Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 2. Februar 2023

Komet C/2022E3, Teil 3: Warum ist der Komet so grün?

 Zuerst nochmal einige Infos zum Aufbau eines Kometen.

Es sind eigentlich kilometergroße lockere Brocken aus Eis (nicht nur Wassereis) und Staub.

Kommen diese Kometenkerne in die Sonnennähe (meist schon innerhalb der Saturnbahn), so werden sie erwärmt und Teile des Eises verdampfen und reißen dabei Staubteile nach außen.

Es bildet sich die bis zu 100 000 km große Gashülle, die Koma. Das ist das, was wir eigentlich vom Kometen sehen. Der Kern bleibt in der dichten Koma verborgen.

Kommt der Komet noch näher zur Sonne, so drückt das Sonnenlicht die kleinen Staubteilchen nach hinten weg. Es bildet sich der eher schmächtige, deutlich gekrümmte Staubschweif.

Der Sonnenwind reißt die Gase und geladenen Atome und Moleküle nach hinten weg und bildet den deutlich sichtbaren Gasschweif, der viele Dutzend Kilometer lang sein kann.

In er Koma kommt oft auch Dikohlenstoff vor C2 bzw. C=C. Dieses Molekül wird durch das Sonnenlicht zur Abgabe von grünem Licht angeregt.

Ist viel C=C in der Koma, so gibt es eine deutliche Grünfärbung.

Die UV-Strahlung der Sonne zerstört (dissoziiert) aber das Molekül schnell, meist innerhalb weniger als zwei Tage.

Während es der Sonnenwind aus der Koma rauszieht und zum Schweif transportiert, sorgt die UV-Strahlung der Sonne dafür, dass immer weniger C=C vorhanden ist. Im Schweif schließlich sind alle C=C Moleküle zerlegt.

Deshalb leuchtet nur die Koma grün, der Schweif nicht.

Wenn der Komet näher an die Sonne kommt, wird einmal die Abströmung aus der Koma stärker, aber zusätzlich auch die UV-Strahlung. Der grüne Teil der Koma wird also immer mehr schrumpfen.

Aktuelle Beobachtungshinweise habe ich schon gepostet (19.1.):

https://astronomiekassel.blogspot.com/2023/01/ein-komet-kommt-in-sicht.html

Beobachtungshinweise


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