Algol, der Teufelsstern
Die
Herbststernbilder treten im Osten über
den Horizont und bestimmen den Anblick des Himmels.
Markant steht
gegen 20.00 Uhr im Oktober das „Himmels – W“, die Cassiopeia über dem
Osthorizont. Die fünf hellen Sterne des Sternbildes formen den Buchstaben „W“.
Unterhalb der
Cassiopeia steht ein auf dem Kopf stehendes „Y“, das Sternbild Perseus, mit
Algol, dem 93 Lichtjahre entfernten Teufelsstern. Er wird so bezeichnet, da er seine Helligkeit in
kurzer Zeit verändert. Für unsere Vorfahren war das „Teufelszeug“, heute kennen
wir den wahren Grund: Algol wird von einem lichtschwachen großen Begleitstern
umkreist, der von uns aus gesehen vor ihm vorbeizieht und dabei einen Teil des
Lichtes nicht zu uns gelangen lässt. Diese Abschwächung tritt alle 2 Tage und
knapp 21 Stunden auf und kann innerhalb von 5 Stunden deutlich mit dem bloßen
Auge wahrgenommen werden. Dazu vergleiche man alle 10 Minuten die Helligkeit
von Algol mit den Helligkeiten der Sterne in seiner Umgebung (Termine: nächste Posts).
Übrigens, ein winziger,
aber messbarer Helligkeitsabfall im Sternenlicht entsteht auch, wenn ein ferner
Planet zwischen uns und seinem Stern vorbeizieht. Durch solche Messungen hat
man in den letzten Jahren über 4500 Exoplaneten entdeckt.
Zwischen
Cassiopeia und Perseus erkennt man mit bloßem Auge zwei offene Sternhaufen,
dicht beieinander liegend, als kleine Flecken am Himmel. Sie heißen „ h und
chi“ im Perseus und sind 7000 und 7500 Lichtjahre von uns entfernt. Um allerdings
den prachtvollen Anblick von hunderten von Sternen zu genießen, benötigt man ein Fernglas. Offene Sternhaufen sind
Ansammlungen von jungen Sternen, sozusagen die Kinderstube von Sternen, die
alle aus einer gemeinsamen Gaswolke entstanden sind. Diese Ansammlungen von
Sternen lösen sich nach einigen millionen Jahren auf und die Sterne verteilen
sich dann auf die Umgebung.
Von Perseus,
etwa auf der Höhe von Algol, nach rechts
zieht sich die Sternenkette der Andromeda, die in das Herbstviereck übergeht,
das zum Sternbild Pegasus gehört.
Über dem
mittleren Stern der Sternenkette befinden sich zwei lichtschwache weitere
Sterne, neben dem oberen sieht man mit bloßem Auge einen nebligen Fleck. Dies
ist das Zentrum der Andromedagalaxie (M 31), einer Ansammlung von 300
Milliarden Sternen, 2,7 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Viele hundert
Milliarden Galaxien gibt es im Universum, sie sind aber nur mit Hilfe großer Fernrohre
sichtbar. Die Andromedagalaxie ist somit das am weitesten stehende Objekt, das
wir mit freiem Auge erkennen können.
Unsere Galaxis
und die Andromedagalaxie rasen mit 400000 km/h aufeinander zu und werden in 4
Milliarden Jahren miteinander verschmelzen und 2 Milliarden Jahre später eine
neue Riesengalaxie bilden. Dabei werden auch die beiden riesigen Schwarzen
Löcher in den Zentren der beiden Galaxien miteinander verschmelzen.
Solche
Galaxienverschmelzungen sind etwas ganz Normales im Universum, durch sie
entwickeln sich Galaxien weiter und es kommt zur Bildung von Millionen neuer
Sterne und Planeten.
Kosmische
Crashs können Geburtshelfer für Sterne sein.
Planeten
im Oktober
Merkur: unbeobachtbar dicht am Westhorizont
Venus: Ende
des Monats in der Abenddämmerung im Westen
Mars: Ende des
Monats morgens im So in der Dämmerung
Jupiter:
abends tief im Südwesten, am 31.10. steht die junge Mondsichel sehr nahe an
Jpiter
Saturn: Abendhimmel
tief im Südwesten
Uranus: die ganze Nacht im Sternbilder Widder, am
besten mit Fernglas
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