Seit Monaten ist Jupiter rechtläufig, er hat seine Oppositionsschleife beendet und wandert am Himmel nach links, nach Osten. Da er zur Zeit am Abendhimmel steht, entfernt er sich immer weiter vom Südwesten, also eigentlich von der Sonne, die dort untergeht.
Aber am 5.3. steht er so dicht bei der Sonne (von der Erde aus gesehen, man sagt er hat Konjunktion zur Sonne), dass er unbeobachtbar wird.
Wie kann das sein, er läuft doch nach Osten, von der Abendsonne weg?
Ganz einfach, die Sonne rennt hinterher...
Auch die Sonne wandert täglich ein Stück nach Osten. Einmal im Jahr ist sie ganz rum..., Jupiter nicht, er läuft ja auf seiner Oppositionsschleife sogar zurück...
Also ist die Sonne am Himmel schneller unterwegs als Jupiter, sie holt ihn deshalb am 5.3. ein.
Was steckt dahinter?
Die Bewegung der Erde spiegelt sich ausschließlich an der scheinbaren Jahresbewegung der Sonne wieder. Wenn die Erde einmal um die Sonne gelaufen ist, dann ist auch die Sonne scheinbar einmal am Himmel um uns herumgelaufen.
Die Jupiterbewegung am Himmel ist eine Kombination aus Erdbewegung um die Sonne und Jupiterbewegung um die Sonne. Zur Zeit verstärken sich beide Effekt.
Das nützt dem Jupiter aber nichts... er selbst ist 12 mal langsamer als die Erde (und somit die Sonne am Himmel) und die Erdbewegung spiegelt sich zwar am Jupiter wieder, aber der ist 12 mal weiter von der Erde weg als die Sonne...also kann sie auch nur 1/12 der Bewegung, die sie auf die Sonne überträgt, auf den Jupiter übertragen.
Summa summarum: Jupiter ist 1/12 + 1/12 = 1/6 langsamer am Himmel als die Sonne...keine Chance, sie wird ihn immer erwischen....
Das kann man leicht mit Stellarium überprüfen...
Erst einmal habe ich die Wolken und die Erdoberfläche weggezaubert...dadurch sehe ich Sonne, Jupiter (und die anderen Planeten, auch interessant, die mal anzusehen) und den Sternenhimmel.
Dann habe ich für den 2.11., den 2.12. und den 2.1. die Sternkarten generiert. Ich wollte aber immer den gleichen Sternenhimmel haben, also in die gleiche Richtung schauen.
Dazu musste ich auch die Uhr für jeden Monat um 2 Stunden zurückdrehen...
Das ist der Unterschied zwischen Sternzeit und Sonnenzeit. Die Erde dreht sich in 23h56m um ihre Achse, nach dieser Zeit blicken wir in die gleiche Richtung zu den Sternen. 30 Tage à 4 min sind 2 Stunden...also nach einem Monat hätte sich der Sternenhimmel um 2 Stunden verschoben, wenn wir uns nach unserer Armband-Uhr richten, für die ein Tag nicht 23h56m sondern 24h dauert (Sonnenzeit).
Damit man die Bewegungen besser sehen kann, habe ich Hilfslinien von Sternen eingezeichnet und den Jupiter mit den beiden Sternen Deneb Algedi und 40 Cap in einem Kreis markiert. Im letzten Bild habe ich die ungefähren Bewegungen vom 2.11.. bis zum 2.1. eingetragen...
Und siehe: Die Sonnenstrecke ist etwa 6 mal länger als die Jupiterstrecke....
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