Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 8. April 2021

Rasante Rotation eines Möchtegerns...

 Braune Zwerge sind Objekte, die wie Sterne entstehen, aber so massearm (unter 0,1 Sonnenmassen)  sind, dass es nicht zur Zündung der Wasserstofffusion kommt.

Sie sind sozusagen verpasste Sterne. Sie leuchten bei Temperaturen unter 3000 K hauptsächlich  gespeist durch die Gravitationsenergie. Die Gasklumpen ziehen sich auf Grund ihrer eigenen Schwerkraft zusammen und setzen dabei Energie frei.

Sie entstehen wie Sterne, sind aber eher massereiche Gasplaneten. Man schätzt, dass es etwa 100 Milliarden von ihnen in unserer Galaxie gibt. 

Größenvergleich: Sonne, Brauner Zwerg, Jupiter, Erde (NASA)


Trotz allem finden im Inneren auch bedingt Kernfusionen von Lihtium und Deuterium statt, das verlängert den Zeitraum, in dem der Stern in der Lage ist ausreichend Energie für sein Leuchten bereitzustellen.

Mit dem Spitzer-Weltraumteleksop der NASA wurde nun ein extrem schnell rotierender Brauner Zwerg entdeckt: 2MASSJ0348-6025. Er zeigt Helligkeitsvariationen, da seine Atmosphäre nicht gleichmäßig hell leuchtet und an denen man die schnelle Rotation erkannt hat.

Künstlerische Darstellung (NOIRLab, NSF)


Mit dem Gemini Nord Teleskop in Hawaii konnten nun seine Spektrallinien näher untersucht werden.

Sie zeigen eine besondere Verbreiterung durch den Dopplereffekt: Da ein Teil des Sternes auf uns zu rotiert, der andere von uns fort, werden die Spektrallinien sowohl nach Blau als auch nach Rot "verschmiert". Es entsteht ein besonderes Intensitätsprofil, das man durch Rotationsmodelle anpassen kann.

Nun ist bekannt, dass der neu entdeckte Braune Zwerg mit seinen 43 Jupitermassen etwa 10-mal scheller als Jupiter rotiert, das sind Geschwindigkeiten von 350 000 km/h!

Das ist so schnell, dass seine Gravitation ihn gerade so noch zusammenhalten kann.

Trotz der schnellen Rotation zeigt er eine ähnliche Abpalttung wie Jupiter und Saturn, da er ja auch eine entsprechend größere Masse hat.

Dies wird sehr schön in dem Video deutlich, das NOIRLab produziert hat.



So sehen Linienprofile bei schneller Sternenrotation aus:

U.Heitner, Wien


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