Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 31. Januar 2022

Wie entsteht die Venussichel?

 Da ich einige Anfragen bekommen habe, hier die Erklärung für die Sichel der Venus, so wie ich sie am Sonntagfrüh fotografiert habe:

Venus läuft innerhalb der Erdbahn um die Sonne. Deswegen können wir nicht immer ihre von der Sonne beleuchteten Seite sehen, so ähnlich wie beim Mond.

Am 9.1. hatten wir "Neu-Venus", d.h. wir haben nur die unbeleuchtete Rückseite der Venus gesehen.

Das nennt man die untere Konjunktion zur Sonne. Vorher war sie Abendstern, d.h. sie ging abends nach der Sonne unter, musste also links von der Sonne gewesen sein.

Nach dem 9.1. hat sie auf die andere Seite gewechselt, sie steht jetzt rechts von der Sonne, geht also morgens vor ihr auf.

Venus ist Morgenstern.

Nach der unteren Konjunktion sehen wir nur eine kleine Sichel, die von links beleuchtet ist.

Trotzdem ist Venus sehr hell, da sie uns noch sehr nahe steht (so um die 50 Millionen km).

Wenn sie weiter um die Sonne läuft, wird sie kleiner, die Phase nimmt zu.

Am 10.2. ist die Zunahme der Helligkeit wegen der Phase und die Abnahme wegen der wachsenden Entfernung so, dass Venus am hellsten erscheint.

Zu der Zeit steht sie auch hoch über dem SO - Horizont.

Danach erscheint sie uns deutlich kleiner. Wir sehen aber immer mehr von der beleuchteten Seite.

Erst am 22.10. haben wir Voll-Venus. Wir könnten die gesamte beleuchtete Seite sehen.

Da sie aber in dieser oberen Konjunktion zu dicht bei der Sonne steht, werden wir eher einige Wochen vorher eine kleine fast vollständige Venusscheibe erkennen.  Immerhin ist sie dann etwa 250 Mill. km von uns entfernt, also fünfmal weiter als zur Zeit.

Danach wandert sie wieder auf die linke Seite ihrer Bahn und wird Abendstern.

Man sollte in den nächsten Wochen morgens nach Venus Ausschau halten.  Sie bleibt zwar lange Morgenstern, wird aber bald mehr neben als über der Sonne stehen und nur dicht am Horizont zu beobachten sein.

Bild: Wikipedia common, bearbeitet, eigenes Foto




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