Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 5. Februar 2023

HST: Massenbestimmung eines einzelnen Weißen Zwerges

 Weiße Zwerge (ZW) entstehen, wenn Sterne am Ende ihres Lebens Materie abgeben und die Kernfusion im Inneren zum Erliegen kommt.

Beobachtet man WZ in einem Doppelsternsystem, so lassen sich ihre Masse gut aus den Umlaufsdaten bestimmen.

Diese Methoden funktionieren nicht, wenn ein einzelnstehender WZ beobachtet wird.

Das ist auch beim nur 15 Lichtjahre entfernten WZ LAWD 37 der Fall.

Wegen seiner großen Nähe bewegt er sich recht schnell vor dem Hintergrund der weiter entfernten Sterne.

Die blaue Linie in Abb.2 zeigt diese Bewegung. Sie sieht sinusförmig aus, weil auch die Bewegung der Erde um die Sonne mitwirkt.

Nun ist der WZ im November 2019 vor einem lichtschwachen weiter entfernten Stern vorbeigelaufen.

Die Raumkrümmung um den WZ hat zu einer Veränderung der Sternposition des Hintergrundsternes geführt, die mit dem HST vermessen werden konnte (siehe Video mit Animation). Das ist ein sog. Microlensing Effekt.

Daraus lässt sich die Masse des WZ zu 0,56 Sonnenmassen bestimmen.

Dieser Wert passt gut zu Modellen der Sternentwicklung.

Bild 1: Microlensing

Bild 2: Bewegung des WZ

Video: Animation der Bewegung des Hintergrundsternes durch Microlensing

credit: NASA/ESA/HST/Feild/McGill






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