Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 16. Februar 2022

Die Vorgeschichte vom Planetarium Kassel: Auf in die Orangerie

 Im Frühjahr  1975 ging die Irrfahrt los und im Mai 1992 kamen wir am Ziel an: Das Planetarium wurde im neuen Museum für Astronomie und Technikgeschichte in der Orangerie eröffnet.

Ich kann mich an viel Prominenz erinnern, aber besonders ist mir die Begegnung mit Konrad Zuse im Gedächtnis geblieben, dem Erfinder des ersten Computers. 3,5 Jahre später ist er gestorben.

Schon Monate vorher begann ich mit der Entwicklung des ersten Liveprogrammes, danach bildete ich die ersten Vorführer aus.

Ich weiß nicht, wie viele Planetariumsprogramme ich entwickelt habe, später waren es 15 im Jahr, etwa 230 werden es insgesamt gewesen sein. Ungefähr 25 Vorführer habe ich für diese Programm ausgebildet. Ich schätze, dass ich etwa 1500 Vorführungen selbst gehalten habe.

Nach knapp 18 Jahren habe ich aufgehört. Am  letzten Donnerstag im Januar 2010, dem 28.1., hatte ich um 19.00 Uhr meine letzte Vorführung.

Irgendwie hatte wohl niemand aus der Museumsleitung oder  der MHK mitbekommen, dass der Initiator des Kasseler Planetariums aufhört Vorführungen zu machen. Vielleicht hat auch niemand die Ankündigung meiner Abschiedsvorführung ernst genommen?

Auch ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen ohne wöchentliche Show im Planetarium zu existieren...aber das im Aufbau befindliche Schülerforschungszentrum forderte meinen ganzen Einsatz.

Und da ein doppeltes halbes Engagement nicht einem vollen Engagement entspricht, konzentrierte ich mich auf das Neue, das SFN.

Es ging  in der letzten Vorführung wieder um eine Reise unter dem Sternenhimmel, aber dieses Mal nach Chile zum neuen VLT, dem Very Large Telescope.

Am Vormittag des 28.1.  hatte ich noch die Premiere eines Dokumentarfilmes "Das Auge"  über das VLT  im Capitol-Kino  für Schulklassen organisiert. Der Film wurde danach noch oft in dem Kino gezeigt. Regisseur und ESO-Wissenschaftler waren bei der Vorführung anwesend.

Dass ich wenige Jahre später selbst beim VLT und den anderen ESO-Teleskopen in Chile sein sollte, war natürlich nicht voraussehbar.

Nun ist es also  47 Jahre her, seit wir die Planetariumsidee in die Kasseler Welt brachten, 30 Jahre sind es seit der Eröffnung, 12 Jahre seit meinem Ausscheiden...und nun beginnt eine neue Odyssee:  die Orangerie wird renoviert, umgebaut...Museum und Planetarium müssen(??)  raus, es ist wieder vom Landesmuseum die Rede.

Ob  das Aufgreifen einer 47 Jahre alten Idee wirklich das Richtige ist?


Es folgt noch ein Post: Wie ich mir eine gute Planetariumshow vorstelle...


Bild 1: Eröffnung des Planetariums (HNA)

Bild 2: Filmpremiere im Capitol, grift das Thema meiner letzten Show auf (28.1. 2010)










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