Große Wagen, der Teil des Sternbildes Großer Bär ist, mit seinen drei
Deichselsternen und dem Kasten aus seiner tiefsten Position am Himmel nach
oben. Rechts vom Großen Wagen, weit im Osten, geht gerade das Sternbild Orion
auf. Markant sind die drei Gürtelsterne (unter denen ein riesiges
Sternentstehungsgebiet, der Orionnebel, liegt) und der linke obere
Schulterstern Beteigeuze. Rigel, am Fuß
des Orion, steht dicht am Horizont, er wird ein bis zwei Stunden später besser
zu sehen sein.
Über dem Orion steht der rötlich
leuchtende alte Riesenstern Aldebaran im Stier, umgeben vom Sternhaufen der
Hyaden. Etwas weiter über ihm stehen die Plejaden, das Siebengestirn. Es sind die
jüngsten Sterne, die man mit dem freien Auge sehen kann. darüber.
Zwischen Großem Wagen und Orion
stehen die beiden hellsten Sterne des Sternbildes Zwillinge, Castor und Pollux,
übereinander. Zwischen Stier und den Zwillingen steht das Sternbild Fuhrmann
mit dem hellsten Stern Kapella.
Stier, Zwillinge und Orion
gehören zu den Wintersternbildern, die man zuerst in der kalten Jahreszeit
abends am Himmel sieht. Der Große Wagen dagegen steht so dicht am Polarstern,
dass er von Kassel aus immer zu sehen ist, er geht nie auf oder unter. Zurzeit
können wir ihn abends kurz nach seiner tiefsten Stellung am Himmel beobachten.
Für Frühaufsteher bietet es
sich an, am 6.12. oder 7.12. gegen 6.30 Uhr im Südosten neben dem hellen Stern
Arkturus einen Kometen zu sehen. Es ist Komet Leonard, der auf seinem Weg, das
Sonnensystem zu verlassen letztmalig von Menschen gesehen werden kann. Ein
Fernglas ist hilfreich, um diesen schmutzigen riesigen Schneeball gut erkennen
zu können.
Sterne flackern
Gerade wenn man jetzt die hellen
Sterne Kapella, Beteigeuze oder Aldebaran recht dicht am Horizont sieht, fällt
das stetige Flackern der Sterne auf.
Es entsteht in unserer Lufthülle,
die ständig in Bewegung ist und unterschiedlich dichte und warme Bereiche hat,
die vom Sternenlicht durchlaufen werden. Das Flackern ist also eine Folge der
Lichtbrechung in der Lufthülle, die auch zu Farberscheinungen führt.
Wenn man kurz nach
Sonnenuntergang den hellen Planeten Jupiter im Südwesten ansieht, wird man
dieses Flackern nicht bemerken. Jupiter leuchtet in der Regel ruhig und gleichförmig.
Unsere Planeten stehen so dicht, dass wir sie nicht als Lichtpunkte wie die
Sterne sondern als kleine Scheibchen sehen, auf denen sich die Luftstörungen
wegmitteln und so zu einem „flackerfreiem“ Anblick führen.
Das Flackern der Sterne ist ein
großes Problem für die Astronomen, denn es verhindert scharfe Abbildungen und
präzise Messungen. Eigentlich lohnt es sich nicht Fernrohre zu bauen, die einen
Durchmesser von mehr als 15 cm haben.
Aus dem Grund versucht man
Fernrohre im Weltall zu betreiben, zumindest aber auf hohen Bergen. Und in den
letzten 20 Jahren haben Astronomen gelernt, die Luftunruhe mit Laserstrahlen zu
messen und durch extrem schnelle Verbiegungen ihrer Fernrohrspiegel so
auszugleichen, dass moderne Fernrohre auf der Erdoberfläche extrem scharfe
Bilder erzeugen, so als wären sie mitten
im Weltall.
Mit dieser modernen Technik lohnt
es sich auch Fernrohre mit 39 m Durchmesser zu bauen!
Planeten im Dezember:
Merkur: Taucht erstmals zum Monatsende in der Abenddämmerung
tief im SW auf
Venus: verabschiedet sich als Abendstern tief im SW
Mars: Taucht in der Morgendämmerung tief am SO – Horizont auf
Jupiter: Geht abends im SW unter
Saturn: geht vor Jupiter unter
Angebote:
-
Jeden Freitag (auch 24. und 31.12. um 20.00 Uhr
gibt es Online-Veranstaltungen von der Sternwarte auf dem SFN: Vorträge,
Gespräche, Beobachtungen. Zugang unter www.sfn-kassel.de/live
A Astronomischer AdventsKalender mit Gewinnmöglichkeit...täglich
Zum Dezemberhimmel, mit vielen Sternkarten und Erläuterungen, gibt es am Fr, 3.12., 20.00 Uhr unter sfn-kassel.de/live einen Online-Vortrag.
-
Sternkarte (für
10.12. gegen 20.00 Uhr) (B. Holstein, AAK, Stellarium)
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