Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 31. Dezember 2021

Nicht vergessen: Heute Silvesterfeier unter Astronomen

 Nicht vergessen, heute Abend 20 Uhr startet unser Silvestergespräch über Kosmologie: 

www.sfn-kassel.de/live

Wer unbedingt allein feiern will...auch in den nächsten Tagen kann man sich die Aufzeichnung noch unter sfn-kassel.de/live ansehen...


Auf alle Fälle: Einen guten Rutsch!




Das Jahr 2022 am Himmel

 Im kommenden Jahr kann man wieder einige interessante Himmelserscheinungen beobachten:

Planetenkonstellationen:

Ab Mitte Januar bis in den Oktober hinein ist Venus als Morgenstern gut (Februar bis März im OSO) zu sehen.

Am 15.4. stehen die vier Planeten Jupiter, Venus, Mars und Saturn wie aufgereiht in der Morgendämmerung (6.00 Uhr, OSO).

Noch schöner wird der Anblick, wenn am 25.4. die schmale Sichel des abnehmenden Mondes dazu kommt. Da der Mond unterhalb der Ekliptik steht, wird er auch unter der Planetenlinie zu sehen sein.

Siehe hierzu auch die Sternkarte (Stellarium).

Mars beginnt seine Sichtbarkeit Anfang des Jahres am Morgenhimmel und ist dann ab  Herbst das prägende Objekt des ganzen Nachthimmels.

Oppositionen:

Saturn am 14.8.

Jupiter am 26.9.

Uranus am 9.11.

Mars am 8.12.

Planetenbedeckungen durch den Mond:

Der Mond bedeckt regelmäßig Sterne. Die Bedeckungen beginnen immer am linken Rand, da die Eigenbewegung des Mondes ihn von W nach O führt.

Sehr selten und mit freiem Auge toll zu beobachten ist die Marsbedeckung am 8.12.:

Am 8.12. ist Mars in Opposition zur Sonne und der Mond auch, bei ihm nennt man das Vollmond.

Die Bedeckung des Mars durch den Vollmond sieht man im WNW morgens zwischen 6.00 Uhr und 7.00 Uhr relativ nahe des Horizontes, aber gut zu beobachten.

Eine zweite seltene Bedeckung ist die des Planeten Uranus  am 14.9., hier wäre ein Fernglas hilfreich.

Um 23.30 Uhr verschwindet Uranus links hinter dem hellen Mondrand. Da abnehmender Mond ist, taucht Uranus eine Stunde später auf der dunklen Seite des Mondes plötzlich wieder auf.

Raumfahrt

Im August will die NASA die Raumsonde Psyche starten, die in eine Umlaufbahn um den metallischen Asteroiden 16 Psyche einschwenken soll.

Ende September startet eine neue Marsmission, ein Gemeinschaftsprojekt der ESA und der russischen Weltraumorganisation RosKosmos: ExoMars 2022. Ein neuer, in Europa gebauter, Marsrover soll zum Mars geflogen werden.

NASA und Roskosmos planen auch weitere, unbemannte, Mondmissionen.

Finsternisse (Text: J.Plum):

Das erste Ereignis ist eine totale Mondfinsternis am 16.Mai 2022, die zu mindestens bis zum Beginn der totalen Phase in Kassel und auch in ganz Deutschland zu beobachten sein wird. Der Eintritt des Mondes in den sichtbaren Halbschatten ist um ca. 04:00 Uhr MESZ, anschließend tritt der Mond um 04:27 Uhr MESZ in den Kernschatten der Erde ein. Schließlich um 05:27 Uhr MESZ geht dann der Mond mit ca. 95 % Kernschatten in Kassel unter. Je weiter im Südwesten man sich befindet, desto später tritt in Deutschland das Ereignis ein. Einschränkend gilt natürlich, dass in der extrem hellen Dämmerung ein total verfinsterter Mond nicht sichtbar ist.

 Im Herbst geht es mit einer partiellen Sonnenfinsternis am 25.Oktober 2022 weiter. Diese ist auch global partiell. In Kassel und Deutschland findet diese Sonnenfinsternis wieder günstig, in südlicher Richtung, statt, also für die Jahreszeit recht hoch am Himmel. In Kassel ist die Sonnenfinsternis mit 25% Flächenabdeckung FA ein ordentliches Stück markanter als die vergangene am 10. Juni. 2021 (13% FA). Dies reicht jedoch (immer noch) nicht um eine wahrnehmbare Abschwächung des Tageslichtes zu verursachen. Außerdem nimmt der Bedeckungsgrad nach Nordosten zu, weshalb auf Rügen maximal 35% Flächenabdeckung (in Deutschland) erreicht werden. Die Finsternis beginnt in Kassel um 11:10 MESZ, läuft dann auf ihr Maximum um 12:09 Uhr MESZ zu. Das Ende wird dann um 13:11 Uhr MESZ erreicht. Der Neumond berührt (scheinbar) die Sonnenscheibe auf ca. 12 Uhr und wandert nun nach links-unten, wo er auf ca. 09 Uhr die Sonnenscheibe wieder verlässt.

Meteorströme (Text: J.Plum)

Das Perseiden Maximum  am 13.8. findet leider in der Vollmondzeit statt.

Aber am frühen Morgen des 31.Mai 2022 - perfekt in Kombination mit einem Neumond  ist der normalerweise sehr schwache Meteorstrom der „Tau Herculiden“ zu sehen. Diese haben in diesem Jahr durch ein Auseinanderbrechen des Quellobjektes (Komet: Schwassman-Wachmann-3) einen regelrechten Meteorsturm im Gepäck! Denn laut vieler verschiedener Berechnungen der erfahrenen Meteorstrom-Astronomen, sowie im „Meteor Shower Calendar“ der „Internationalen Meteor Organisation“, wird am 31. Mai.2022 zwischen 06:55 bis 07:17 MESZ ein Ausbruch mit ZHR (Zenithal Hourly Rate) Werte zwischen 600 bis 100.000 (!) erwartet. Ab einer ZHR von > 1.000 spricht man im Fachjargon von einem Meteorsturm. Wenn man das gesamte Ereignis miterleben möchte, ist man in Europa auf den Azoren am besten aufgehoben. Wenn man allerdings alle Bedingungen zum Beobachten ideal haben will, ist Texas und Umgebung die beste Wahl. Es ist hier allerdings zu erwähnen, dass das Ereignis bis zu einige Stunden zeitverschoben  stattfinden kann. Dies könnte andere Orte  wie z.B. Mitteleuropa eine Beobachtung ermöglichen. Nur Vorsicht, diese Prognosen basieren auf einer nicht sehr umfangreichen Datenbasis, was im „worst Case“ auch zu einem kompletten Ausbleiben der Aktivitäten führen kann. 

Das Jahr wird komplettiert durch den Meteorstrom-Ausbruch der Leoniden am 19. November 2022. Die Leoniden sind der am besten beobachtete und dokumentierte Meteorstrom überhaupt, daher sind Ausbruch-Prognosen dieses Stromes sehr sicher bzw. zuverlässig. Die mit „sicher“ angegebene Prognosen sind bis jetzt mit einem Kalkulationsfehler der ZHR von nur <10% auch tatsächlich eingetreten. Der Ausbruch von 2022 soll am 19.11. um 07:00 – 07:20 MEZ zu beobachten sein. Die Zeiten können hier um bis zu 2 Stunden  abweichen. Als Besonderheit besteht hier auch eine dem Kometen „55P/Temple-Tuttle“ vorausgehende Staubspur, was in dieser Form eher selten beobachtet worden ist. Die aktuellsten Berechnungen liegen zwischen einer ZHR von 50+ bis 200+ und werden im „Meteor Shower Calendar“ der „Internationalen Meteor Organisation“ mit dem Kommentar „viele helle Meteore“ ergänzt.



Donnerstag, 30. Dezember 2021

Orion über Kassel

Am vorletzten Abend des Jahres gingen die Wolken zurück... Um 22.23 Uhr konnte ich Orion über der Wilhelmshöher Allee aufnehmen. Procyon (P) und Sirius (S) stecken noch in den Wolken.

Vielleicht gibt es ja am 31.12. einen klaren Morgen?

Gegen 7.15 Uhr wird die sehr schmale Mondsichel neben Mars und Antares im SO zu sehen sein.



Das JWST: Eine neue Ära in der Erforschung des Kosmos, Post 4

 Was soll das JWST beobachten?

Das JWST ist hauptsächlich ein IR-Teleskop, d.h. es untersucht die Wärmestrahlung aus dem Kosmos.

Zusätzlich sind aber auch Abbildungen im sichtbaren Licht möglich.

Die 25 m² große Spiegelfläche und die deutlich moderneren Sensoren ermöglichen die zehnfache Empfindlichkeit des HubbleSpaceTeleskops.

Die Hauptbeobachtungsaufgaben des JWST lassen sich in zwei Bereiche aufteilen:

Entstehung von Sternen und Planeten

Entstehung der ersten Galaxien

Sternentstehungsgebiete, aber auch protoplanetare Scheiben sind oft von dichten Staubwolken umgeben, durch die nur noch IR-Licht kommt.

Das Licht der ersten Galaxien beobachten wir bei großen Rotverschiebungen von z = 10 bis 11. Diese Rotverschiebungen entstehen durch die Expansion des Universums. Sie führen dazu, dass aus sichtbarem Licht von 500 nm IR-Strahlung von 5 Mikrometern wird.

Was soll nun im Detail untersucht werden?

Die Beobachtung von protoplanetaren Scheiben ermöglicht ein besseres Verständnis der Entstehung von Planeten. Planeten strahlen eigenes Licht im IR aus. Gelingt es , das Licht von Exoplaneten aufzufangen und zu analysieren, dann könnten die physikalischen und chemischen Zustände auf dem Planeten bestimmt werden, vielleicht sieht man Anzeichen von Lebensspuren dort.

Wenn man die Entstehung der allerersten Sterne und Galaxien in der Frühzeit des Kosmos detailliert beobachten kann, dann lässt sich die Entwicklung der Galaxien vom Anfang bis in dne heutigen Zustand besser verfolgen und verstehen.

Dier ersten Beobachtungen werden für den Sommer 2022 erwartet.

Das Bild (credit: NASA/ESA/HST) zeigt Aufnahmen von sehr frühen Galaxien bei Rotverschiebungen von z<10.



Eine kalte Nacht am Dörnberg

 David Scherf schreibt:

Ich war in der Nacht vom 21. auf 22.12. mit meinem Teleskop am Dörnberg, um die erste wirklich klare Nacht seit langen Nutzen zu können. Leider mal wieder kurz nach Vollmond, sodass ich keine Breitbandtargets wie Galaxien fotografieren konnte, da diese vom hellen Mondlicht überstrahlt werden. Daher bin ich auf Nebel ausgewichen, die stark in H alpha (656nm) leuchten und somit mit Schmalbandfilter (OptolongLExtreme) besser eingefangen werden können als Breitbandtargets während des Mondscheins. 

Momentan steht zu Beginn der Nacht der Herznebel hoch am Himmel (ca. 80° über dem Horizont um ~9 Uhr, Helligkeit mag ~6.5). Für die Fotografie möchte man idealerweise durch möglichst wenig Atmosphäre gucken, da diese durch ihre Turbulenzen die Bilder unscharf werden lässt. Die Objekte am Himmel sind keine Fixpunkte, da sich die Erde unter ihnen hinwegdreht. Daher wartet man den Zeitpunkt ab, an denen das gewünschte Objekt möglichst hoch am Himmel steht. Somit gibt es für jedes Objekt eine Jahreszeit, in der es seine maximale Höhe über den Horizont erreicht hat, und zu dieser Zeit am Besten fotografiert werden kann. Bei unseren Breitengrad und dem Herznebel war das vorgestern um ~9 Uhr. Ich konnte den Nebel zwischen 60° und 80° über dem Horizont 47x5min belichten. 

Ich habe 28x5min (140min) der schärfsten Aufnahmen verwendet, um das finale Bild zu erzeugen.

Während Kassel im Bodennebel saß, war die Atmosphäre am Dörnberg wirklich sehr ruhig. Ich hatte Nachführfehler von lediglich um die 0.5 Bogensekunden, Respekt Skywatcher für diese Genauigkeit. Durch die klare Nacht wurde es auch immer kälter. Obwohl ich im Auto sitze, mit Winterjacke, doppelten Pullis, Hosen und Stricksocken in einem Schlafsack, wurde es mir dann doch zu kalt um 02:30. Ich baute ab, und musste erkennen, dass das Auto aufgrund von der Kälte nicht mehr ansprang. Danach habe ich ein Kabel von meinem Laptop-Ladekabel abisoliert und versucht mit meiner zweiten Autobatterie, mit der ich das Teleskop steuere, Starthilfe zu geben. Leider vergeblich. Nach 90min vergeblichen Probierens, gestand ich meine Niederlage ein und musste mich um 4 Uhr Nachts vom Dörnberg abholen lassen.

Bilder von David Scherf




Mittwoch, 29. Dezember 2021

Was ist eigentlich Masse?

 In meinem Unterrichts-Blog Mechanik kläre ich gerade die Begriffe träge und schwere Masse, den Higgs-Mechanismus und werde in den nächsten Tagen auf den Zusammenhang zur Krümmung von Raum-und Zeit eingehen.

Das sind sicher alles Themen, die auch die Leser/innen dieses Blogs interessieren. Auch die Posts vorher (gibt es schon...)  und hinterher (kommen bald)  gehören zum Thema.

Also schaut mal rein:

https://newtonzueinstein.blogspot.com/2021/12/p-61-zah-wie-schleim.html

Higgs-Mechanismus

Bild: CERN, Die Weltmaschine



Das JWST: Eine neue Ära in der Erforschung des Kosmos, Post 3

 Der Lagrangepunkt L2, das neue Zuhause vom JWST

Je weiter ein IR-Teleskop von der Erde entfernt ist, desto besser lässt es sich von der Wärmestrahlung der Erde abschirmen, da diese einen immer kleineren Teil des Himmels abdeckt.

Am Lagrangepunkt L2 wirken drei Kräfte: Die Anziehungskraft der Sonne und die der Erde. Beide wirken in der gleichen Richtung, sie addieren sich. Der Satellit spürt aber noch eine dritte Kraft, die durch seine eigene Bewegung entsteht. Es ist die nach Außen zeigende Fliehkraft.

Alle drei Kräfte heben sich an L2 exakt auf.

Es ist nun leicht möglich, das JWST um eine enge Umlaufsbahn um L2 zu bringen, derart, dass das Schutzschild immer in Richtung Sonne/Erde zeigt. Zur Beobachtung im Infraroten ist das eine ideale Möglichkeit.

Mehr darüber im nächsten Post.

Bilder: NASA/ESA/JWST





Dienstag, 28. Dezember 2021

Zum Jahreswechsel

Liebe Leser/innen des Blogs 

ein weiteres Corona-Jahr nähert sich dem Ende und auch das neue Jahr wird uns sicher einige unangenehme Überraschungen bieten...

Keine schönen Aussichten für einen Jahreswechsel.

Dennoch müssen wir optimistisch in das Jahr 2022 blicken. Im Sommer werden wir sicher wieder deutlich mehr Freiheiten bekommen und ich hoffe, dass wir im nächsten Herbst noch besser mit den Gefahren durch das neue Virus umgehen können.

Im März 2022 wird der AAK 50 Jahre alt.

Wir haben uns vor einigen Monaten entschlossen, das erst im Sommer zu feiern. An einem Wochenende wollen wir uns treffen, es gibt Vorträge, ein gemeinsames Essen und ein Besuch in den Räumen des ehemaligen Hermann-Schafft-Hauses und auf dem Gelände der ehemaligen Sternwarte Calden..

Ich schlage vor, dafür den Sa, 28.5. zu reservieren. Das ist das Wochenende nach Himmelfahrt.

Im März/April, wenn wir die Entwicklung der Pandemie etwas besser überblicken können, werde ich ein Programm erstellen.

Seit langer Zeit ist die Sternwarte auf dem SFN für die Öffentlichkeit geschlossen, zu sehr ist die Gefahr einer Infektion über die Okulare.

Aber gemeinsam mit Mark ist es mir gelungen, ein sehr attraktives Online-Angebot aufzubauen. Freitags geht man online auf die Sternwarte: sfn-kassel.de/live.

Es gibt Vorträge (an denen sich außer Mark und mir inzwischen auch andere Jugendliche beteiligen) und bei entsprechendem Wetter blicken wir sogar live durch die Fernrohre.

Es sind viele Hundert bis Tausend Menschen, die diesen Veranstaltungen folgen.

Auch unsere Vorträge laufen weiter, natürlich online, aber auch mit Tausenden von Teilnehmern.

So hat die Pandemie auch etwas Gutes (falls man das überhaupt so sagen darf): Wir waren gezwungen und haben gelernt, uns einen weiten Kreis von Menschen zu erschließen, denen wir ein astronomisches Weltbild und Wissen präsentieren können.

Ich vermisse zwar sehr den direkten Kontakt bei den Veranstaltungen, aber freue mich über jede online gestellte Frage.

Von Monat zu Monat wird mir klarer, dass sich unser Leben und unsere Welt verändert hat. Das schmerzt.

Aber machen wir das beste draus.

Bleibt gesund, unterstützt den Kampf gegen das Virus durch Impfen und Kontaktbeschränkung, blickt aber auch positiv in die Zukunft.

Alles Gute zum Jahreswechsel!



KP Haupt



PS: Auch an Silvester gibt es um 20.00 Uhr ein Gesprächskreis: Ich unterhalte mich mit Mark (19), Tereza (16), Johannes (13) und Jason (16) über philosophische Fragen zur Kosmologie:

www.sfn-kassel.de/live

Am 6.1. gibt es zum Thema Elementarteilchenphysik eine Live-Zoom-Konferenz (der Link wird eine Stunde vorher unter Termine auf der SFN Homepage und im Astronomie-Blog bekannt gegeben), der Kurs geht am 13.1. unter sfn-kassel.de/live weiter.



Orion über Liebenau

 Diese beiden Bilder hat Mark Woskowski in der Nacht vom 25. auf 26.12. von Liebenau aus aufgenommen. Es zeigt einmal das Glitzern des Mondlichtes auf dem Schnee und dann das aufgehende Sternbild Orion mit Sirius links unten.




Montag, 27. Dezember 2021

Das JWST: Eine neue Ära in der Erforschung des Kosmos, Post 2

 Eine kosmische Blüte entfaltet sich

Tausende Techniker und Wissenschaftler der NASA; ESA und der CSA (Canadian Space Agency) aus 14 Ländern haben über 20 Jahre an d r Entwicklung des JWST gearbeitet. Nun ist es unterwegs zu seinem Beobachtungsplatz, 1,5 Millionen km entfernt von der Erde, umkreist es mit der Erde gemeinsam die Sonne.

Der 6,5  m große Spiegel besteht aus 18 Segmenten, aus Beryllium gefertigt und  mit einer dünnen Goldschicht überzogen. 

Nur insgesamt 48 g Gold wurden für die 700 Atomlagen dicke Schicht verwendet. Damit erreicht man eine deutliche Erhöhung des Reflexionsgrades, besonders im IR.

Ein Tennisplatz großer Schutzschirm hält das Licht und die Wärmestrahlung von Sonne, Erde und Mond ab. Dahinter, auf der Teleskopseite sind es - 235°C.

Das alles muss in die schmale Rakete...das geht nur in einem gefalteten Zustand.

In den nächsten vier Wochen entfaltet sich alles nach einem vorgesehenen Schema. Klemmt nur ein Teil, dann war es da smit dem JWST...

In dem NASA-Video wird der Entfaltungsvorgang sehr gut als Trick dargestellt.

Reinsehen lohnt sich unbedingt.

Das Bild zeigt den entfalteten Zustand.

Die zweite Aufnahme zeigt den den Schutzschild im Testzentrum.

https://youtu.be/RzGLKQ7_KZQ





Neutronensterne, Weiße Zwerge und kalte Plasmen im Jupiter

 Wer mehr darüber wissen möchte, sollte meinen neuen Beitrag auf meiner Homepage "Extrafutter" lesen und etwas über den vierten und fünften Aggregatzustand erfahren, die immerhin über 99% unseres Kosmos ausmachen..

Bild: ESA/NASA

https://www.natur-science-schule.info/post/der-vierte-und-fünfte-aggregatzustand

Zum Text



Sonntag, 26. Dezember 2021

AstronomieKassel: Unsere Angebote

  Es ist mal wieder Zeit, einen Überblick über unser Angebot zu geben:

Der Blog: 

Der Blog ist das Zentrum unseres Angebotes: News aus der Wissenschaft, Beobachtungshinweise und aktuelle Beobachtungen

In besserer und oft ausführlicherer Darstellung sind alle News-Meldungen der App und alle Artikel der App als Blog verfügbar. Ihn kann man auch über die SFN- und AAK-Homepage direkt anklicken oder über
https://astronomiekassel.blogspot.com
erreichen.
Alle Bilder können angeklickt und in einer Bildergalerie vergrößert werden. Im Blog sind oft auch Videos integriert und meistens weitere Bilder.
Hier kann man auch Benachrichtigungen aktivieren, so dass man immer bei einem neuen Post informiert ist. Außerdem gibt es eine Suchfunktion und einen Glossar.

Die neuen Artikel sind mit Label versehen, das hilft beim Zusammenstellen von Infos. Außerdem gibt es ebenfalls einen Veranstaltungskalender.
Ebenfalls sieht man die aktuellen Himmelshelligkeitswerte über dem SFN sowie die Leistung der Solaranlage.


Smartphone und Tablet - Blog: 

Sucht man über Google auf einem Smartphone astronomiekassel und klickt den Blog an, so wird eine sehr schöne Handy-Version mit übersichtlicher Darstellung von allen Inhalten des Blogs aufgerufen.
Von dort aus kann man auch auf die normale Blog-Darstellung umwechseln (ist aber eher nicht zu empfehlen).
Diese Version wird ausdrücklich empfohlen zur Nutzung unseres Angebotes mit mobilen Geräten.
Auch hier können Benachrichtigungen aktiviert werden..

Forum

In einem Discord-Server ist ein Forum eingerichtet. Hier können alle Nutzer Daten, Bilder, Infos austauschen sowie sich zu Beobachtungen verabreden.

Hier ist der Einladungslink:

https://discord.gg/wYREm3Gfmm

App:

Die App ist unter Google Play herunterzuladen. Sie enthält alle Posts des Blogs, aber immer nur mit einem Bild. Es gibt ebenfalls einen Terminkalender. Zusätzlich können noch einige ausführlichere Artikel mit mehreren Bildern aufgerufen werden.

Internet:

Unter http://starsapp.sfn-kassel.de/webinterface/ kann man alle Artikel der App ansehen.


Rückblick: 

In der App sind seit 19.3.2017 über 3800 Posts veröffentlicht worden. Für die App gibt es bisher etwa 3000 Downloads, die Bewertung ist mit 4,7/5 sehr hoch.
Den Blog gibt es seit 1.9.2018 mit bisher weit über 2700 Posts (manche App News werden zu einem Post im Blog zusammengefasst). Seit dieser Zeit ist der Blog 78 000 mal aufgerufen worden.

Zentrale Homepage:

Unter www.natur-science-schule.info kann man alle Aufsätze, Vorträge, Online-Führungen abrufen und später ansehen. Zusätzlich gibt es noch Blogs über Physik und Mathematik.

Redaktion: 

Die Posts/Artikel werden in der Regel von KP Haupt verfasst, ebenso sind die meisten selbstgemachten Bilder von KP Haupt.
Andere Autoren sind immer namentlich erwähnt.
Weitere Bildbeiträge kommen von Mark Woskowski, Bernd Holstein, Jonas Plum und einigen Nutzern.

Die App ist von Felix Nolte im Rahmen eines SFN-Projektes entwickelt worden

Präsenzangebote:

Zur Zeit finden wegen der Pandemie keine Präsenangebote in der Sternwarte statt. 

Online-Angebote:

Bei klarem Himmel gibt es freitags um 20.00 Uhr Online-Führungen durch die Sternwarte:

sfn-kassel.de/live.

Sie beginnen mit einem Vortrag, anschließend, bei entsprechendem Wetter, blicken wir online durch die Fernrohre.

Der nächste Stream ist ein Gesprächskreis am 31.12. um 20.00 Uhr.

Der Winterkurs über Elementarteilchenphysik läuft vierzehntägig bis Mitte April, immer donnerstags, 18.00 Uhr. Er geht am 6.1. mit einem Gesprächskreis als ZOOM weiter. Der nächste Vortrag ist am 13.1.

Auch er kann online unter sfn-kassel.de/live verfolgt werden.


Astronomischer AdventsKalender, Preise

 Herzlichen Glückwunsch!

Mit über 19 Punkten haben gewonnen:

Matthias: Sternenhimmel 22

Robin: Astronomie und Universum

Markus: Expanding Universe, Bildband vom HST


Bitte teilt unter adventskalender@sfn-kassel.de die gewünschten Lieferadressen mit.

Die Bücher werden spätestens am 3.1. verschickt.

Blick an den abendlichen Sternenhimmel

 -8°C, recht kalt...aber ich fahre noch einmal in den Habichtswald zum Parkplatz Ziegenkopf. Von dort kommt man in 5 Minuten auf eine große Lichtung, leider noch vom Osten her durch Kassel erleuchtet.

Das erste Bild entstand um 19.36 Uhr. Bei ISO 1200 konnte ich 15 sec belichten, ohne dass der Himmel zu hell wurde.

Jupiter steht im SW kurz vor dem Untergang, links oberhalb von ihm huschte eine Sternschnuppe durch das Bild.

Bild 2:

Das Sternbild Andromeda mit der Andromedagalaxie M31 steht im Süden. Das Zentrum von M31 kommt gut heraus.

Genau gegenüber von M31, bezogen auf die Sternenlinie der Andromeda steht eine weitere Galaxie M 33 im Sternbild Dreieck, die allerdings eine sehr kleine Flächenhelligkeit hat. Auf dem Original erkennt man sie gut innerhalb des Kreises.

Man kann M 33 auch über den unteren Dreiecksstern finden:

Die gelbe Hilfslinie zeigt einen gut sichtbaren Stern, der auf halbem Weg zwischen dem unteren Dreiecksstern und M 33 steht.

M31 kann man auch gut mit dem freien Auge sehen, für M33 benötigt man ein lichtstarkes Fernglas.

M 31 ist 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt und mit einer Ausdehnung von 220 000 Lichtjahre ähnlich groß wie unsere Galaxis. M33 ist etwas weiter entfernt (2,7 Millionen Lichtjahre) und nur halb so groß (120 000 Lichtjahre).

Unten am Bildrand ist auch Uranus deutlich zu erkennen. Mit 5,8 mag könnte man ihn noch mit freiem Auge erkennen.

Der Bedeckungsveränderliche Algol im Perseus scheint im Maximum zu sein, der Doppelsternhaufen h&chi ist zwischen Perseus und dem Himmels - W Cassiopeia zu sehen.

Durch die Bäume sieht man einen Teil der Plejaden, links oben kommt auch Capella im Fuhrmann durch.





Samstag, 25. Dezember 2021

Das JWST: Eine neue Ära in der Erforschung des Kosmos, Post 1

 Um 11.20 MEZ war es soweit...in Kourou, franz. Guiana, hob die Ariane 5 mit dem James Webb Space Teleskop JWST ab.

27 Minuten später trennte sich das Teleskop von der Oberstufe der Rakete und entfaltete die Solarzellen erfolgreich. Nun ist die Energieversorgung gesichert und 80% aller Hürden bis zum Betriebsbeginn sind erfolgreich genommen.

Gegen Mitternacht wird die erste kritische Kurskorrektur vorgenommen und dann wird, nach einer zweiten Korrektur, die Reise zum 1,5 Millionen km entfernten Lagrangepunkt 2 unternommen.

Hier parkt das JWST genau auf einer Linie Erde-Sonne und kreist gemeinsam mit der Erde um die Sonne herum.

Die Reise dauert 29 Tage. In der zweiten Woche wird der zusammengefaltete Hauptspiegel des JWST entfaltet. Mit einem Durchmesser von 6,5 m wird es dann das größte Weltraumteleskop aller Zeiten sein.


Es wird in den nächsten Tagen eine Postserie hier im Blog beginnen. Ich werde die wichtigsten technischen Funktionen erläutern und vor allem auf die Beobachtungsaufgaben des JWST eingehen:

Das JWST wird den Blick auf unseren Kosmos verändern und uns neue Erkenntnisse ermöglichen.

Bild 1: Erfolgreicher Start

Bild 2: Blick auf das gefaltete JWST von der oberen Raketenstufe aus

credit: ESA,CNES, Arianespace




Astronomischer AdventsKalender, Auflösung Tür 24

Heute zur gewohnten Zeit die Lösung für das letzte Wissenstürchen:

 Die Reinigungsflüssigkeit nimmt man, um indirekt Neutrinos nachzuweisen, ebenso das Wasser.

Und steril werden Neutrinos nicht, schon gar nicht im Vakuum, entweder sind sie es schon oder sie sind es nicht....

Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik sagt uns sehr deutlich, auch experimentell sehr gut auf verschiedenen Wegen bestätigt, dass es nur drei Neutrinosorten (Flavours) gibt:

Elektronenneutrinos, Myonenneutrinos und Tauneutrinos.

Andere Neutrinoarten hat man nicht beobachtet. Man hätte sie aber gerne.

Dann muss man aber erklären, warum man sie nicht beobachtet...ganz einfach: weil sie unbeobachtbar sind.

Neutrinos haben nur eine mögliche Wechselwirkung, die schwache Kraft, die u.a. für die Radioaktivität verantwortlich ist.

Eine vierte Neutrinosorte darf deshalb nicht über die schwache Kraft wechselwirken, sie ist ihr gegenüber steril. Das sind die sterilen Neutrinos.

Wie kann man sie dann überhaupt noch nachweisen? Über ihre Schwerkraft!

Die Masse eines Neutrinos liegt unterhalb einer Zweitausendstel Elektronenmasse.....

Es gibt trotzdem Forschende, die sowas versuchen...bisher (logischerweise) ohne Erfolg.

Und außerdem könnten die sterilen Neutrinos ja dann auch die Dunkle Materie stellen...., da man sie ja nicht richtig beobachten kann, lassen sich ja beliebig viele sterile Neutrinos annehmen...

Ich muss noch mal eine Spur drauf legen:

Um etwas zu erklären (Dunkle Materie), von dem wir nicht wissen, was es ist und auch nicht sicher sind ob es überhaupt ist (es könnten auch Änderungen von Naturkonstanten oder Gesetzen vorliegen), suchen wir nach etwas (sterile Neutrinos), was wir nicht beobachten können und was eigentlich auch nicht existieren sollte (es kann ja nur drei Sorten geben...).

Der langen Rede kurzer Sinn: Antwort c) war richtig.

Karikatur aus dem FermiLab:


Ich hoffe, der AdventsdKalender hat Spaß gemacht, vielleicht gab es die ein oder andere Verblüffung und man konnte das ein oder andere hinzulernen.

Im Laufe des Tages mache ich mich an die Auswertung der Einsendungen.

Gibt es einen Sinn im Kosmos?

 Darüber und über weitere Fragen zur Kosmologie und Philosophie spreche ich mit Jason (16), Mark (19), Tereza (16) und Johannes (13), ab sofort im SFN-YouTube Kanal zu sehen:

https://youtu.be/PrnVzY9pblM



Und wer noch etwas über das Jahrzehnte ungelöste solare Neutrinoproblem und dessen Lösung erfahren möchte, kann sich in den Donnerstagsvortrag einklinken:

https://youtu.be/-NNvMc-vTjU


Am 31.12. um 20.00 Uhr startet unter sfn-kassel.de/live das nächste Gespräch.

Freitag, 24. Dezember 2021

Blick auf den Jupiter aus dem Edertal

 Weihnachtsausflug zur beleuchteten Edertalsperre...

Auf dem Rückweg plötzlich im Edertal eine große Wolkenlücke, die Jupiter frei gibt...aber nicht ganz, er ist von einem Hof umgeben...

Zum Glück habe ich Kamera und Stativ immer dabei...

In Kassel angekommen regnet es wieder...nichts mit weißen Weihnachten...

Sperrmauer: 16.53 Uhr und 16.57 Uhr

Jupiter: 17.29 Uhr und 17.31 Uhr






Sonderzugabe zu Weihnachten....(Handyaufnahmen)




AstronomischerAdventsKalender: Tür 24

 Lösung Tür 23:

Nicht das S ist das Gemeinsame..., das ist ein astronomischer Kalender und kein Kreuzworträtsel..

S2 und S55 haben ein supermassives Schwarzes Loch gemeinsam, nämlich das im Zentrum unserer Milchstraße, um das beide Sterne kreisen.





Tür 24:

Wie macht man Neutrinos steril?

a) Man schickt sie durch große Tanks voller Reinigungsflüssigkeit, wie bei BOREXINO

b) Man badet sie lange im Wasser, wie in SUPER-KAMIOKANDE

c) Man nimmt ihnen das Letzte was sie noch haben weg, ihre schwache Kraft

d) Neutrinos sind von Natur aus steril, da sie lange Strecken durch das Vakuum des Alls fliegen.


Zum letzten Mal: Antwort per Mail bis Samstag, 10.00 Uhr an adventskalender@sfn-kassel.de

Am Sonntagabend werden die Gewinner bekanntgegeben.

Ein frohes Fest und einen guten Rutsch!

 Liebe Leser/innen meines Astronomie-Blogs!


Wieder ist ein Jahr zu Ende, das zweite Jahr, das wir vollständig unter Corona hinter uns gebracht haben.

Viele Einschränkungen mussten wir sinnvollerweise hinnehmen. Denken wir nur an die Ausgangssperre im Mai.

Auch jetzt wieder erwarten uns größere Eingriffe in alle Möglichkeiten, Omikron lässt grüßen.

Mir hat in dieser Zeit immer auch geholfen, wenn ich mit der Kamera vom Balkon aus oder am Rande des Rammelsberges oder auf dem Dörnberg Himmelskonstellationen fotografieren konnte.

Ich fand es auch immer spannend, News aus den Forschungen herauszupicken und für den Blog zu gestalten. Wenn es unter Embargo stehende Meldungen der ESO gab, dann stand auch zeitgleich mit der Veröffentlichung durch die ESO immer eine Zusammenfassung im Blog.

Manchmal macht es richtig viel Arbeit...gerade bei Schönwetter-Katastrophen kommt man aus dem Posten kaum raus.

Übrigens, den Begriff Schönwetter-Katastrophe hat einmal ein Astronom des Wendelsteinobservatoriums geprägt: Wenn tagelang die Sonne scheint, dann erfordert sein Job auch, dass er tagelang die Sonne beobachtet...ausruhen, Videos schauen...das geht dann nicht...

Im kommenden Jahr mache ich natürlich weiter und ich hoffe, das es viele katastrophal klare Nächte gibt...

Wir hoffen auch, dass wir zumindest wieder über den Sommer hinweg auch Live-Führungen in der Sternwarte auf dem SFN anbieten können.

Ein geruhsames Fest und ein Silvester ohne Saufen und Böllern hat auch etwas...Wir sollten das nicht als Einschränkung auffassen, sondern als eine Möglichkeit ansehen, besonnener von der Wintersonnenwende weg in das neue Jahr zu gehen.


Bleiben Sie gesund, nutzen Sie die große Chance, die wir alle durch die Impfungen bekommen.

Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr



Ihr KP Haupt




Donnerstag, 23. Dezember 2021

AstronomischerAdventsKalender, Tür 23

 Lösung Tür 22:

In einem sehr rein gezüchteten Siliziumkristall ist der Anteil der Fremdatome etwa 1: 100 Milliarden.

Ein vergleichbarer Anteil von Aliens auf der Erde würde bei 8 Milliarden Menschen etwa 0,08 Aliens bedeuten, gerundet also 0 Aliens.

Reine Siliziumkristalle sind also stärker verunreinigt als die Menschheit durch Aliens.

Schade!

Damit wäre a) richtig, ich würde aber auch c) gelten lassen....


Trotzdem, in so einem Siliziumklumpen stecken  wegen der hohen Atomzahl etwa 10 Billionen Aliens...und die halten alle unsere Handys und Computer am Laufen!

Schön!

Tür 23:

Was haben S2 und S55 gemeinsam?

Antworten bitte bis 10.00 Uhr am 24.12. per Mail an adventskalender@sfn-kassel.de

Und übermorgen werden die Preise verlost...



Heiligabend: Freitags Live von der Sternwarte auf dem SFN

 Wie jeden Freitag auch am 24.12. ein Stream von der Sternwarte auf dem SFN:

20.00 Uhr unter sfn-kassel.de/live

Zur Diskussion

Teilnehmer/innen:

Tereza Patarak (16)

Johannes Deutschmann (13)

Jason v. Juterczenka (16)

Mark Woskowski (19)

KP Haupt (68)

ein Überraschungsgast aus Schweden

Technik: Felix Kreyer

Es geht um Kosmologie, das Leben im Kosmos und die Sinngebung




Mittwoch, 22. Dezember 2021

Breaking News: Einzelgänger im Kosmos

Embargo bis 17 Uhr 

Nicht alle Planeten kreisen um Sterne. Es gibt zahlreiche Einzelgänger-Exoplaneten, die kein Licht ihrer Sonnen  reflektieren, da sie keine haben. Wenn sie noch nicht allzu alt sind, dann haben sie von ihrer Entstehung her noch eine eigene Wärmestrahlung, durch die man sie im IR nachweisen kann.

Genau das ist jetzt einem Team von Forschenden mit einer Analyse von 20 Jahren Daten der großen Teleskope am VLT, BISTA, VST in Chile und des Satelliten GAIA gelungen.

In einem großen Sternentstehungsgebiet im Schlangenträger konnten sie 70 Einzelgänger-Planeten durch die schwache IR-Strahlung identifizieren und teilweise über 20 Jahre ihre Bewegungen verfolgen.

Aus der Strahlung lässt sich die Oberflächentemperatur abschätzen. Da die Entfernung des Sternentstehungsgebietes bekannt ist, kann man aus der beobachteten Helligkeit auf die Leuchtkraft und damit auf den Radius schließen.

Man erhält Werte, wie wir sie von unseren Gasplaneten kennen. Die Massen lassen sich aber nicht bestimmen.

Wie können solche Einzelgängerplaneten entstehen?

Sicherlich wird der ein oder andere Planet aus seinem Sonnensystem herausgeschleudert worden sein. Die überwiegende Mehrzahl aber sind verhinderte Sterne: Gaswolken, die kollabiert sind, aber wegen ihrer geringen Masse nicht zu einem Stern geworden sind. Da setzt eine Obergrenze von etwa 13 Jupitermassen.

Bild 1: Am Ende des Pfeils ist einer von Ihnen...das Sternenfeld liegt zwischen Schlangenträger und Skorpion

Bild 2: Markierungen der Stellen, an denen jetzt 70 neue Einzelgänger-Planeten gefunden wurden

Video: ZOOM Video auf einen Einzelgänger-Planeten (mit Phantasiebild am Ende)

credit: ESO/Carcada






Astronomischer AdventsKalender, Tür 22

 Lösung Tür 21:

Es ist c). Der Sonnenwind liefert Protonen (H) und der Sauerstoff kommt aus den Silikaten...daraus wird dann H2O

Die Sonne beeinflusst zwar Kometenbahnen, lenkt sie aber nicht gezielt auf die Erde.

Tür 22:

Was ist häufiger:

a) Verunreinigungen in einem gut gezüchteten Siliziumkristall (Fremdatome)

oder

b) Unentdeckte Aliens, die unter uns auf der Erde leben?

oder gilt

c) Der Anteil der Verunreinigungen in einem Siliziumkristall der Halbleitertechnologie ist etwa so groß wie der Anteil unentdeckter Aliens unter den Menschen

Die Lösung bis Donnerstag 10 Uhr an adventskalender@sfn-kassel.de senden.

Noch zwei Türen...dann gibt es Buchpreise.



Das Neutrinoproblem

 Meine Vortragsreihe über Elementarteilchenphysik geht am 23.12. um 18.00 Uhr weiter...alle alten Vorträge mit Folien sind auf meiner Homepage verlinkt: www.natur-science-schule.info

Nach Voranmeldung geht auch ein Besuch im SFN, ansonsten sehen wir uns Online!



Inversionswetterlage über Kassel

 Am Montagabend war noch alles normal...unten in Kassel war es warm und oben am Herkules kalt.

Um 18 Uhr hatte man mit dem aufgehenden Mond einen schönen Blick auf das abendliche Kassel (Bild 1)

Das änderte sich aber...am Dienstagmittag blieb die kalte Luft unten im Tal und oben drüber am Herkules war es wärme und es schien die Sonne von einem tiefblauen Himmel.

Kassel versank im dichten Nebel.

Die Bilder sind um 14.30 Uhr entstanden.

Panoramabild mit Handy (Bild 2)

Handybild mit Normalobjektiv (Bild 3), die Löwenburg ist gut zu sehen.

Diese Wetterlage blieb auch in der Nacht.

Um 19.15 Uhr stand wieder der Mond über dem NO-Horizont, Kassel lag unterhalb des Schlosses im Nebel.

Neben dem Mond sieht man drei Sterne. Ganz rechts steht Beteigeuze im Orion, daneben Athena ein Fußstern der Zwillinge und ganz links Pollux in den Zwillingen.








Dienstag, 21. Dezember 2021

AstronomischerAdventsKalender, Tür 21

 Lösung Tür 20:

Richtige Lösung ist b)

Früher hatte man Federschlitten. Die nahmen aber viel Platz weg, deshalb gibt es jetzt Federstempel. Da legen sich die Astronauten drauf, bringen sie zum Schwingen (Federpendel gehen auch in Schwerelosigkeit!). Aus der Schwingungsdauer kann die Masse bestimmt werden, also das Gewicht...

Dass das funktioniert, liegt daran, dass schwere und träge Masse aller Gegenstände gleich groß sind. Nur deshalb fallen alle Körper (bei Vernachlässigung der Reibung) gleich schnell.

Mehr dazu erfährt man in meinem Mechanik-Blog:

link https://newtonzueinstein.blogspot.com/2021/12/p-57-wiegen-unter-schwerelosigkeit.html

Wiegen unter Schwerelosigkeit

Auch die Posts vorher und danach gehören zum Thema!

Tür 21:

Ein Teil des Wasser der Erde stammt von der Sonne.

Wie geht denn das?

a) Die Sonne lenkt gezielt Kometen zur Erde.

b) Die Wärme der Sonne sorgt für Regenwolken

c) Die Sonne bläst uns wichtige Bestandteile des Wasser rüber...den Rest kriegen wir selbst hin...

Das Bild zeigt die Sonne am Montagabend vom Satelliten SOHO aus fotografiert

Lösungen bis Mittwoch 10.00 Uhr an adventskalender@sfn-kassel.de




Suche nach dem Kometen

 Am Montag war die aller letzte Chance, nochmal den Kometen Leonard zu erwischen. Er stand zwischen Venus und Horizont..., etwa 45° geneigt, etwas oberhalb des Kondensstreifens.

Auf dem Bild (Mo, 17.15) wird deutlich, dass es noch viel zu hell dort war...warten hätte sich nicht gelohnt...denn dann wäre es zwar dunkler, aber der lichtschwache diffuse Komet wäre in dem Horizontdunst verschwunden...

Aber die Aufnahme mit der Bewegungsunschärfe in den Windrädern und ( mindestens 20 Versuche waren nötig) dem gleichzeitigen Leuchten der Signallampen nebst Flugzeug mit Kondensstreifen hat auch was, auch ohne Komet. Bye Leonard....



Planeten im Abendrot

 Die folgenden Aufnahmen habe ich am Montagabend  in der Nähe von Wolfhagen gemacht, ein dunkel blauer Himmel mit einem intensiven Abendrot...mitten drin stand Venus, dann kamen auch Jupiter und Saturn dazu.

Bild 1: Normalobjektiv, 17.05 Uhr, Venus, oben Saturn

Bild 2: Weitwinkel, 17.08 Uhr, Venus, Saturn und Jupiter

Bild 3: Jupiter mit seinen Monden (600 mm Tele, nachvergrößert).





Montag, 20. Dezember 2021

Mondaufgang über Kassel

 1,5 Tage nach Vollmond findet man den Mond dort auf der Ekliptik, wo die Sonne Mitte Juli steht...der Mond geht also noch weit im NO auf.

Das sieht man auf der am Herkules am Montag um 18.00 Uhr gemachten Aufnahme sehr schön: Die Wilhelmshöher Allee verläuft Richtung Osten und der aufgehende Mond steht deutlich weiter links.

Die beiden schräg zum Horizont stehenden Sterne links neben der Wilhelmshöher Alle sind Beteigeuze (der untere) und Bellatrix im Orion.

Der Blick mit dem Tele zeigt, dass die Phase weiter abgenommen hat. Das Mare Crisium öffnet sich schon langsam in die Dunkelheit der Mondnacht hinein (18.03 Uhr).




Astronomischer AdventsKalender, Tür 20

 Lösung Tür 19:

Erstmal etwas zu d): Ich finde, ein interessantes Modell für magnetische Quasi-Monopole...sollte man die finden, bitte ich, beim Nobelpreis an mich und diesen Adventskalender zu denken...

Zu b): ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, es gibt in der Tat rein durch Magnetfelder gelagerte Lüfter...

a) Es sind zwei Weiße Zwerge bekannt, die man auch Magnetpropeller nennt. Sie saugen über ihre Schwerkraft Material vom Begleitstern ab. Wegen des starken Magnetfeldes gelangt es aber nicht auf den Weißen Zwerg sondern wird vorher durch die schnelle Rotation des Feldes weggeschleudert.

Tür 20:

Was macht Alexander Gerst hier in der ISS?

a) Er trainiert Bauch- und Armmuskulatur gleichzeitig

b) Er wiegt sich

c) Er war unartig und wartet nun darauf, dass der sich noch im Hintergrund befindliche Kollege den Hintern versohlt

d) Er hält sich während eines Beschleunigungsmanövers der ISS fest.

Übrigens, die Videokamera oben links habe ich auch...damit übertragen wir einige der Vorträge donnerstags und freitags...

Antworten bis Dienstag, 10.00 Uhr an adventskalender@sfn-kassel.de

Bald ist es soweit...die Buchpreise werden vergeben! Noch kann man Punkte sammeln....



Das Ende einer winterlichen Vollmondnacht

 Als am Montag der Mond sich dem Horizont nähert, sind schon fast 25 Stunden seit der Vollmondstellung vergangen. Man erkennt auf der rechten Seite auch schon die ersten Schattenstrukturen und Krater.

Deutlich tritt der Strahlenkrater Tycho hervor, die dunkelste Stelle Grimaldi und die hellste Stelle, die Ostflanke des Kraters Aristarchus.

Bild 1: 7.10 Uhr, noch quellen Wolken über den Habichtswald, die Sterne gehören zu den Sternbildern Zwillinge und Fuhrmann (rechts), der Mond steht in den Zwillingen

Bild 2: Teleaufnahme 600 mm, nachvergrößert, 7.15 Uhr

Bild 3: 8.05 Uhr Das Ende der Morgendämmerung...rechts hinter den Bäumen verschwindet der Erdschatten, darüber erreicht schon das rötliche Sonnenlicht den Himmel