Nicht nur Galaxien, sondern auch ganze Galaxienhaufen können kollidieren.
Dabei entstehen gewaltige Stoßwellen, die sich durch die Haufen hindurch ausbreiten.
Der 800 Millionen Lichtjahre entfernte Haufen Abell 3667 besteht aus einem solchen System kollidierender Haufen.
Auf zwei Arten kann Strahlung beobachtet werden:
1) Thermische Strahlung durch Aufheizung des intergalaktischen Gases
Durch Turbulenzen und Schockwellen wird das zwischen den Galaxien befindliche Gas auf 10 bis 100 Millionen Grad aufgeheizt. Es strahlt dann im Röntgenbereich.
So entsteht das Röntgenbild, das vom Satelliten XXM-Newton aufgenommen wurde.
2) Nichtthermische Strahlung durch schnelle Elektronen
In den Schockfronten werden Elektronen auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Treffen sie in Bereich mit Magnetfeldern werden sie abgelenkt und senden Radiostrahlung aus.
Diese konnte jetzt von einem Forscherteam um Gasperin mit dem südafrikanischen Radiointerferometer (64 Antennen) MeerKAT beobachtet werden.
Zwei gewaltige Stoßwellen konnten identifiziert werden. Die obere im Bild bewegt sich mit 1500 km/sec nach Außen und umfasst inzwischen ein gebiet, das 60-Mal größer als unsere Galaxis ist. Die Auflösung auf den Bildern liegt bei etwa 10000 Lichtjahren.
Das Team hat auch Simulationen durch Modellrechnungen durchgeführt, die eine sehr hohe Übereinstimmung mit den Beobachtungen zeigen.
Bild 1: Überlagerung der Röntgenbilder (farbig) und der Radiostrukturen
Bild 2: Obere Radiostruktur, farbcodiert
Bild 3: Detail der oberen Schockfront mit durch Polarisationsmessungen erhaltenen Magnetfeldrichtungen (schwarze Striche)
Bild 4: Untere Schockfront
credit: Astronomy&Astrophysics, 7.2.22, Gasperin et al/ESO
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