Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 2. Februar 2022

Sternenhimmel im Februar

 Venus – ein prachtvoller Morgenstern

 Das ganze zweite Halbjahr 2021 hindurch war Venus Abendstern. Aber wenig beeindruckend stand sie tief am Westhorizont und war nur kurz während der Dämmerung zu sehen.

Nun ist sie an der Sonne vorbeigezogen und steht nun rechts von ihr. Dadurch geht sie morgens vor der Sonne auf und ist somit ein heller Morgenstern.

Im Februar steht sie auch deutlich über der Sonne, d.h. wir können sie wirklich gut morgens im SO schon ab 5.45 Uhr sehen. Bis zum Ende der Dämmerung gegen 7.30 Uhr steht sie hell leuchtend immer höher am Himmel.

Auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit ein wirklich prachtvoller Anblick!

 Nach 6.30 Uhr taucht rechts unterhalb der Venus der Mars und ab 6.50 Uhr links unterhalb der Merkur auf. Diese beiden Planeten sind aber, da sie deutlich lichtschwächer als Venus sind, nur bis etwas 7.10 Uhr gut auszumachen.

Am 10.2. hat Venus ihre größte Helligkeit erreicht. Sie ist dann nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel.

Woran liegt das?

Einmal hat Venus eine sehr dichte Atmosphäre, die fast das gesamte Sonnenlicht reflektiert.

Dann steht uns Venus zurzeit besonders nahe: nur etwa 60 Millionen km steht sie von uns entfernt. Das kann bis September auf 250 Millionen km anwachsen.

Die große Nähe trägt entscheidend zur Helligkeit bei:

Denn da die Sonne seitlich links von Venus steht, sehen wir nicht die gesamte von der Sonne beleuchtete Hälfte der Venus. In der Tat, in einem kleinen Fernrohr oder einem guten Fernglas sieht man eine schmale und relativ große Sichel.

In den nächsten Monaten wird die Sichelgestalt der Venus zunehmen, aber sie erscheint uns immer kleiner, da ihr Abstand zur Erde wächst.

Am 22.10. zieht sie erneut an der Sonne vorbei, diesmal aber weit hinten,  und wechselt zum Abendstern.

 Am 13.2. sieht man Mars, Venus und Merkur am besten kurz vor 7.00 Uhr morgens angeordnet in Form eines kleinen Dreiecks. Ende Februar, am 27.2., ist Merkur nicht mehr sichtbar, da er wieder zu dicht an der Sonne steht. Aber zu Mars und Venus gesellt sich die schmale abnehmende Mondsichel.

Dann haben wir zwei Sicheln am Morgenhimmel, gut sichtbar ab 6.30 Uhr. Venus, Mars und Mond scheinen fast auf einer Linie zu stehen.

 Wenn man dann noch rechts neben den Planeten den hellen Stern Antares im Skorpion und links oberhalb Atair im Adler sieht, dann hat sich der Blick an den Morgenhimmel gelohnt.

 Der abendliche Sternenhimmel wird im Februar wie auch im Januar  im Südosten durch die markanten Wintersternbilder geprägt: Orion mit seinen markanten Gürtelsternen, links unterhalb der helle Sirius und oberhalb vom Orion der Aldebaran im Stier mit dem Sternhaufen der Plejaden.

 Vier Sterne bilden den Körper des Orion, der einen Jäger darstellen soll. Rigel steht am rechten Fuß und Beteigeuze ist der linke obere Schulterstern des Himmelsjägers.

Auffällig sind besonders die drei Gürtelsterne des Orion, deren Verbindungslinie nach links unten auf den hellsten Stern des Sternenhimmels, den Sirius im Sternbild „Großer Hund“, zeigt.

Planeten im Februar:

Merkur: Bis 20.2. in der Morgendämmerung unterhalb von Venus

Venus: Unübersehbar hell leuchtender Morgenstern

Mars:  In der Morgendämmerung rechts unterhalb der Venus

Jupiter: unsichtbar, da zu dicht bei der Sonne

Saturn: unsichtbar, da zu dicht bei der Sonne

Sternkarte:

Sternenhimmel am 13.2. gegen 7.00 Uhr in südöstlicher Richtung (Sternkarte von Stellarium)

Venusbild:

Mit 600 mm Tele, sehr kurzer Belichtung und starker Nachvergrößerung am So, 30.1., 7.00 Uhr aufgenommen.

Online Veranstaltungen der Sternwarte auf dem SFN:

Jeden Freitag um 20.00 Uhr

Zugang: sfn-kassel.de/live




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