Glitzernder Feenstaub in den Sommernächten
Jetzt im Juli noch bis in den
August hinein sieht man sehr oft abends mit fortschreitender Dämmerung am
Nordhimmel weißlich leuchtende filigrane
Wolken. Es sind die leuchtenden Nachtwolken, LNC (Luminous Night Clouds)
abgekürzt.
Um sie zu sehen, muss der Himmel
erst einmal nahezu wolkenfrei sein. Dann sollte die Sonne schon einige Zeit
untergegangen sein, aber noch nicht zu tief unter dem Horizont stehen. Der
Horizont sollte eher noch hell erleuchtet sein.
Die LNC können von Nordwesten bis
Nordosten in Horizontabständen bis zu 40 Grad auftreten. Wenn es dunkler wird,
die Sonne also noch weiter unter dem Horizont steht, ziehen sich die Wolken scheinbar
Richtung Horizont zurück und verschwinden dann.
Was passiert da?
Normale Wolken reichen maximal
bis zu Höhen von 15 km. LNC stehen in Höhen von 85 km. Dort werden sie noch von
der Sonne angeleuchtet, während es am Boden schon langsam dunkel wird.
Im Frühjahr steigt immer mehr
Wasserdampf in die Lufthülle der Erde. Wenn in den Monaten Juni bis August die
Temperatur in großen Höhen auf – 130°C gesunken ist, dann wird der Wasserdampf
zu Eis. Dazu aber braucht er den kosmischen Staub von Meteoren, an denen die Eiskristalle
einen glitzernden Überzug bilden.
Das sind dann unsere LNC.
Leuchtende Nachtwolken sind also Staubwolken aus den Tiefen des Sonnensystems,
die sich im Sommer in großer Höhe mit Eis überziehen. Nur in den Sommermonaten
gibt es ausreichend Wasserdampf für die Eisbildung in diesen großen Höhen.
Anfang Juli hat der NASA Satellit
AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) die stärkste Aktivität von Wasserdampf
in diesen Höhen in den letzten 15 Jahren gemessen. Ursache könnten
Raketenstarts Ende Juni sein. Ein abendlicher Blick an den Nordhimmel sollte
sich lohnen: leuchtende Nachtwolken im Juli können gehäuft auftreten.
Sternenhimmel im Juli
Im Süden sieht man den Riesenstern
Antares mit dem Stachel des Skorpions über dem Horizont.
Der 600 Lichtjahre entfernte
Antares ist ein Riesenstern, am Ende seines Lebens angekommen. Der hellste
Stern im Skorpion hat einen Durchmesser von fast 1 Milliarde km! Da Antares
gerade mal 3400 Grad Außentemperatur besitzt, leuchtet er trotz seiner
relativen Nähe von 600 Lichtjahren nicht allzu hell am Himmel, das meiste Licht
strahlt er im Bereich der Wärmestrahlung ab.
Trotzdem bildet er im Sommer auch
in unseren Breiten zusammen mit seinem Stachel einen markanten Blickfang am
Südhimmel.
Über allem steht das
Sommerdreieck mit Atair im Adler als untersten Eckpunkt. Die anderen Eckpunkte werden
von Wega in der Leier und Deneb im Schwan gebildet.
Die Planeten sieht man erst in
der zweiten Nachthälfte, Venus bleibt als Morgenstern im NO aber unauffällig.
Vollmond ist am 13.7., er hat die
Position der Januarsonne, d.h. er steht tief am Horizont, geht im SO auf und
nach kurzer Nacht im SW unter.
Merkur: zu dicht an der Sonne,
unsichtbar
Venus: Morgenstern, dicht am Nordost-Horizont
Mars: Mars folgt nach 1.00 Uhr
den beiden Gasplaneten im Osten
Jupiter: geht nach Mitternacht im O auf
Saturn: geht als erster der
Planeten noch vor Mitternacht im SO auf
Die Sternkarte zeigt den Anblick gegen 23.00 Uhr am Mi,
13.7. in der Vollmondnacht.
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