Aktuelle Informationen über Himmelsereignisse, die besonders von Kassel aus zu beobachten sind / Neues aus der Wissenschaft / Veranstaltungshinweise
FutureSpace /
Astronomischer Arbeitskreis Kassel (AAK) e.V.
...am Sonntag müsste der Goldene Henkel auftauchen...
Die Mondaufnahme konnte ich am Samstagabend um 22.40 Uhr mit dem Tele (600 mm) machen.
Bei Kopernikus ist gerade die Sonne aufgegangen. Clavius steht in der Morgensonne und auch der Tycho ist gut zu sehen, natürlich noch ohne die nur bei Vollmond sichtbaren Strahlen.
... wie er seinen Stern umläuft und dabei die Gas- und Staubscheibe, die ihn hervorgebracht hat, verändert.
Das ist mit dem Instrument SPHERE beim VLT in Chile möglich geworden.
Die Bilderfolge stammt aus den Jahren 2015, 2017 und 2019 und wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht.
Sie zeigt den Stern HD 169142. Er hat etwa 1,7 Sonnenmassen, ist gerade 10 Millionen jahre alt und knapp 400 Lichtjahre entfernt.
In den Bildern ist er durch eine Scheibe abgedeckt, damit man die schwach leuchtende Scheibe aus Gas und Staub erkennen kann, die sich um diesen Stern befindet.
Wenn diese Staubkörner aneinander haften, wachsen sie, so dass bald auch eine Gravitation von ihnen ausgeht, die das Wachstum beschleunigt und einen Protoplaneten bildet.
Den sieht man im ersten Bild sehr deutlich. In den Jahren danach erkennt man, wie sich dieser Protoplanet um seinen Stern bewegt und dabei die Struktur der Staubscheibe verändert.
Der dunkle Ring auf der Höhe des Planeten ist entstanden, weil er bei jedem Umlauf immer mehr Staub und Gas an sich bindet, also seine Umgebung regelrecht leer fegt.
Der Protoplanet selbst hat etwa die Masse unseres Jupiters und umkreist den Stern etwa in 5 Milliarden km Abstand (das entspricht der Neptunbahn).
Mit dem Bollerwagen durch Kassel zum Auedamm: Ein besonderer Maiausflug
André Boeing von PIKSL und KP Haupt (FutureSpace) laufen mit dem Bollerwagen, der einige Überraschungen mit sich trägt, durch Kassel und stellen die Projekte vor, die mit dem Sensorpark AUREA verbunden sind. Es gibt jeweils kurze Führungen und viel Spaß bei diesem Ausflug zum 1. Mai.
Durch die Aue geht es zum Sensorpark AUREA, bei dem KP Haupt die Arbeitsweise und die Bedeutung der einzelnen Sensoren erläutert.
Dabei wird es auch um die Lichtverschmutzung gehen.
Für Getränke und Speisen ist gesorgt.
Der Ablauf (man kann überall dazukommen):
14.00 Uhr Start SFN (Parkstr.16) mit Kurzbesichtigung bis 14.30 Uhr
14.45 Uhr PIKSL - Labor (Königstor 44) mit Kurzbesichtigung
15.15 Uhr FutureSpace I und II (Wilhelmsstr. 2 und 5), mit Kurzbesichtigung und Kaffeepause
15.45 Uhr Vom FutureSpace durch die Aue zu AUREA (am Auebad)..manchmal erwartet uns auch ein Druide...
16.30 Uhr Rundgang mit Erläuterungen durch den Sensorpark AUREA der Stadt Kassel
17.15 Uhr Rückweg zum FutureSpace mit Imbiss um 18.00 Uhr
NGC 3344 ist eine Balkenspirale im Sternbild Kleiner Löwe in ca. 24 Mill. Lichtjahren Entfernung und mit nur 40.000 Lichtjahren Durchmesser deutlich kleiner als unsere Milchstraße. Sie beinhaltet eine Vielzahl ausgedehnter Sternentstehungsgebiete, welche bereits in dieser LRGB-Aufnahme deutlich hervortreten. Nach meiner Einschätzung würden in diesem Fall zusätzliche H-alpha-Schmalbandaufnahmen keinen deutlichen Zugewinn an Information bringen.
Wir schauen aus unserer Perspektive genau auf die Ebene der Galaxie und können so die Spiralarme in ihrer vollen Schönheit betrachten.
Ich war schon immer angetan von diesem Himmelsobjekt und so stand diese Galaxie ganz oben auf meiner Liste.
Aufnahmedaten:
Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenbau) im Primärfokus mit ASA-Korrektor bei f=2070mm
Kamera: CCD QSI583wsg
Guiding: Lodestar Pro am OAG
Filter: Astrodon LRGB-Filtersatz
Belichtungszeiten: L: 15x900s; R: 5x900s; G u. B: je 4x900s @-25°C Sensortemperatur
Das supermassive Schwarze Loch (6,5 Milliarden Sonnenmassen) im Zentrum der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M87 ist ja hinreichend bekannt. Es wurde ja angeblich mit dem Evnt Horizon Teleskop fotografiert.
In Wirklichkeit konnte "nur" sehr beeindruckend gezeigt werden, dass ein etwas größerer Bereich im Zentrum dieser Galaxie keine Strahlung aussendet.
Inzwischen spricht man eher vom "Schatten des Schwarzen Loches", aber das ist eigentlich auch nicht zutreffend. Es ist einfach ein dunkler Bereich, wie man ihn um ein Schwarzes Loch herum erwartet.
Siehe dazu viele Posts hier im Blog und mein Vortrag vom 16.7.22
Nun hat man erneut mit Mikrowellenteleskopen das Zentrum der Galaxie beobachtet, dieses Mal aber nicht bei einer Wellenlänge von 1,3 mm sondern von 3,5 mm. Bei dieser wird der Jet, der vom Rand des Schwarzen Loches ausgeht deutlicher.
Beteiligt waren das VLBI Array, ALMA und das Greenland Telescope als erdgroßes Interferometer.
Zum ersten Mal wurde der Zentralbereich mit dem Jet gleichzeitig untersucht.
Bild 1: Bildliche Darstellung der Mikrometerwellenstrahlung vom Zentrum der Galaxie M87
Bild 2: Künstlerische Darstellung
Bild 3: Bild vom VLT in Chile (optischer Bereich), bei dem die weit außen liegenden Teile des Jets sichtbar sind.
In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch wurde es dann doch noch recht klar und ich konnte vom Küchenfester aus die Mondsichel mit Erdschein neben dem Mars im Sternbild Zwillinge fotografieren.
Um die Sterne aufs Bild zu bekommen, musste ich etwas mehr belichten, dadurch erscheint die Sichel größer als in Wirklichkeit. Wir haben erst in der Nach von Donnerstag auf Freitag Halbmond.
Am 25.4. 1990 wurde das HST im Orbit ausgesetzt, nur ein tag nach dem Start.
Das ist jetzt 33 Jahre her....
Aus diesem Anlass wurde die neueste Aufnahme veröffentlicht, sie ist von NGC 1333, einer 960 Lichtjahre entfernten Molekülwolke im Perseus, die ein riesiges Sternentstehungsgebiet enthält.
Das Bild ist durch Einzelbelichtungen bei Wellenlängen vom UV über sichtbares Licht bis zum nahen IR zusammen gesetzt (siehe zweites Bild) und mit entsprechenden Farben codiert.
Ganz oben steht ein heller junger Stern, von dem ein starker Sternenwind ausgeht, der sich durch umliegenden Staub hindurcharbeitet. Das Sternenlicht wird am Staub gestreut, vor allem der blaue Anteil. Deshalb leuchtet der Staub oben im blauen Licht. Das ist vergleichbar mit der Entstehung des blauen Himmels durch Streuung des Sonnenlichtes.
Auch den anderen Sternen sieht man an, dass sie durch Staub hindurchscheinen: Von ihnen kommt hauptsächlich das rote Licht durch. Das ist ebenfalls vergleichbar mit einer irdischen Escheinung, nämlich der rötlichen Sonne beim Sonnenuntergang.
Nach unten hin wird der Staub immer dichter, er schirmt fast vollständig dahinter stehende Sterne ab. Es entstehen schwarze Bereiche.
Das rötliche Gebilde unten sind Gase, die ionisierten Wasserstoff enthalten. Beim Wiedereinfang der Elektronen entsteht das rötliche Licht von H-Alpha.
Die Ionisierung kommt durch einen Jet eines jungen Sternes außerhalb des Bildes. Er hat eine Akkretionsscheibe entwickelt, die die Gase des Jets "rausquetscht" und selbst bald in Planeten zerfallen wird.
Die Ekliptik ist die scheinbare Jahresbahn der Sonne am Himmel. Längs ihr findet man auch den Mond und die Planeten. Da deren bahnen aber gegen die Erdbahn leicht geneigt sind, stehen sie mal etwas drüber oder unterhalb der Ekliptik.
In der traditionellen abendlichen Wolkenlücke am Montagabend konnte ich die beiden Planeten Venus und Mars und die schmale Mondsichel mit Erdschein fotografieren.
Bild 1: Venus und Mondsichel mit Erdschein um 21.15 Uhr
Bild 2: Mondsichel mit Hof. Interessant ist, dass sich die Form des Mondhofes (Lichtbeugung an Wassertröpfchen) nach der Sichel richtet, das schwache Erdlicht kann zum Beugungseffekt nichts beitragen. Aufnahme 21.13 Uhr
Bild 3: Im Weitwinkel kommen Capella im Fuhrmann und Mars dazu. Venus hat einen kleinen Hof.
Ich habe ungefähr den Verlauf der Ekliptik eingezeichnet.
Auf dieser Aufnahme des Hubble Space Teleskops steht die Spiralgalaxie UGC 678 im Blickpunkt. Sie ist 260 Millionen Lichtjahre entfernt und war 2020 Ort einer Supernovaexplosion. Viele andere Galaxien stehen drumherum. Sie sind im Hintergrund und unter anderen Blickwinkeln zu sehen, so dass man die Spiralstruktur nicht so gut erkennen kann.
Die Aufnahme vom Hubble Space Teleskop zeigt die 390 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Z 229-15 im Sternbild Leier.
Sie hat ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum, das so hoher Aktivität führt.
Die Spiralarme münden in einen Ring aus neu entstandenen Sternen.
Sehr schön ist auch ein schwaches Halo zu sehen.
Im Hintergrund sind andere Galaxien und Sterne zu sehen. Bei dem helleren Stern ist das Beugungsmuster an den Verstrebungen des Teleskops besonders auffällig (siehe Postserie dazu).
Am Freitagabend gegen 19.30 Uhr erzeugte ein über die Sonne laufendes magnetisches Filament einen Plasmaauswurf in der oberen Chromosphäre, genau in Richtung der Erde.
Das Plasma wird am frühen Montag die Erde erreichen, vielleicht gibt es in der Nacht vom Sonntag auf Montag nach Mitternacht auch Polarlichter.
Das Video zeigt die Aktivitäten in der Chromosphäre am Freitag. Gegen Tagesende taucht die Explosion auf.
Die Aufnahmen sind im kurzwelligen UV-Licht gemacht. Es stammt von einfach ionisiertem Helium bei einer Temperatur von 50 000 K.
Vor 340 Jahren explodierte eine Supernova in 11000 Lichtjahren Entfernung, sichtbar im Sternbild Cassiopeia.
Hier ist heute der etwa 10 Lichtjahre große Überrest zusehen: CAS A, auch als intensive Röntgenquelle bekannt.
Mit dem James Webb Space Teleskop JWST sind nun die inneren Bereiche im mittleren IR aufgenommen worden. Die Wellenlängen der einzelnen Filter sind mit Farben codiert.
Man sieht die Strahlung erwärmten Staubes, aber auch langgezogene Filamente mit strahlenden schweren Elementen, die während der Explosion entstanden sind.
Es ist wieder so weit...hoffentlich spielt das Wetter mit...
Am Samstag findet wieder eine Sternenführung auf dem Dörnberg statt.
Um 22.00 Uhr wartet Mark Woskowski am ersten Parkplatz auf dem Dörnberg Plateau. Dann geht es ein Stück auf das Plateau hinauf und mit Hilfe eines Laserstrahles werden die wichtigsten Sternbilder erklärt.
Auch ein Fernrohr wird dabei sein, so dass man einzelne Objekte auch durch das Teleskop ansehen kann.
Bei Regen oder vollkommen bedecktem Himmel fällt die Veranstaltung aus.
Hilfreich: Eine mit roter Folie abgedunkelte Taschenlampe oder rotes Handylicht.
Und nicht vergessen: freitags um 21.00 Uhr finden auch Beobachtungsabende in der Sternwarte auf dem SFN statt. Hier kann man ohne Voranmeldung teilnehmen, das Wetter muss nur mitspielen.
Hier wieder ein tolles Bild von der Sternwarte in Calden:
Rosettennebel, close-up
Der Rosettennebel ist ein Emissionsnebel im Sternbild Einhorn (Entfernung ca. 5100 Lichtjahre). Der Nebel selbst trägt keine eigene Katalogbezeichnung, sondern einzelne Bereiche werden durch unterschiedliche Katalognummer gekennzeichnet (NGC 2237, NGC 2238, NGC 2239 und NGC 2246). Dennoch wird er in der Literatur oft unter der Bezeichnung NGC 2237 geführt.
Der im Zentrum eingebettete offene Sternhaufen NGC 2244 regt die Gase zum Leuchten an und hat mit seinen starken Sonnenwinden bereits eine ca. 12 Lichtjahre große Blase ausgeräumt. Im Übergang zum interstellaren Gas und Staub kommt es zu Schockfronten und Verdichtungswellen in denen neue Sterne geboren werden.
Diese interessanten Strukturen möglichst im Detail darzustellen, war das Ziel meiner vorliegenden Aufnahme. Es handelt sich dabei um eine Bicolorversion (Ha und OIII) mit RGB- gefilterten Belichtungen für photometrisch kalibrierte Sternfarben.
Aufnahmedaten:
Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenbau) im Primärfokus mit ASA-Reducer @ f=1340mm
Kamera: CCD QSI583wsg
Guiding: Lodestar Pro am OAG
Filter: Astrodon Filtersatz Ha, OIII, R, G, B
Belichtungszeiten: Ha: 12x900s; OIII: 10x900s; RGB: je 10x90s @-25°C Sensortemperatur
Das erste "Bild" eines Schwarzen Loches im Zentrum einer Galaxie stammt von M87. Nun ist eine künstliche Intelligenz trainiert worden, Modellrechnungen zu Schwarzen Löchern zu interpretieren und zu erkennen. Damit sind die alten Daten der Messungen erneut ausgewertet worden und ein schärferes Bild des zentralen Schwarzen Loches soll herausgekommen sein.
Immer noch sprechen die Autoren von einem Bild...obwohl das eigentliche Schwarze Loch gar nicht aufgelöst werden konnte. Es wird lediglich deutlich, dass es im Zentrum kein leuchtendes Objekt gibt.
Die Uranus Ringe wurden bei Vorbeiflug von Voyager 2 entdeckt und später mit der adaptiven Optik vom Keck Teleskop näher untersucht.
Nun hat die Nahinfrarot-Kamera vom James Webb Space Teleskop einen neuen Blick auf Uranus ermöglicht:
Uranus rollt ja auf seiner Bahn in 84 Jahren um die Sonne. Wir blicken zur Zeit auf den Nordpol, dort ist es später Frühling. Eine Polarkappe aus Dunst(?) ist aufgetaucht, mit einigen Wolken am Rand, die wohl mit Stürmen in Verbindung stehen.
Uranus hat 13 Ringe, davon sind 11 im zweiten Bild zu sehen. Ebenso tauchen auch einige seiner 27 Monde auf.
Der sehr diffuse Zeta-Ring liegt am weitesten Innen.
Scott McIntosh hat durch Analyse früherer Zyklen der Sonnenaktivität eine neue Prognose für das neue Sonnenfleckenmaxium vom laufenden Zyklus veröffentlicht:
Demnach tritt es 1 Jahr früher als bisher erwartet ein, es wird auch nahezu doppelt so stark wie das letzte sein und deutlich länger anhalten.
Wenn die Prognose stimmt, wird die Sonnenaktivität Ende 2023 bis Mitte 2024 ihr Maximum erreichen.
Stefan ist als neun Jahre alter Junge zur Amateurastronomie gekommen und glücklich hier am größten Fernrohr der Erde seine erste feste Anstellung nach der Promotion gefunden zu haben.
Neben einem Techniker, mit dem er sich auf Spanisch verständigt, ist er derjenige, der nach Wetterlage und Sicht die Beobachtungsobjekte aussucht und die Messungen durchführt.
Bilder:
Bild 1: Ich war wirklich da...
Bild 2: Nur das Superweitwinkel vom Handy erfasst das ganze Teleskop
Bild 3: Blick schräg auf den Hauptspiegel
Bild 4: Noch ist der Kuppelspalt geschlossen
Bild 5 und 6: OSIRIS, Kamera für den sichtbaren Bereich, ist am Hauptfokus (Cassegrainfokus) angebracht. Sie ist um die Teleskopachse drehbar, um die Bildebene richtig anzupassen , wenn das Teleskop geschwenkt wird (siehe Videos)
Bild 7 und 8: Blicke auf den Hauptspiegel. Das GTC ist mit aktiver Optik ausgestattet, d.h. die einzelnen Spiegelsegmente können über Aktuatoren an die ideale Parabolform angepasst werden.
Adaptive Optik ist in Planung. Dann können die Turbulenzen der Luft ausgeglichen werden.
Bild 9: Blick in den Kontrollraum. Stefan (links) hat OSIRIS hochgefahren und beginnt damit die Luftgüte zu checken.
Bild 10: An diesem 3-D -Modell des Telekops kann man u.a. die Temperatur an jeder Stelle ablesen.
Tagsüber hält eine Klimaanlage das gesamte Innere der Kuppel auf die Nachttemperatur.
Bild 11 und 12: Der Spektrograph muss geeicht werden, d.h. ermittelt werden, wo welche Wellenlängen liegen. Dazu blendet Stefan das Licht einiger Gase ein, deren Emissionslinien bekannte Wellenlängen haben. Der Spektrograph ist so stabil, dass eine Eichung pro Nacht reicht.
Bild 13: Oben sieht man den Himmel über dem GTC, unten der aktive Strahlengang. OSIRIS ist noch geschlossen.
Bild 14, 15, 16 und 17: Der Kuppelspalt geht auf.
Bild 18: Draußen ist es noch hell
Bild 19: Die Nachtschicht beginnt.
Ich verlasse jetzt das GTC, da in kurzer Zeit alle Straßen gesperrt sind. Mit Standlicht taste ich mich langsam durch die Kurven runter zum Besucherzentrum auf 2100 m Höhe.
Hier stoppe ich und fotografiere den tollen Nachthimmel. So hell habe ich in Zodiakallicht noch nie gesehen.
Die 7 Videos zeigen die Schwenkbewegungen des Teleskops, die Drehung der Plattform, die auf einer 1 mm dicken Ölschicht schwimmt sowie das Drehen von OSIRIS und dann das öffnen des Kuppelspaltes.
Am Sonntag hatte Dr. Stefan Geier "Nachtdienst". Er ist ein Support-Astronom, der auf Grund der Sicht- und Wetterbedingungen entscheidet, welche beantragten Beobachtungen am besten in dieser Nacht in welcher Reihenfolge durchgeführt werden. Dann führt er diese Beobachtungen aus und stellt den Anträgern die Daten zur Verfügung. Unterstützt wird er von einem Techniker, der im Prinzip die Funktion des Teleskops sicherstellt.
Lediglich während der Dämmerung geht man in die Kuppel und öffnet den Spalt. Ansonsten verbringt man die Nacht an zahlreichen Computermonitoren.
Das werde ich im nächsten Post zeigen.
Zunächst aber führt mich Stefan in das kleiner NOT "Nordic Optical Telescope", das von Dänemark, Norwegen, Finnland und Island betrieben wird (Schweden ist ausgestiegen).
Stefan war früher an einem Institut in Kopenhagen und hat im Rahmen seiner Promotion deshalb an diesem Teleskop gearbeitet. Nach Abschluss der Promotion hat er sich dann auf die feste Stelle eines Support-Astronomen am großen GCT beworben und diese erhalten.
Es hat einen 2,60 m Spiegel und ist seit 1990 in Betrieb.
Die Hauptkamera für den optischen Bereich wird auf -120°C heruntergekühlt. Dann gibt es noch eine Kamera für den langwelligen IR-Bereich, die benötigt eine Kühlung auf - 200°C. Das geht nur mit flüssigem Helium.
Interessant ist noch ein hochempfindlicher Spektrograph FIES, der neben dem Teleskopbau fest im Felsen eingebaut ist und sein Licht über Glasfaserkabel erhält. Im ersten Bild sieht man ihn rechts neben dem Gebäude. Mit ihm können Exoplaneten entdeckt werden, da die Wackelbewegungen des Sternes durch den umlaufenden Planeten vermessen werden können.
Die Kuppel selbst kann nicht gedreht werden, sondern das gesamte Gebäude wird gedreht. Die letzten beiden Videos zeigen eine Karussellfahrt mit Blick in die Landschaft...
Bilder:
Bild 1: NOT mit Spektrograph rechts
Bild 2: Steuerraum
Bild 3: Die optische Kamera hängt im Hauptfokus
Bild 4: Man sieht sehr schön die Aktuatoren, mit denen die Spiegelform korrigiert werden kann.
Bild 5 und 6: Kühlen der IR-Kamera
Bild 7: NOT bereit zum Lichteinlass...
Bild 8: Blick auf Außen auf das GTC (siehe nächsten Post)
Bild 9: Hier ist FIES eingegraben
5 Videos zeigen die Bewegung vom Teleskop und dem Gebäude