umgeben von Mandelaroma...
Nicht ganz ernstgemeint, der Titel.
Aber:
Es gibt neue Erkenntnisse vom Kometen Tschuri, der in 6,4 Jahren die Sonne umrundet.
Dieser etwa 4 km große Eis-Geröll-Haufen wurde zwischen 2014 und 2016 von der europäischen Raumsonde Rosetta begleitet, die am 12.11.2014 auch einen Lander dort absetzte.
Kometen sind Überbleibsel von der Entstehungsphase unseres Planetensystems, sehr wahrscheinlich Bausteine der späteren Planeten.
Sie enthalten viel Wassereis und eine Unmenge komplexer organischer Moleküle, die sehr wahrscheinlich als Grundbausteine des Lebens von Kometen auf die Erde gelangt sind.
Während der Komet in Sonnennähe war, heizte er sich stärker auf und setzte ein große Menge an Staub und Molekülen frei.
Diese Moleküle konnten an Bord von Rosetta mit einem hochauflösenden Massenspektrometer analysiert werden.
Forschende der Universität Bern unter Leitung von Nora Hänni haben jetzt die Ergebnisse veröffentlicht:
Es wurde Naphthalin gefunden, das für den charakteristischen Geruch von Mottenkugeln verantwortlich ist. Benzoesäure kommt im Weihrauch vor und Benzaldehyd verleiht Lebensmittel ein Mandelaroma.
Formamid ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Herstellung von Aminosäuren.
Die chemische Zusammensetzung gleicht derjenigen anderer Himmelskörper im Sonnensystem. Wir können also von einer gemeinsamen Ursache ausgehen und immer mehr Forschende sehen Kometenkerne als notwendige Vorstufen bei der Bildung von Leben auf der Erde an.
Über die Entdeckung von Phosphor auf Tschuri habe ich hie rim Blog am 15.1.2020 berichtet:
https://astronomiekassel.blogspot.com/2020/01/breaking-news-wie-kommen-die-bausteine.html
Bild 1: Der Kometenkern von Rosetta aus gesehen (ESA)
Bild 2: Nahaufnahme der Oberfläche (ESA)
Bild 3: Moleküle mit Kohlenstoff, die am 3.8.2015 mit dem Massenspektrometer identifiziert wurden.
a) reine CH-Verbindungen
Verbindungen mit Sauerstoff (b), Stickstoff (c), Schwefel (d), NO (e) und OS (d)
Bild 4: Liste aller Moleküle, die am 3.8.2015 identifiziert wurden.
Bild 3 und 4: N.Hänni et al, Nature Communications
Kometenkerne setzen Staub frei und über Sternenstaub im Weltall spricht Prof. Dr. T. Giesen vom Institut für Laborastrophysik der Universität Kassel am Dienstag um 15.00 Uhr im FutureSpace.
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