2007 ist der NASA Satellit AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) in Betrieb genommen worden, der leuchtende Nahtwolken LNCs von oben untersuchen sollte. Nun ist die erste Bestätigung eines lange vermuteten Zusammenhangs von Stevens (Naval Research Lab) veröffentlich worden.
Die Korrelation zwischen Anzahl der Raketenstarts im Juli und der Häufigkeit der LNC ist bestechend.
Leuchtende Nachtwolken werden auch durch Raketenstarts erzeugt.
Normale Wolken reichen maximal bis zu Höhen von 15 km. LNC stehen in Höhen von 85 km. Dort werden sie noch von der Sonne angeleuchtet, während es am Boden schon langsam dunkel wird.
Im Frühjahr steigt immer mehr Wasserdampf in die Lufthülle der Erde. Wenn in den Monaten Juni bis August die Temperatur in großen Höhen auf – 130°C gesunken ist, dann wird der Wasserdampf zu Eis. Dazu aber braucht er den kosmischen Staub von Meteoren, an denen die Eiskristalle einen glitzernden Überzug bilden.
Das sind dann unsere LNC. Leuchtende Nachtwolken sind also Staubwolken aus den Tiefen des Sonnensystems, die sich im Sommer in großer Höhe mit Eis überziehen. Nur in den Sommermonaten gibt es ausreichend Wasserdampf für die Eisbildung in diesen großen Höhen.
Bei den Starts entstehen Blasen aus Wasserdampf, die durch Winde in die Mesosphäre gebracht werden und dort LNCs produzieren.
Im Juli 2021 war ein Rekord von 133 Raketenstarts verzeichnet, in diesem Juli werden es über 150 sein.
Während ich in früheren Jahren oft LNCs fotografieren konnte, hatte ich in diesem Monat noch kein Glück.
Vielleicht sollte man den Airport Kassel-Calden auch zu einer lokalen Raketenstartbasis erweitern?
Dan hätten wir vielleicht mehr Chancen auf LNC in Nordhessen?
credit: Stevens, NRLab
Bild: Schwarz Anzahl der Raketenstarts, Rot Häufigkeit der LNC
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