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Dem Nobelpreisträger Reinhard Genzel (2020) ist mit seinem Team ein neue Coup gelungen!
Zoom auf das Supermassive Schwarze Loch (SSL) im Zentrum der Galaxis: 30 mal näher und schärfer!
Seit 30 Jahren beobachtet Genzel mit immer besseren Techniken die Sterne in der Nähe des SSL im Zentrum der Milchstraße. Aus ihren Bewegungen kann man einmal die Allgemeine Relativitätstheorie ART überprüfen und die Masse des zentralen Objektes, dem SSL, bestimmen.
Mit dem Instrument GRAVITY am VLT in Paranal Chile kann man alle vier 8,4 m Teleskope zu einem großen Teleskop zusammenschalten. Dadurch lässt sich die räumliche Auflösung gewaltig steigern.
Im Interferometertunnel (siehe Bild) werden die unterschiedlichen Lichtwege durch fahrbare Spiegelwagen und Piezokristalle für die Feinkorrektur ausgeglichen und dann das von den vier Teleskopen kommende Licht in GRAVITY zur Überlagerung gebracht.
Damit konnte der Stern 29 beobachtet werden, der im Mai 2021 mit 13 Milliarden km (90 AE) bei einer Geschwindigkeit von 8740 km/sec (knapp 3% der Lichtgeschwindigkeit) seine kleinsten Abstand zum SSL hatte.
Ein weiterer Stern nahe des SSL, der Stern 300, wurde neu entdeckt.
Mit Hilfe von GRAVITY ist, unterstützt von einem Maschinen-Lern-Programm, das bisher detailreichste und schärfste Bild vom galaktischen Zentrum entstanden.
Die Bewegungsanalyse bestätigte nicht nur erneut die ART, sondern führte auch zu einer besseren Massenbestimmung des SSL: 4,3 Millionen Sonnenmassen.
Auch der Abstand zum galaktischen Zentrum konnte neu bestimmt werden: 27 000 Lichtjahre.
Die Arbeiten werden heute in zwei Paper in Astronomy&Astrophysics veröffentlicht.
credit: ESO/Gravity collaboration, Calcada
Bild 1: Bewegungen der Sterne von März bis Juli 2021, SgrA* ist die Position des SSL
Bild 2: Im Interferometertunnel unter dem VLT (eigene Aufnahme)
Video 1: Tanz der Sterne um das SSL
Video 2: Zoom auf das Zentrum unserer Galaxis, sehr empfehlenswert und beeindruckend
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