Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 3. Januar 2022

Fomalhaut: Der verlorene Planet

Fomalhaut ("Maul des Fisches") ist der hellste Stern im südlichen Fisch. Seine Entfernung liegt bei 25 Lichtjahren, Masse und Radius sind etwa doppelt so groß wie bei der Sonne. Aber er ist viel heißer, 8600 K, ein Stern der Spektralklasse A.

Fomalhaut ist von einer Staub- und gasscheibe umgeben.

Das erste Bild (HST/ALMA) zeigt zwei überlagerte Aufnahmen:

Im Zentrum sieht man Fomalhaut mit Gashülle, in Blau eine Beobachtung durch das HubbleSpaceTeleskop HST.

Das Mikrowelleninterferometer ALMA in Chile kann mit 66 Antennen ein großes Teleskop simulieren und deshalb viel mehr Details als das HST erkennen.

In Rot und Gelb sieht man das Ergebnis für eine Ringhälfte.

2004 entdeckte man im Staubring eine Konzentration die man als Fomalhaut b, als Exoplanet ansah. Das Mikrowellenbild galt als eine der ersten Direktaufnahmen eines fremden Planeten.

Dann passierte etwas seltsames. Nach wenigen Jahren wurde das Objekt immer lichtschwächer, größer und war nach 2014 kaum noch zu erkennen.

Das konnte kein Exoplanet sein!

Übrig als Deutung bleibt die Annahme eines  großen Trümmerhaufens aus Gesteinsbrocken und Staub, der sich in den Jahren schlichtweg aufgelöst hat.

Das zweite Bild (NASA/ESA/University of Arizona) zeigt den Prozesse der Auflösung sehr schön.





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